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Schulzeit 40-12.indd - IGS List Hannover

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Projekte − Aktionen<br />

Projekte − Aktionen<br />

Politik zum Anfassen<br />

Nachhaltiger Projektunterricht in Jahrgang 9<br />

Der Abschluss des Projekt war sicherlich ein<br />

besonderes Erlebnis: Eine zweitägige Fahrt<br />

nach Berlin mit intensiven Einblicken in<br />

Politik und Geschichte der Bundesrepublik<br />

Deutschland. Am 28. und 29. November<br />

besuchte die Klasse 10d auf Einladung der<br />

Bundestagsabgeordneten unseres Stadtteils<br />

Kerstin Tack den Bundestag, nutzte die<br />

Zeit aber auch, um die Mauer gedenkstätte<br />

Bernauer Straße und die Gedenkstätte<br />

Hohen schönhausen – das ehemalige Stasigefängnis<br />

in Ost-Berlin – zu besuchen.<br />

Trotz des Event-Charakters, den eine Fahrt<br />

mit Übernachtung in der Internationalen<br />

Jugendherberge Berlin-Mitte hat und haben<br />

soll, war der Klasse ihr Interesse an<br />

der jüngeren deutschen Geschichte deutlich<br />

anzumerken. Statt Freizeit wählte sie<br />

nämlich ein volles Programm. Eindrücke<br />

der Schülerinnen und Schüler sind in den<br />

Kästchen zu lesen.<br />

Zur Vorgeschichte: Auf Initiative von Frau<br />

Tack beteiligte sich die damalige Klasse<br />

9d an einem Projekt zu selbstgewählten<br />

Themen, die medial mit Unterstützung des<br />

Vereins „Politik zum Anfassen” aufbereitet<br />

und in einer Abschlussveranstaltung mit<br />

mehreren Schulen vorgestellt wurden. Die<br />

Schülerinnen und Schüler beschäftigten<br />

sich mit dem Recycling von Elektroschrott<br />

u. a. in Afrika, mit „Genfood” und dessen<br />

Kennzeichnung sowie der Produktion preiswerter<br />

Textilien und den damit verbundenen<br />

Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit<br />

und Kennzeichnung dieser Artikel. Frau<br />

Tack berichtete, dass sie Anregungen der<br />

Schülerinnen und Schüler in Arbeitsgruppen<br />

des Bundestages einbringen konnte<br />

und deren Arbeit so auch tatsächlich in die<br />

praktische Politik eingeflossen sind.<br />

Projektarbeit ist immer auch ein Sprung<br />

ins kalte Wasser und man muss als Lehrer<br />

loslassen, bei allem Risiko, dass es<br />

daneben gehen kann. Wie man an diesem<br />

Projekt sieht, kann<br />

man aber auch viel<br />

gewinnen und ist<br />

zufrieden mit dem,<br />

was man tut.<br />

Belohnung für eine gute Projektarbeit<br />

– ... vor dem Bundestag.<br />

Martin Hahnheiser<br />

Klassenbild mit Frau Tack: Besuch bei der Bundestagsabgeordneten unseres Wahlkreises<br />

Gedenkstätte Hohenschönhausen<br />

Als wir am Donnerstag im Stasi-Gefängnis waren,<br />

habe ich – ehrlich gesagt – eine langweilige Führung<br />

von einer Person, die ein wenig über dieses<br />

Gefängnis gelesen hat, erwartet. Aber es kam ganz<br />

anders. Alles war total eindrucksvoll und aufregend.<br />

Der Mann, der die Führung machte, war selber Insasse<br />

des Gefängnisses gewesen. Er hat alles sehr<br />

realistisch dargestellt und alle waren begeistert.<br />

Man konnte sich sehr gut vorstellen, was damals<br />

in den unzähligen Stasi-Gefängnissen an ungerechten<br />

und heute undenkbaren Sachen geschah.<br />

Es hat mich sehr erschüttert, was die Stasi bzw.<br />

die DDR verantworteten und die Menschrechte mit<br />

Füßen traten. Die Gefangenen hatten teilweise viele<br />

Monate keinen Kontakt zu ihren Freunden und ihren<br />

Familien. Sie mussten in Zellen ohne Licht wohnen<br />

und sie durften nicht schlafen, da sie nachts verhört<br />

wurden, bis sie ein Geständnis abgelegt hatten.<br />

Und am Tag durften sie sich nicht hinlegen – somit<br />

konnte ihre Widerstandsfähigkeit in wenigen Nächten<br />

gebrochen werden. Damit zwangen sie Leute zu<br />

gestehen, obwohl sie gar nichts verbrochen hatten.<br />

Benjamin Reinhart<br />

Gedenkstätte „Bernauer Straße”<br />

Die Gedenkstätte „Bernauer Straße” zur Berliner Mauer hat mir persönlich sehr gut gefallen,<br />

da man auf der einen Seite – wenn man sich parallel zur Gedenkstätte gestellt hat – wirklich<br />

das Gefühl einer Mauer gehabt hat. Man konnte sich so die Situation der damaligen Zeit und<br />

das Gefühl der Abgeschiedenheit besser vorstellen. Auf der anderen Seite war „die Mauer”<br />

(in Form des Denkmals als Säulenreihe) ja sozusagen durchlässig – wenn man direkt darauf<br />

geblickt hat. Die „andere Welt” war eigentlich zum Greifen nahe und trotzdem konnte man<br />

nicht nach drüben kommen. Die Idee dahinter hat meiner Meinung nach sehr gut zu der<br />

Situation damals – wie auch im Vergleich zu heute gepasst. Schade fand ich, dass nur noch<br />

ein einziges Haus, und das eigentlich auch nur noch zertrümmert, vorhanden war, es wäre<br />

natürlich noch besser gewesen, hätte man eines der Originalhäuser an der Mauer gesehen.<br />

Lucie David<br />

Das Holocaust Denkmal<br />

Das Denkmal, eine Ansammlung<br />

von Steinquadern, sah von „außen”<br />

nicht besonders eindrucksvoll<br />

aus. Dieses Denkmal war jedoch<br />

in einer Art Grube, wodurch<br />

die Quader, die für mich ein bisschen<br />

wie Särge wirkten, immer<br />

größer wurden und es in der Mitte<br />

dunkel war, da die Schatten es<br />

verdunkelten und es, wenn man<br />

sich umguckte, ewig lang wirkte.<br />

In der Mitte von diesen großen<br />

Steinquadern wirkte man selbst<br />

klein und schwach, es wirkte so,<br />

als ob man erdrückt werden würde.<br />

Es wirkte fast wie ein Labyrinth,<br />

in dem jeder Weg identisch<br />

aussah, jede Perspektive war<br />

gleich. Das Ende eines Ganges<br />

erschien immer hell, dennoch<br />

weit weg.<br />

Malte Jassyk<br />

SchulZeit 29

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