24.01.2014 Aufrufe

Leseprobe

Leseprobe

Leseprobe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Leseprobe</strong><br />

Gabriele Jöhren<br />

Tröstende Worte<br />

Formulierungshilfen, Anregungen, Mustertexte<br />

120 Seiten, 11 x 19 cm, mit zahlreichen Farbabbildungen,<br />

gebunden<br />

ISBN 9783746237831<br />

Mehr Informationen finden Sie unter st-benno.de<br />

Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung von Text und Bildern, auch auszugsweise,<br />

ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies<br />

gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in<br />

elektronischen Systemen.<br />

© St. Benno-Verlag GmbH, Leipzig 2013


Gabriele Jöhren<br />

röstende Worte<br />

für schwere Stunden


Inhalt<br />

Vorwort 7<br />

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation<br />

in der Deutschen Nationalbibliografie;<br />

detaillierte bibliografische Informationen sind im Internet über<br />

http://dnb.d-nb.de abrufbar.<br />

Christliche Beileidsbriefe 9<br />

Wissenswertes vorab 9<br />

Musterbriefe für verschiedene Trauersituationen 11<br />

Für Familienangehörige 11<br />

Für Freunde 13<br />

Für Bekannte 16<br />

Für Mitglieder von Vereinen und Institutionen 21<br />

Für Kollegen und Geschäftspartner 22<br />

Besuchen Sie uns im Internet:<br />

www.st-benno.de<br />

Gern informieren wir Sie unverbindlich und aktuell auch in<br />

un serem Newsletter zum Verlagsprogramm, zu Neuerschei nungen<br />

und Aktionen. Einfach anmelden unter www.st-benno.de.<br />

ISBN 978-3-7462-3783-1<br />

© St. Benno-Verlag GmbH, Leipzig<br />

Umschlaggestaltung: Ulrike Vetter, Leipzig<br />

Umschlagmotiv: © ruskpp/Shutterstock<br />

Gesamtherstellung: Kontext, Lemsel (A)<br />

Christliche Traueransprachen 26<br />

Wissenswertes zum Schreiben einer Traueransprache 26<br />

Die Elemente einer Traueransprache 29<br />

Formulierungshilfen 31<br />

Traueransprachen für verschiedene Trauersituationen 35<br />

Für verstorbene Familienangehörige 36<br />

Für verstorbene Freunde 49<br />

Für verstorbene Bekannte 63<br />

Für verstorbene Mitglieder von Vereinen und Institutionen 73<br />

Für verstorbene Kollegen und Geschäftspartner 79<br />

Das Vortragen der Traueransprache 87<br />

Der Zeitpunkt des Vortrags 87<br />

Praktische Hinweise 87<br />

Wie trage ich vor? 88<br />

4 5


Zitate für Kondolenzkarten und Traueransprachen 92<br />

Segen 92<br />

Gebete 93<br />

Zitate von Dichtern, Philosophen und Heiligen 98<br />

Gedichte 104<br />

Musikalische Gestaltung einer Trauerfeier 116<br />

Schlusswort 118<br />

Quellenverzeichnis 119<br />

Vorwort<br />

Vor 12 Jahren habe ich meine Ausbildung zur Trauerbegleiterin begonnen<br />

und ein gutes Jahr später konnte ich meine erste Traueransprache halten.<br />

Seit dieser Zeit habe ich mehr als 1400 Familien beim Abschied begleitet.<br />

Immer wieder fragen mich meine Freunde und auch Kunden, wie sie sich<br />

verhalten sollen und was sie denn schreiben können, wenn ein Angehöriger<br />

oder ein guter Freund gestorben ist. Viele Menschen tun sich schwer<br />

damit, die richtigen Worte zu finden. Die Sprachlosigkeit und Hilflosigkeit<br />

im Trauerfall ist oft sehr groß. Das Fehlen von Ritualen und Abschiedsfeiern<br />

lässt den Menschen allein und hilflos vor dem Tod stehen, eine große<br />

Unsicherheit herrscht immer dann, wenn Menschen zum ersten Mal<br />

Abschied von einem Verwandten nehmen müssen oder wenn ein guter<br />

Freund verstorben ist.<br />

Die Menschen wissen oft nicht mehr, dass sie Zeit für den Abschied brauchen,<br />

dass sie ihre Tränen weinen müssen und dass die Angehörigen eines<br />

Verstorbenen ein Wort des Mitgefühls brauchen oder einfach nur eine<br />

Umarmung, oder einen verständnisvollen Satz wie zum Beispiel:<br />

„Ich kann mir vorstellen, dass es dir jetzt sehr schlecht geht.“ Und damit<br />

zeigt man dann sein Mitgefühl, eine Geste, die Trauernde so sehr brauchen,<br />

viel mehr als irgendwelche abgehobenen Sprüche, die belehren, oder das<br />

eisige Schweigen oder das aus dem Weg Gehen, weil man nicht weiß, was<br />

man denn sagen soll ...<br />

Es geht in der Trauer darum, einfach da zu sein für den Trauernden und<br />

sein Mitgefühl zu signalisieren, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Oft erleben<br />

Trauernde jedoch Ablehnung und Isolation, weil sich niemand traut,<br />

sie anzusprechen. Meist können nur die Menschen weiterhelfen, die selbst<br />

schon einmal einen Verlust erlitten haben, weil sie eben wissen, wie das ist.<br />

Aber die Enttäuschung wiegt schon schwer, wenn enge Freunde nach einem<br />

Todesfall nicht mehr anrufen, wenn man nicht mehr eingeladen wird<br />

oder wenn alte Bekannte die Straßenseite wechseln, um ja nicht in eine<br />

Begegnung mit einem Trauernden zu geraten.<br />

6 7


Es ist meist gar kein böser Wille, sondern eine grenzenlose Hilflosigkeit:<br />

„Was soll ich dem denn sagen?“ oder „Ich kann keine Tränen aushalten“,<br />

„Ich will davon nichts mehr hören“, „Ich kann ihr auch nicht helfen,“ „Ich<br />

eigne mich nicht zum Trösten“... und so weiter.<br />

Warum trauen wir uns nicht, einfach zu sagen, dass wir selber hilflos sind<br />

im Angesicht der Trauer? Was wäre so schlimm daran, wenn wir zugeben<br />

würden, dass wir auch ratlos sind?<br />

Die Trauernden jedenfalls verstehen das sehr gut, sie sind ja froh über eine<br />

ehrliche Reaktion, damit kann man in jedem Fall besser umgehen als mit<br />

schlauen Sprüchen oder betretenem Schweigen.<br />

Mit diesem Buch möchte ich ein paar Anregungen geben, wie Sie zum Abschied<br />

etwas Angemessenes schreiben können. Ein Anfang kann auch die<br />

Beileidskarte sein, denn zuhause am Schreibtisch ist es für viele Menschen<br />

leichter, ihre Betroffenheit auszudrücken. Der christliche Glaube kann besonders<br />

in der Trauer Halt und Trost vermitteln. Mit Gebeten, christlichen<br />

Zitaten und Gedichten kann eine Beileidskarte ergänzt werden.<br />

Darüber hinaus gibt es Anregungen für christliche Traueransprachen, die<br />

die Angehörigen oder Freunde entweder innerhalb eines Trauergottesdienstes<br />

oder auch beim Beerdigungskaffee halten können.<br />

Viele Menschen sind traurig darüber, dass die Lebensgeschichte des Verstorbenen<br />

in den Trauerfeiern der christlichen Kirchen oft zu kurz kommt.<br />

In einer Zeit des zunehmenden Priestermangels finden viele Geistliche<br />

verständlicherweise keine Zeit mehr, sich auch noch intensiv mit der Ausgestaltung<br />

einer Abschiedsrede zu befassen.<br />

Aber es ist auch möglich, dass die Angehörigen eine eigene Traueransprache<br />

in die Abschiedsfeier einbringen. Auch ich habe schon einige Trauerfeiern<br />

in Zusammenarbeit mit den Geistlichen der katholischen und der<br />

evangelischen Kirche gestaltet.<br />

Die Kombination von biografischem Text und christlichem Ritus kann sehr<br />

hilfreich für die Trauergemeinde sein. In diesem Buch finden Sie Musteransprachen,<br />

die für verschiedene Ausgangssituationen geeignet sind.<br />

Diese Musterfälle sind in meiner täglichen Praxis immer wieder vorgekommen.<br />

Wenn diese Anregungen mit den persönlichen Fakten und Geschichten<br />

des Verstorbenen ergänzt werden, können daraus sehr persönliche<br />

Abschiedsreden werden.<br />

Christliche Beileidsbriefe<br />

Wissenswertes vorab<br />

Eine erste Reaktion auf den Tod eines vertrauten Menschen kann die<br />

Beileidskarte sein. Hierbei ist es wichtig, ein paar persönliche Worte zu<br />

schreiben, denn eine Karte mit Aufdruck und einer Unterschrift kann von<br />

den trauernden Angehörigen auch als oberflächlich und lieblos empfunden<br />

werden.<br />

In einer Zeit, in der das Internet und das Handy immer mehr Raum in<br />

der Kommunikation zwischen den Menschen einnehmen, kommt eine<br />

von Hand geschriebene Karte sehr gut bei den Trauernden an. Trauernde<br />

brauchen Trost und Zuspruch und sie fühlen sich ernst genommen, wenn<br />

sich ein Freund oder ein Bekannter die Mühe macht, eine persönlich gestaltete<br />

Karte zu schreiben.<br />

Bei den Formulierungen sollte der Schreibende aber darauf achten, wie<br />

gut er die Angehörigen kennt. Bei guten Freunden verwendet man natürlich<br />

das „Du“, bei entfernten Bekannten das formellere „Sie“.<br />

In der Anrede drückt sich daher schon die Beziehung zum Adressaten<br />

aus. Es ist hilfreich, sich zu Beginn des Briefs kurz an die Beziehung zum<br />

Verstorbenen zu erinnern. Je nach Freundschaftsgrad darf und sollte der<br />

Schreibende seine Trauer und Betroffenheit über den Verlust zum Ausdruck<br />

bringen. Ehrliche Worte sind hier wichtig, denn lapidare Floskeln<br />

könnten von den Trauernden auch übel genommen werden. Es tröstet<br />

eine trauernde Mutter nicht, wenn man ihr beim Verlust ihres Kindes sagt,<br />

dass sie ja noch zwei andere Kinder habe.<br />

Genauso kann es verletzend sein, wenn man beurteilt, dass ein alter<br />

Mensch ja nun lange genug gelebt habe. Denn Trauer ist ja auch der Preis<br />

der Liebe, und wenn ein verstorbener Mensch sehr geliebt wurde, wird<br />

der Verlust für die Hinterbliebenen immer sehr schmerzhaft sein, egal wie<br />

alt der Verstorbene geworden ist.<br />

Insofern sollten Verständnis und Mitgefühl und eine wertfreie Haltung<br />

8 9


Christliche Beileidsbriefe<br />

beim Schreiben eines Beileidsbriefes der Leitfaden für die Formulierungen<br />

sein. Auch in Gesprächen mit trauernden Menschen sollten wir uns<br />

bewusst machen, dass es uns nicht zusteht, über das Leben eines anderen<br />

Menschen zu urteilen.<br />

Manche Lebenssituationen sind so schwer, dass es oft an ein Wunder<br />

grenzt, wenn Menschen durchhalten und weiterleben anstatt aufzugeben.<br />

Ich habe in meiner Arbeit schon einige sehr harte Geschichten über das<br />

Leben der Kriegsgeneration gehört. Und auch manche Lebensgeschichten<br />

von Alkoholikern waren so bitter, dass es durchaus verständlich ist, dass<br />

diese schwer geprüften Menschen ihren Trost im Vergessen suchten.<br />

Auch manche Ehen sind nicht leicht zu leben, und nicht immer leben Ehepaare<br />

eine friedliche Partnerschaft, was für die ganze Familie oft ein sehr<br />

schweres Zusammenleben bedeutet. In meiner Arbeit leitet mich eine<br />

tiefe Achtung vor dem Leben der Menschen, denn jeder gibt sein Bestes<br />

und jeder gestaltet seine Tage, so gut er es eben kann. Darum gebührt<br />

den Menschen auch Respekt für ihre Lebensleistung und eine würdevolle<br />

Abschiedsfeier.<br />

Die Gewissheit des Glaubens, dass Gott alle Menschen liebt und dass er<br />

auch die Schwachen und Leidgeprüften nicht fallen lässt, hilft auch mir,<br />

einen Sinn im Leid der Menschen zu finden. Letztlich wird alles Leiden<br />

und aller Kummer durch Gott verwandelt werden, der durch seinen Sohn<br />

Jesus Christus die Erlösung von Leiden und Tod in die Welt gebracht hat.<br />

In dieser Hoffnung und in diesem Glauben können auch unsere Trauer und<br />

unser Abschiedsschmerz gewandelt werden, denn die Verheißung auf das<br />

ewige Leben in der Herrlichkeit Gottes ist uns, seinen geliebten Kindern,<br />

in Christus geschenkt worden.<br />

Möge das Licht der Liebe Gottes uns leiten, wenn wir mit trauernden<br />

Menschen umgehen, damit sie durch die Trauer hindurch wieder den Weg<br />

ins Leben finden können.<br />

Musterbriefe für verschiedene Trauersituationen<br />

Für Familienangehörige<br />

Eine Nichte, die weiter weg lebt, schreibt an ihre Tante und ihre Cousinen<br />

nach dem Tod des Onkels.<br />

Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch<br />

Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten der<br />

Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden<br />

von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.<br />

Röm 8,38-39<br />

Liebe Tante ________,<br />

wenn ich an ________ denke, fallen mir sehr viele schöne Erlebnisse ein,<br />

die ich mit meinem Onkel teilen durfte. Es fällt schwer zu wissen, dass er<br />

nun nicht mehr unter uns ist.<br />

Ich kann mir vorstellen, dass Ihr alle unendlich traurig seid. Auch ich vermisse<br />

________ sehr. Auf diesem Wege möchte ich Euch mein tiefes<br />

Mitgefühl aussprechen, denn auch ich kann die Endgültigkeit dieses Abschieds<br />

noch nicht fassen.<br />

Doch ________ hat an Christus und an seine Auferstehung geglaubt, und<br />

Gott wird auch in der Ewigkeit bei ihm sein. Ich wünsche Euch den tiefen<br />

Trost, den die Welt nicht geben kann, denn Gottes Liebe wird auch in der<br />

schweren Zeit der Trauer bei Euch sein.<br />

Ich bin gerne für Euch da, wenn Ihr meine Hilfe braucht.<br />

In herzlicher Verbundenheit<br />

Die Schwägerin an die Tochter ihres verstorbenen demenzkranken Schwagers<br />

Seh ich, vom Winde getragen<br />

rauschend die Welle entfliehn,<br />

treibt es mich immer zu fragen:<br />

Eilende Welle, wohin? …<br />

10 11


christliche traueransprachen<br />

Christliche Traueransprachen<br />

Wissenswertes zum Schreiben einer Traueransprache<br />

Wichtig ist in erster Linie, dass man keine Rede hält, sondern eine Ansprache.<br />

Es geht nicht um eine überaus ausgefeilte Wortwahl, es geht nicht<br />

um Fremdwörter oder um ellenlange Sätze, denen wie bei den Politikern<br />

niemand folgen kann. Es geht darum, die Menschen wirklich anzusprechen<br />

und mit den Worten der Rede ihr Herz zu berühren und ihnen so in der<br />

extremen Abschiedssituation einer Trauerfeier Trost und Ruhe zu geben.<br />

Insofern sollte man in einfachen klaren Sätzen sprechen und durch die<br />

Auswahl der Texte und Zitate einen Zugang zu den Menschen suchen,<br />

eben Worte, die ansprechen und die nicht unverstanden über die Köpfe<br />

der Leute hinwegbrausen.<br />

Beim Schreiben der Ansprache ist es wesentlich, das Leben des Verstorbenen<br />

zu würdigen. Die Erinnerung an seine Lebensleistung ist wichtig für<br />

die Angehörigen, und es tut gut, sich beim Abschied noch einmal an die<br />

gemeinsame Zeit zu erinnern.<br />

Sehr wichtig ist es, eine Abschiedsrede individuell zu gestalten. Wenn der<br />

Redner den Verstorbenen nicht gut kannte, sollte er ein persönliches Gespräch<br />

mit den engsten Angehörigen führen und sich Notizen machen, die<br />

er dann für die Ausgestaltung der Ansprache nutzen kann.<br />

Sachlichkeit beim Schreiben ist hier auch wichtig, denn eine Abschiedsrede<br />

sollte nicht mit theatralischen Formulierungen gefüllt werden. Füllstoffe<br />

wie: „Der Tod kommt immer plötzlich“ oder „die Klauen der Trauer halten<br />

uns nun gefangen“ sind unpassend. Der Redner muss den Trauernden nicht<br />

noch mehrmals mitteilen, wie traurig sie sind.<br />

Vielmehr sollte er durch eine gut gestaltete Biografie ein Bild vom lebenden<br />

Verwandten zeichnen, durch das die Zuhörer ihn wiedererkennen<br />

können. Diese Erinnerungsarbeit in der Trauerfeier hilft dann, nach einem<br />

gemeinsamen Blick auf das Leben ein Stück loszulassen und Abschied von<br />

der körperlichen Hülle des Verstorbenen zu nehmen.<br />

Die Daten und Fakten eines Lebens sind hierbei zwar auch wichtig, zum<br />

Beispiel erwähne ich immer die Dauer der Ehezeit, wenn der Verstorbene<br />

verheiratet war, aber es ist nicht nötig, alle möglichen Jahreszahlen aufzuzählen.<br />

Viel wichtiger sind die Eigenschaften des Menschen, der von uns gegangen<br />

ist. Wer war er, was hat er geleistet, mit welcher Haltung ging er durch<br />

sein Leben, wie verhielt er sich in Gesprächen, war er tolerant oder musste<br />

er Recht behalten, war er ein Einzelgänger oder ein geselliger Mensch?<br />

All diese Eigenschaften machen den Menschen unverwechselbar und dadurch<br />

können die Zuhörer ihn auch wiedererkennen. Nur Daten aufzuzählen<br />

wirkt steif und langweilig.<br />

Gerade nach einer langen Krankheit oder einer langen Pflegebedürftigkeit<br />

sollte den Trauernden bewusst werden: Es gab auch viele Jahre im Leben<br />

des Verstorbenen, in denen er gesund war. Es gab auch Zeiten, in denen er<br />

jung und unbeschwert durch sein Leben ging. Und es gab unter Umständen<br />

viele gemeinsame Stunden, an die sich alle gerne erinnern. Der Blick<br />

auf die guten Zeiten hilft, von der schweren letzten Zeit wegzuschauen<br />

und mit mildem Blick Abschied zu nehmen.<br />

Hierzu gehören die schönen Momente und Begegnungen, die Erinnerung<br />

an gesellige Stunden und schöne Reisen, die Würdigung der Lebensleistung<br />

und die Dankbarkeit für die Liebe, die der Verstorbene gegeben hat.<br />

Wenn es viele schöne Momente zu berichten gibt, fällt es leichter, eine Abschiedsrede<br />

zu schreiben. Dann dürfen auch Anekdoten und humorvolle<br />

Erlebnisse zur Sprache kommen. Auch im Abschied gilt es ja, den Blick<br />

auf das Gute und Schöne, das wir erlebt haben, zu bewahren. Und es tut<br />

auch Trauernden gut, wenn sie noch einmal über die schönen und auch<br />

humorvollen Momente lächeln dürfen.<br />

Aber: Jeder Mensch hat seine guten Seiten und auch seine Ecken und Kanten.<br />

Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass es in einer Traueransprache wichtig<br />

ist, realistisch zu bleiben und auch die Wahrheit im Blick zu behalten.<br />

Nicht immer ist das Zusammenleben einfach, und gerade, wenn ein schwieriger<br />

Mensch gestorben ist, erwarten die Zuhörer eine ehrlich gemeinte<br />

Rede, die nun nach dem Tod keinen Heiligen aus dem Verstorbenen macht.<br />

Außerdem verletzt es die Angehörigen, wenn ein schwieriger Charakter<br />

nach dem Tode über alle Maßen gelobt wird.<br />

26 27


christliche traueransprachen<br />

Das bedeutet nicht, dass man respektlos oder ungehörig sprechen soll,<br />

aber ein Satz wie: „Es war nicht immer einfach“ oder: „Manchmal hat er es<br />

uns auch schwer gemacht“ kann da schon auf die schwierigen Momente<br />

des vergangenen Lebens hindeuten.<br />

Fingerspitzengefühl und Respekt vor der Lebensgeschichte des Einzelnen<br />

sind hier sehr wichtig. Mit den Formulierungshilfen in diesem Buch können<br />

auch heikle Wahrheiten angedeutet werden, ohne zu bewerten und ohne<br />

das Taktgefühl zu verlieren.<br />

In jedem Fall werden es die Angehörigen danken, wenn auch auf schwere<br />

Lebenssituationen in angemessener Weise eingegangen wird, denn die Art<br />

und Weise, wie der Verstorbene gelebt hat, ist ja ohnehin allen bekannt.<br />

Manchmal liegt die Kunst auch im Weglassen, denn nicht alles, was der<br />

Redner über den Verstorbenen erfahren hat, gehört in eine Trauerrede.<br />

Und man sollte sich davor hüten, sich in familiäre Zwistigkeiten hineinziehen<br />

zu lassen.<br />

In vielen Lebensgeschichten gibt es Geheimnisse oder peinliche Erlebnisse,<br />

die niemanden etwas angehen. Auch wenn der Redner diese Dinge weiß<br />

oder sie erfährt, darf er niemals alles erzählen, das könnte zu großen Problemen<br />

und Peinlichkeiten für die Angehörigen führen.<br />

Auch die Nennung einzelner Familienangehöriger, die beispielsweise gepflegt<br />

haben, sollte nur auf ausdrücklichen Wunsch der Familie erfolgen,<br />

sonst könnten die anderen beleidigt sein. Dann ist es besser, davon zu<br />

sprechen, dass der Verstorbene liebevoll von „seiner Familie“ (damit sind<br />

dann alle gemeint) begleitet wurde.<br />

Wenn also besonders heikle Lebensgeschichten zu Ende gegangen sind, ist<br />

es ratsam, die Ansprache vorher mit den Angehörigen zu besprechen und<br />

sie dann gegebenenfalls zu korrigieren. Die engsten Angehörigen haben jedes<br />

Recht, den Entwurf zu verändern, Dinge zu ergänzen oder zu streichen.<br />

Die oberste Priorität für mich ist: „Die Auftraggeber, also die engsten Angehörigen,<br />

sollen zufrieden mit der Ansprache sein.“ Und das gelingt eben<br />

am besten, wenn man die Rede nach dem Schreiben mit den Angehörigen<br />

bespricht. Im Folgenden finden Sie einen Leitfaden für das Schreiben einer<br />

Traueransprache mit den Elementen, die zu einem Lebenslauf gehören.<br />

Und damit schwierige Dinge auch angesprochen werden können, habe ich<br />

auch einige Formulierungshilfen vorbereitet.<br />

Die Anrede<br />

Die Elemente einer Traueransprache<br />

In der Anrede „Liebe Familie ________, liebe Angehörige und Freunde“<br />

immer nur einen Familiennamen nennen (maximal zwei), alles andere wird<br />

zu langatmig. Bei der Nennung des Namens der Eltern ist ja ohnehin die<br />

ganze Familie angesprochen.<br />

(Man bedenke, dass bei mehreren verheirateten Töchtern sonst alle Namen<br />

genannt werden müssten, das wird zu lang und zu viel und wird auch<br />

meist nicht erwartet.)<br />

Andere Anreden können lauten:<br />

Liebe Trauergemeinde,<br />

Liebe Trauergäste,<br />

Verehrte Trauergemeinde.<br />

Mögliche Elemente eines Lebenslaufes<br />

– Vor- und Zuname, Geburtsname, Geburtsdatum, Geburtsort, Lebensort<br />

(bei Umzügen)<br />

– In welcher Zeit aufgewachsen? (z. B.: 1. Weltkrieg, Weimarer Republik,<br />

3. Reich, 2. Weltkrieg, Nachkriegszeit, Zeit des Wirtschaftswunders, in<br />

Deutschland, im Ausland …)<br />

– Elternhaus: harmonische oder schwere Kindheit, Waisenhaus, Pflegeeltern,<br />

Stiefvater/-mutter, leben die Eltern noch?<br />

– Geschwister: Vornamen, wie viele leben noch, besteht noch Kontakt zu<br />

den lebenden Geschwistern, ist der Verstorbene Erstgeborener oder<br />

an welcher Stelle steht er, Einzelkind oder große Familie …<br />

– Kindheit und Jugend: unbeschwert, Schulprobleme, Talente, Begabungen,<br />

Behinderungen, Gesundheitsprobleme, schulischer Abschluss<br />

…<br />

– Ehe: wann und mit wem? Mehrere Ehen, Dauer der Ehezeit, Anzahl<br />

und Namen der Kinder, Kontakt zu den Kindern, wie viele Enkelkinder,<br />

Beziehung zu ihnen, Haus gebaut oder nicht …<br />

– Kirchen- bzw. Gemeindebezug, evtl. Ehrenamt<br />

28 29


christliche traueransprachen<br />

– Berufsausbildung: Lehre, Studium, Ziele, Erfüllungen, Enttäuschungen,<br />

Rückschläge, Umschulungen, Fortbildungen, Erfolge …<br />

– Beruf: Karriere, ausgeübte Tätigkeit, Branche, in welchen Firmen, langjährige<br />

Beschäftigung, Jubiläum, Führungskraft, Betriebsratsmitglied, seit<br />

wann in Rente …<br />

– herausragende biografische Ereignisse (z. B. auch Schicksalsschläge)<br />

– besondere Lebensleistungen in Familie, Beruf, Freizeitgestaltung, Hobbys,<br />

Freundschaften<br />

– Hobbys und Freundeskreis: Sport, Tanzen, Musik, Theater, Skat, Spiele,<br />

Angeln, Kegeln, Clubs, Vereine …<br />

– praktische/theoretische Fähigkeiten (z. B. handwerkliches Können)<br />

– ehrenamtliche Tätigkeiten, Ämter, Funktionen im Gemeinde-/Vereinsleben<br />

– Urlaub: bevorzugte Orte und Plätze, Urlaubsart: aktiv oder passiv,<br />

spontan oder geplant …<br />

– Verhältnis zur Natur<br />

– Ausstrahlung, Charisma, Hilfsbereitschaft<br />

– Lebensmotto, Lebenseinstellung, Optimist oder Pessimist, gab es typische<br />

Redewendungen<br />

– Ecken und Kanten, Todesdaten, Krankheiten, seelisches Befinden etc.<br />

Bei der Vorbereitung der Traueransprache sollte mit Achtung vor dem<br />

Verstorbenen entschieden werden, welche Elemente des Lebens für die<br />

Öffentlichkeit geeignet sind. Hierbei kommt es auch auf den Kreis der Zuhörer<br />

an. In privater Runde kann der Text natürlich familiärer formuliert<br />

werden als in öffentlichem Rahmen.<br />

Durch darstellende und beschreibende Aussagen trägt der Vortragende<br />

dazu bei, dass sich die Angehörigen an den Verstorbenen erinnern können,<br />

und das hilft vielen sehr, den Abschied besser zu verarbeiten.<br />

Bei jahrelanger Krankheit<br />

Formulierungshilfen<br />

Bitte nie alle Krankheiten und alle Einzelheiten des Krankheitsverlaufs<br />

darstellen. Die Angehörigen erzählen das zwar gerne, aber sie kennen die<br />

Geschichte und niemand muss alle Details erfahren.<br />

Besser ist es, so zu sprechen: „Leider musste ________ schon seit vielen<br />

Jahren mit einer schweren Krankheit leben. Doch mit Hilfe von Medikamenten<br />

kam er trotzdem recht gut im Alltag zurecht. Erst eine Krebserkrankung<br />

hat ihm dann in kurzer Zeit alle Lebenskraft geraubt.“<br />

Oder: „Nachdem eine schwere Krankheit festgestellt wurde, musste<br />

________ öfter im Krankenhaus behandelt werden. In den vergangenen<br />

Monaten ist er einen schweren Weg gegangen. Doch alle Anstrengung und<br />

alle Macht der Ärzte konnten ihn schließlich nicht mehr gesund machen.“<br />

Bei schweren Schicksalen mit viel Kummer und Krankheit<br />

im Lebensverlauf<br />

„Manche Schicksalsschläge und auch menschliche Enttäuschungen haben<br />

ihm viel von seiner Lebenskraft geraubt, und das war vielleicht auch eine<br />

Ursache für die Erkrankungen, die ihm seit Jahren das Leben schwer gemacht<br />

haben.“<br />

Bei Alkoholikern<br />

Im Gespräch bitte nachfragen, ob die Angehörigen das Thema Alkoholismus<br />

genannt haben wollen (was in der Regel nicht der Fall ist, obwohl es<br />

alle wissen …). Dann sprechen wir von „einer chronischen Krankheit, die<br />

ihm seit Jahren viel Kraft geraubt hat“.<br />

Auch der Satz könnte hilfreich sein: „Wenn sein Leiden an der Welt zu<br />

groß wurde, suchte er eine Weile Trost im Vergessen. Doch leider änderte<br />

diese Flucht ins Vergessen nichts an den Lebensumständen.“<br />

30 31


christliche traueransprachen<br />

Doch ________ ging nicht allein durch sein Leben. Mit seiner Ehefrau<br />

________ konnte er in den Jahrzehnten ihrer Ehe alle Höhen und Tiefen<br />

des Lebens gemeinsam bewältigen, immer getragen von der gegenseitigen<br />

Liebe und Achtung. Seine Frau hatte stets viel Verständnis für ihren geistig<br />

so aktiven Mann und hielt ihm den Rücken frei für seine vielfältigen Aufgaben.<br />

Die beiden Töchter ________ hatten stets ein verlässliches Elternhaus<br />

und ________ tat sein Bestes, um neben seinem Beruf auch seiner Vaterrolle<br />

gerecht zu werden. Auf fast alle Fragen wusste er eine Antwort. So<br />

war er für seine Lieben wie ein wandelndes Lexikon, denn er kannte sich<br />

in der Welt des Wissens bestens aus.<br />

Sein Glaube an Gott und an die Botschaft Jesu war eine tragende Säule<br />

in seinem Leben. Im Gebet konnte er Kraft und Zuversicht für seinen Alltag<br />

finden und er gab seinen Glauben gern an seine Kinder und an seine<br />

Schüler weiter.<br />

Im Rentenalter konnte er sich ganz seinen Büchern widmen und sein Studium<br />

der Bibel noch vertiefen. Er wollte unbekannte lateinische Schriften<br />

großer Denker übersetzen und hatte nun endlich genug Zeit, um sich dieser<br />

großen Aufgabe zu widmen.<br />

Müde von seiner langen Lebensreise und erschöpft von seiner langen<br />

rheumatischen Erkrankung ist er nun mit dem Trost des Glaubens von<br />

dieser Erde gegangen.<br />

Nehmen wir nun Abschied von ________, der sein Schicksal mit Gottes<br />

Hilfe und im Glauben an die Auferstehung gemeistert hat. Möge er seinen<br />

Frieden finden in der Ewigkeit des Herrn.<br />

Das folgende Gebet wollen wir mit auf unseren Weg nehmen:<br />

Gott, zu dir rufe ich am frühen Morgen<br />

hilf mir beten und meine Gedanken sammeln;<br />

ich kann es nicht allein.<br />

In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht<br />

ich bin einsam, aber du verläßt mich nicht<br />

ich bin kleinmütig, aber bei dir ist die Hilfe<br />

ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden<br />

in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist die Geduld<br />

ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den rechten Weg<br />

für mich.<br />

Dietrich Bonhoeffer<br />

Das Vortragen der Traueransprache<br />

Der Zeitpunkt des Vortrags<br />

Die Ansprachen können in Absprache mit dem Pfarrer auch in einer<br />

christlichen Trauerfeier vorgetragen werden. Heute haben viele Pfarrer<br />

keine Zeit mehr, sich um die Ausformulierung einer persönlichen Ansprache,<br />

die das Leben des Verstorbenen würdigt, zu kümmern. Wenn die<br />

Angehörigen aber trotzdem eine solche Ansprache wünschen, kann sie<br />

mit Hilfe der beschriebenen Anregungen innerhalb der Trauerfeier oder<br />

des Gottesdienstes vorgetragen werden.<br />

Wenn das nicht möglich oder nicht gewünscht ist, kann man die Nachfeier<br />

(den Beerdigungskaffee) dazu nutzen, vor dem gemeinsamen Essen noch<br />

ein paar persönliche Worte über das Leben des Verstorbenen vorzutragen.<br />

Dadurch gewinnt eine Nachfeier einen tieferen Wert, weil hier noch ein<br />

Anstoß zur gemeinsamen Erinnerung gegeben wird. Möglicherweise werden<br />

so andere Teilnehmer ermutigt, auch von ihren Erfahrungen und Erlebnissen<br />

mit dem Verstorbenen zu sprechen.<br />

Dieses gemeinsame Erinnern ist von großem Wert für den Trauerprozess.<br />

Hier darf dann auch gemeinsam geweint und gelacht werden, denn Freude<br />

und Trauer gehören untrennbar zu unserem Menschsein.<br />

Praktische Hinweise<br />

Beim Schreiben einer Rede sollten Sie eine große Schrift wählen, damit Sie<br />

den Text dann mühelos vortragen können. In einer schlichten schwarzen<br />

86 87


christliche traueransprachen<br />

Mappe sind die Seiten der Rede ordentlich verstaut, das sieht in jedem Fall<br />

besser aus als eine Loseblattsammlung.<br />

Wenn die Rede im Freien gehalten wird, sollten die Seiten in Plastikhüllen<br />

in der Mappe einsortiert sein, dann ist man auch bei Regen gerüstet. Auch<br />

ein kleiner Handschirm sollte bei Regengefahr greifbar sein.<br />

Als Kleidung sollte der Redner einen schwarzen oder dunkelgrauen Anzug,<br />

die Rednerin einen solchen Anzug oder ein Kostüm tragen. Im Winter<br />

darf es natürlich auch der dunkle Wintermantel sein. Auch auf festes<br />

Schuhwerk sollte man je nach Wetterlage achten. Durch angemessene<br />

Kleidung erweist man den Angehörigen Respekt und es gibt dem Redner<br />

selber ein Stück Sicherheit.<br />

Gute Vorbereitung ist die halbe Miete, das gilt auch bei der Vorbereitung<br />

auf eine Trauerrede. Gerade hier geben die richtige Kleidung und eine<br />

schlichte Mappe zusätzliche Sicherheit. Zusammen mit der gut ausgestalteten<br />

Rede ist der Sprecher dann bestens für den Vortrag gerüstet.<br />

Achten Sie auch darauf, rechtzeitig zum Friedhof/zur Kirche zu fahren,<br />

damit Sie sich noch mit den anderen Rednern/dem Pfarrer abstimmen<br />

können. Und dann sollten Sie auch die Zeit nutzen, um sich mit dem Rednerpult<br />

und dem Mikrofon vertraut zu machen.<br />

Wie trage ich vor?<br />

Niemand erwartet, dass Sie eine Traueransprache frei vortragen, es ist<br />

durchaus angemessen, die Ansprache langsam von einem Konzept abzulesen.<br />

Auch wenn die Rede vorgelesen wird, sollte der Vortragende die Zuhörer<br />

zwischendurch anschauen und nicht nur stur auf sein Konzept starren. Es<br />

macht einen guten Eindruck, wenn sich die Menschen auch wahrgenommen<br />

fühlen und wenn der Redner den Blickkontakt sucht.<br />

Der Blickkontakt fällt leichter, wenn der Redner seinen Text gut kennt,<br />

wenn er ihn selber geschrieben und mehrmals vorher durchgelesen hat, so<br />

dass er sich sicher in den gewählten Formulierungen fühlt.<br />

Wer es sich zutraut, kann natürlich auch frei sprechen. Dann empfiehlt es<br />

sich, die Eckdaten der Rede auf Karteikarten aufzuschreiben, damit man<br />

einen roten Faden in der Hand hat.<br />

Eine Trauerrede sollte nicht länger als 10 Minuten dauern. Längere Reden<br />

überfordern die Zuhörer und verlängern die ohnehin sehr schwere Situation<br />

des Abschieds.<br />

Wenn es mehrere Redner gibt, sollten sich diese untereinander abstimmen,<br />

damit nicht alles doppelt und dreifach erzählt wird. Dann sollte eine<br />

Rede nur 3 bis 5 Minuten lang sein.<br />

Eine Rede, die direkt am Grab gesprochen wird, darf auch kürzer sein,<br />

hier kann man in 5 Minuten einige wichtige Eckpunkte aus dem Leben des<br />

Verstorbenen nennen.<br />

Wie in der Musik sind die Pausen beim Vortragen sehr wichtig, da sie den<br />

Zuhörern helfen, das Gehörte zu verstehen und den Gedanken zu folgen.<br />

Und beim Vortrag einer Ansprache hat der Redner (trotz der oben genannten<br />

Zeitvorgaben) alle Zeit der Welt.<br />

Wenn die Rede in einer Trauerhalle oder in der Kirche vorgetragen wird,<br />

sollte man auch die Akustik berücksichtigen. Wenn es sehr hallt, braucht<br />

der Schall auch Zeit, bis er die letzten Bänke erreicht (die erfahrungsgemäß<br />

am meisten besetzt werden). Auch deshalb ist ein langsames Vortragen<br />

wichtig, denn bei einer schnellen Sprechgeschwindigkeit ist es mühsam,<br />

den vorgetragenen Gedanken zu folgen.<br />

Um die Akustik auszuprobieren, ist es empfehlenswert, eine halbe Stunde<br />

vor Beginn vor Ort zu sein, damit man das Sprechen ausprobieren kann.<br />

Dann kann die Lautstärke eines Mikrofons und der Abstand zu diesem<br />

auch noch in Ruhe eingestellt werden.<br />

Bitte beachten Sie:<br />

Die Trauersituation versetzt die Menschen in den Ausnahmezustand. Das<br />

bedeutet, dass wir nicht wissen, wie wir uns fühlen werden, wenn wir als<br />

Trauernde einen nahen Angehörigen verabschieden müssen.<br />

In dieser Ausnahmesituation ist es besonders schwer, vor einer Gruppe<br />

zu sprechen. Selbst ich als professionelle Rednerin habe große Probleme,<br />

wenn ich den Verstorbenen oder die Zuhörerschaft gut kenne.<br />

Zum einen möchte man weinen dürfen um den verlorenen Angehörigen,<br />

zum anderen fällt es schwer, die Tränen und die Trauer der Zuhörer auszuhalten,<br />

wenn es Verwandte oder enge Freunde sind.<br />

Das Vortragen einer Rede vor einer Gruppe fällt vielen Menschen ohne-<br />

88 89


christliche traueransprachen<br />

hin nicht leicht, oftmals ist die Überwindung groß, sich auf eine Bühne zu<br />

stellen und einen Vortrag zu halten.<br />

In der Ausnahmesituation der Trauer um einen nahestehenden Menschen<br />

ist es aber ungleich schwerer als im normalen Alltag. Unerfreulich ist dabei<br />

die Tatsache, dass wir uns nicht auf den Ausnahmezustand der Trauer vorbereiten<br />

können und dass wir eben nicht vorher wissen können, wie wir<br />

im Ernstfall reagieren werden.<br />

Daher rate ich Ihnen, nur dann eine Rede selber vorzutragen, wenn Sie<br />

den nötigen emotionalen Abstand zum Verstorbenen bzw. zu seiner Familie<br />

haben. Sie könnten die Rede selber schreiben und eine neutrale Person<br />

bitten, Ihre Ansprache vorzutragen. Dann wird das gesagt, was Sie wollen,<br />

und Sie sind nicht einem noch höheren emotionalen Druck ausgesetzt.<br />

In meiner Arbeit habe ich gute Erfahrungen mit dem „doppelten Boden“<br />

gemacht. Die Angehörigen geben mir eine Kopie ihrer persönlichen Ansprache<br />

und können dann in der Trauerfeier spontan entscheiden, ob sie<br />

sie selber vortragen können und wollen, oder ob sie mir ein Zeichen geben,<br />

dass ich den Text in ihrem Namen vortragen soll.<br />

Eine solche Gewissheit, dass man vortragen kann, aber nicht zwingend<br />

muss, hilft vielen Trauernden, dann doch Mut zu fassen und die Rede selber<br />

zu halten. Wenn es dann doch Probleme gibt, kann ich auch im Verlauf<br />

der Rede immer noch übernehmen und für den Vortragenden einspringen.<br />

Also überlegen Sie gut, was Sie sich zumuten können und wollen und lassen<br />

Sie sich gegebenenfalls helfen. Sie können Ihren Text an eine neutrale<br />

Person geben, die im Ernstfall für Sie einspringt. So haben Sie die Wahl, ob<br />

Sie selber vortragen möchten oder nicht.<br />

Trauer wirft uns aus der Bahn, und es ist keine Schande, dann schwach und<br />

überfordert zu sein, wenn uns ein geliebter Mensch verlässt. Deshalb ist<br />

es wichtig, dass der Trauernde gut mit sich umgeht, denn die Trauerarbeit<br />

wiegt gerade am Anfang sehr schwer und kostet viel Kraft.<br />

Dazu kommt, dass die Trauernden den Verstorbenen oftmals lange in<br />

Krankheit und Sterben begleitet haben. Auch dieser Prozess war meist<br />

sehr schmerzhaft und sehr traurig und hat schon viele Kräfte von den begleitenden<br />

Angehörigen gefordert.<br />

Gerade bei Menschen, die einen Verwandten lange gepflegt haben, sind die<br />

eigenen Kräfte oft aufgezehrt, und schon der Gedanke an den nun endgültigen<br />

Abschied fordert enorm viel Energie von den Menschen. In einer<br />

solchen Situation fällt es vielen sehr schwer oder es ist ihnen unmöglich,<br />

nun auch noch vor einer Trauergemeinde zu sprechen.<br />

Mein Rat für Sie ist also: Überfordern Sie sich nicht noch mehr und lassen<br />

Sie sich von anderen helfen, wenn Sie merken, dass eine eigene Ansprache<br />

Sie in der aktuellen Situation völlig aus der Bahn werfen würde. Für eine<br />

neutrale Person ist es hier auf jeden Fall sehr viel leichter, die Aufgabe des<br />

Vortragenden zu übernehmen.<br />

90 91


Zitate<br />

Zitate für Kondolenzkarten<br />

und Traueransprachen<br />

Segen<br />

Gott der Herr, der Himmel und Erde gemacht hat, geleite dich durch das<br />

Dunkel des Todes und führe dich zum ewigen Leben. Und wenn unser<br />

eigener Weg zu Ende geht, hoffen wir, dass wir dich wiederfinden. Ruhe im<br />

Frieden des allmächtigen Gottes.<br />

Gabriele Jöhren<br />

Nicht, dass von jedem Leid du verschont bleiben mögest,<br />

nicht, dass dein künft’ger Weg stets Rosen für dich trage<br />

und keine bittere Träne über deine Wangen komme –<br />

dies alles, nein, das wünsche ich dir nicht!<br />

Mein Wunsch für dich ist vielmehr dieser:<br />

dass du allezeit dankbar bewahrst in deinem Herzen<br />

die kostbare Erinnerung an die guten Dinge in deinem Leben;<br />

dass du mutig stehst in deiner Prüfung,<br />

wenn hart das Kreuz auf deinen Schultern liegt<br />

und wenn der Gipfel, den es zu ersteigen gilt,<br />

ja selbst das Licht der Hoffnung zu entschwinden droht;<br />

dass jede Gottesgabe in dir wachse<br />

und sie dir mit den Jahren helfe,<br />

die Herzen derer froh zu machen, die du liebst;<br />

dass du immer einen wahren Freund hast,<br />

der Freundschaft verdient und der dir Vertrauen gibt,<br />

wenn dir’s an Licht und Hoffnung fehlt und an Kraft;<br />

dass du dank ihm den Stürmen standhältst<br />

und so die Höhen doch erreichst.<br />

Alter irischer Segensspruch<br />

Gebete<br />

Beim Aufgang der Sonne und bei ihrem Untergang<br />

erinnern wir uns an sie.<br />

Beim Wehen des Windes und in der Kälte des Winters<br />

erinnern wir uns an sie.<br />

Beim Öffnen der Knospen und in der Wärme des Sommers<br />

erinnern wir uns an sie.<br />

Beim Rauschen der Blätter und in der Schönheit des Herbstes<br />

erinnern wir uns an sie.<br />

Zu Beginn des Jahres und wenn es zu Ende geht,<br />

erinnern wir uns an sie.<br />

Wenn wir müde sind und Kraft brauchen,<br />

erinnern wir uns an sie.<br />

Wenn wir verloren sind und krank in unserem Herzen,<br />

erinnern wir uns an sie.<br />

Wenn wir Freude erleben, die wir so gerne teilen würden,<br />

erinnern wir uns an sie.<br />

So lange wir leben, werden auch sie leben,<br />

denn sie sind ein Teil von uns,<br />

wenn wir uns an sie erinnern.<br />

Jüdisches Gebet<br />

92 93


Zitate<br />

Mein Herz hört die Stimmen<br />

und ich will alle dunklen Schleier<br />

der Vergangenheit den Winden geben.<br />

Damit auch mein Seufzen aufsteigt<br />

in den unendlich leuchtenden Himmel,<br />

hoch hinauf, und mitklingt,<br />

wo die Seelen der Ahnen singen,<br />

zum Preise des Gottes der Himmel.<br />

Ach, ich will nicht weinen auf Erden.<br />

Verfällt nicht das Haus irdischer Träume?<br />

Ach, ich weiß, was immer die Erde trägt,<br />

muss enden, wie hier unser Leben endet.<br />

Lass mich singen zu dir, du Grund des Alls.<br />

Im Himmel möge meine Seele dir singen,<br />

dass du sie freundlich ansiehst,<br />

du, durch den wir leben. Amen<br />

Altmexikanischer Hymnus<br />

Am Ende meines Weges ist ein tiefes Tal.<br />

Ich werde nicht weiter wissen.<br />

Ich werde mich niedersetzen und verzweifelt sein.<br />

Ein Vogel wird kommen und über das Tal fliegen<br />

und ich werde wünschen, ein Vogel zu sein.<br />

Eine Blume wird leuchten jenseits des Abgrundes<br />

und ich werde wünschen, eine Blume zu sein.<br />

Eine Wolke wird über den Himmel ziehen<br />

und ich werde eine Wolke sein wollen.<br />

Ich werde mich selbst vergessen,<br />

dann wird mein Herz leicht werden wie eine Feder,<br />

zart wie eine Margerite,<br />

durchsichtig wie der Himmel.<br />

Und wenn ich aufblicke, wird das Tal<br />

nur ein kleiner Sprung sein<br />

zwischen Zeit und Ewigkeit.<br />

Indianisches Gebet<br />

Gelassenheit erbeten<br />

Ich lasse mich dir, Herr, und bitte: Mache ein Ende all meiner Unrast.<br />

Meinen Willen lasse ich dir. Ich glaube nicht, dass ich selbst verantworten<br />

muss, was ich tue und was durch mich geschieht. Führe du mich und zeig<br />

mir deinen Willen.<br />

Meine Gedanken lasse ich dir. Ich glaube nicht, dass ich so klug bin, mich<br />

selbst zu verstehen, diese ganze Welt, das Leben und die Menschen. Ich<br />

muss sie nicht verstehen. Lehre mich nur, deine Gedanken zu denken.<br />

Meine Pläne lasse ich dir. Ich glaube nicht, dass mein Leben darin seinen<br />

Sinn findet, dass ich alles erreiche von meinen Plänen. Du hast einen besseren<br />

Plan für mich. Ich vertraue deinem Plan, denn du kennst mich.<br />

Meine Sorgen um die anderen Menschen lasse ich dir. Ich glaube nicht, dass<br />

meine Sorgen daran viel ändern können. Ich vertraue mich deiner guten<br />

Sorge an. Alles liegt in deinen Händen.<br />

Alle ungelösten Fragen, alle Mühe mit mir selbst, alle verkrampften Hoffnungen<br />

lasse ich dir. Ich gebe es auf, gegen verschlossene Türen zu rennen,<br />

und warte auf dich. Du wirst kommen.<br />

Meine Angst vor der Stärke der anderen lasse ich dir. Meine Furcht vor meinem<br />

Versagen lasse ich dir. Ich brauche kein erfolgreicher Mensch zu sein,<br />

wenn ich nur ein gesegneter Mensch bin, einer, der in deinem Willen steht.<br />

Ich lasse mich dir. Ich gehöre dir. Du hast mich in deiner guten Hand.<br />

Ich danke dir.<br />

Matthias Utters OFM<br />

94 95


Zitate<br />

Mein Vater,<br />

ich überlasse mich dir,<br />

mach mit mir, was dir gefällt.<br />

Was du auch mit mir tun magst, ich danke dir.<br />

Zu allem bin ich bereit,<br />

alles nehme ich an.<br />

Wenn nur dein Wille sich an mir erfüllt<br />

und an allen deinen Geschöpfen,<br />

so ersehne ich weiter nichts, mein Gott.<br />

In deine Hände lege ich meine Seele;<br />

ich gebe sie dir, mein Gott,<br />

mit der ganzen Liebe meines Herzens,<br />

weil ich dich liebe,<br />

und weil diese Liebe mich treibt,<br />

mich dir hinzugeben,<br />

mich in deine Hände zu legen, ohne Maß,<br />

mit einem grenzenlosen Vertrauen;<br />

denn du bist mein Vater.<br />

Charles de Foucauld<br />

Groß bist du, Herr, und über alles Lob erhaben. Und da will der Mensch<br />

dich preisen, dieser winzige Teil deiner Schöpfung. Du selbst regst ihn dazu<br />

an; denn du hast uns zu dir hin geschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis<br />

es ruht in dir.<br />

Augustinus<br />

Wir verstehen es nicht.<br />

Und doch wollen wir vertrauen,<br />

dass Gott mit seiner Güte auch da gegenwärtig ist,<br />

wo wir mit unserem Verstehen am Ende sind.<br />

Danke für den Weg, den du mit uns gegangen bist.<br />

Danke für die Hand, die uns so hilfreich war.<br />

Danke, dass es dich gab.<br />

Beim Tod eines Kindes<br />

Heute hast du unser Kind zu dir geholt,<br />

wir begreifen es nicht,<br />

warum du es so früh zu dir nahmst.<br />

Wund sind wir von den Fragen ohne Antwort,<br />

wie ein dunkler Mantel liegt die Trauer schwer auf uns.<br />

Ewiger, du –<br />

du bist ein Gott der Lebenden<br />

und nicht der Toten,<br />

alle finden neues Leben in dir,<br />

auch unser Kind.<br />

Es ist zurückgekehrt zu dir,<br />

du hast es mit neuer Lebendigkeit beschenkt,<br />

mit Licht und Freude.<br />

In uns ist so vieles tot, verdorrt und abgestorben.<br />

Du bist ein Gott der Lebenden und<br />

nicht der Toten.<br />

Schenke auch uns ein neues Leben,<br />

mach uns lebendig.<br />

Christiane Eggers-Faschon<br />

Mein Kind ist tot.<br />

Warum entreißt du es mir?<br />

Warum nimmst du es mir weg?<br />

Ich habe es in mir getragen<br />

und geboren und wollte seine Mutter sein.<br />

Ich war sein Vater,<br />

und es war auch ein Teil von mir.<br />

Warum entreißt du es meiner Hoffnung?<br />

Warum nimmst du uns alle Zukunft?<br />

96 97


Zitate<br />

Meine Hände zittern,<br />

und mein ganzer Körper schwankt.<br />

Ich weiß nichts mehr,<br />

meine Seele erfriert.<br />

Gott, warum bist du so grausam?<br />

Es bricht uns das Herz.<br />

Unser Schmerz übersteigt unsere Kraft.<br />

Wir erleiden, was geschehen ist,<br />

müssen ertragen, was wir nicht begreifen.<br />

Unser Leben ist weniger geworden.<br />

Hilf, Gott, dass wir nicht verzweifeln!<br />

Unser Leben geht weiter …<br />

Lass uns Mut schöpfen aus dem,<br />

was uns bleibt.<br />

Lass uns Hilfe finden und Kraft<br />

und Hoffnung für die Tage,<br />

die nun sind und kommen.<br />

Amen.<br />

Heinz-Günter Beutler-Lotz<br />

Der Lohn für unseren Glauben wird sein, dass wir schauen, was wir glauben.<br />

Augustinus<br />

Denen, die Gott lieben, verwandelt er alles in Gutes, auch ihre Irrwege und<br />

Fehler lässt Gott ihnen zum Guten werden.<br />

Augustinus<br />

Es gibt nichts auf Erden, kein Unglück, keine Sorge, kein Elend, das größer<br />

ist als der Trost, der von Christus kommt.<br />

Albert Schweitzer<br />

Gott ist dann am allernächsten, wenn er am weitesten entfernt scheint.<br />

Martin Luther<br />

Die Zeit heilt nicht alles, aber sie rückt das Unheilbare aus dem Mittelpunkt.<br />

Selig sind, die da Heimweh haben, denn sie werden nach Hause<br />

kommen.<br />

Heinrich Jung-Stilling<br />

Wir brauchen den Tod nicht zu fürchten, denn er ist nur ein Heimgehen<br />

zu Gott.<br />

Mutter Teresa<br />

Zitate von Dichtern, Philosophen und Heiligen<br />

Ich glaube, wenn der Tod unsere Augen schließt, werden wir in einem Lichte<br />

stehen, von welchem unser Sonnenlicht nur der Schatten ist.<br />

Arthur Schopenhauer<br />

Trost in Gott<br />

Nichts soll dich beunruhigen; nichts ängstige dich. Wer Gott hat, dem fehlt<br />

nichts. Gott allein genügt.<br />

Teresa von Ávila<br />

Herr, in deine Hände sei Anfang und Ende, sei alles gelegt.<br />

Eduard Mörike<br />

Wenn alle Lichter der Welt erlöschen, ein Lichtgedanke lebt doch: Es gibt<br />

einen Gott.<br />

Henrik Ibsen<br />

98 99


Zitate<br />

Musikalische Gestaltung einer Trauerfeier<br />

Im christlichen Rahmen gibt es die Möglichkeit, eine Trauerfeier mit Liedern<br />

und Musikstücken zu ergänzen.<br />

Wenn die Trauergemeinde singen möchte, bieten die christlichen Gesangbücher<br />

einige angemessene Lieder zur Auswahl:<br />

– Wir sind nur Gast auf Erden<br />

– So nimm denn meine Hände<br />

– Von guten Mächten wunderbar geborgen<br />

– Möge die Straße uns zusammen führen (Irischer Reisesegen)<br />

– Nun danket alle Gott<br />

– Maria breit den Mantel aus<br />

– Tut mir auf die schöne Pforte<br />

– Befiehl du deine Wege<br />

– Der Himmel geht über allen auf<br />

– Großer Gott wir loben dich<br />

Aus dem Bereich Gospel<br />

– We shall overcome<br />

– Amazing Grace<br />

– He’s got the whole world in his hands<br />

Klassische Werke für Orgel oder von CD<br />

– Bach: Air, Ave Maria, Kantate „Jesus bleibet meine Freude“<br />

– Beethoven: Mondscheinsonate, Für Elise, Klavierkonzert Nr. 2 und Nr. 5<br />

– Chopin: Klavierkonzerte<br />

– Dvorák: Sinfonie Nr. 9, Aus der neuen Welt<br />

– Grieg: Morgenstimmung, Ases Tod (aus „Peer Gynt“)<br />

– Händel: Largo aus „Xerxes“<br />

– Mascagni: Intermezzo aus „Cavalleria Rusticana“<br />

– Mozart: Klarinettenkonzert KV 622, Elvira Madigan, Ouvertüre aus<br />

„Die Zauberflöte“, 2. Satz aus: „Eine kleine Nachtmusik“<br />

– Offenbach: Barcarole aus „Hoffmanns Erzählungen“<br />

– Puccini: Nessun Dorma aus „Turandot“<br />

– Eric Satie: Gymnopedie Nr. 1<br />

– Schubert: Ave Maria<br />

– Smetana: Die Moldau<br />

– Verdi: Gefangenenchor aus „Nabucco“<br />

– Vivaldi: Largo aus „Der Winter“ (Die vier Jahreszeiten)<br />

Filmmusik/Musical<br />

– Der mit dem Wolf tanzt: John Dunbars Theme<br />

– Moon River<br />

– Titanic: My heart will go on<br />

– Cats: Memories<br />

Moderne englische Lieder<br />

– Beatles: Yesterday, Let it be<br />

– Clapton: Tears in heaven<br />

– Bocelli: Time to say goodbye<br />

– Rod Stewart: Sailing<br />

– Frank Sinatra: My way<br />

Deutsche Lieder<br />

– Andrea Berg: Und wenn ich geh<br />

– Trude Herr: Niemals geht man so ganz<br />

– Die Toten Hosen: Nur zu Besuch<br />

– Herbert Grönemeyer: Der Weg<br />

– Heino: Land der dunklen Wälder<br />

– Hans Albers: La Paloma<br />

– S’ ist Feierabend<br />

– Anke Bolz: Irischer Reisesegen<br />

– Joana: Von guten Mächten …<br />

– Unheilig: Geboren um zu leben, So wie du warst, An deiner Seite<br />

116 117


Schlusswort<br />

Quellenverzeichnis<br />

Dieses Buch ist aus meiner praktischen Arbeit entstanden, und ich hoffe<br />

sehr, dass es vielen Menschen Mut machen wird, eine Trauerfeier aktiv mitzugestalten.<br />

Die lebendige Erinnerung an das gelebte und nun vergangene<br />

Leben eines Verstorbenen hilft uns, loszulassen und Abschied zu nehmen.<br />

Das Leben der Menschen verläuft in vielfältigen Bahnen, doch jedes Leben<br />

ist auch Gottes Geschenk an die Menschen. Dankbarkeit und Respekt<br />

helfen uns, die Lebensleistung eines Menschen in seiner Abschiedsfeier zu<br />

würdigen.<br />

Ich wünsche Ihnen gute Ideen bei der Gestaltung „Ihrer“ Abschiedsfeier<br />

sowie Mut und Stärke, Ihre eigenen Texte vorzutragen. Für die Zeit der<br />

Trauer, die nun beginnt, wünsche ich Ihnen viel Kraft und Zuversicht sowie<br />

Trost im lebendigen Glauben an Gott.<br />

Liebesgedicht, das den Empfänger nicht mehr erreichen kann<br />

Auch wenn Du<br />

von mir gegangen bist,<br />

bin ich verpflichtet<br />

gut zu leben.<br />

Verpflichtet mir<br />

und vor allem Dir,<br />

denn du würdest<br />

es hassen<br />

und mich beschimpfen,<br />

wäre mein Leben dunkel<br />

und nicht mehr lebenswert.<br />

Kristiane Allert-Wybranietz<br />

Möge es auch auf Ihrem Weg, liebe Leserin und lieber Leser, hilfreich sein.<br />

Alle Bibeltexte: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift<br />

© 1980 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart<br />

S. 14: Alfred Delp, Wenn durch einen Menschen … © Deutsche Provinz<br />

der Jesuiten<br />

S. 18: Hermann Hesse, Welkes Blatt, aus: ders., Sämtliche Werke in 20 Bänden.<br />

Herausgegeben von Volker Michels. Band 10: Die Gedichte. © Suhrkamp<br />

Verlag Frankfurt am Main 2002. Alle Rechte bei und vorbehalten<br />

durch Suhrkamp Verlag Berlin.<br />

S. 20: Mein Herz ist schwer, in: Hannah Lothrop, Gute Hoffnung – jähes<br />

Ende © 1998, Kösel-Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House<br />

GmbH<br />

S. 39: Rudolf Kaiser, Lied der Erde, aus: ders. (Hg.), Indianischer Sonnengesang,<br />

Verlag Herder, 3 1994, S. 150<br />

S. 42: Dietrich Bonhoeffer, Von guten Mächten, aus: ders., Widerstand und<br />

Ergebung © 1998, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe<br />

Random House GmbH<br />

S. 46: Uwe Seidel, Wenn der Boden unter meinen Füßen schwankt, aus:<br />

ders., Exodus, Seite 20 © tvd-Verlag Düsseldorf, 1979<br />

S. 53: Kusi Paukar, Komm schon, aus: Llaqtaq Takiy, Lieder und Legenden,<br />

Gedichte und Geschichten der Ketschua. Hrsg. von Wilfried Böhringer<br />

und Arthur Wagner © Vervuert Verlag 1988<br />

S. 62: Ulrich Schaffer, Einer für den anderen © beim Autor<br />

S. 70: Erich Fried, Aufhebung, aus: Beunruhigungen © Verlag Klaus Wagenbach,<br />

Berlin 1984<br />

S. 73: Kathrin Ellhaus, Gott, wir verstehen …, in: Hannah Lothrop, Gute<br />

Hoffnung – jähes Ende © 1998, Kösel-Verlag, München, in der Verlagsgruppe<br />

Random House GmbH<br />

S. 73: Horst Winkler, Lebt wohl © beim Autor, www.verseschmiede.com<br />

S. 83: Hermann Hesse, Stufen, aus: ders., Sämtliche Werke in 20 Bänden.<br />

Herausgegeben von Volker Michels. Band 10: Die Gedichte. © Suhrkamp<br />

Verlag Frankfurt am Main 2002. Alle Rechte bei und vorbehalten durch<br />

Suhrkamp Verlag Berlin.<br />

S. 86: Dietrich Bonhoeffer, Gott, zu dir rufe ich, aus: ders., Widerstand und<br />

Ergebung © 1998, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe<br />

Random House GmbH<br />

S. 95: Matthias Utters, Gelassenheit erbeten, www.matthias-utters.de, ©<br />

Verlag Positives Leben, 88339 Bad Waldsee<br />

118 119


S. 97: Heinz-Günter Beutler-Lotz, Mein Kind ist tot © beim Autor<br />

S. 103: Dietrich Bonhoeffer, Es gibt nichts …, aus: ders., Widerstand und Ergebung<br />

© 1998, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe<br />

Random House GmbH<br />

S. 108: Renate Salzbrenner, Nur geborgt © bei der Autorin<br />

S. 118: Kristiane Allert-Wybranietz, Liebesgedicht, das den Empfänger<br />

nicht mehr erreichen kann, aus: dies., In stiller Anteilnahme © arsEdition<br />

GmbH, München<br />

Wir danken allen Inhabern der Textrechte für die Abdruckerlaubnis. Der<br />

Verlag hat sich bemüht, alle Rechteinhaber in Erfahrung zu bringen. Für<br />

zusätzliche Hinweise sind wir dankbar.<br />

120

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!