ams-Politik 01/14 - AOK-Bundesverband
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<strong>AOK</strong>-Medienservice<br />
Informationen des <strong>AOK</strong>-<strong>Bundesverband</strong>es www.aok-presse.de<br />
<strong>Politik</strong><br />
Ausgabe <strong>01</strong> / 17. <strong>01</strong>. 2<strong>01</strong>4<br />
<strong>ams</strong>-Interview: Karl-Heinz Schönbach, <strong>AOK</strong>-<strong>Bundesverband</strong><br />
Patientenorientierte Versorgung<br />
ist das zentrale Reformziel<br />
17.<strong>01</strong>.<strong>14</strong> (<strong>ams</strong>). Die Große Koalition hat bei ihren Vorhaben, die medizinische Versorgung<br />
stärker an den Bedürfnissen der Patienten auszurichten, „jede Unterstützung<br />
verdient“. Das sagt der Geschäftsführer Versorgung im <strong>AOK</strong>-<strong>Bundesverband</strong>,<br />
Karl-Heinz-Schönbach, im Gespräch mit dem <strong>AOK</strong>-Medienservice (<strong>ams</strong>). „Wir müssen<br />
im gesamten Gesundheitswesen die Angebots- und Beschäftigungsstrukturen<br />
korrigieren und dürfen es nicht nur bei punktuellen finanziellen Anreizen belassen“,<br />
mahnt Schönbach. Anders werde die gesetzliche Krankenversicherung (GKV)<br />
den demografischen Herausforderungen nicht gerecht. Zentrale Aufgaben seien<br />
eine erreichbarkeitsorientierte Versorgungsplanung und eine patientenorientierte<br />
Honorarordnung.<br />
Der neue Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hat erste gesundheitspolitischen<br />
Vorhaben skizziert – von schnelleren Arztterminen über einen leichteren<br />
Zugang zum Medizinstudium bis hin zu einer besseren Versorgung auf dem Land.<br />
Ähnliches hat vier Jahre zuvor der damalige Gesundheitsminister Philipp Rösler<br />
angekündigt. Heißt dies, dass sich seitdem nichts Entscheidendes getan hat?<br />
Karl-Heinz Schönbach ist<br />
Geschäftsführer Versorgung<br />
im <strong>AOK</strong>-<strong>Bundesverband</strong>.<br />
Schönbach: Nun, mit der Gesundheit ist es wie mit Bildung. Auch an den<br />
Schulen wurde permanent herumgedoktert. Erst nach dem PISA-Schock<br />
hat die <strong>Politik</strong> erkannt, dass nur zählt, was die Ergebnisse verbessert.<br />
Und das ist komplex. Wir bilden in Deutschland international die meisten<br />
Ärzte aus und haben die höchste Ärzte- und Bettendichte. Mehr geht<br />
kaum. Aber die Anreize zur ärztlichen Spezialisierung sind ausgesprochen<br />
hoch: Daher fehlen Hausärzte. Die Zahl der Krankenhausärzte steigt weiter,<br />
obwohl medizinisch immer mehr ambulant gemacht werden könnte.<br />
Wir haben mithin Strukturprobleme. Sie lassen sich nicht mit ein paar<br />
finanziellen Anreizen zu Gunsten der Hausärzte auf dem Lande überspringen.<br />
Wir müssen verbundene Angebots- und Beschäftigungsstrukturen im<br />
gesamten Gesundheitswesen korrigieren, damit solche finanziellen Anreize<br />
überhaupt wirksam werden können. Klartext: Wo sollen die Landärzte<br />
denn herkommen, wenn im Übrigen alles so weiter läuft?<br />
Kann der Vorstoß von Gesundheitsminister Gröhe für eine schnellere Terminvergabe<br />
daran etwas ändern?<br />
Schönbach: Das Problem der Terminvergabe ist zumindest ein deutliches<br />
Symptom für das, was derzeit falsch läuft: Wir haben die höchste Dichte<br />
ambulanter Fachärzte pro Einwohner weltweit. Aber zum einen wird auch<br />
2<br />
Herausgeber: Pressestelle des <strong>AOK</strong>-<strong>Bundesverband</strong>es, Berlin Redaktion: <strong>AOK</strong>-Mediendienst, Rosenthaler Straße 31, 1<strong>01</strong>78 Berlin<br />
Bernhard Hoffmann (verantwortlich), Ralf Breitgoff, Ines Körver, Burkhard Rexin, Benjamin Rohrer<br />
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