Ghorfa Newsletter 08/2013

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Ghor fa- Aktivitäten 4th Arab-German Energy Forum in Berlin Am 22. und 23. Oktober findet zum vierten Mal das Arab-German Energy Forum im Adlon Kempinski Berlin statt. Die Veranstaltung ist der wichtigste Treffpunkt der deutsch-arabischen Energiebranche. Auch in diesem Jahr werden rund 300 Experten und hochrangige Entscheidungsträger erwartet. Das Forum steht ganz im Zeichen der stark wachsenden Strom- und Wassernachfrage in der arabischen Welt. Den Teilnehmern des Forums wird ein umfassender Überblick über die aktuellen Entwicklungen in der Energiewirtschaft der arabischen Länder und die daraus resultierenden geschäftlichen Möglichkeiten geboten. Auf dem Programm des diesjährigen Energieforums stehen Sitzungen zu folgenden Themen: „Smart Grids and Virtual Power Plants: New Solutions for Power Transmission“; „Water – Energy – Nexus: Sustainable Solutions“; „Frameworks and Financing: Approaches to Strategic Partnerships“; „Changing Parameters: Current and Future Trends in the Energy Sector“; „Securing Energy Supply: Innovations in the Conventional Energy Sector” und „Solar & Wind Power: Technologies and Partnerships”. Im Rahmen der Veranstaltung bestehen für die Teilnehmer zahlreiche Gelegenheiten, mit den Vertretern aus der Region persönliche Netzwerke zu knüpfen und Geschäftspartnerschaften aufzubauen bzw. zu pflegen. Teilnehmer, die sich bis zum 20. September 2013 für das Forum anmelden, erhalten einen Frühbucherrabatt von 200 Euro. Arab-German Women Leaders Forum in Berlin Zum ersten Mal findet vom 23. bis 25. Oktober in Berlin das Arab-German Women Leaders Forum statt. Es wird von der Ghorfa in Zusammenarbeit mit der Generalunion der arabischen Kammern für Handel, Industrie und Landwirtschaft und dem Arab International Women’s Forum veranstaltet und steht unter dem Motto: „From Partnership to Inclusive Growth: Business Women in the Arab World, Germany and the International Community“. Die Schirmherrschaft für die im Hotel Adlon stattfindende Veranstaltung hat Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin, übernommen. Von Frauen geführte Unternehmen in Deutschland und der arabischen Welt entwickeln sich immer stärker zum Motor der wirtschaftlichen Entwicklung. Laut einer Weltbank-Studie sind etwa ein Achtel aller Unternehmen in den arabischen Ländern im Eigentum von Frauen. In Deutschland werden 30 Prozent aller neuen Unternehmen von Frauen gegründet. Allerdings ist das Potenzial längst nicht ausgeschöpft. Nach wie vor gibt es im unternehmerischen Bereich eine erhebliche „Gender Gap“. Zu dem Event werden zahlreiche hochrangige Geschäftsfrauen aus Deutschland und der arabischen Welt erwartet. Ziel ist es, Chancen für Partnerschaften und eine innovative Zusammenarbeit zu identifizieren. Hierzu gibt es im Rahmen des Forums ausgiebig Gelegenheit. So wird unter anderem ein Businessto-Business Meeting veranstaltet. Die Plenarsitzungen haben folgende Themen: „Addressing Inequality for a More Inclusive Society: The Role of Women Business Leaders“, „From School to Work: Arab Initiatives and how to Learn from the German Example“ und „Women in SMEs: The Backbone of the Economy“. Delegationsreise im Herbst in den Sudan Die Ghorfa veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Afrika- Verein der deutschen Wirtschaft vom 28.-31. Oktober 2013 eine Delegationsreise nach Khartum, der Hauptstadt der Republik Sudan. Geplant sind in diesem Rahmen Gespräche mit hochrangigen Entscheidungsträgern der Ministerien und mit Vertretern der Wirtschaft. Die Teilnehmer werden wertvolle Informationen zu aktuellen und geplanten Projekten erhalten. Hierzu findet unter anderem eine Kooperationsbörse statt. Die Perspektiven der Wirtschaft im Sudan sind gut. Zahlreiche Investitionen in Wasser- und Agrarprojekte beflügeln die Entwicklung einer wettbewerbsfähigen und integrierten Lebensmittelindustrie. Vor allem die Zuckerindustrie wird ausgebaut. Der mit der Entwicklung neuer Industrien zusammenhängende enorme Energiebedarf macht zudem Investitionen in den Stromsektor sowie in die entsprechende Infrastruktur notwendig. Dafür hat die Regierung ehrgeizige Pläne, die durch eigene Investitionen sowie auf der Basis von Public Private Partnerships (PPP) verwirklicht werden sollen. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang Straßen, Häfen und Bahnstrecken. Auch bei der Modernisierung des Gesundheitssektors setzt Sudan verstärkt auf private Unternehmen aus dem In- und Ausland. In allen erwähnten Bereichen ergeben sich für deutsche Unternehmen geschäftliche Chancen. Gefragt sind Beratungsdienstleitungen, aber auch die Lieferung von Geräten und Anlagen. 5th Arab-German Education and Vocational Training Forum in Berlin Das 5th Arab-German Education and Vocational Training Forum findet am 20. und 21. November 2013 in Berlin statt. Die Ghorfa richtet es erneut in Kooperation mit iMOVE, einer Initiative des Bundesbildungsministeriums zum Export von Bildungsdienstleistungen, und dem Didacta Verband der Bildungswirtschaft aus. Wie im Vorjahr werden nahezu 300 Experten aus der arabischen Welt und Deutschland erwartet. Deutsche Unternehmen und Institutionen aus dem Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung, dem Hochschulbereich sowie Bildungsanbieter haben im Rahmen des Forums ausgiebig Gelegenheit, sich über Kooperationsmöglichkeiten mit den arabischen Ländern zu informieren und mit hochrangigen Persönlichkeiten und Experten aus der Region Kontakt aufzunehmen. Internationale Bildungsmesse in Riad im Februar 2014 In Riad findet vom 17. bis 21. Februar 2014 die Bildungsmesse „International Exhibition and Forum for Education 2014“ statt. Sie wird vom saudischen Ministerium für Bildung organisiert und stellt für deutsche Branchenunternehmen eine hervorragende Gelegenheit dar, sich über die Investitionsmöglichkeiten in dem Königreich zu informieren. Der Didacta Verband organisiert in diesem Jahr erstmals eine offizielle deutsche Gemeinschaftsbeteiligung an der Messe. Anmeldeschluss hierfür ist am 17. September 2013. Weitere Informationen gibt Herr Stefan Schliesing: schliesing@didacta.de. 4 Ghor fa-Newsletter 8-2013
Länderrepor t Der kuwaitische Projektmarkt verspricht mittelfristig für ausländische Unternehmen exzellente geschäftliche Chancen Die kuwaitische Regierung befindet sich grundsätzlich in einer beneidenswerten finanziellen Lage. Das florierende Ölgeschäft hat ihr in den vergangenen Jahren hohe Etat- und Leistungsbilanzüberschüsse beschert, die massive Investitionen in die Diversifizierung und Modernisierung der Volkswirtschaft erlauben. Allerdings blieben die tatsächlichen Staatsausgaben hinter den geplanten zurück. Der ambitionierte Entwicklungsplan für den Zeitraum 2010 bis 2014, der Ausgaben in Höhe von 104 Mrd. US-Dollar vorsah, wurde bislang nur teilweise umgesetzt. Der Hintergrund ist bekannt: Divergierende Auffassungen von Regierung und Parlament haben große Projekte immer wieder verzögert. Der Investitionsstau wird jedoch nicht dauerhaft anhalten. Mittelfristig dürfte der Knoten platzen, und es ist dann die Ausschreibung zahlreicher Vorhaben zu erwarten. Für ausländische Unternehmen wird dies exzellente geschäftliche Chancen in allen Bereichen der Wirtschaft eröffnen. Es gilt, hierauf vorbereitet zu sein. Ein Sektor mit besonders hohem Investitionsbedarf ist die Elektrizitäts- und Wasserwirtschaft. So sind die installierten Kapazitäten zur Stromerzeugung äußerst knapp bemessen, und es muss erheblich investiert werden, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die installierte Leistung soll von rund 12.800 Megawatt (MW) bis zum Jahr 2020 auf 25.400 MW zunehmen und sich damit nahezu verdoppeln. Verwirklicht werden soll dieser Kapazitätsausbau auf der Grundlage von Public Private Partnerships (PPP). Eine Art Pilotprojekt ist in diesem Zusammenhang das Independent Power and Water Project (IWPP) in Al Zour North. Geplant sind dort ein Kraftwerk mit einer Kapazität von 1.500 MW sowie ein Anlage zur Entsalzung von Meerwasser, die täglich 380.000 Kubikmeter Wasser liefern soll. Der Auftrag für das Vorhaben wurde bereits im Januar 2013 an ein Konsortium unter Führung der Konzerne GDF Suez (Frankreich) und Sumitomo (Japan) vergeben. Doch steht bislang noch die Finanzierungsvereinbarung aus. Nach den Erkenntnissen des Magazins MEED soll diese Hürde in Kürze genommen werden, worauf Branchenunternehmen aus aller Welt gespannt warten. Denn das Projekt in Al Zour North gilt als Wegbereiter für weitere PPP-Vorhaben, nicht nur in der Stromwirtschaft. Fest steht, dass der Privatsektor insgesamt eine zentrale Rolle bei der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes einnehmen soll – ob nun in der Energie- und Wasserbranche, in der Abfallentsorgung, im Transportsektor, im Gesundheitswesen, im Städtebau oder im Bildungsbereich. Federführend ist dabei das 2008 gegründete „Partnerships Technical Bureau“ (PTB), das derzeit mehr als 30 Vorhaben verfolgt. Wirtschaftliche Entwicklung in Kuwait 2008 bis 2014 Indes sind weiterhin auch rein staatliche Projekte möglich – zum Beispiel im Gesundheitssektor. Gemessen an westlichen Verhältnissen hat Kuwait hohen Nachholbedarf bei der Ausstattung mit Krankenhausbetten. Auf 10.000 Einwohner kommen 19 Betten, während es in Deutschland etwa 82 Betten sind. Das kuwaitische Gesundheitsministerium plant daher acht neue Hospitäler mit insgesamt 5.000 Betten. Ursprünglich sollten alle Vorhaben auf PPP-Basis durch das PTB realisiert werden. Davon wurde jedoch abgerückt. Aktuell ist das New Jahra Hospital mit geplanten 1.157 Betten in der Ausschreibung. Die vorqualifizierten Unternehmen sollen in Kürze zur Angebotsabgabe aufgefordert werden. Der erfolgreiche Bieter wird die Klinik bauen, ausstatten und für die Instandhaltung verantwortlich sein. Auch im Wohnungsbausektor gibt es großen Bedarf. Die Bevölkerung soll von derzeit 3,2 Mio. Einwohner bis zum Jahr 2020 auf 5,2 Mio. Menschen wachsen. Die Wohnungsnachfrage wird demzufolge stark anschwellen. Doch sind bezahlbare Wohnungen für kuwaitische Staatsbürger schon heute knapp. Aktuell plant die Public Authority for Housing Welfare (PAHW) vier große Städtebauprojekte, womit insgesamt 50.000 Wohnungen geschaffen werden sollen. Im industriellen Bereich steht in erster Linie der Ausbau der Petrochemie samt einer neuen Raffinerie in Al Zour auf der Agenda. Die Ölförderung selbst soll von derzeit rund drei Mio. Barrel pro Tag mittelfristig auf vier Mio. Barrel erweitert werden. Entsprechend sollen die Exportterminals erweitert und die nationale Tankerflotte vergrößert werden. Größtes Projekt im Logistikbereich ist der geplante neue Seehafen auf der Insel Bubiyan, der Kuwait mit Asien verbinden soll. Die makroökonomische Entwicklung in Kuwait war in den zurückliegenden Jahren dynamisch. Vor allem der Ölindustrie war es zu verdanken, dass das reale Bruttoinlandsprodukt 2011 und 2012 um beachtliche 6,3 bzw. 5,1 Prozent wuchs. Für dieses Jahr geht der Internationale Währungsfonds davon aus, dass die Impulse des Ölsektors nachlassen und erwartet lediglich ein BIP-Wachstum von 1,1 Prozent. Ob es tatsächlich so kommt, ist eine andere Frage. Denn in der jüngeren Vergangenheit hat der IWF das Wachstum in den arabischen Golfstaaten häufig unterschätzt. Im Übrigen war die Preisentwicklung jüngst moderat mit Inflationsraten zwischen 2,9 und vier Prozent. Der deutsch-kuwaitische Außenhandel hat sich im vergangenen Jahr positiv entwickelt. Die deutschen Ausfuhren in den Golfstaat nahmen im Vergleich zu 2011 um 15,1 Prozent auf 1,218 Mrd. Euro zu. Die deutschen Einfuhren lagen bei 271 (2011: 101) Mio. Euro. 2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014* Reales BIP-Wachstums in % Verbraucherpreisanstieg in % Etatüberschuss in % des BIP Leistungsbilanzüberschuss in % des BIP Quelle: IWF Mai 2013 2,5 -7,1 -2,4 6,3 5,1 1,1 3,1 10,6 4,0 4,0 4,7 2,9 3,3 3,8 19,8 26,8 25,2 29,1 30,6 26,9 22,2 40,9 26,7 31,9 44,0 45,0 40,8 37,6 * Prognose Ghor fa-Newsletter 8-2013 5
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