Übung 2, WS 2012/2013
Übung 2, WS 2012/2013
Übung 2, WS 2012/2013
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Übung</strong> 2, <strong>WS</strong> <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong><br />
Mittwoch, 18. Dezember <strong>2013</strong> um 17:00 Uhr im Hörsaal 46-220<br />
Stoff: Chemische Reaktionen, Chemisches Gleichgewicht, Chemische Elemente<br />
Die bearbeiteten <strong>Übung</strong>sblätter können zu Beginn der <strong>Übung</strong> im Hörsaal 46-220 abgegeben werden.<br />
An den Tagen vor der <strong>Übung</strong> steht ein Karton im Gang vor dem Sekretariat 54-681, der ebenfalls für<br />
die Abgabe von <strong>Übung</strong>sblättern vorgesehen ist.<br />
Wegen der Mehrarbeit bei der Durchsicht können wir keine einzelnen Blätter mehr annehmen.<br />
Bitte behalten Sie jeweils eine Kopie für sich.<br />
2a) Formulieren Sie Reaktionsgleichungen für<br />
- die Säure-Base-Reaktion zwischen Salzsäure (HCl) und Calciumcarbonat (CaCO 3 ). (Hinweis, der in<br />
der Klausur nicht erteilt würde: Betrachten Sie das Carbonat-Anion CO 3 2- als Base, die zwei Protonen<br />
aufnehmen kann und dabei in Kohlensäure übergeht).<br />
CaCO 3 + 2 HCl CaCl 2 + H 2 CO 3<br />
Alternative: Kohlensäure mit der Formel H 2 CO 3 zerfällt leicht in Wasser und Kohlendioxid, deshalb<br />
können wir auch gleich schreiben: CaCO 3 + 2 HCl CaCl 2 + H 2 O + CO 2<br />
- die Säure-Base-Reaktion zwischen Schwefelsäure (H 2 SO 4 ) und Aluminiumhydroxid (Erschließen Sie<br />
die Formel für Aluminiumhydroxid aus der Stellung des Aluminiums im Periodensystem und Ihrer<br />
Kenntnis des Hydroxid-Anions).<br />
3 H 2 SO 4 + 2 Al(OH) 3 Al 2 (SO 4 ) 3 + 6 H 2 O<br />
- die Redoxreaktion von Kaliumpermanganat (KMnO 4 ) mit Schwefeldioxid (erschließen Sie die Formel<br />
aus dem Namen) in saurer Lösung. Bestimmen Sie die Oxidationsstufe des Schwefels im<br />
Schwefeldioxid und gehen Sie von einer Oxidation zur maximalen Oxidationsstufe aus, die sich aus<br />
der Stellung des Schwefels im Periodensystem ergibt. Geben Sie Oxidationsstufen aller an der<br />
Reaktion beteiligten Atome an.<br />
Reduktion von Mn(VII) zu Mn(II): KMnO 4 + 5 e - + 8 H + K + + Mn 2+ + 4 H 2 O (Gleichung 1)<br />
Oxidation von Schwefeldioxid: SO 2 + 2 H 2 O H 2 SO 4 + 2 H + + 2 e - (Gleichung 2)<br />
Weil für die Reduktion von einem Permanganat-Anion zu Mn 2+ fünf Elektronen benötigt und bei der<br />
Oxidation von einem Molekül Schwefeldioxid nur zwei Elektronen abgegeben werden, müssen beide<br />
Teilgleichungen auf das kleinste gemeinsame Vielfache (10) umgerechnet werden. Dies wird durch<br />
Multiplikation der ersten Reaktionsgleichung mit zwei und der zweiten Gleichung mit fünf erreicht.<br />
2 Gleichung 1 + 5 Gleichung 2:<br />
2 KMnO 4 + 10 e - + 16 H + + 5 SO 2 + 10 H 2 O 2 K + + 2 Mn 2+ + 8 H 2 O + 5 H 2 SO 4 + 10 H + + 10 e -<br />
Wir ziehen auf beiden Seiten der Gleichung ab: 10 e - , 10 H + , 8 H 2 O und erhalten das Ergebnis:<br />
2 KMnO 4 + 6 H + + 5 SO 2 + 2 H 2 O 2 K + + 2 Mn 2+ + 5 H 2 SO 4<br />
Die Oxidationsstufen:<br />
+I: alle beteiligten Wasserstoff- und Kaliumatome
-II: alle beteiligten Sauerstoffatome<br />
Mangan: +VII im Permanganat und +II im Mn 2+ (nach der Reduktion)<br />
Schwefel: +IV im Schwefeldioxid und +VI in der Schwefelsäure (nach der Oxidation)<br />
- Die Redoxreaktion von Kaliumdichromat (K 2 Cr 2 O 7 ) mit Schwefeldioxid in saurer Lösung. Gehen Sie<br />
davon aus, dass das Chrom von seiner maximalen Oxidationsstufe, die Sie anhand der Formel<br />
ermitteln und anhand der Stellung des Chroms im Periodensystem bestätigen können, zur<br />
Oxidationsstufe +III reduziert wird. Geben Sie Oxidationsstufen aller an der Reaktion beteiligten<br />
Atome an.<br />
Reduktion von Cr(VI) zu Cr(III): K 2 Cr 2 O 7 + 6 e - + 14 H + 2 K + + 2 Cr 3+ + 7 H 2 O (Gleichung 1)<br />
Oxidation von Schwefeldioxid: SO 2 + 2 H 2 O H 2 SO 4 + 2 H + + 2 e - (Gleichung 2)<br />
Weil für die Reduktion von einem Dichromat-Anion zu zwei Cr 3+ - Ionen sechs Elektronen benötigt<br />
und bei der Oxidation von einem Molekül Schwefeldioxid nur zwei Elektronen abgegeben werden,<br />
muss die zweite Teilgleichungen auf sechs Elektronen als das kleinste gemeinsame Vielfache<br />
umgerechnet werden. Dies wird durch Multiplikation der zweiten Gleichung mit drei erreicht.<br />
Gleichung 1 + 3 Gleichung 2:<br />
K 2 Cr 2 O 7 + 6 e - + 14 H + + 3 SO 2 + 6 H 2 O 2 K + + 2 Cr 3+ + 7 H 2 O + 3 H 2 SO 4 + 6 H + + 6 e -<br />
Wir ziehen auf beiden Seiten der Gleichung ab: 6 e - , 6 H + , 6 H 2 O und erhalten das Ergebnis:<br />
K 2 Cr 2 O 7 + 8 H + + 3 SO 2 2 K + + 2 Cr 3+ + H 2 O + 3 H 2 SO 4<br />
Die Oxidationsstufen:<br />
+I: alle beteiligten Wasserstoff- und Kaliumatome<br />
-II: alle beteiligten Sauerstoffatome<br />
Chrom: +VI im Dichromat und +III im Cr 3+ (nach der Reduktion)<br />
Schwefel: +IV im Schwefeldioxid und +VI in der Schwefelsäure (nach der Oxidation)<br />
2b) Definieren Sie die Begriffe Enthalpie, Entropie und Freie Enthalpie und beschreiben Sie den<br />
Zusammenhang zwischen diesen drei Größen anhand der Fundamentalgleichung der Thermodynamik.<br />
Enthalpie: Die Reaktionswärme bei konstantem Druck<br />
Entropie: Ein Maß für die Unordnung im betrachteten System<br />
Freie Enthalpie: Der als Arbeit nutzbare Anteil der bei einer Reaktion freigesetzten Energie<br />
Formulieren Sie Reaktionsgleichungen für Vorgänge, in deren Verlauf die Enthalpie stark abnimmt.<br />
Nennen Sie konkrete Beispiele für Vorgänge, in deren Verlauf die Entropie stark zunimmt.<br />
Stark negative Reaktionsenthalpie:<br />
2 Mg + O 2 2 MgO (Magnesiumbrand)<br />
C + O 2 CO 2<br />
(Kohlenstaubexplosion)<br />
2 H 2 + O 2 2 H 2 O (Knallgasexplosion)<br />
CH 4 + 2 O 2 CO 2 + 2 H 2 O (Grubengas-Explosion)<br />
3 HN 3 NH 3 + 4 N 2 (Explosion der Stickstoffwasserstoffsäure)<br />
Cl 2 + H 2 2 HCl<br />
(Chlorknallgas-Explosion)<br />
2 H 2 O 2 2 H 2 O + O 2 (Explosion von Wasserstoffperoxid)<br />
NH 4 NO 3 N 2 O + 2 H 2 O (Ammoniumnitrat-Explosion)
Beispiele für Entropiezunahme:<br />
Lösen von Kaliumchlorid (oder von anderen Salzen) in Wasser. (Dabei wird das geordnete Ionengitter<br />
abgebaut und die Ionen bewegen sich regellos in der entstehenden Lösung).<br />
Zersetzung von Ammoniumhydrogencarbonat: NH 4 HCO 3 NH 3 + CO 2 + H 2 O<br />
Aus einem festen, kristallinen Material entstehen gasförmige Reaktionsprodukte.<br />
Die Entropie nimmt zu, wenn<br />
- kristalline Substanzen durch Schmelzen oder Lösen verflüssigt werden<br />
- Gase freigesetzt werden<br />
- die Teilchenzahl zunimmt<br />
2c) Geben Sie Reaktionsgleichungen für die Reaktion von Kupfer mit Luftsauerstoff zu Kupfer(II)oxid<br />
(ΔH° = -157 kJ/mol) und für die Umsetzung von Kupfer(II)oxid mit Wasserstoff zu Kupfer (ΔH° = -129<br />
kJ/mol) an.<br />
Ordnen Sie den Reaktanden Oxidationsstufen zu.<br />
Welchen Wert, der experimentell nicht leicht zugänglich ist, kann man aus den gegebenen Tabellenwerten<br />
errechnen? (Achtung, dieser Wert wird gebraucht für die Beantwortung der anschließenden<br />
Frage).<br />
Cu + 1/2 O2 → CuO; (ΔH° = -157 kJ/mol)<br />
CuO + H2 → Cu + H2O; (ΔH° = -129 kJ/mol).<br />
Die Reaktionen können hintereinander ausgeführt werden, in beiden Fällen wird Energie frei.<br />
Der Gesamtvorgang kann durch Addition der beiden Gleichungen wie folgt formuliert werden:<br />
Cu + 1/2 O2 + CuO + H2 → CuO + Cu + H2O; (ΔH° = -157-129 kJ/mol = -286 kJ/mol). Auf beiden Seiten<br />
der Gleichung treten Cu und CuO auf und können daher gestrichen werden:<br />
1/2 O2 + H2 → H2O; (ΔH° = -286 kJ/mol).<br />
Oxidationsstufen:<br />
0 für die Elemente Cu, O 2 , H 2<br />
+I für Wasserstoff im Wasser<br />
+II für Kupfer im Kupfer(II)oxid CuO<br />
-II für Sauerstoff im Wasser und im Kupfer(II)oxid<br />
Vergleichen Sie die molare Bildungsenthalpie von Kupfersulfat (CuSO 4 ; -771 kJ/mol) und Kupfersulfat-<br />
.<br />
Pentahydrat (CuSO 4 5H 2 O; -2280 kJ/mol) und bestimmen Sie die Hydratationsenthalpie von<br />
Kupfersulfat. (Das ist die Enthalpieänderung bei der Koordination von fünf Mol Kristallwasser an ein<br />
Mol Kupfersulfat).<br />
-2280 – (-771) – 5(-286) = -79; die Hydratationsenthalpie von Kupfersulfat beträgt -79 kJ/mol.<br />
2d) Lebende Organismen, also z.B. das Holz heutiger Bäume, enthalten unabhängig von der Art des<br />
Lebewesens so viel 14 C, dass sich im Mittel eine Aktivität A 0 = 15,3 min -1 je Gramm Kohlenstoff ergibt.<br />
In einer Höhle wurden Reste von Holzkohle gefunden, die aufgrund ihres Gehaltes an 14 C noch eine<br />
Aktivität A=12,5 min -1 aufwiesen. Berechnen Sie das Alter der Holzkohle, wenn die Halbwertszeit von<br />
14 C bei 5736 Jahren liegt.<br />
Geg.:<br />
A 0 = 15,3 min –1 pro 1 g Kohlenstoff<br />
A t = 12,5 min –1<br />
T 1/2 = 5736 a<br />
Gewusst wie: Die Zerfallskinetik wird durch die Gleichung A t = A 0 e -t beschrieben.
A t ist die Anzahl der Atome zum Zeitpunkt t, A 0 ist die Zahl der Atome am Anfang der Zerfallsreaktion.<br />
1.Schritt: Zerfallskonstante<br />
A T1/2 = ½ A 0 = A 0 e -T1/2<br />
Logarithmieren, umformen: ln 0.5 + ln A 0 = ln A 0 - T 1/2<br />
ln2<br />
ln2<br />
4<br />
1<br />
; ( 1,20810<br />
a )<br />
T 5763a<br />
1<br />
2<br />
2.Schritt: Alter t<br />
A<br />
A<br />
t<br />
0<br />
e<br />
t<br />
<br />
A<br />
A<br />
0<br />
t<br />
e<br />
t<br />
/ ln<br />
1<br />
A 1 A0<br />
5763a 15,3min<br />
ln t;<br />
t ln<br />
; t ln<br />
1<br />
A A ln2 12,5min<br />
0<br />
<br />
t<br />
Das Alter der Holzkohle beträgt 1672,64a<br />
t<br />
1672,64a<br />
2e) Essigsäure hat eine Dissoziationskonstante K S = 1.78 10 -5 mol/L. Die Basendissoziationskonstante<br />
für Ammoniak hat den gleichen Zahlenwert. Wir wollen diese Übereinstimmung für eine<br />
vergleichende Betrachtung nutzen.<br />
Gleich hier wollen wir den Zahlenwert in die logarithmische Darstellung übertragen:<br />
pK S (HAc) = -log 1.78 10 -5 = 4.75<br />
pK B (NH 3 ) = -log 1.78 10 -5 = 4.75<br />
Stellen Sie die Reaktionsgleichungen auf, welche die basische Reaktion von Ammoniak in Wasser und<br />
die saure Reaktion von Essigsäure in Wasser beschreiben.<br />
NH 3 + H 2 O ⇋ NH 4 + + OH -<br />
HAc ⇋ H + + Ac -<br />
Formulieren Sie für beide Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsgesetz.<br />
K B =<br />
c(NH 4 + ) c(OH - )<br />
c(NH 3 )<br />
K S = c(H+ ) c(Ac - )<br />
c(HAc)<br />
Gehen Sie von einem Liter einer Lösung aus, die 0.5 mol Essigsäure bzw. 0.5 mol Ammoniak enthält.<br />
Schreiben Sie in Zeile 1 der folgenden Tabelle die Anfangswerte für die in der Aufgabenstellung<br />
angegebenen Lösungen.<br />
Nehmen Sie für Zeile 2 an, das zur Essigsäure 30 mL Sodalösung (Na 2 CO 3 ; 0.25 mol/L) und zur<br />
Ammoniaklösung 30 mL verdünnte Schwefelsäure (0.25 mol/L) zugefügt wurden.<br />
Die Reaktionsgleichungen lauten:<br />
2 HAc + Na 2 CO 3 → 2 NaAc + H 2 O + CO 2<br />
Beachten Sie bitte: Es wurde kein Gleichgewichtspfeil geschrieben, weil die zunächst gebildete<br />
Kohlensäure in Wasser und Kohlendioxid zerfällt. Durch das Entweichen des gasförmigen
Kohlendioxids wird das Gleichgewicht auf die rechte Seite der Reaktionsgleichung verschoben. Eine<br />
Rückreaktion ist nicht möglich, weil das Gas die Lösung verlässt, in die Luft entweicht und dort durch<br />
Diffusion auf ca. 0.03 – 0.04 Volumenprozent verdünnt wird.<br />
2 NH 3 + H 2 SO 4 ⇋ (NH 4 ) 2 SO 4<br />
Schwefelsäure reagiert mit Ammoniak unter Bildung von Ammoniumsulfat, das aus Ammonium-<br />
Ionen (NH 4 + ) und Sulfat-Ionen (SO 4 2- ) besteht.<br />
In beiden Fällen reagiert daher ein Mol der zugesetzten Base (Natriumcarbonat) oder Säure<br />
(Schwefelsäure) mit zwei Mol der gelösten Säure (Essigsäure) oder Base (Ammoniak). Dabei werden<br />
entsprechend auch zwei Mol der korrespondierenden Base (Acetat aus Essigsäure) oder Säure<br />
(Ammonium aus Ammoniak) gebildet. Gleichzeitig verringert sich die Stoffmenge der Säure<br />
(Essigsäure) oder Base (Ammoniak) um zwei Millimol pro Millimol zugesetzter (Base<br />
(Natriumcarbonat) oder Säure (Schwefelsäure).<br />
Für die Zeilen 3 und 4 gilt das gleiche, vergleichen Sie bitte die Zahlen in Blau in der Tabelle.<br />
Zeile 3: Weitere 70 mL Sodalösung bzw. verdünnte Schwefelsäure (insgesamt jetzt je 100 mL)<br />
Zeile 4: Weitere 400 mL der jeweiligen Lösung zugefügt<br />
In Zeile 5 wird der Äquivalenzpunkt erreicht:<br />
Zeile 5: Weitere 500 mL der jeweiligen Lösung zugefügt<br />
Wir können nicht nach Henderson/Hasselbalch verfahren, weil die Konzentration der Säure<br />
(Essigsäure) oder Base (Ammoniak) durch vollständige Neutralisation auf Null abgesunken ist.<br />
Natürlich reagiert eine sehr kleine Menge Base (Acetat) oder Säure (Ammonium) mit Wasser zu<br />
Essigsäure oder Ammoniak, in die Näherung nach Henderson/Hasselbalch setzen wir aber<br />
Anfangskonzentrationen ein. Das wäre hier die Null, für welche diese Näherung kein brauchbares<br />
Ergebnis liefert.<br />
Wir müssen daher umdenken: Die vollständig neutralisierte Essigsäure verhält sich wie eine wässrige<br />
Lösung von Natriumacetat und dieses ist eine schwache Base. Wir können sogar den pK S -Wert für<br />
diese Base leicht errechnen, denn es gilt: pK S + pK B = 14<br />
Für das korrespondierende Säure/Base-Paar HAc/Ac - bedeutet dies: pK B (Ac - ) = 14 - pK S (HAc) = 9.25.<br />
Für das korrespondierende Säure/Base-Paar NH 4 + /NH 3 „ „ : pK S (NH 4 + ) = 14 – pK B (NH 3 ) = 9.25.<br />
Zeile 6: Nochmals 20 mL der jeweiligen Lösung zugefügt<br />
Dimensionen:<br />
Konzentrationen in mol/L, Stoffmengen in mol, Volumen in Liter, pH und pOH dimensionslos<br />
n(HAc) n(Ac - ) V c(HAc) c(Ac - ) pH pOH n(NH 3 ) n(NH 4 + ) c(NH 3 ) c(NH 4 + ) pOH pH<br />
1 0.5 1) 1 0.5 0.5 2) 0.5<br />
2 0.485 0.015 1.03 0.47 0.015 3.24 10.76 0.485 0.015 0.47 0.015 3.24 10.76<br />
3 0.45 0.05 1.1 0.41 0.046 3.80 10.20 0.45 0.05 0.41 0.046 3.80 10.20<br />
4 0.25 0.25 1.5 0.167 0.167 4.75 9.25 0.25 0.25 0.167 0.167 4.75 9.25<br />
5 0.5 3) 2 0.25 9.08 4.92 0.5 0.25 9.08 4.92<br />
6 c(OH - ) = 0.0025 11.4 2.6 5) c(H + ) = 0.005 11.7 2.3<br />
1)<br />
Die Anfangskonzentration der schwachen Säure ist in guter Näherung gleich der<br />
Konzentration im Gleichgewicht.<br />
2)<br />
Die Anfangskonzentration der schwachen Base ist in guter Näherung gleich der<br />
Konzentration im Gleichgewicht.
3)<br />
4)<br />
5)<br />
Die Lösung ist am Äquivalenzpunkt und enthält die vollständig neutralisierte Säure. Deshalb<br />
können wir die Lösung behandeln, als hätten wir ein halbes Mol Natriumacetat in Wasser<br />
gelöst. Natriumacetat ist eine schwache Base, siehe auch Bemerkung 2) .<br />
Die Lösung ist am Äquivalenzpunkt und enthält die vollständig neutralisierte Base. Deshalb<br />
können wir die Lösung behandeln, als hätten wir ein halbes Mol Ammoniumchlorid in Wasser<br />
gelöst. Ammoniumchlorid ist eine schwache Säure, siehe auch Bemerkung 1) .<br />
Denkansatz 1, siehe nachstehende Erklärung.<br />
Schreiben Sie in Zeile 1 die Anfangswerte für die in der Aufgabenstellung angegebenen Lösungen.<br />
Berechnungsformel für Zeile 1 (Werte in Rot): pH = ½(pK S – log c°), c° ist die Anfangskonzentration<br />
der Säure und pOH = ½(pK B – log c°). c° ist hier die Anfangskonzentration der Base.<br />
Nehmen Sie für Zeile 2 an, dass zur Essigsäure 30 mL Sodalösung (Na 2 CO 3 ; 0.25 mol/L) und zur<br />
Ammoniaklösung 30 mL verdünnte Schwefelsäure (0.25 mol/L) zugefügt wurden. Berechnungsformel<br />
für Zeilen 2 – 4 (Blau): pH = pK S + log {c(Base)/c(Säure)} (Henderson/Hasselbalch)<br />
Berechnungsformel für Zeile 5 (Äquivalenzpunkt, Werte in Grün): pOH = ½(pK B – log c°) und pH =<br />
½(pK S – log c°) und denken Sie daran, dass aus der schwachen Essigsäure (HAc) durch die Reaktion<br />
mit der Sodalösung die schwache Base Natriumacetat (Na + Ac - ) wird. Ebenso wird die schwache Base<br />
Ammoniak (NH 3 ) durch die Reaktion mit Salzsäure zur schwachen Säure Ammoniumchlorid (NH 4 + Cl - ).<br />
Die entsprechenden Reaktionsgleichungen lauten:<br />
Ac - + H 2 O ⇋ HAc + OH - ; NH 4 + ⇋ H + + NH 3<br />
Beachten Sie bitte die Ähnlichkeit:<br />
Entspricht nicht die Reaktion von Acetat mit Wasser genau der Reaktion von Ammoniak mit Wasser?<br />
Ebenso verhält es sich mit der Reaktion von Essigsäure und der Reaktion des Ammonium-Ions in<br />
wässriger Lösung.<br />
Die Berechnungsformeln sind daher auch sehr ähnlich.<br />
Die beiden Ausdrücke für das Massenwirkungsgesetz sehen aus wie folgt:<br />
K B =<br />
c(HAc) c(OH - )<br />
c(Ac - )<br />
K S = c(H+ ) c(NH 3 )<br />
c(NH 4 + )<br />
Vergleichen Sie bitte mit den Berechnungsformeln für Zeile 1.<br />
Die Anwendung der Berechnungsformeln liefert den pOH für die Essigsäure/Acetat-Lösung, der in<br />
den pH umgerechnet werden muss: pH = 14 – pOH.<br />
Die Anwendung der Berechnungsformeln liefert den pH für die Ammoniak/Ammonium-Lösung, der<br />
in den pOH umgerechnet werden kann: pOH = 14 – pH.<br />
Für die Zeile 6 sollte der Basenüberschuss ausgerechnet und daraus ein pH ermittelt werden. Nun ist<br />
Carbonat keine sehr starke zweiwertige Base, deshalb ist eine einfache Berechnung hier nicht<br />
realistisch. Wir wollen deshalb zwei verschiedene Denkansätze verfolgen:<br />
Erster Denkansatz: Carbonat reagiert mit einem Äquivalent Wasser.<br />
CO 3 2- + H 2 O ⇋ HCO 3 - + OH -<br />
Selbst diese Reaktion läuft nicht vollständig ab, Carbonat ist eine starke, aber eben keine sehr starke<br />
Base. Wir wollen aber von der Näherung ausgehen, dass diese Reaktion vollständig ablaufe. Dann<br />
können wir die Stoffmenge ausrechnen und in die Tabelle eintragen. Weil Carbonat zwar im sauren<br />
Bereich zwei Protonen aufnehmen kann, in der bereits leicht alkalischen Lösung jedoch (unserer<br />
Näherung entsprechend) nur noch eines, ist die Stoffmenge an Carbonat, die wir über den einen Liter<br />
für die Neutralisation der Essigsäure hinaus in die Lösung geben, gleich der Stoffmenge an Hydroxid,<br />
die wir für die Berechnung des pOH und des pH einsetzen müssen.
Wichtig: der erste Liter Natriumcarbonatlösung wurde für die Neutralisation der Essigsäure benötigt<br />
und ist verbraucht. Die entsprechende Menge an Carbonat wurde zersetzt und in Form von<br />
Kohlendioxid verflüchtigt. Dieses Carbonat ist nicht mehr in der Lösung enthalten.<br />
Nur der Carbonat-Überschuss steht für die Reaktion mit Wasser zur Verfügung, das sind hier 20 mL<br />
verdünnte Lösung. Die Stoffmenge errechnet sich zu 0.02 L 0.25 mol/L = 0.005 mol. Da das<br />
Lösungsvolumen nunmehr 2.02 L beträgt, ergibt sich eine Konzentration von 0.0025 mol/L. Nach<br />
unserer Annahme reagiert dieses 1 : 1 mit Wasser und erzeugt so die gleiche Konzentration an<br />
Hydroxid-Ionen in der Lösung. Der pOH ergibt sich also als pOH = - log 0.0025 = 2.60. Daraus ergibt<br />
sich der pH als 14 – 2.60 = 11.40.<br />
Zweiter Denkansatz: Wir hätten nicht die starke Base Natriumcarbonat, sondern die sehr starke Base<br />
Bariumhydroxid verwendet, Formel Ba(OH) 2 . Dann wären alle bisherigen Berechnungen gleich. Nur<br />
für Zeile 6 gilt in diesem Fall die vollständige Dissoziation in Ba 2+ - und OH - - Ionen. Die gleiche<br />
Stoffmenge des Basenüberschusses produziert nun nicht 0.005 mol Hydroxid-Ionen in 2.02 Liter<br />
Lösung, sondern doppelt so viel, nämlich 0.01 mol. Die Konzentration in 2.02 Liter Lösung beträgt<br />
also 0.005 mol/L, der pOH wird damit zu pOH = - log 0.005 = 2.30, der pH errechnet sich zu 14 – 2.30<br />
= 11.70.<br />
Für den Schwefelsäure-Überschuss sollten wir die Schwefelsäure als sehr starke Säure behandeln,<br />
auch in der zweiten Dissoziationsstufe. Auch hier diente der erste Liter für die Neutralisation, liegt als<br />
Sulfat-Anion in der Lösung vor und hat keinen Einfluss auf den pH. Die Stoffmenge des Überschusses<br />
beträgt ebenfalls 0.005 mol und dissoziiert unter Freisetzung von 0.01 mol Protonen in einem<br />
Volumen von 2.02 Liter. Die Protonenkonzentration liegt daher bei 0.005 mol/L, der pH errechnet<br />
sich zu pH = – log 0.005 = 2.30.<br />
Berechnungsformel: pH = - log c(H + ); pOH = - log c(OH - )<br />
2f) Das Löslichkeitsprodukt von CaCO 3 beträgt 4,8*10 -9 mol 2 /l 2 ! Wie viel mol bzw. mg CaCO 3 lösen sich<br />
in einem Liter Wasser, wie viel in einem Liter Sodalösung (0.2 mol/L)?<br />
Für eine vorgegebene Carbonatkonzentration von 0.2 mol/L resultiert ein einfacher Ausdruck: K L =<br />
c(Ca 2+ ) 0.2 mol/L = 4.8*10 -9 mol 2 /l 2 .<br />
Daher ist c(Ca 2+ ) = K L /0.2 mol/L = 2.4*10 -8 mol/L, das entspricht einer gelösten Menge von 2.4 µg pro<br />
Liter Lösung.