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Gesundheitswirtschaft, Basisstudie.pdf - Ministerium für Wirtschaft ...

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<strong>Wirtschaft</strong>liche Impulsgeber –<br />

Herausforderungen durch Kosten- und<br />

Wettbewerbsdruck, Potenziale durch<br />

neue Anbieter und neue Märkte<br />

Bei den wirtschaftlichen Impulsgebern stehen sich die<br />

Engpass-Faktoren Kosten und Wettbewerbsdruck einerseits<br />

und die Potenzialfaktoren neue Märkte, neue Anbieter<br />

und Internationalisierung andererseits gegenüber.<br />

Der gemeinsame Nenner lautet: Nur wer sich klar positioniert,<br />

profitiert.<br />

Denn angesichts neuer rechtlicher Rahmenbedingungen<br />

ist es unabdingbar, dass auch medizinische Institutionen<br />

immer mehr nach ökonomischen Prinzipien funktionieren,<br />

um wirtschaftlich konkurrenz- und überlebensfähig<br />

zu sein. Die konsequente Ausrichtung auf Effizienz prägt<br />

dabei in nie zuvor gekannter Anforderungsstärke die gesamte<br />

medizinische Wertschöpfungskette vom Hausarzt<br />

bis zum Kurhotel. Gleichzeitig bedingt sich aufgrund<br />

steigender Kosten – u.a. aus der rapiden technologischen<br />

Entwicklung heraus –, dass immer mehr Leistungen<br />

im Krankheitsbereich nicht mehr von einer Grundversicherung<br />

getragen werden (können).<br />

Neue rechtliche Marktbedingungen erfordern<br />

neue Management-Instru mente<br />

So zeigt sich insbesondere am Beispiel der Entwicklungen<br />

im Krankenhausbereich, dass gerade im Kernbereich<br />

des Gesundheitswesens der gewandelte rechtliche<br />

Rahmen weit reichende Folgen für die Anpassung an<br />

das veränderte Marktgeschehen hat. Erstens ist dort ein<br />

Konzentrations-Trend hin zu Schließungen oder Fusionen<br />

zweier oder mehrerer Häuser sowie zu Umwidmungen<br />

(beispielsweise zur Reha-Klinik oder zum Pflegeheim)<br />

zu beobachten. Zweitens zeichnet sich eine Entwicklung<br />

mit Blick auf einen Wechsel in der Trägerschaft hin<br />

zu privaten Trägern ab. Drittens ist zu beobachten, dass<br />

insbesondere kleine, spezialisierte Kliniken im vergangenen<br />

Jahrzehnt einen deutlichen Zuwachs erfahren<br />

haben. Viertens setzen immer mehr Krankenhäuser auf<br />

Verbundstrukturen, um Synergien zu schaffen. Netzwerke<br />

stärken die Verhandlungsposition bei Vertragsverhandlungen<br />

und fördern den Wissenstransfer. <strong>Wirtschaft</strong>lich<br />

erfolgreiche Krankenhäuser nutzen konsequent<br />

die gesetzlichen Möglichkeiten von integrierten<br />

Versorgungsverträgen und vermeiden so Mehrfachbehandlungen.<br />

Für Krankenhäuser stellt die Gründung von<br />

so genannten Medizinischen Versorgungszentren (MVZ)<br />

ein weiteres wirtschaftliches Standbein mit Zukunft dar.<br />

So ist die Anzahl der MVZ in Deutschland von lediglich<br />

70 im Jahr 2004 auf 809 im Juni 2007 angestiegen.<br />

Die flächendeckende Einführung der Fallpauschalen erfordert<br />

einer McKinsey-Studie zufolge weitere Einsparungen<br />

in Höhe von rund 5 Mrd. EUR. Dabei bedienen<br />

sich die Kliniken moderner Management-Instrumente,<br />

um dem Kostendruck zu begegnen. Eine Entwicklung,<br />

die auch für die Aus- und Weiterbildung des Personals<br />

von wachsender Bedeutung ist und z.T. zu völlig neuen<br />

Berufsbildern und Zusatzqualifikationen geführt hat und<br />

weiter führen wird.<br />

Die Anbieterstrukturen und das<br />

Angebotsspektrum geraten in Bewegung<br />

Auch in den nicht-ärztlichen Berufen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

ist eine zunehmende Ausdifferenzierung festzustellen.<br />

Anbieter neuer Gesundheitsdienstleistungen<br />

treten auf den Markt. Beispielhaft spielen Bereiche wie<br />

Diät- und Ernährungsberatung und Ergotherapie gerade<br />

im Kontext der Trends auf der Nachfrageseite eine immer<br />

stärkere Rolle. Beschäftigungszuwächse in diesen<br />

Marktsegmenten sind die Folge.<br />

Durch die wachsende Komplexität des Bereichs Gesundheit<br />

sind viele Konsumentinnen und Konsumenten angesichts<br />

der Fülle von Informationsangeboten überfordert.<br />

Hier besteht Potenzial für Unternehmen, die durch<br />

gesundheitsorientierte Beratungsdienstleistungen als<br />

„Lotsen“ Orientierung und Transparenz geben.<br />

Auch im gesundheitsbezogenen Tourismus wandeln sich<br />

die Anbieterstrukturen. Mit neuen Ideen versucht die<br />

deutsche Tourismuswirtschaft vom Gesundheitstrend<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Rheinland-Pfalz 11

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