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Katholisches Wort in die Zeit 44. Jahr Dezember 2013 - Der Fels

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Werner Rothenberger:<br />

Das Bild des Tebartz-van Elst<br />

– e<strong>in</strong> Me<strong>die</strong>nprodukt<br />

31. Oktober <strong>2013</strong>, 10:00<br />

Seit 2008 liefen sieben Me<strong>die</strong>n-<br />

Kampagnen gegen den Limburger<br />

Bischof.<br />

Die Presse arbeitete von Bischof<br />

Tebartz-van Elsts erstem Amtsjahr an<br />

mit Verzerrungen und Verdrehungen,<br />

Halbwahrheiten und Unwahrheiten<br />

E<strong>in</strong> Gastkommentar über <strong>die</strong> mediale<br />

Skandalisierungsspirale von Werner<br />

Rothenberger<br />

Limburg (kath.net) Als Bischof<br />

Franz-Peter Tebartz-van Elst am 20.<br />

Januar 2008 im Limburger Dom feierlich<br />

e<strong>in</strong>geführt wurde, war er zunächst<br />

allseits willkommen – aber<br />

nur unter der Erwartung und Bed<strong>in</strong>gung,<br />

dass er den liberalen Kurs<br />

se<strong>in</strong>es Vorgängers Franz Kamphaus<br />

fortführen würde.<br />

Die erste Me<strong>die</strong>n-Attacke nach<br />

sechs Monaten Amtszeit<br />

1. Gut e<strong>in</strong> halbes <strong>Jahr</strong> später hatte<br />

sich schon e<strong>in</strong>e Fundamentalopposition<br />

gegen den neuen Bischof<br />

formiert. Die Limburger Regionalzeitung<br />

‚Nassauische Neue Presse’<br />

publizierte am 6. 9. 2008 unter der<br />

Schlagzeile „<strong>Der</strong> Statthalter Roms“<br />

e<strong>in</strong>e ganzseitige Fundamentalkritik<br />

am Oberhirten: <strong>Der</strong> neue Bischof<br />

sei e<strong>in</strong> Höriger der „Zentrale im<br />

Vatikan“. „Kamphaus war Bischof<br />

von Limburg, Tebartz-van Elst ist<br />

e<strong>in</strong> Beamter Roms“ – so übernahm<br />

<strong>die</strong> <strong>Zeit</strong>ung <strong>die</strong> Kampfparole e<strong>in</strong>es<br />

ungenannten Klerikers. Diese Gegensatzformel<br />

verschärften <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n<br />

<strong>in</strong> den nächsten <strong>Jahr</strong>en noch<br />

weiter: Altbischof Kamphaus wurde<br />

zu e<strong>in</strong>er charismatischen Lichtgestalt<br />

verklärt, während man am<br />

neuen Bischof nur e<strong>in</strong>en bürokratischen<br />

Erfüllungsgehilfen von Papst<br />

Benedikt sehen wollte. Oder wie es<br />

Daniel Deckers (FAZ) noch kürzlich<br />

formulierte: <strong>Der</strong> Limburger<br />

Oberhirte als „reaktionäre Kreatur“<br />

würde sich an ‚Rom-Unterwürfigkeit<br />

von niemanden übertreffen lassen’.<br />

In Wirklichkeit hatte Bischof Tebartz-van<br />

Elst kurz vor der <strong>Zeit</strong>ungspublikation<br />

völlig souverän e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Personalentscheidung getroffen:<br />

Er enthob den Dekan von Wetzlar wegen<br />

e<strong>in</strong>er unerlaubten Segnung e<strong>in</strong>es<br />

Homosexuellen-Paares se<strong>in</strong>es Amtes.<br />

Als Begründung führte der Bischof<br />

<strong>die</strong> biblisch-theologische Lehre der<br />

Kirche an, wonach es „ke<strong>in</strong>erlei Fundament<br />

dafür gibt, zwischen den homosexuellen<br />

Lebensgeme<strong>in</strong>schaften<br />

und dem Plan Gottes über Ehe und<br />

Familie Analogien herzustellen, auch<br />

nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weiteren S<strong>in</strong>n.“ Damit<br />

hatte der Bischof allen Plänen zur Aufweichung<br />

und Ausweitung der Ehe<br />

auf Homo-Partnerschaften e<strong>in</strong>e Absage<br />

erteilt. Zugleich betonte der Limburger<br />

Oberhirte <strong>die</strong> Bedeutung von<br />

Treue und Unauflöslichkeit bei der<br />

sakramentalen Ehe. In der Deutschen<br />

Bischofskonferenz wurde Tebartz-van<br />

Elst daher zum Leiter der Kommission<br />

für Ehe und Familie ernannt.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Lehrstück<br />

e<strong>in</strong>es auf Gerüchten fußenden<br />

Journalismus<br />

2. Die zweite Me<strong>die</strong>nkampagne<br />

mit Artikeln, Kommentaren und Leserbriefen<br />

gegen den Bischof lief im<br />

Sommer 2009 an. Wiederum heizte<br />

<strong>die</strong> NNP mit e<strong>in</strong>er Falsch-Schlagzeile<br />

<strong>die</strong> anti-bischöfliche Stimmung<br />

an: „Nur Geweihte <strong>in</strong> der Seelsorge“<br />

(30. 6. 2009). In Wirklichkeit g<strong>in</strong>g es<br />

darum, dass der Bischof e<strong>in</strong>e Ausnahmeregelung<br />

nicht verlängert hatte,<br />

nach der Laien mit der Leitung e<strong>in</strong>er<br />

Pfarrei beauftragt worden waren.<br />

Dieses „Statut für Pfarrbeauftragte“<br />

war durch <strong>die</strong> damaligen Planungen<br />

für größere Pfarrei-Räume obsolet<br />

geworden. Die s<strong>in</strong>nvolle und notwendige<br />

Entscheidung des Bischofs<br />

wurde von der synodalen Diözesan-<br />

Versammlung mitgetragen.<br />

352 DER FELS 12/<strong>2013</strong>

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