PPROGRAMM 2013/14 UND INFORMATIONSHEFT - WSV Hofheim
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ihr eine oberkrasse lange Abfahrt, und achte bitte darauf, dass die nicht wie die Irren an den<br />
zauberhaften eingefrorenen Wasserfällen vorbeicarven, und wenn ihr nach 1000 Höhenmetern<br />
unten seid und eure Muckis schlapp machen, hängt ihr euch einfach ganz lässig hinten an den<br />
Pferdeschlitten und lasst euch durch die Zuckerlandschaft zur Mittagspause nach Armentarola<br />
ziehen – hab ich alles schon geritzt, va bene?)<br />
Björns Masche mit dem Fieberthermometer zog natürlich Nachahmer mit sich. Erst Kjell, dann<br />
Janne, dann Elin, dicht gefolgt von ihrer Schwester Smilla, Ralf (es gibt überhaupt keinen<br />
Zusammenhang mit seinem Geburtstag am Vortag, aber da komme ich noch drauf), Simone<br />
und zum Schluss hat selbst Tanja sich gedacht, was die können, kann ich schon lange.<br />
Andere waren da kreativer. Esther zum Beispiel tackerte ihre Unterlippe auf den Skistock und<br />
ließ sich von einem italienischen Chirurgen wieder zusammenbasteln (man munkelt, dass er es<br />
war, der auch Donatella Versace unterm Messer hatte). Das war zwar spektakulär, wurde aber<br />
nicht als Ausrede zugelassen, also fuhr Esther weiter tapfer mit. Doris hingegen wollte nicht<br />
mehr Schlittentaxi spielen und ließ sich nach einem Sturz (den nur ihr minderjähriger Enkel<br />
bezeugen kann) den Ellbogen eingipsen. Ok, das ging durch. Pirko startete jeden Morgen<br />
immer gleich am ersten Lift einen neuen Versuch, sich mit billigen Mitteln außer Gefecht zu<br />
setzen, mal mit einem spektakulären Sturz aus dem Stand auf dem Kopf (nix gebracht – Helm<br />
im Weg), mal versuchte sie sich den Fuß zu brechen, auch ohne Erfolg: Pirko bekam nicht frei.<br />
Da hätte sie schon bei Regine in die Schule gehen müssen. Die schaffte es nämlich sich, in<br />
einem Ziehweg-Frauengespräch vertieft, trotz Qualitätsskischuh einen Bänderriss zu holen.<br />
Chapeau! Damit toppte sie ihren Mann Uwe um Längen. Der wiederum hatte beim<br />
Serranoschinken-Essen gezahnt und hoffte, mit der Nummer ums leidige Skifahren herumzukommen.<br />
Aber so nicht Leute! Nehmt euch alle ein Beispiel an Steffi, die ihrem Nachnamen<br />
alle Ehre machte und trotz Erkältung in der Heizertruppe (also in Michis Gruppe) lächelnd die<br />
schwarzen Pisten nahm, wie sie kamen, obwohl sie lieber mal auf den Arm gewollt hätte. So.<br />
Michi Press’ Gruppe für die Unversehrten und Tapferen bekam jeden Tag etwas anderes geboten,<br />
aber wehe du hast einmal zu lange am Skischuh rumgefummelt oder warst einmal zu oft<br />
auf dem Töpfchen, dann konntest du nur noch weißes Pulver am Horizont glitzern sehen und<br />
dich für den Tag verabschieden. Wer aber dabei blieb, hatte das Maximum an Pistenfreude.<br />
Ob um die Sellagruppe rechtsrum oder linksrum, ob in Richtung Seiser Alm oder Marmolata,<br />
jeden Tag gab es etwas Neues. Und als wir uns mal angehängt hatten, haben wir auch noch<br />
die Slalomstrecke mit Zeitmessung und den Funpark mit Schanze-ins-Luftkissen entdeckt, das<br />
Skigebiet hat keine Grenzen. Das einzige, was (diesmal?) ein wenig unterrepräsentiert war,<br />
war die Buckelpiste, aber das lag wohl am fehlenden Neuschnee. Auch leutemäßig war das<br />
eine richtig schöne Woche. Da wir in Offenbach wohnen, sind wir ja Spott und Kummer<br />
gewohnt, aber ihr habt es uns echt leicht gemacht. Wir haben uns wunderbar aufgenommen<br />
gefühlt und viel nette und lustige Gespräche geführt.<br />
Wer übrigens mal etwas anderes als Skifahren machen wollte, konnte die Ski mit den Fellen<br />
ausprobieren (totales Aha-Erlebnis – macht zehnmal mehr Spaß als auf Skischuhen einen Hang<br />
hochzukraxeln!) oder den Heiligen Hornschlitten testen. Aber Obacht! Für eine Fahrt auf dem<br />
Heiligen Hornschlitten musste a) die Sonne untergegangen sein und man musste b) Geburtstag<br />
haben, da kam außer Esther und Jörg also nur noch Ralf in Frage. Der saß dann obendrauf und<br />
hatte Spaß für zehn, derweil Michi und Volker im Schneepflug versuchten, das Ding davon<br />
abzuhalten, mit 100 Sachen direkt in die Pizzeria im Dorf zu brettern. Das gelang zwar und<br />
wurde auch filmisch dokumentiert, aber weder der Hornschlitten noch der Ralf wurden in den<br />
folgenden Tagen wiedergesehen.<br />
Allen menschlichen und materiellen Verlusten zum Trotz fand sich eine große Gruppe zum<br />
Abschiedsessen zusammen. Die Kranken ohne Fieber wurden liebevoll in die Mitte genommen,<br />
alle Versehrten wurden im Rückblick zu Helden, die Kinder durften ein letztes Mal zeigen, was<br />
man als kleiner Mensch nach dem Essen noch für Energiereserven haben kann und das letzte<br />
Mal vor dem Start der Bikinisaison wurden die Kohlenhydratspeicher und Fettdepots nachhaltig<br />
aufgefüllt. Ab jetzt heißt es trainieren, fasten und warten:<br />
auf die nächste <strong>WSV</strong>-Fahrt. Ich freu mich schon.<br />
Julia Fröhmer-Finkernagel<br />
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