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von Henrik Schumacher und Wolf Geermann - ifapp

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NLP Masterarbeit<br />

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„Schlicht & Einfach“<br />

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<strong>Wolf</strong> <strong>Geermann</strong> <strong>und</strong> <strong>Henrik</strong> <strong>Schumacher</strong><br />

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November 2010<br />

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Inhalt<br />

Vorwort……………………………………………………………………. 3<br />

Einleitung…………………………………………………………………. 5<br />

Ablauf Format…………………………………………………………… 6<br />

Erläuterungen…………………………………………………………… 12<br />

[NLP-Format „Schlicht & Einfach“ <strong>von</strong> <strong>Wolf</strong> <strong>Geermann</strong> u. <strong>Henrik</strong> <strong>Schumacher</strong>] Seite 2


Vorwort<br />

Basierend auf der Transaktionsanalyse gibt das so genannte Dramadreieck <strong>von</strong> Stephen Karpman<br />

Hilfestellungen um unproduktive Kommunikationsabläufe aufzuklären.<br />

Gr<strong>und</strong>überzeugungen der Transaktionsanalyse sind dem NLP sicher nicht fremd <strong>und</strong> lassen sich auf<br />

folgenden Nenner bringen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

der Mensch ist <strong>von</strong> Gr<strong>und</strong> auf gut<br />

der Mensch hat die Fähigkeit zu denken<br />

der Mensch hat die Möglichkeit über sein eigenes Verhalten zu entscheiden<br />

der Mensch kann getroffene Entscheidungen bewusst ändern<br />

In diesem Zusammenhang sei insbesondere der NLP-Gr<strong>und</strong>satz genannt:<br />

„Der Mensch hat immer die Möglichkeit der Wahl.“<br />

Darüber hinaus geht die Transaktionsanalyse da<strong>von</strong> aus, dass der Mensch aus drei internen<br />

Zuständen (Teilen) heraus extern kommuniziert,<br />

den so genannten Ich-Zuständen.<br />

Diese werden auch nach Eric Berne als psychische Organe bezeichnet.<br />

Eltern - Ich = <strong>von</strong> den Eltern erlernte <strong>und</strong> übernommene Kommunikation<br />

(Exteropsyche)<br />

Erwachsenen - Ich = Kommunikation, die sich aus der Nutzung des eigenen Verstandes in<br />

der gegenwärtigen Situation <strong>und</strong> der Realität ergibt (Neopsyche)<br />

Kindheits - Ich = Kommunikation auf Gr<strong>und</strong>lage der kindlichen Lebenssituation<br />

(Archeopsyche)<br />

In diesem Zusammenhang auf das NLP Format bezogen, ist es wichtig zu betrachten, dass diese<br />

drei Ich-Zustände explizit auch auf die innere Kommunikation bezogen werden können. Hier<br />

werden die unterschiedlichen Glaubenssätze präsent, Glaubenssätze die sich aufgr<strong>und</strong> der<br />

unterschiedlichen Ebenen gefestigt haben.<br />

Es gibt nun unterschiedliche Ausdrucksformen der unterschiedlichen Ich-Zustände, die aber hier<br />

keine genauere Darstellung <strong>und</strong> Präzisierung finden sollen. Gr<strong>und</strong>legend darf aber festgestellt<br />

werden, dass dieses NLP-Format auch ohne entsprechendes Hintergr<strong>und</strong>wissen angewendet<br />

werden kann, da letztlich die innere Kommunikation an sich in diesem Format <strong>von</strong> Bedeutung ist,<br />

d.h. die Erkenntnis der einzelnen Teile sowie der Beginn des Dialogs ist primär <strong>von</strong> Bedeutung.<br />

Nichts desto trotz ist eine präzise Kenntnis der Meta- bzw. Milton-Sprache <strong>von</strong> Vorteil.<br />

Über die Ich-Zustände hinaus, werden in der Transaktionsanalyse vier unterschiedliche<br />

Lebensanschauungen nach Harris beschrieben.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Ich bin Ok - Du bist nicht Ok<br />

Ich bin nicht Ok - Du bist Ok<br />

Ich bin nicht Ok - Du bist nicht Ok<br />

Ich bin Ok - Du bist Ok<br />

Auch hier sollen Zusammenhänge nicht näher erläutert werden.<br />

Nur sei erwähnt, dass die Lebensanschauung "Ich bin Ok - Du bist Ok" eine nachhaltige, innere<br />

Zufriedenheit generiert <strong>und</strong> somit erstrebenswert erscheint, basiert sie doch weniger auf Gefühlen,<br />

sondern eher auf der bewussten Entscheidung einer gefestigten Persönlichkeit.<br />

[NLP-Format „Schlicht & Einfach“ <strong>von</strong> <strong>Wolf</strong> <strong>Geermann</strong> u. <strong>Henrik</strong> <strong>Schumacher</strong>] Seite 3


Diese Lebensanschauung kann bewusst trainiert werden. Auf die unterschiedlichen<br />

kommunikativen Transaktionen, verdeckt, gekreuzt, offen etc. soll hier in diesem Kontext ebenso<br />

nicht eingegangen werden.<br />

Das oben erwähnte Dramadreieck ist nun ein gesellschaftliches, psychologisches Konstrukt <strong>von</strong><br />

Stephen Karpman, welches aus der Transaktionsanalyse entspringt. Kommunikative<br />

Verhaltensmuster, die klaren <strong>und</strong> nachvollziehbaren Regeln folgen, werden hier "Spiel" genannt.<br />

Das Dramadreieck beschreibt ein Beziehungsmuster zwischen mindestens 2 Personen, die darin drei<br />

Rollen einnehmen: Täter / Opfer / Retter<br />

Das Dramadreieck beschreibt ein Gr<strong>und</strong>muster menschlicher Aktion <strong>und</strong> Reaktion <strong>und</strong> die damit<br />

verknüpften Verhaltensweisen. Es dient zur Regulierung <strong>von</strong> Nähe <strong>und</strong> Distanz. Als Retter <strong>und</strong> Opfer<br />

ist man sich oft nah, vom Täter hält man sich fern, <strong>und</strong> ist ihm doch in anderer Beziehung sehr nah.<br />

Das Bewusstsein für dieses Verhaltensmuster ist ein wichtiger Beitrag zur positiven<br />

Verhaltensänderung im Sinne des Ausstiegs aus einem automatisch ablaufenden Kreislauf.<br />

Und genau hier gründet sich unsere Überlegung, ein eigenes Format zu kreieren.<br />

So wie sich das Dramadreieck auf reine externe Kommunikation mit einem oder mehreren Partnern<br />

beschränkt, so bezieht sich unser Format auf die innere Kommunikation mit den jeweiligen inneren<br />

Teilen Retter / Täter / Opfer / <strong>und</strong> Schlichter. (mit Verlaub, jeder <strong>von</strong> uns wird sie kennen, auch Du,<br />

lieber Leser).<br />

Darüber hinaus wird eine weitere Position als Metaposition etabliert:<br />

Das A durchleuchtet alle ihm relevanten Teile introspektiv auf etwaigen Ankern, wird durch das B<br />

mit entsprechender Fragetechnik begleitet, <strong>und</strong> soll einen inneren Dialog erleben, der einen<br />

inneren Frieden <strong>und</strong> eine Aussöhnung mit allen Teilen bewirken soll.<br />

Einzelheiten <strong>und</strong> genaue Verfahrensanweisungen werden wir auf den folgenden Seiten<br />

präsentieren.<br />

<strong>Henrik</strong> <strong>Schumacher</strong> & <strong>Wolf</strong> <strong>Geermann</strong><br />

(Berlin November 2010)<br />

[NLP-Format „Schlicht & Einfach“ <strong>von</strong> <strong>Wolf</strong> <strong>Geermann</strong> u. <strong>Henrik</strong> <strong>Schumacher</strong>] Seite 4


Einleitung<br />

Worum geht es?<br />

Es geht um die Arbeit mit den inneren Teilen Retter, Opfer, Täter <strong>und</strong> Schlichter. Es geht um eine<br />

Introspektion, in der alle genannten Teile die Möglichkeit eingeräumt bekommen, gleichberechtigt<br />

<strong>und</strong> ehrlich miteinander zu kommunizieren.<br />

Was ist das Thema bzw. Anliegen der Person?<br />

Thema ist die Anerkennung der einzelnen Teile <strong>und</strong> deren positiven Absichten. Das Anliegen der<br />

Person ist, den inneren Konflikt zu lösen, der sich aus Erlebtem bzw. Getätigtem ergibt.<br />

Auf welcher logischen Ebene soll sich eine Veränderung ergeben?<br />

Veränderungen sollen auf der Identitätsebene, aber auch auf der Werteebene erwirkt werden.<br />

Was soll geklärt werden?<br />

Durch Introspektion soll geklärt werden, dass alle Teile nicht nur eine berechtigte <strong>und</strong> wichtige<br />

Funktion im psychologischen Zusammenspiel der einzelnen Teile der Person an sich haben, sondern<br />

auch auf gleichberechtigter Ebene fungieren, eine interaktive Funktion einnehmen <strong>und</strong> aus dieser<br />

heraus mit positiver Absicht agieren. Es soll geklärt werden, dass man gleichzeitig Opfer, Retter <strong>und</strong><br />

Täter sein kann <strong>und</strong> das gerade dieser Aspekt eine f<strong>und</strong>amentale Bedeutung in der internen, aber<br />

ebenso in der externen Kommunikation darstellt.<br />

Was soll erreicht werden?<br />

Es soll eine Lebensanschauung (nach Harris) erreicht werden, die sich aus der Transaktionsanalyse<br />

herleitet, <strong>und</strong> als befriedend <strong>und</strong> innerlich ausgleichend beschrieben wird.<br />

Ich bin O.K. - Du bist O.K.<br />

Diese Lebensanschauung basiert weniger auf Gefühlen, sondern auf der bewussten Entscheidung<br />

einer gereiften Persönlichkeit. Das auf das Format reduzierte Ziel kann wie folgt beschrieben<br />

werden. Ich bin O.K. - <strong>und</strong> das ist gut so<br />

Welche langfristige Veränderung soll eintreten?<br />

Es soll erreicht werden, dass sowohl intern, als auch extern eine Kommunikation entsteht, die sich<br />

aus der Nutzung des eigenen Verstandes in der gegenwärtigen Situation <strong>und</strong> Realität ergibt.<br />

Wofür ist dieses Format geeignet?<br />

Es ist geeignet eine innere Aussöhnung insbesondere mit dem Teil "Täter" zu bewirken. Ein schlechtes<br />

Gewissen gegenüber einem Opfer oder anderen Teilen kann somit abgemildert werden.<br />

Aussöhnung mit sich selber.<br />

Womit steht dieses Format im Kontrast?<br />

Im Kontrast zu Verhandlungsreframing, bei dem es um sich widersprechende innere Bedürfnisse<br />

geht, ohne dass ein schlechtes Gewissen gegenüber einer anderen Person besteht.<br />

[NLP-Format „Schlicht & Einfach“ <strong>von</strong> <strong>Wolf</strong> <strong>Geermann</strong> u. <strong>Henrik</strong> <strong>Schumacher</strong>] Seite 5


Ablauf<br />

Die Arbeit mit den inneren Teilen<br />

Täter - Opfer - Retter – Schlichter<br />

I. Situation finden<br />

Identifiziere eine oder mehrere Situationen in deinem Leben, in denen Du als Täter agiert hast <strong>und</strong><br />

letztlich dadurch mit einem schlechten Gewissen geplagt bist. Nimm zu diesem Teil eine assoziierte<br />

Position ein, ankere diese <strong>und</strong> tritt in einen inneren Dialog mit diesem <strong>und</strong> den Teilen Opfer, Retter,<br />

<strong>und</strong> auch Schlichter, die ebenfalls an prädestinierten Orten geankert sind.<br />

II.<br />

Vorbereitung des Arbeitsraumes mit Bodenankern (5 Plätze)<br />

B erklärt A das geplante Vorgehen <strong>und</strong> die Bedeutung der einzelnen Positionen, die daraufhin<br />

festgelegt werden.<br />

Finde im Raum einen passenden Ort für folgende Ankerpositionen.<br />

Täter - Retter - Opfer - Schlichter<br />

Achte darauf, dass die Positionen nicht zu weit <strong>von</strong>einander entfernt sind, <strong>und</strong> dass die Position des<br />

Schlichters etwa in der Mitte der Ankerpositionen liegt. Suche nun etwas abseits da<strong>von</strong> einen<br />

Bodenanker für eine dissoziierte Metaposition<br />

III.<br />

Etablierung der Bodenanker<br />

Auf jeder bodengeankerten Position wird assoziiert eine Situation gef<strong>und</strong>en, in der der jeweilige Teil<br />

gespürt <strong>und</strong> erlebt wird. Dazu werden die Submodalitäten (VAKOG), das Körpergefühl <strong>und</strong> die<br />

körperlichen Impulse elizitiert. Das B achtet auf die Reinheit der Bodenanker <strong>und</strong> darauf, dass noch<br />

kein interaktiver Dialog zwischen den Teilen entsteht.<br />

Platz 1<br />

Platz 2<br />

Platz 3<br />

Platz 4<br />

Stelle dich auf den Bodenanker Täter <strong>und</strong> gehe assoziiert in die erlebte Situation.<br />

Stelle dich auf den Bodenanker Opfer <strong>und</strong> finde assoziiert eine Situation, in der du<br />

dich als Opfer gefühlt hast. Das kann die gleiche Situation gewesen sein, das darf<br />

aber auch gerne eine neue, andere Situation sein.<br />

Stelle dich auf den Bodenanker Retter <strong>und</strong> finde assoziiert eine Situation, in der Du<br />

einem Opfer parteiisch zur Hilfe gekommen bist.<br />

Stelle dich auf den Bodenanker Schlichter <strong>und</strong> finde assoziiert eine Situation in<br />

der du komplett unparteiisch einen Konflikt zwischen einem Opfer <strong>und</strong> einem Täter<br />

geschlichtet hast. Wenn du keine Situation findest, so konstruiere eine.<br />

IV.<br />

Schritte des Eingestehens<br />

Auf den bodengeankerten Positionen 1 – 3 werden erneut die assoziierten Situationen erlebt <strong>und</strong><br />

das B fragt das A „Was genau war das Beste daran, in der jeweiligen Situation so gehandelt zu<br />

haben?“ bzw. „Was war das Beste daran, diese Situation so erlebt zu haben?“ „Was hättest du<br />

gebraucht in dieser Situation?“<br />

[NLP-Format „Schlicht & Einfach“ <strong>von</strong> <strong>Wolf</strong> <strong>Geermann</strong> u. <strong>Henrik</strong> <strong>Schumacher</strong>] Seite 6


Gehe auf den Platz des „Täters“, assoziiere dich mit der gef<strong>und</strong>enen Situation <strong>und</strong> stelle dir<br />

die Frage, „Was genau war das Beste daran, in dieser Situation so gehandelt zu haben?“<br />

etc. Finde die positive Absicht.<br />

Gehe auf den Platz des „Opfers“, assoziiere dich mit der gef<strong>und</strong>enen Situation <strong>und</strong> stelle<br />

auch hier dir die Frage,“ Was genau war das Beste daran in dieser Situation Opfer<br />

gewesen zu sein?“ (hier ist sicherlich eine gewisse Kreativität gefragt) „Was hättest Du in<br />

dieser Position gebraucht um Dich besser zu fühlen?“ etc.<br />

Gehe nun auf den Platz des „Retters“, assoziiere dich mit der gef<strong>und</strong>enen Situation <strong>und</strong><br />

frage dich „Was war das Beste daran in dieser Situation so gehandelt zu haben?“ bitte<br />

frage dich aber auch, „Was war das Schlechteste daran, so gehandelt zu haben?“ etc.<br />

V. Schritte des inneren Dialogs<br />

Jetzt wird der vierte bodengeankerte Platz des "Schlichters" eingebracht. Aus dieser Position heraus<br />

soll ein innerer Dialog gestartet werden, der es erlaubt, die einzelnen Beweggründe, Sorgen <strong>und</strong><br />

Ängste genau zu durchleuchten. Das B achtet peinlichst darauf, dass der Schlichter keine<br />

bewertende Position einnimmt <strong>und</strong> völlig unparteiisch agiert. Weiterhin achtet das B darauf, dass<br />

die geankerten Positionen „rein“ bleiben.<br />

Begib dich nun auf den Platz des "Schlichters", assoziiere die gef<strong>und</strong>ene Situation <strong>und</strong><br />

frage aus dieser Position als erstes das Opfer, was es mit der Aussage des Täters anfangen<br />

kann.<br />

Wechsele nun auf die Position des "Opfers" <strong>und</strong> nimm dir Zeit die Frage des Schlichters<br />

zu beantworten. Tue dieses nicht im Zorn oder Groll.<br />

Stelle dich nun wieder auf den Platz des "Schlichters", nimm dir Zeit <strong>und</strong> frage nun den<br />

Täter, was er mit der Aussage des Opfers anfangen kann. Vielleicht erscheint dem Täter<br />

die Beantwortung der Frage des Opfers leichter, dann soll er dieses tun.<br />

Wechsele nun auf die Position des "Täters" <strong>und</strong> nimm dir Zeit, die Frage des Schlichters<br />

zu beantworten. Tue auch dieses ohne Zorn <strong>und</strong> ohne Groll.<br />

Stelle dich nun wieder auf die Position des "Schlichters", nimm dir Zeit <strong>und</strong> frage den<br />

Retter wie er sich vorstellen könnte beiden Positionen, also sowohl dem Opfer als auch<br />

dem Täter, zur Seite zu springen. Ermuntere den Retter kreativ zu sein.<br />

Wechsele nun auf den Platz des "Retters", assoziiere dich mit der Situation <strong>und</strong> finde<br />

Möglichkeiten, beiden Teilen (Opfer <strong>und</strong> Täter) argumentativ helfend zur Seite zu<br />

springen.<br />

VI.<br />

Etablierung des Bodenankers Metaposition.<br />

Nun wählt das B einen geeigneten Separator <strong>und</strong> läßt das A auf den Bodenanker der Metaposition<br />

gehen. Von hieraus betrachtet das A dissoziiert die Bodenanker der kommunizierenden Teile. Hier ist<br />

es hilfreich, wenn das B einzelne Aussagen der entsprechenden Teile wiederholt. Von der<br />

Metaposition heraus darf das A gerne bewerten.<br />

Jetzt stelle dich bitte auf die zuvor gewählte Metaposition <strong>und</strong> betrachte die Bodenanker<br />

der komunizierenden Teile. Lass dir die Zeit, die du brauchst <strong>und</strong> betrachte jeden Teil<br />

genau. Sei kreativ <strong>und</strong> wenn du möchtest, bewerte die einzelnen Aussagen.<br />

[NLP-Format „Schlicht & Einfach“ <strong>von</strong> <strong>Wolf</strong> <strong>Geermann</strong> u. <strong>Henrik</strong> <strong>Schumacher</strong>] Seite 7


VII.<br />

Wiederholung der Schritte des inneren Dialogs<br />

Erneut wird aus der Position des "Schlichters" heraus ein innerer Dialog gestartet, der in diesem<br />

Fall die eventuelle Bewertung der Metaposition integriert. Wiederum achtet das B peinlichst darauf,<br />

dass der "Schlichter" eine absolut neutrale Position einnimmt <strong>und</strong> nicht bewertet. Auch ist weiterhin<br />

wichtig, dass die geankerten Positionen rein bleiben.<br />

VIII.<br />

Ökocheck<br />

Aus der Metaposition heraus wird nun die zweite R<strong>und</strong>e betrachtet <strong>und</strong> gegebenenfalls bewertet.<br />

Es soll nicht nur jeder einzelne Kommentar bewertet werden, sondern auch der gesamte<br />

Gesprächsablauf. In diesem Fall ist entscheidend, wie sich das A auf der Metaposition fühlt. Ebenso<br />

ist entscheidend, welche Erkenntnisse das A in dissoziierter Weise aus den Aussagen der einzelnen<br />

Teile gewinnt.<br />

Nun begibt dich bitte wieder auf die Metapositon <strong>und</strong> betrachte erneut die<br />

bodengeankerten Teile. "Was empfindest du (VAKOG) bei der Rekapitulierung der einzelnen<br />

Aussagen?"<br />

"Wie hast du den Dialog gesamt empf<strong>und</strong>en (VAKOG)?" " Was würdest du gerne den<br />

einzelnen Teilen mit auf ihren Weg geben?" "Welche Erkenntnisse ziehst du aus diesem<br />

Dialog?" Und am aller Wichtigsten: "Wie fühlst du dich jetzt im Moment?<br />

[NLP-Format „Schlicht & Einfach“ <strong>von</strong> <strong>Wolf</strong> <strong>Geermann</strong> u. <strong>Henrik</strong> <strong>Schumacher</strong>] Seite 8


[NLP-Format „Schlicht & Einfach“ <strong>von</strong> <strong>Wolf</strong> <strong>Geermann</strong> u. <strong>Henrik</strong> <strong>Schumacher</strong>] Seite 9


[NLP-Format „Schlicht & Einfach“ <strong>von</strong> <strong>Wolf</strong> <strong>Geermann</strong> u. <strong>Henrik</strong> <strong>Schumacher</strong>] Seite 10


[NLP-Format „Schlicht & Einfach“ <strong>von</strong> <strong>Wolf</strong> <strong>Geermann</strong> u. <strong>Henrik</strong> <strong>Schumacher</strong>] Seite 11


Erläuterungen zum Vorgehen<br />

Schritt 1 - Finden der belastenden Situationen<br />

‣ Gr<strong>und</strong>annahmen:<br />

Die Energie fließt dahin, wo wir unsere Gedanken fokussieren<br />

Wenn Du verstehen willst – handele. Wir lernen beim Tun.<br />

‣ Weitere Prozessinstruktionen:<br />

In diesem Schritt ist ein guter Rapport sowie ein gutes Pacing <strong>und</strong> auch ein dezentes Leading <strong>von</strong><br />

Vorteil.<br />

‣ Schwierigkeiten <strong>und</strong> Hindernisse:<br />

Das A findet keine prädestinierte Situation, in der es insbesondere als Täter, aber auch als Retter<br />

oder Opfer so agiert hat, dass es im Nachhinein zu einem schlechten Gewissen oder ähnlichem<br />

gekommen ist.<br />

Das A assoziert sich so stark, dass es zu einer heftigen, emotionalen Reaktion kommt. Hier sollte das<br />

B nicht sofort einschreiten <strong>und</strong> durch starkes Leading oder einen gezielten Separator die Emotionen<br />

unterbinden, zeigen die Reaktionen doch klar die Richtung an, welche das B später durch<br />

geschicktes Leading einschlagen kann.<br />

- Menschen reagieren auf ihre Landkarte, nicht auf die Realität selbst.<br />

Schritt 2 - Vorbereitung des Arbeitsraumes mit 5 Bodenankern<br />

‣ Gr<strong>und</strong>annahmen:<br />

Menschen treffen stets die zur Zeit beste Wahl<br />

Das Unbewusste ist wohlwollend<br />

‣ Weitere Prozessinstruktionen:<br />

Hier ist es sinnvoll dem A im Vorfeld mitzuteilen, dass die vier"Protagonisten", Täter, Opfer, Retter <strong>und</strong><br />

Schlichter nicht zu weit <strong>von</strong> einander entfernt liegen, um später beim kommunikativen Wechsel auf<br />

die Anker weite Wege zu vermeiden.<br />

Am Besten scheint es, den Schlichter in etwa mittig zu positionieren. Zu weite Wege könnten unter<br />

Umständen ein ungewollter Separator sein, welcher in dieser Situation unerwünscht wäre.<br />

Die Metaposition hingegen sollte etwas entfernt liegen, damit das A die ganze Situation visuell<br />

erfassen kann. Hier wäre ein etwas längerer Weg, aufgr<strong>und</strong> der separierenden Wirkung,<br />

gegebenenfalls sinnvoll.<br />

‣ Schwierigkeiten <strong>und</strong> Hindernisse:<br />

Das A sucht irgendwo im Raum seine Ankerpositionen, ohne Zusammenhang <strong>und</strong> vermeintlichen<br />

Sinn. - OK - des Menschen Wille ist sein Himmelreich<br />

- Die Bedeutung der Kommunikation ist die Reaktion, die du bekommst.<br />

- Widerstand ist eine Aussage über uns selber ( böses "B" :-) kleiner Gag am Rande )<br />

[NLP-Format „Schlicht & Einfach“ <strong>von</strong> <strong>Wolf</strong> <strong>Geermann</strong> u. <strong>Henrik</strong> <strong>Schumacher</strong>] Seite 12


Schritt 3 - Etablierung der Bodenanker<br />

‣ Gr<strong>und</strong>annahmen:<br />

Menschen funktionieren perfekt<br />

Menschliches Verhalten ist sinnvoll<br />

‣ Weitere Prozessinstruktionen:<br />

VAKOG / Submodalitäten<br />

‣ Schwierigkeiten <strong>und</strong> Hindernisse:<br />

Das A findet keine Situationen, mit denen es sich assoziieren kann. Hier wäre es sinnvoll, wenn das B:<br />

einen "Als-Ob-Rahmen" öffnen lässt. "Wie wäre es denn, wenn du als Retter, Schlichter etc.<br />

auftreten würdest?" "Tu mal so, als wärst du ein Schlichter. Wie würde sich das anfühlen?" "Wie<br />

würdest du gegebenenfalls schlichten?"<br />

Insbesondere der Schlichter ist in diesem Zusammenhang als schwierig anzusehen, mitunter auch<br />

der Retter. Hier darf das B: das volle Programm der Submodalitäten ausschöpfen.<br />

Schritt 4 - Schritte des Eingestehens<br />

‣ Gr<strong>und</strong>annahmen:<br />

- Menschliches Verhalten ist sinnvoll<br />

- Menschen funktionieren perfekt<br />

- Menschen verfügen über alle Ressourcen, die sie zur persönlichen Veränderung benötigen<br />

- Veränderungen können schnell gehen <strong>und</strong> dürfen Spass machen<br />

- Hinter jedem Verhalten steht eine positive Absicht<br />

‣ Weitere Prozessinstruktionen:<br />

In jeder gef<strong>und</strong>enen oder fiktiv instruierten Situation darf das B: fragen "Wie war es das Beste, so<br />

gehandelt zu haben?" Dies führt zu einer tiefen Introspektion <strong>von</strong> A, <strong>und</strong> führt zu den erhofften oder<br />

auch erwarteten Reaktionen des Gegenspielers in der jeweiligen Situation, somit zu eventuell nicht<br />

erfüllten Wünschen, Hoffnungen <strong>und</strong> Erwartungen des A.<br />

‣ Schwierigkeiten <strong>und</strong> Hindernisse:<br />

Es kann vorkommen, dass das A keine positiven Aspekte findet. Isbesondere als Opfer mag es<br />

schwierig sein, etwas Positives heraus zu filtern. Hier darf das B: ins Leading gehen.<br />

"Was hat sich denn Positives ergeben, weil du ein Opfer warst?" "Und wenn es nichts Positives war,<br />

was hat sich denn überhaupt ergeben, <strong>und</strong> das darf gerne im ersten Moment etwas Schlechtes<br />

sein" Hier ist es wichtig, dem A klar zu machen, dass das Beste nicht zwangsläufig gut sein muss,<br />

sondern eher eine evtl. Begebenheit aus der sich etwas Neues, das Leben veränderndes ergibt,<br />

vielleicht ist dieses dann positiv. zB.- Als Opfer im Krankenhaus gelegen <strong>und</strong> den Bettnachbarn als<br />

neuen Fre<strong>und</strong> gef<strong>und</strong>en.<br />

Seight of Mouth patterns<br />

In diesem Fall darf das B Mut zum Reframing aufbringen.<br />

[NLP-Format „Schlicht & Einfach“ <strong>von</strong> <strong>Wolf</strong> <strong>Geermann</strong> u. <strong>Henrik</strong> <strong>Schumacher</strong>] Seite 13


Schritt 5 - Schritte des inneren Dialogs<br />

‣ Gr<strong>und</strong>annahmen:<br />

- Hinter jedem Verhalten steht eine positive Absicht<br />

- Veränderungen können schnell gehen <strong>und</strong> dürfen Spass machen<br />

- Der Mensch verfügt über alle Ressourcen, um sich zu ändern<br />

- Der Mensch ist kreativ<br />

- Menschliches Verhalten ist sinnvoll<br />

‣ Weitere Prozessinstruktionen:<br />

VAKOG<br />

‣ Schwierigkeiten <strong>und</strong> Hindernisse:<br />

Das A geht assoziiert in die Position des Schlichters <strong>und</strong> bewertet die Aussagen des jeweiligen<br />

Gesprächspartners oder aber nimmt eine parteiische Haltung ein.<br />

In diesem Fall muss das B konsequent einschreiten <strong>und</strong> dem A klar machen, dass der Part des<br />

Schlichters keine Bewertung oder aber Stellungnahme beinhaltet. Aus dieser Position heraus darf<br />

das A dem jeweiligen Protagonisten nur die Äußerungen der Anderen verständlich machen. Der<br />

Schlichter ist wie ein Schwamm, der alles aufnimmt, um dieses dann weiter zu geben. Dieser<br />

verlängerte Prozess führt zu einer genaueren Betrachtung der Hintergründe der Äußerung.<br />

Das A hält die Anker nicht rein, d.h. es kommuniziert aus den jeweilig geankerten Positionen als<br />

anderer Protagonist, bzw. direkt mit dem anderen Partner.<br />

Auch hier schreitet das B konsequent ein <strong>und</strong> hält somit die Bodenanker "sauber".<br />

Wichtig in diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass das A sich jeweils ein Stück weit Zeit lässt, um<br />

die jeweiligen Äußerungen aufzunehmen <strong>und</strong> zu bewerten.<br />

B: "Du hast nun die Aussage <strong>von</strong> XY gehört. Was kannst du damit anfangen?...was meinst du wohl<br />

hat er damit gemeint?...was meinst du wohl will er damit sagen?...<strong>und</strong> lass dir ruhig Zeit mit deiner<br />

Antwort."<br />

Schritt 6 - Etablierung des Bodenankers Metaposition<br />

‣ Gr<strong>und</strong>annahmen:<br />

- Wenn etwas nicht funktioniert, mach etwas anderes<br />

- Menschen regulieren ihre Gefühle selbst<br />

- Menschliches Verhalten ist sinnvoll<br />

‣ Weitere Prozessinstruktionen:<br />

B: "Was empfindest du, wenn du diese vier Protagonisten so betrachtest?...was möchtest du<br />

spontan einem oder allen Teilen sagen?...wärst du gerne einer dieser Teile?...wärst du gerne Teil<br />

dieser Gesprächsr<strong>und</strong>e?" Gerade diese Frage ist interessant, da das A erkennen darf, dass es ja<br />

nun voll integriert ist.<br />

‣ Schwierigkeiten <strong>und</strong> Hindernisse:<br />

Das A wendet sich <strong>von</strong> der gesamten Situation ab. Das A möchte mit dieser illustren R<strong>und</strong>e "nichts<br />

zu tun haben".<br />

[NLP-Format „Schlicht & Einfach“ <strong>von</strong> <strong>Wolf</strong> <strong>Geermann</strong> u. <strong>Henrik</strong> <strong>Schumacher</strong>] Seite 14


In diesem Fall empfiehlt das B, dass das A einen wohlwollenden Blick auf alle Teile wirft <strong>und</strong><br />

vielleicht einen Tipp gibt, um dem gesamten Dialog eine neuerliche Wendung/Richtung zu geben.<br />

B:"Gerne darfst du äußern, was dir an den einzelnen Teilen missfällt. Welchen wohlwollenden Tipp<br />

würdest du einem oder allen in dieser R<strong>und</strong>e geben?...Was meinst du, hier als Außenstehender,<br />

womit könntest du den einzelnen Teilen dieser Gesprächsr<strong>und</strong>e am besten helfen?...was könntest<br />

du dazu beitragen, dass es allen ein Stück weit besser geht?"<br />

Hinter jedem Verhalten steht eine positive Absicht<br />

Schritt 7 - Wiederholung der Schritte des inneren Dialogs<br />

siehe Schritt 5<br />

Schritt 8 - Ökocheck<br />

‣ Gr<strong>und</strong>annahmen:<br />

siehe Schritt 6<br />

‣ Weitere Prozessinstruktionen:<br />

Hier sind weitere Prozessinstruktionen gar nicht hilfreich. Wichtig ist in diesem Schritt nur, dass der<br />

Dialog aufrecht erhalten bleibt. Wenn es zu keiner neuen Erkenntnis kommt bzw. sich der Dialog im<br />

Kreis dreht, so muss das B nicht zwangsläufig eingreifen. In diesem Fall empfiehlt es sich<br />

trotzdem,wenn das B den Prozess unterbricht.<br />

‣ Schwierigkeiten <strong>und</strong> Hindernisse:<br />

Auf die Frage des B,"Wie fühlst du dich jetzt im Moment?" antwortet das A -"Schlecht!". Hier wäre es<br />

anzuraten, einen "Moment of Exzellent" zu kreieren, vielleicht sogar mit einer kleinen "core<br />

transformation".<br />

Das B darf dem A gerne mitteilen, dass die Kommunikation der einzelnen Teile eine nachhaltige<br />

Aussöhnung verspricht.<br />

Und gerade deshalb ist zu erwarten, dass ein Umdenkprozess eintritt, da viele Fragen gestellt<br />

wurden, viele Antworten gehört wurden, die in diesem Zusammenhang so noch nicht existent<br />

waren.<br />

- Veränderungen können Spass machen <strong>und</strong> dürfen Spaß machen - müssen es aber nicht<br />

Des Weiteren wäre es möglich, das Format "Change History" zu anzuwenden.<br />

[NLP-Format „Schlicht & Einfach“ <strong>von</strong> <strong>Wolf</strong> <strong>Geermann</strong> u. <strong>Henrik</strong> <strong>Schumacher</strong>] Seite 15

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