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Schulzeit 40-12.indd - IGS List Hannover

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Kulturelles<br />

Kulturelles<br />

parteiintern konsensfähig ist. Außerdem<br />

kündigte er eine Diskussion über die Aufgabenverteilung<br />

Land – Schulträger mit<br />

dem niedersächsischen Städte- und Gemeindebund<br />

an.<br />

Als eine Delegation der <strong>IGS</strong> <strong>List</strong> die Probleme<br />

beschrieb, die für das Lerncoaching<br />

durch den Wegfall der Stellenfinanzierung<br />

für Hedwig Gebbeken entstehen, gab es<br />

auf dem Podium nur ratlose Blicke. Zu den<br />

Mühen des Alltags in der Auseinandersetzung<br />

mit der Landesschulbehörde konnte<br />

oder wollte sich im Rahmen dieser Veranstaltung<br />

kein Parteienvertreter äußern.<br />

Gesamtschulgründungen – Was brauchen<br />

Initiativen und Schulträger?<br />

Die Antwort von Uwe Cordes, Bürgermeister<br />

der Samtgemeinde Harpstedt, war<br />

eindeutig: „Nach derzeitiger Rechtslage<br />

brauchen Schulträger Familien mit vielen<br />

Kindern.” Die Gemeinde hatte vergeblich<br />

versucht, die Gründungserlaubnis für eine<br />

vierzügige <strong>IGS</strong> beim Verwaltungsgericht<br />

Oldenburg einzuklagen. Aus seiner Sicht<br />

ist die geforderte Fünfzügigkeit nicht<br />

einsichtig, zumal Oberschulen auch als<br />

kleinere Einheiten gegründet werden dürfen.<br />

Es entstehe der Eindruck, die Landesregierung<br />

wolle die Schulform <strong>IGS</strong> nicht.<br />

In den Gemeinden herrsche aber häufig<br />

ein parteiübergreifender Konsens zur<br />

Gründung einer <strong>IGS</strong>. Auch die geforderte<br />

Elternbefragung sei in größeren Landkreisen<br />

schwierig umzusetzen, da je nach<br />

Situation im Kreis verschiedene Standorte<br />

abgefragt werden müssten und die<br />

Verständlichkeit des Fragebogens leide.<br />

Christiane Scheunemann von der <strong>IGS</strong>-Initiative<br />

Isernhagen-Burgwedel wäre schon<br />

froh, wenn es in ihrer Gemeinde überhaupt<br />

eine Elternbefragung gäbe. Bisher<br />

wurde dies von der CDU/FDP-Mehrheit im<br />

Gemeinderat verhindert. Die Forderungen<br />

der Expertinnen und Experten lauten demnach:<br />

Neben der Senkung der Mindestzügigkeit<br />

und geringeren Anforderungen<br />

an die Schülerprognose muss die Position<br />

der Eltern im Vorfeld einer <strong>IGS</strong>-Neugründung<br />

gestärkt werden, um dem Elternwillen<br />

bei der Schulformwahl mehr Gewicht<br />

zu geben.<br />

Herr von Danwitz verteidigte die Fünfzügigkeit<br />

für die <strong>IGS</strong> mit dem Argument, nur<br />

so könnten sinnvoll Z-, E- und G- Kurse<br />

eingerichtet werden. Das sei falsch gedacht,<br />

konterte Frau Reichwaldt und verwies<br />

darauf, dass in der <strong>IGS</strong> ursprünglich<br />

gar keine äußere Fachleistungsdifferenzierung<br />

stattfand und nun die <strong>Schulzeit</strong>verkürzung<br />

als Begründung für große Schulen<br />

herhalten müsse. Eberhard Brandt (GEW)<br />

erinnert daran, dass der gültige Kultusministerkonferenz-Beschluss<br />

nur eine Differenzierung<br />

auf zwei Stufen vorschreibt,<br />

die auch als Binnendifferenzierung erfolgen<br />

kann.<br />

Es wurde jedoch deutlich, dass CDU und<br />

FDP zur Sicherung kleiner Schulstandorte<br />

ausschließlich auf die Zusammenlegung<br />

von Haupt- und Realschulen zu Oberschulen<br />

setzen. Ein Konzept, das nach Ansicht<br />

von Frau Naber nicht aufgehen kann, weil<br />

heterogene Schülergruppen nur erfolgreich<br />

arbeiten könnten, wenn alle Leistungsstärken<br />

vertreten seien. Herr Politze<br />

prognostizierte gar, dass schon 2015<br />

ein Drittel der Oberschulen die geforderte<br />

Zweizügigkeit wegen zurückgehender<br />

Nachfrage nicht mehr erreichen würde.<br />

Die Linke und die Piraten wollen die <strong>IGS</strong><br />

denn auch als Regelschule im Schulgesetz<br />

verankert sehen, die vor Ort alle anderen<br />

weiterführenden Schulformen ersetzen<br />

kann. Insgesamt war die Opposition sich<br />

einig: Die Fünfzügigkeit für <strong>IGS</strong>-Gründungen<br />

muss fallen. Differenziertere Aussagen<br />

zum Gründungsverfahren waren<br />

jedoch nicht zu hören.<br />

Zwei Stunden waren schnell vorbei, die<br />

Vertiefung einiger Punkte und die Ausweitung<br />

um weitere Aspekte wären sicherlich<br />

interessant gewesen. So kritisierte z. B.<br />

Ute Janus (Stadtelternrat <strong>Hannover</strong>), dass<br />

das Zukunftsbild des Kultusministeriums<br />

ein zweisäuliges Schulsystem vorsehe, in<br />

dem die Gesamtschule gar nicht vorkomme<br />

und dass die Rolle dieser Schulform bei<br />

der Inklusion keinen Niederschlag in der<br />

Auseinandersetzung gefunden habe.<br />

Dennoch hat der Abend mit seiner angeregten<br />

und spannenden Diskussion ein<br />

deutliches Ergebnis gebracht. Nur bei<br />

einem Regierungswechsel wird es eine<br />

klare Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren<br />

und Gründungserleichterungen für die <strong>IGS</strong><br />

geben. Sollte der Wechsel kommen, dürfte<br />

das allerdings kein Grund sein, sich entspannt<br />

zurückzulehnen. Denn in welchem<br />

Umfang eine neue Landesregierung in den<br />

Ganztag investieren wird, ist offen geblieben<br />

und wieweit darüber hinaus die Schulen<br />

für die Inklusion besser ausgestattet<br />

werden, steht in den Sternen.<br />

Heike Fortmann<br />

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SchulZeit 11

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