Magazin 196310
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WIE<br />
SIEHT<br />
ES<br />
INNEN<br />
AUS<br />
Diesmal: Schutzraumeinrichtungen aus Holz<br />
•<br />
Die nach den Richtlinien über die Einrichtungen der Schutzräume<br />
für den allgemeinen Bevölkerungsschutz dunngeführten<br />
Entwicklungsarbeiten der aus Holz herzustellenden Einrichtungsgegenstände<br />
(Bänke, Liegen, Roste) sind nunmehr<br />
abgeschlossen. Welche Gesichtspunkte dabei zu beachten sind,<br />
geht aus nachstehenden Ausführungen hervor.<br />
Allgemeines und Voraussetzungen<br />
Die Belegung von Schutzräumen bietet ein Unterkommen, das<br />
im Widerspruch zu den einfachsten Formen überlieferter Gewohnheiten<br />
des Lebens und Wohnens steht. Vor einiger Zeit<br />
wurde nom mit einer 6tägigen ununterbrochenen Belegung<br />
der Schutzräume nach einem Atombombenangriff gerechnet.<br />
Heute sind es schon 14 Tage, und in den USA werden bereits<br />
Belegungsversuche über 100 Tage durchgeführt. Dieses Zusammensein<br />
auf engstem Raum über derartige Zeitspannen<br />
beansprucht "die Nerven" der schutzsuchenden Menschen auf<br />
das äußerste. In Theatern und in öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
steht vergleichsweise dem Besucher oder Benutzer ein<br />
Platz von ca. 5G-60 cm in der Breite und ca. 80-100 cm in<br />
der Tiefe zur Verfügung. Die ununterbrochene Sitzdauer<br />
dürfte bei diesen Einrichtungen im Durchschnitt nicht mehr<br />
als 2-3 Stunden betragen. Dabei stcht für jeden eine ausreichende,<br />
behördlich festgelegte, sich stets erneuernde Luftmenge<br />
zur Verfügung. In den Schutzräumen sind dem Schutzsuchenden<br />
abwechselnd 45 X 45 cm Sitzfläche oder 182,5 X 60 cm<br />
zum Liegen zugebilligt. Die Liegen sind 3- oder 4fach übereinander<br />
angeordnet. Insgesamt einschI. aller Zugänge,<br />
Aborte etc. 0,5 m l Fläche pro Person. Bei der Planung wurden<br />
die vorauszusehenden physischen und psychischen Reaktionen<br />
berücksichtigt, die in einer auf kleinstem Raum zusammengedrängten<br />
Gesellschaft zwangsläufig auftreten müssen.<br />
Die Ungewißheit über das Geschehen außerhalb des Schutzraumes,<br />
die ungewohnte Umgebung und der seelische Druck<br />
macht die Menschen reizbar, unduldsam und unter Umständen<br />
unzurechnungsfähig. Im gegebenen Rahmen und mit den<br />
bescheidenen zur Verfügung stehenden Mitteln soll eine überlegte<br />
und für die Benutzung durch Menschen durchdachte<br />
Schutzraumausstattung helfen, die nervösen Schwächen und<br />
die Aufregungen nicht noch durch schlecht konstruiertes<br />
Mobiliar zu steigern.<br />
l inks: Sitzreihe in einem Schutzraum mit Rücken. und Kopf·<br />
unterstützung, darüber Abstellregale. Die Rüo:wand ist mit<br />
Faserplatten belegt. Rechts : Einzelteile einer 2fach- Bank.<br />
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