Katholisches Wort in die Zeit 44. Jahr Dezember 2013 - Der Fels
Katholisches Wort in die Zeit 44. Jahr Dezember 2013 - Der Fels
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Made <strong>in</strong> Heaven<br />
<strong>Der</strong> amerikanische Präsident Barack<br />
Obama bezeichnete im <strong>Jahr</strong> 2008 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Rede vor dem US-Kongress <strong>die</strong> Vere<strong>in</strong>igten<br />
Staaten e<strong>in</strong>mal als „<strong>die</strong> Nation,<br />
<strong>die</strong> das Auto erfand“. Darauf kam<br />
Burkhard Gorissen jetzt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Beitrag<br />
für „Die Tagespost“ zurück, <strong>in</strong> dem<br />
er „Deutsche Erf<strong>in</strong>dungen“ vorstellte –<br />
vom Buchdruck über das Automobil bis<br />
zu Fernsehen, Computer, Teebeutel und<br />
Curry-Wurst (DT, 12.11.<strong>2013</strong>, S. 9). Dies<br />
jedoch nicht <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>lichem oder chauv<strong>in</strong>istischem<br />
Stolz, sondern um schließlich<br />
auf jenen zu verweisen, dem sowohl <strong>die</strong><br />
f<strong>in</strong>d- und nutzbare Struktur der Welt wie<br />
auch <strong>die</strong> F<strong>in</strong>digkeit des menschlichen<br />
Geistes zu verdanken s<strong>in</strong>d:<br />
(…) Nichts darf e<strong>in</strong>em wahren Erf<strong>in</strong>der<br />
zu kle<strong>in</strong> oder unbedeutend ersche<strong>in</strong>en.<br />
Vieles läßt sich entdecken, das das Leben<br />
der Menschen leichter und angenehmer<br />
macht, ohne daß man <strong>die</strong> Erf<strong>in</strong>dungen<br />
gleich idolisieren oder kommerziell ausschlachten<br />
sollte. E<strong>in</strong> wahrer Erf<strong>in</strong>der<br />
wird immer staunen über den Reichtum<br />
der Welt, <strong>die</strong> schier unendlichen Entdeckungsmöglichkeiten<br />
zwischen Himmel<br />
und Erde. Deshalb, Mister President, wollen<br />
wir uns auch nicht zu sehr mit dem<br />
„Made <strong>in</strong> Germany“ schmücken. Letztendlich<br />
kommen natürlich alle Geistesblitze<br />
und genialen Wissense<strong>in</strong>fälle von<br />
jemand Höherem – s<strong>in</strong>d sozusagen „Made<br />
<strong>in</strong> heaven“. Das darf sich Ihr Geheim<strong>die</strong>nst,<br />
falls er <strong>die</strong>s nicht bereits getan hat,<br />
ruhig auch noch notieren.<br />
<strong>Der</strong> wahre Atheismus von heute<br />
Unter der Bezeichnung „Vorhof der Völker“<br />
f<strong>in</strong>den auf Anregung von Papst Benedikt<br />
XVI. seit 2008 an verschiedenen<br />
Orten der Welt Veranstaltungn statt, <strong>die</strong><br />
vom Päpstlichen Rat für <strong>die</strong> Kultur organisiert<br />
werden und dem Dialog mit den<br />
Nicht-Glaubenden <strong>die</strong>nen sollen. Die Bezeichnung<br />
„Vorhof der Völker“ ist genommen<br />
von jenem Bereich des alttestamentlichen<br />
Tempels zu Jerusalem, der<br />
auch für Nicht-Israeliten zugänglich war.<br />
– E<strong>in</strong> <strong>die</strong>sjähriger „Vorhof der Völker“<br />
war mit dem Thema „Freiheitserfahrungen<br />
mit und ohne Gott“ für <strong>die</strong> Tage<br />
26.-28. November <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> vorgesehen.<br />
„Kirche heute“ brachte <strong>in</strong> Nr.11/<strong>2013</strong><br />
das Grußwort von Gianfranco Kard<strong>in</strong>al<br />
Ravasi, von dem Präsidenten des genannten<br />
Päpstlichen Rates („Kirche heute“,<br />
Postfach 1406, D-84498 Altött<strong>in</strong>g).<br />
Zum „Grundgedanken“ der Veranstaltung<br />
schreibt der Kard<strong>in</strong>al dar<strong>in</strong>:<br />
<strong>Zeit</strong><br />
im<br />
Spektrum<br />
(…) <strong>Der</strong> „Vorhof der Völker“ ist e<strong>in</strong><br />
offener Raum, <strong>in</strong> dem der W<strong>in</strong>d der Gedanken,<br />
der W<strong>in</strong>d des Geistes, der Religion<br />
und der Forschung weht. Wir haben<br />
<strong>in</strong>zwischen Dutzende von Begegnungen<br />
<strong>in</strong> aller Welt <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem „Vorhof der Völker“<br />
veranstaltet und hier glaubende und<br />
nicht glaubende Persönlichkeiten versammelt,<br />
<strong>die</strong> sich mit den großen Fragen<br />
der Menschheit befassen. E<strong>in</strong> großer Philosoph<br />
des 19. <strong>Jahr</strong>hunderts, Søren Kierkegaard,<br />
sagte: „Wir bef<strong>in</strong>den uns wie auf<br />
e<strong>in</strong>em Schiff, das mittlerweile von e<strong>in</strong>em<br />
Koch gesteuert wird. Das, was der Kapitän<br />
durch den Lautsprecher bekannt gibt,<br />
ist nicht mehr <strong>die</strong> Route, sondern das, was<br />
wir morgen essen werden.“ In e<strong>in</strong>er Welt,<br />
<strong>in</strong> der nur mehr <strong>die</strong> Mode, das Essen, der<br />
Sex und nichts anderes mehr e<strong>in</strong>e Rolle<br />
spielen, muss es Stimmen geben, <strong>die</strong> dir<br />
e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n vermitteln. Das ist der Grundgedanken<br />
des „Vorhof der Völker“.<br />
Pascal sagte e<strong>in</strong>mal: „Das Pr<strong>in</strong>zip der<br />
Moral heißt <strong>in</strong> korrekter Weise denken<br />
zu lernen.“ Lernen also auch wir – wenn<br />
auch <strong>in</strong> verschiedener Weise und unter<br />
verschiedenen Gesichtspunkten, aber <strong>in</strong><br />
ernsthafter Absicht - über ernsthafte Themen<br />
nachzudenken, so daß wir über <strong>die</strong><br />
Gleichgültigkeit h<strong>in</strong>auswachsen. Denn<br />
<strong>die</strong> Gleichgültigkeit, <strong>die</strong> Oberflächlichkeit,<br />
<strong>die</strong> Banalität: <strong>die</strong> s<strong>in</strong>d der wahre<br />
Atheismus. (…)<br />
Nicht gegene<strong>in</strong>ander ausspielen<br />
Mit dem Motuproprio Summorum Pontificium“<br />
vom 7. Juli 2007 hat Papst Benedikt<br />
XVI. der sogenannten „alten“<br />
oder „trident<strong>in</strong>ischen Messe“ als „außerordentlicher<br />
Form des römischen Ritus“<br />
wieder ihr allgeme<strong>in</strong>es Heimatrecht<br />
<strong>in</strong> der Kirche zurückgegeben. Die <strong>Zeit</strong>schrift<br />
„Dom<strong>in</strong>us vobiscum“, Magaz<strong>in</strong><br />
der Laienvere<strong>in</strong>igung für den klassischen<br />
römischen Ritus <strong>in</strong> der katholischen Kirche,<br />
brachte nun e<strong>in</strong> Interview des kathnews-Chefredakteur<br />
Andreas Gehrman<br />
mit Domvikar Msgr. Georg Schwager<br />
(Bistum Regensburg) zu Fragen des Mite<strong>in</strong>ander<br />
von „ordentlichem“ und „außerordentlichem“<br />
römischen Ritus (Nr. 7,<br />
Oktober <strong>2013</strong>; S. 54; p.A. Monika Rhe<strong>in</strong>schmitt,<br />
Fraschsstr. 6, D-70225 Korntal).-<br />
Warum fühlen sich besonders junge Menschen<br />
von der „außerordentlichen“ Form<br />
des römischen Ritus angezogen? Auf <strong>die</strong>se<br />
Frage antwortete der Domvikar:<br />
(…) Ich denke, <strong>die</strong> jungen Menschen<br />
suchen und erleben hier e<strong>in</strong>e echte und<br />
sehr tiefe Weise, Christus zu begegnen.<br />
Es s<strong>in</strong>d vor allem der mystische Charakter,<br />
der <strong>die</strong> Jugendlichen anzieht, und<br />
<strong>die</strong> Momente der Stille und Ehrfurcht,<br />
<strong>die</strong> heutzutage vielfach schwer zu f<strong>in</strong>den<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Wozu <strong>die</strong> zwei Formen? So lautete e<strong>in</strong>e<br />
weitere Frage des Interviews. Msgr.<br />
Schwagers Antwort:<br />
Papst Benedikt XVI. spricht von e<strong>in</strong>er<br />
gegenseitigen Befruchtung. Das eucharistische<br />
Geheimnis ist so groß, dass es<br />
im Laufe der <strong>Jahr</strong>hunderte <strong>in</strong> verschiedenen<br />
Formen des Messritus, <strong>die</strong> von<br />
der Kirche zum Teil bis heute anerkannt<br />
s<strong>in</strong>d, se<strong>in</strong>en Ausdruck f<strong>in</strong>det. Wir sollten<br />
<strong>die</strong> Riten nicht gegene<strong>in</strong>ander ausspielen.<br />
Denn jede Messe ist groß und wunderbar,<br />
wenn sie nach den liturgischen Vorschriften<br />
gefeiert wird. E<strong>in</strong>e Bereicherung der<br />
„außerordentlichen Form“ würde sicher<br />
<strong>in</strong> der Erweiterung der Leseordnung oder<br />
der Präfationen bestehen; dagegen bietet<br />
sie <strong>in</strong> ihrer gewachsenen Struktur unendliche<br />
geistliche Reichtümer, deren Verlust<br />
unverantwortlich und töricht wäre.<br />
E<strong>in</strong>e der schönsten<br />
Erfahrungen als Politiker<br />
Ver<strong>die</strong>nte Abgeordnete, <strong>die</strong> dem neuen<br />
Bundestag nicht mehr angehören, stellte<br />
das PUR-Magaz<strong>in</strong> vor. So <strong>in</strong> Nr.11/<strong>2013</strong><br />
Dipl. Ing. Wolfgang Zöller (CSU),<br />
geb.1941, verheiratet und Vater zweier<br />
K<strong>in</strong>der, MdB von 1990-<strong>2013</strong>, Stellvertr.<br />
Vorsitzender CDU/CSU-Fraktion 2009-<br />
<strong>2013</strong>, Patientenbeauftragter der Bundesregierung.<br />
– In dem Porträt, verfasst von<br />
Klaus Rösler, kann man lesen:<br />
Für den scheidenden Bundestagsabgeordneten<br />
Wolfgang Zöller steht CSU für<br />
„Christen schützen Ungeborene“. Dafür<br />
hat er sich se<strong>in</strong> politische Leben lang<br />
engagiert. (…) Se<strong>in</strong> Erkennungszeichen<br />
s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Füßchen e<strong>in</strong>es zehn Wochen alten<br />
Embryos, <strong>die</strong> er als Anstecknadel an<br />
allen se<strong>in</strong>en Jacketts trägt. (…)<br />
E<strong>in</strong>e der schönsten Erfahrungen als<br />
Politiker hängt ebenfalls mit dem Lebensschutz<br />
zusammen. Vor gut zehn <strong>Jahr</strong>en<br />
bekam er Besuch <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> von der<br />
Klasse e<strong>in</strong>er katholischen Schule. Die sie<br />
begleitende Ordensschwester hatte ihn<br />
im Vorfeld gewarnt: Die Jugendlichen<br />
wollten ihn provozieren. Und schnell<br />
kam das Gespräch auf den Abtreibungs-<br />
DER FELS 12/<strong>2013</strong> 363