igl_emagazin_2013_c.pdf - 2 MB - IGL Reutlingen eV
igl_emagazin_2013_c.pdf - 2 MB - IGL Reutlingen eV
igl_emagazin_2013_c.pdf - 2 MB - IGL Reutlingen eV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Bad Waldsee, Marathon <strong>2013</strong><br />
Hinzu kamen jetzt, entgegen jeder<br />
Wetterprognose, die ersten<br />
Regentropfen und der Himmel<br />
verdunkelte sich zunehmend.<br />
Bloß schnell ins Ziel kommen,<br />
bevor der große Regen kommt.<br />
Wenn jetzt noch die Beine mitmachen<br />
würden….. Nachdem es<br />
bis km 28 noch ganz locker ging,<br />
wurde es nun immer schwieriger,<br />
noch einen Mistreiter zu finden,<br />
der in vergleichbarem Tempo<br />
unterwegs war. So sehr ich es<br />
auch versuchte, mich irgendwo<br />
dranzuhängen, von hinten kamen<br />
zunehmend vermeintlich<br />
schwächere Läufer aufgelaufen,<br />
ein untrügliches Zeichen, dass es<br />
so langsam bergab ging. Dann<br />
auch noch die gleiche Strecke<br />
vor mir. Was auf der ersten Runde<br />
noch so malerisch daherkam, sah<br />
jetzt schon eher nach langweiliger<br />
Provinz aus.<br />
Ab 30 km fing es zusätzlich noch<br />
an zu hageln. Was tun, wenn es<br />
noch schlimmer wird auf offener<br />
Strecke? Die Windböen bliesen<br />
natürlich wie immer von vorne<br />
und die Hagelkörner prasselten<br />
auf den Kopf und auf die Schultern.<br />
Glücklicherweise ging der<br />
Spuk nur einige Minuten, er<br />
reichte aber, bis auf die Haut nass<br />
zu werden und es wurde merklich<br />
kühler. Noch 10 km bis zum<br />
Ziel und am Streckenrand, auf<br />
Grund des Wetters, kaum noch<br />
Zuschauer. Die Streckenposten<br />
taten einem richtig leid, als Läufer<br />
war man wenigstens in Bewegung.<br />
Die aufmunternden Motivationssprüche<br />
am Wegesrand ließen<br />
wenigstens ab und zu ein<br />
Schmunzeln zu. Die letzte Schleife<br />
noch durch irgendwelche Aussiedlerhöfe<br />
und schnurstracks<br />
zurück nach Bad Waldsee. Die<br />
Stimmung dort war dann, wie<br />
nicht anders zu erwarten, bei<br />
weitem nicht mehr so wie noch<br />
beim ersten Zieldurchlauf.<br />
Schnell durchs Ziel unter spärlichem<br />
Applaus, kurz noch die<br />
Finishergetränke eingenommen<br />
und dann so schnell wie möglich<br />
den Weg suchen zur nächsten<br />
Duschmöglichkeit. Das höchste<br />
Läuferglück stellt sich bekanntlich<br />
ein, wenn man nach absol-<br />
viertem Marathon, durchnässt<br />
bis auf die Haut, in der Kälte mehr<br />
humpelnd als gehend durch die<br />
halbe Stadt muss. Ein erster kleiner<br />
Ausgleich für die Leiden war<br />
der Sprung ins wohltemperierte<br />
Hallenbad, wo sich dann auch<br />
meine anderen <strong>IGL</strong>s nach und<br />
nach einfanden.<br />
Vollauf vergessen waren die<br />
Strapazen durch den anschließenden<br />
Umstand, dass im Hallenbad<br />
unverhofft genügend<br />
junge Damen erwartungsvoll<br />
bereit standen, um ihre Künste<br />
als angehende Physiotherapeutinnen<br />
an geschundenen Läuferleibern<br />
anbringen zu können.<br />
Normalerweise geht bekannt-<br />
lich das Verhältnis zwischen Läufern<br />
und Massagemöglichkeiten<br />
bei weitem eher in die andere<br />
Richtung. Hier nun konnte man<br />
sich die Dame seines Herzens fast<br />
aussuchen. Welcher Gesund- und<br />
Jungbrunnen …<br />
Danach waren dann alle wieder so<br />
hergestellt, um noch zur Siegerehrung<br />
und zur gemütlichen Hockete<br />
auf dem Markplatz zu gehen.<br />
Wenn dann noch das Wetter einigermaßen<br />
mitgespielt hätte, wäre<br />
es noch lustiger geworden. Nach<br />
dem 2. Bier waren wir dann allmählich<br />
soweit regeneriert, um uns auf<br />
den Weg zurück nach <strong>Reutlingen</strong><br />
zu machen.1. Top-Übung<br />
09<br />
10