Aktuelle Methoden in der Behandlung des unerfÃ¼llten ... - ifb

Fachtagung am Mittwoch, den 17.10.2012 

Kinderwunsch, PID und Beratung 

Aktuelle Methoden in der Behandlung 

des unerfüllten Kinderwunsches 

Ralf Dittrich 

Frauenklinik des 

Universitätsklinikums Erlangen 

Universitätsfortpflanzungszentrum 

Franken 

ralf.dittrich@uk-erlangen.de

Ursachen der Sterilität der Frau 

Übergeordnete Hormone: 

Klassische Sekundäre 

Ovarialinsuffizienz 

Ovarielle Störung: z.B. keine 

Eizellen mehr da: primäre 

Ovarialinsiffizienz 

Tubare Störung: 

Tubenverschluss 

Frauenklinik 

Universität-Fortpflanzungszentrum Franken (UFF) 

Zertifizierung nach DIN:ISO 9001:2000 

Uterine Störung:: z:B. 

Myome, uterine 

Fehlbildungen 

Zervikale Ursache:: z:B. 

Zervixstenose, gestörte 

Mucus-Spermien Interaktion

Ursachen der Sterilität 

Häufigkeitsverteilung der Ursachen bei 

der Frau 

vaginal 

zervikal 

uterin 

5% 

6% 4% 

unklar 

15 % 

30 % 

40 % 

endokrin 

nach K. Dietrich, Lübeck, 2000 

tubar 



Zertifizierung nach DIN:ISO 9001:2000






Verteilung der 

Sterilitätsursachen 

Frau 

40 % 

45 % 

Mann 

nach K. Dietrich, Lübeck, 2000 




Reproduktionsmedizin 

Eine Fruchtbarkeitsstörung bzw. Infertilität liegt dann vor, 

wenn bei einem Paar entgegen seinem expliziten Willen 

nach mehr als 24 Monaten trotz regelmäßigem, 

ungeschütztem Sexualverkehr keine Schwangerschaft 

eintritt (WHO). Andere Definitionen: 12 Monate, 6 Monate 

3-15% aller Paare sind per se ungewollt kinderlos, das 

steigt aber mit dem Alter an. 




Konsequenzen ungewollter Kinderlosigkeit 

EMOTIONAL 

 

 

 

Trauer, Ohnmacht/Kontrollverlust, Wut, Neid, Schuld, Minderwertigkeit. 

Depression, Angst, psychosomatische Symptome. 

Frau ist nur Frau mit Kind, Mann ist nur Mann mit Kind 

KÖRPERLICH 

 

 

Veränderung des Körperbildes (wertlos, unattraktiv) und der Selbstwahrnehmung 

(verstärkte Selbstbeobachtung), 

Kränkung in Bezug auf die Weiblichkeit bzw. Männlichkeit. 

SOZIAL 

 

 

 

 

 

Kommunikationsstörungen und Missverständnisse in der Partnerschaft 

Beeinträchtigung im sexuellen Erleben 

Soziale Isolierung/Rückzug von Paaren mit Kindern 

Stigmatisierung und Erleben von Unverständnis 

Berufliche Schwierigkeiten (Fehlzeiten!) 




Die ungewollte Kinderlosigkeit ist von der WHO 

als Krankheit anerkannt. 




Assistierte Reproduktionstechnologie (ART) 

1. Männliche Subfertilität 

2. Intrauterin-Insemination (IUI) 

3. In-Vitro-Fertilisation (IVF) 

4. IVF-IntraCytoplasmatische Spermien-Injektion (ICSI) 

5. IVF-ICSI bei Azoospermie (MESA,TESE) 

6. Kryokonservierung 

7. PID (Präimplantationsdiagnostik) 




Ursachen beim Mann: die männliche Sterilität 

1. Störungen der Spermatogenese 

2. Verschluss der Samenleiter (Obstruktive Azoospermie) 

3. Retrograde Ejakulation 

4. Spermienantikörper 

5. Entzündungen 

6. Impotenz (spez. die Impotentia coeundi) (selten als 

Sterilitätsursache) 




Männlicher Sexualapparat: 

By Lennert B, Wikipedia 




1 Hoden 

2 Ductus epididymitis 

3 Ductus deferens 

4 Ampulla ductus deferentis 

5 Vesicula seminalis 

(Samenblase) 

1 Ductus ejaculatorius 

2 Prostata 

3 Ausführungsgänge der 

Prostata 

1 Glandulae bulbourethrales 

(Cowpersche Drüse) 

1 Glandulae urethrales 

2 Urethra 

3 Harnblase

Das Spermiogramm (mikroskopische Untersuchung) 




Normwerte der WHO 2010 

Volumen: 

1,5 ml 

Gesamtanzahl: 

39 Mill. 

Anzahl pro ml: 

15 Mill. 

Motilität: 40% 

Progressive Motilität: 32% 

Lebend: 58 % 

Normalgeformt: 4% 




Normwerte der WHO (2010) 

Männer, die in der Lage waren innerhalb von 1 Jahr 

bei ihren definierten Partnerinnen eine 

Schwangerschaft zu erzeugen. 




Abweichungsnomenklatur der 

Ejakulatparameter: 

Normozoospermie 

Oligozoospermie (Einschränkung der Anzahl) 

Asthenozoospermie (Einschränkung der Motilität) 

Teratozoospermie (Einschränkung der Morphologie) 

OAT (Kombination) 

Azoospermie (Keine Spermien im Ejakulat) 




Kinderwunschbehandlung 

• I. Stufe (Diagnostik) 

– Spermiogramm 

– Zykluskontrolle 

Vor jeder sterilitätstherapeutischen 

Maßnahme muss eine Abklärung 

beider Partner erfolgen. 




Frauenklinik


• I. Stufe (Diagnostik) 

– Spermiogramm 

– Zykluskontrolle 

Vor jeder sterilitätstherapeutischen 

Maßnahme muss eine Abklärung 

beider Partner erfolgen. 

• II. Stufe 

– Behandlung: Korrektur der Ovarialfunktion 

– Behandlung: der männlichen Subfertilität 

– Intrauterine Insemination (1. ART-Methode) 




Methoden der ART 

1. Intrauterininsemination (IUI) 

• Insemination zum Optimum (Zykluskontrolle) 

• Spermienaufbereitung (waschen, swim-up) 

• Insemination 





III. Stufe 

Bei tubarer Sterilität 

Mikrochirurgie 

IVF 

Bei Oligo-Astheno-Terato-zoospermie 

°II/°III (hochgradiges OAT) 

ICSI 




Voraussetzung für konventionelle IVF: 

1. Normaler Uterus 

2. Stimulierbare Ovarien (Kontraindikation: low-responder) 

3. Normozoospermie 

4. Alter der Frau < 40 


IVF (konventionell) 

Voraussetzung 







Geschichte IVF: 

1890 Transfer von Embryonen zwischen 

Meerschweinchen 

1944 2-Zell-Embryo (John Rock) 

1954 erste Schwangerschaft durch 

Kryosperma 

1967 erster IVF-Erfolg (Robert Edwards), 

ohne Transfer 

Dann erst nach 11 Jahren Forschung 




Die ersten IVF – Babys 

1978 1982 

Edwards and 

Steptoe 


Louise Brown 

Cambridge, U.K., 1978 

Oliver 

Erlangen, 1982 

Trotnow and 

Kniewald

Fallbeispiel: OAT (Oligo-Astheno-Teratozoospermie) 

Alter: 40 J 

Ejakulatmenge: 1 ml 

Gesamtanzahl: 0,3 Mill /ml 

WHO a: 0 % 

b: 0 % 

c: 17 % 

d: 83 % 

Morphologie: 100% morphologisch auffällig 




ICSI: Intrazytoplasmatische Spermieninjektion 


Universitätszentrum für Fortpflanzungsmedizin Franken (UFF) 


Zur Geschichte 

1988: Lanzendorf SE et al., erste PN-Zellen beim Menschen 

1991: Ng SC et al., PN nach ICSI bei OAT 

1992: Palermo G, Joris H, Devroey P, and Van 

Steirteghem AC, erste Schwangerschaften 

nach ICSI beim Menschen. 


ICSI: Material und Methoden 





Kapillaren: 

Mikromanipulator: 

Mechanische: 

• Leica (D) 

• Medical Instruments (UK) 

Injektor: 

Elektrische: 

• Eppendorf (D) 

Hydraulische: 

• Narishige (J) 





Kapillaren: 

Mikromanipulator: 

Mechanische: 

• Leica (D) 

• Medical Instruments (UK) 

Injektor: 

Elektrische: 

• Eppendorf (D) 

Hydraulische: 

• Narishige (J) 




Vorgehen bei Azoospermie 

MESA 

Mikrochirurgische 

epididymale 

Spermienaspiration (Silber 1995) 

bei 

Spermientransportstörungen 

-Verschlussazoospermie 

-Aplasie des Ductus deferens 

TESE 

Testikuläre 

Spermienextraktion (Devroey et 

al. 1994) 

bei Spermatogenesedefekt 

- 




EschG und Behandlungsergebnisse: 

EschG: - Verbot des Klonierens und der Chimärenbildung 

- Verbot der Kultivierung von mehr Embryonen, als für 

den Transfer vorgesehen und zu erwarten sind. 

- Verbot des Transfers von mehr als 3 Embryonen 

- Eizellspende (Samenspende erlaubt!!!) 

- Befruchtungsversuch nach dem Tod 




Europäischer Gerichtshof (Eizell- 

/Samenspende) 




Ein Jahr später: 

Im November 2011 wurde diese Entscheidung durch 

die Große Kammer des Europäischen Gerichtshofs 

für Menschenrechte wieder aufgehoben. 




• Das deutsche ESchG ermöglicht die assistierten reproduktiven 

Techniken (ART) auf internationalem Niveau im Interesse der 

Patientin und des Paares. 

• einschließlich der Präimplantationsdiagnostik (PID) 

• Kultur von mehr als drei Embryonen 

• Embryospende erlaubt, PN-Zellspende erlaubt, Eizellspende 

(noch) verboten 




Unterschiedliche Regelungen in Europa: 

PGD 

Leih 

mutter 

Land ♀♂ ♀♀ ♀ Samenspende 

Eizellspende 

Kryoembryo 

Sexselect 

GK 

zahlt 

D ja - - ja - (Ja) - (-) (-) 50 

B ja ja ja ja ja ja ja ja (-) ja 

RUS ja ja ja ja ja ja ja ja - 

IL ja ja ja ja ja ja ja ja ja 

GB ja ja ja ja ja ja ja ja (-) 50 

F ja - - ja ja ja - ja ja 

I ja - - - - (-) - - 50 




EschG und Behandlungsergebnisse: 

Schwangerschaftsraten im internationalen Vergleich 2006 

Deutschland: 

Belgien: 

Frankreich: 

Italien: 

UK: 

Spanien: 

Österreich: 

Tschechien: 

Türkei: 

29,9%/Punktion 












Zusammenfassung IVF + ICSI: 

• kontrollierte Überstimulation mit FSH (dabei verhindert FSH 

die Atresie der Follikel, GnRH-Analogon den endogenen LH-Peak) 

• dadurch entstehen 10 – 20 Follikel 

• Ultraschallgesteuerte Follikelpunktion 

• 10 – 20 Eizellen 

• Befruchtung durch konventionelles IVF oder ICSI 

• 70% Fertilisierungsrate, d.h. ca. 10 befruchtete Eizellen 

• Transfer von bis zu 3 Embryonen 

• Schwangerschaftsrate ca. 25 – 30 % / Transfer 




Assistierte Reproduktionstechnologie (ART) 


Zusammenfassung IFV + ICSI: 

• kontrollierte Überstimulation mit FSH (dabei verhindert FSH 

die Atresie der Follikel, GnRH-Analogon den endogenen LH-Peak) 

• dadurch entstehen 10 – 20 Follikel 

• Ultraschallgesteuerte Follikelpunktion 

• 10 – 20 Eizellen 

• Befruchtung durch konventionelles IVF oder ICSI 

• 70% Fertilisierungsrate, d.h. ca. 10 befruchtete Eizellen 

3 für Transfer 7 übrig 

verwerfen kryokonservieren 

• Ziel: Erhöhung der kumulativen Schwangerschaftsrate 




Kryokonservierung: Wie geht das? 

Vermeidung der intrazellulären Eisbildung. 

1. 

- 0.3 °C/min 

slow cooling 

H 2 O 

H 2 0 

2. 

vitrification 

H 2 O 

x 


Universitäts-Fortpflanzungszentrum Franken (UFF) 


Das Verhalten von Zellen während des Einfrierens gehorcht 

physikalischen Gesetzen: Formel von Mazur (1977) 

dV / dt = k x A x Rt / vl x ln (P e / P i ) 

V = volume of cell water 

t = time 

k = permeability of cell for water 

A = cell´s surface area 

R = gas constant 

T = temperature 

vl = molar volume of water 

P = vapour pressure; e = extracellular; i = intracellular 




Kryokonservierung in der Reproduktionsbiolgie: 

Kryokonservierung von männlichen Keimzellen (Spermien): 

relativ einfach (kleine Zellen) 

gute Überlebensrate 

viele Schwangerschaften wurden schon erreicht 

Kryokonservierung von weiblichen Keimzellen: 

Embryonen 

Einzellembryonen (PN-stage) 

Metaphase II-Eizellen 

 

Ovarialgewebe (z.B. vor einer zytotoxischen Behandlung bei benigner oder 

maligner Erkrankung) 




Indikationen: Drohender Verlust der Fertilität 

Maligne Erkrankungen mit Chemo- und/oder Radiotherapie 

Benigne Erkrankungen (z.B. SLE) 

Genetische Erkrankungen (z.B. Turner) 

Idiopathisches POF (premature ovarian failure) 

Fertil zu sein > 40 Jahre (social freezing) 










Ovulation an der Beckenwand 

Mueller A et al. Erste Retransplantation von kryokonserviertem Ovargewebe… Geburtsh Frauenheilk 2009;69:124-130. 

Dittrich R, Mueller A et al. Hormonal and histologic findings in human… Fertil Steril 2009 Apr;91(4 Suppl):1503-6 







Zusammenfassung Kryokonservierung 

Die Kryokonservierung von Gameten ist fester Bestandteil 

der Assistierten Reproduktionsmedizin 

Kryokonserviert werden Spermien, Eizellen, befruchtete 

Eizellen und Embryonen im Rahmen der Maßnahmen der 

In Vitro Fertilisation. 

Die Kryokonservierung von Spermien, Eizellen und 

Ovarialgewebe dient auch dem Fertilitätserhalt bei jungen 

Krebspatientinnen und -patienten. 




Präimplantationsdiagnostik 

Fragen zu dem Bisherigen? 





Die Präimplantationsdiagnostik ist die morphologische, 

funktionelle oder genetische Untersuchung von 

Eizellen oder Embryonen auf „Intaktheit“. 

Die genetische Präimplantationsdiagnostik ist die 

zellbiologische oder molekularbiologische 

Untersuchung, die zur Entscheidung dient, den 

Embryo in den Uterus zu transferieren oder zu 

verwerfen. 




1. Präimplantationsdiagnostik (Diagnostik der Eizelle 

oder des Embryos vor der Implantation) 




Aus: Bals-Pratsch. M, Dittrich R, Frommel M J. Reproduktionsmed. Endokrinol 2010; 7 (2), 87-95 




Polkörperdiagnostik wie Auswertung 




55

Präimplantationsdiagnostik in Deutschland, verboten: 

Eigentlich nicht, verboten ist nur Anwendung der 

Technik am 8-Zeller. 

 

Embryonenschutzgesetz 

(1) Als Embryo im Sinne dieses Gesetzes 

gilt bereits die befruchtete, 

entwicklungsfähige menschliche Eizelle 

vom Zeitpunkt der Kernverschmelzung an, 

ferner jede einem Embryo 

entnommene totipotente Zelle, die sich 

bei Vorliegen der dafür erforderlichen 

weiteren Voraussetzungen zu teilen und zu 

einem Individuum zu entwickeln vermag. 




Aus: Bals-Pratsch. M, Dittrich R, Frommel M J. Reproduktionsmed. Endokrinol 2010; 7 (2), 87-95 




Indikationen für die Präimplantationsdiagnostik: 

1. PGS (Preimplantation Genetic Screening) 

Suche nach Chromosomenaberrationen 

2. PGD (Preimplantation Genetic Diagnosis) 

Suche nach Einzelgendefekten 

3. Sex Selection 

Geschlechtswahl zur Familienplanung 

3. Selektion nach Eigenschaften (ohne Krankheitsbezug) 

= z.B. Retterbaby 




PGS (Preimplantation genetic screening) 

 

 

 

Bolzer A et al., PLoS Biol 3(5):e157 

Die Anzahl Aberrationen nimmt mit dem Alter zu. 

Die gestörten Embryonen führen zu einer verringerten 

Schwangerschaftsrate und zu einer erhöhten Abortrate. 

Durch das Heraussuchen und Transferieren nur „guter“ 

Embryonen kann die Schwangerschaftsrate erhöht und 

die Abortrate verringert werden. 




Chromosomenaberrationen: 

• numerisch (Trisomie, Monosomie) 

• strukturell (Deletion, Translokation, 

Duplikation, Inversion, Insertion)

PGS - Ziel: Erhöhung der Schwangerschaftsrate, Verringerung 

der Abortrate. 




The European Journal of Contraception and Reproductive Health Care 

Sep 2011, Vol. 16, No. S1, Pages S1-S70: S1-S70. 




PGD – Suche nach Einzelgendefekten 

Es gibt zur Zeit ca. 3000 identifizierte 

monogenische Krankheiten. 

Der Schweregrad der Erkrankung ist sehr 

unterschiedlich. 

Beispiele: Zystische Fibrose, 

Muskeldystrophie Duchenne, Fanconi- 

Anämie, Corea Huntington 




62

PGD – Suche nach Einzelgendefekten 

Liste UK: Versuch der Regulierung in UK 

Adrenoleukodystrophy, Agammaglobulinaemia, Alpers Syndrome, Anderson Fabry Disease, Androgen 

Insensitivity Syndrome, Autosomal recessive non-syndromic sensorineural deafness, Beckers Muscular 

Dystrophy, Beta Hydroxyisobuyryl CoA Hydrolase Deficiency (Methacryic Aciduria), Beta Thalassaemia, Breast 

cancer, BRCA 1, Bruton Agammaglobulinemia Tyrosine Kinase (BTK), Cardiac Valvular Dysplasia, Charcot Marie 

Tooth Disease, Choroideraemia, Chronic Granulomatous Disease Coffin-Lowry Syndrome, Congenital Adrenal 

Zystische Fibrose 

Muskeldystrophie Duchenne 

Fanconi-Anämie 

Hyperplasia,· Congenital Fibrosis of the Extraocular Muscles, Crouzon Syndrome, Cystic Fibrosis, Duchenne 

Muscular Dystrophy, Early Onset Alzheimers Disease, Ectodermal Dysplasia, Facioscapulohumeral Dystrophy, 

Corea Huntington 

Familial Adenomatous polyposis coli (FAP), Fanconi's Anaemia A, Fanconi's Anaemia C, Fragile X Syndrome, 

Gonadal mosaicism, Haemophilia A, Haemophilia B, Hallipeau-Siemens recessive dystrophic epidermolysis 

bullosa, Homozygous familial Hypercholesterolaemia, Hunters Syndrome, Huntington’s Disease (Huntington's 

Chorea), Hämophilie Hydroxyisobuyryl A CoA Hydrolase Deficiency, Hypogammaglobulinaemia, Incontinentia Pigmenti, Infantile 

Battens Disease, Juvenile Retinoschisis, Lenz syndrome, Lesch Nyan Syndrome, Li-Fraumeni Syndrome, 

Lymphoproliferative Syndrome Marfan Syndrome, Marfan Syndrome, Metachromatic Leukodystrophy, Multiple 

Endocrine Brustkrebsgen Neoplasia Type 1, Myotonic (BRCA1) Dystrophy, Myotublar myopathy, Myotubular atrophy, Neurofibromatosis 

type I, Neurofibromatosis type II, Niemann Pick Disease Type C, Ornithine carbamoyl transferase (OTC) 

Deficiency, Ostheopathia Striata with Cranial, Sclerosis (OSCS), Otopalatodigital syndrome type 2, · Partial 

Lipodystrophy, Familial, Type 2, Pelizaeus Merzbacher Disease, Prader Willi Syndrome, Severe aplastic anaemia, 

Severe Combined Immune Deficiency, Sickle Cell Anaemia, Spinal Muscular Atrophy, Tay sachs disease, Treacher 

Collins Syndrome, Von Hippel Lindau (VHL) Syndrome, Wiscott-Aldrich Syndrome, X-linked Hereditary Motor and 

Sensory Neuropathies, X-linked hydrocephalus, X-linked Immuno-deficiencies, X-linked Mental Retardation, X- 

linked spastic paraplegia, Chromosomal rearrangements, etc. 




63

Auswahl des Geschlechts (soziale Gründe) 

In Deutschland kein Thema (Studie von Dahl E, et al. J. 

Reproduktionsmed. Endokrinol 2004; 1 (1), 20-23) 

 

 

 

Zudem dürfen Eltern das Geschlecht ihres Kindes erst 

erfahren dürfen, wenn die Frist für einen straffreien 

Schwangerschafts-abbruch verstrichen ist 

(Gendiagnostikgesetz). 

9% der PID-Zyklen in den USA beinhalten sex selection 

ohne medizinische Gründe (Baruch S, et al. Fertil Steril. 

2008 May;89(5):1053) 

Ein großes Problem in einigen Ländern: 




64

4. Selektion nach Eigenschaften, z.B. 

Retterbaby 

Ein Kind hat Blutkrankheit und braucht einen 

geeigneten Stammzellspender zum Überleben. 

Dabei müssen die HLA-Merkmale von Spender 

und Empfänger ähnlich sein, damit keine 

Abstoßungsreaktion stattfindet (dies ist häufig 

so bei Geschwistern, aber nicht immer). 

Nach IVF ⇒ Selektion von Embryonen 

 

mit ähnlichen HLA-Merkmalen wie das 

erkrankte Geschwisterkind 

Nach Geburt ⇒ Geschwisterkind kann geholfen 

werden 




65

4. Selektion nach HLA- 

(Transplantationsantigene) Ähnlichkeit: 

 

 

 

Hier wird nicht nach einer Krankheit 

sondern nach „nichtkrankheitsrelevanten“ 

Eigenschaften 

ausgesucht. 

Im Einzelfall nachvollziehbar. 

Ethisch problematisch (menschliches 

Leben wird erzeugt „nur“ zum Wohle 

eines anderen Menschen) 

In Deutschland verboten (neuer § 3a, 

Embryonenschutzgesetz) 




66

Die Techniken der Analyse 

Bisher: FISH und PCR (Fluoreszenz in situ Hybridisierung) 

Suche tatsächlich nach einer Generkrankung 

National human genome research institute. 




Array-CGH (comparative genetic hydridization) 

Identifikation mehrerer Gendefekte und 

chromosomalen Veränderungen: 

Proben - DNA 

Software-basierte 

Auswertung 

Kontroll- DNA 




Whole Genom Sequenzing: 

Mit noch zu entwickelnder Auswertesoftware 

Identifikation aller Gendefekte. 

Noch zu teuer 

Noch nicht verfügbar 

Interessant auch als Erweiterung des Praenatestes 




Wie oft angewandt in Europa (2008): 

PGS (screening): 3753 

Zyklen 

PGD (Einzelgendefekte): 2042 

Zyklen 

PGD-SS (sex selection): 92 

Zyklen 


Human Reproduction, Vol.25, No.11 pp. 2685–2707 



70

Wie oft angewandt in Europa: 

6000 

5000 

4000 

3000 

2000 

1000 

0 

Data collection 

I II III IV V VI VII VIII IX X 

Harper et al.. (2010) ESHRE-PGD Concortium data collection X. Human Reprod 2010; 25:2685 




71

Abstimmung im Bundestag am 7.7.2011 

326 Abgeordnete stimmten für die PID unter 

gewissen Voraussetzungen 

260 dagegen 

8 Enthaltungen 




Ergebnis der Abstimmung 

 

 

 

 

Neuer § 3a wird in das ESchG eingefügt 


(1) Verbot der PID am Embryo. 

(2) Ausnahme: 

Bei genetischen Disposition der Eltern oder eines 

Elternteiles und Nachkomme muss eine hohe 

Wahrscheinlichkeit für eine schwerwiegende Erbkrankheit 

haben. 

oder bei Feststellung einer schwerwiegenden Schädigung 

des Embryos, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer 

Tot- oder Fehlgeburt führen wird. 




73

Schwangerschaftsraten/Zyklus nach Zahlen aus 

dem DIR seit 1982: 

35 

ICSI 

Nur noch klin. SS 

30 

25 

20 

15 

10 

5 

0 

1982 

1984 

1986 

1988 

1990 

1992 

1994 

1996 

1998 

2000 

2002 

2004 

2006 

SR in % 

SR in % 

Jahr 




Fachtagung am Mittwoch, den 17.10.2012 

Kinderwunsch, PID und Beratung 

Aktuelle Methoden in der Behandlung 

des unerfüllten Kinderwunsches 

Vielen Dank für Ihr Interesse 

Ralf Dittrich 

Frauenklinik des 

Universitätsklinikums Erlangen 

Universitätsfortpflanzungszentrum 

Franken 

ralf.dittrich@uk-erlangen.de

Aktuelle Methoden in der Behandlung des unerfÃ¼llten ... - ifb

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