Schulzeit 40-12.indd - IGS List Hannover
Schulzeit 40-12.indd - IGS List Hannover
Schulzeit 40-12.indd - IGS List Hannover
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Projekte − Aktionen<br />
Projekte − Aktionen<br />
Das Arbeitsleben eines Orthopädiemechanikers<br />
Eine hochqualifizierte Tätigkeit<br />
Ich habe mich für ein zweiwöchiges Praktikum<br />
als Orthopädiemechaniker bei John<br />
+ Bamberg GmbH & Co. KG Orthopädietechnik<br />
im Annastift beworben, weil ich als<br />
Betroffener besonders daran interessiert<br />
bin, wie eine Prothese, die ich selbst trage,<br />
hergestellt wird. Außerdem möchte ich<br />
gerne anderen betroffenen Menschen, die<br />
das gleiche oder ein ähnliches Handicap<br />
haben, helfen.<br />
Von meinem Praktikum erhoffte ich mir<br />
einen Einblick in das Arbeitsleben eines<br />
Orthopädiemechanikers zu bekommen.<br />
Besonders interessierte mich dabei die<br />
Planung und Herstellung orthopädischer<br />
Hilfsmittel, wie zum Beispiel Prothesen<br />
und Orthesen. Ich wünschte mir an der<br />
Herstellung von Orthesen und Prothesen<br />
mitzuarbeiten, bei Patientengesprächen<br />
dabei zu sein und bei einem Gipsabdruck<br />
zuzusehen. Gerne wollte ich eigene Ideen<br />
einbringen, die den Mitarbeitenden eventuell<br />
weiterhelfen können. Ich hoffte selbständig<br />
und kreativ arbeiten zu können.<br />
SchulZeit 36<br />
In meinem Betriebspraktikum konnte ich<br />
sehr viel selbständig arbeiten wie zum Beispiel<br />
an diesem Arbeitstag: Arbeitsbeginn<br />
war um 8:00 Uhr. In der Modellierabteilung<br />
wird mit Gips gearbeitet, deswegen<br />
werden alte Schuhe, ein Kittel sowie ein<br />
Mundschutz getragen. In dieser Abteilung<br />
sollte ich ein Gipsbein bearbeiten. Dazu<br />
benötigte ich eine Raspel, mit der ich das<br />
Gipsbein in die richtige Form gebracht<br />
habe. Danach hatte ich eine Viertelstunde<br />
Frühstückspause von 9:15 bis 9:30 Uhr.<br />
Nach der Frühstückspause arbeitete ich<br />
weiter an meinem Gipsbein. Dabei bröckelten<br />
kleine Gipsstücke ab, die ich mit<br />
neuem Gips füllen musste. Dann habe ich<br />
die abgebrochenen Kanten mit Gips gefüllt.<br />
Dafür musste ich immer wieder mit<br />
Gipspulver und Wasser neuen Gips anrühren.<br />
Dies habe ich solange gemacht bis<br />
das Gipsbein die Maße des Patienten angenommen<br />
hat. Es war wichtig, die vorgegebenen<br />
Maße des Patienten einzuhalten.<br />
Von 12:15 bis 12:45 Uhr hatte ich Mittagspause.<br />
Dafür gab es einen vorgesehenen<br />
Aufenthaltsraum. Nach der Mittagspause<br />
habe ich zusammen mit einem anderen<br />
Mitarbeiter eine hohle Gipsform mit Gips<br />
gefüllt. Dann haben wir die gefüllte Gipsform<br />
in eine Sandkiste gestellt, damit der<br />
gefüllte Gips nicht umkippen kann. Später<br />
habe ich in die Abteilung für Schuhtechnik<br />
gewechselt. Dort habe ich einem<br />
orthopädischen Schuhmacher dabei zugesehen,<br />
wie er eine Sohle an einen orthopädischen<br />
Schuh geklebt hat. Danach durfte<br />
ich selbstständig die Sohle eines anderen<br />
Schuhs wechseln. Zuletzt habe ich die Arbeitsmaterialien<br />
zurück geräumt. Mein Arbeitstag<br />
endete um 14:00 Uhr.<br />
Die Erwartungen, die ich vor dem Praktikum<br />
hatte, haben sich für mich auf jeden<br />
Fall erfüllt, denn ich hatte mir vorgestellt,<br />
dass ich selbstständig arbeiten kann.<br />
Während des Praktikums habe ich unter<br />
der Anleitung meines Betreuers selbständig<br />
eine Orthese gebaut. Die Herstellung<br />
einer Orthese durchläuft vier Abteilungen:<br />
Modellierabteilung, Kunststoffabteilung,<br />
Bandagenabteilung und die Werkstatt. In<br />
allen Abteilungen habe ich gearbeitet, um<br />
die Orthese herzustellen. Ich brauchte<br />
für die Herstellung der Orthese keine Hilfe.<br />
Ich fand es besonders interessant zu<br />
sehen, wie Prothesen hergestellt werden.<br />
Die Herstellung von Orthesen und Prothesen<br />
ist sehr aufwändig und kompliziert und<br />
verlangt handwerkliche Fähigkeiten.<br />
Im Gegensatz zur Schule darf man sich<br />
in der Produktion keine Fehler erlauben,<br />
denn Fehler verursachen Kosten und Zeit,<br />
sie zu beseitigen. Das Berufsleben ist anstrengender<br />
als Schule, das habe ich während<br />
meines Betriebspraktikums gelernt.<br />
Besonders belastend fand ich das Arbeiten<br />
im Stehen und den Lärm und die Hitze im<br />
Maschinenraum.<br />
Trotzdem habe ich mich in meinem Praktikumsbetrieb<br />
sehr wohl gefühlt. Von den<br />
Mitarbeitern des Betriebes erhielt ich Hilfestellung<br />
bei schwierigen Aufgaben und<br />
auf jede gestellte Frage eine Antwort.<br />
Den Beruf des Orthopädiemechanikers finde<br />
ich sehr interessant. Seine Aufgabe ist<br />
es, hochwertige orthopädische Hilfsmittel<br />
für Menschen mit Behinderungen herzustellen.<br />
Die Tätigkeit ist hochqualifiziert<br />
und erfordert höchste Genauigkeit und<br />
Präzision, denn die Prothesen müssen genau<br />
an den Patienten angepasst werden.<br />
Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich diesen<br />
Beruf später erlernen möchte.<br />
Jan Malte Brelage, 9b