angucken!
angucken!
angucken!
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Erfahrungsbericht aus dem PJ-Tertial Allgemeinmedizin (2007)<br />
Nina Berchem<br />
Da ich seit Beginn des Studiums Allgemeinmedizin machen möchte, habe ich mich<br />
mit Freude und ohne ein anderes Wahlfach überhaupt in Betracht ziehen zu müssen,<br />
für ein Wahltertial in der Allgemeinmedizin entschieden. Und dies war (schon mal<br />
vorweg) das beste Tertial und die richtige Entscheidung!<br />
Die PJ-Praxis kannte ich schon durch das Blockpraktikum und so war es ein schönes<br />
Wiedersehen mit dem Lehrarzt und dem restlichem Team. Die Arbeitsatmosphäre<br />
war klasse, ich habe mich sehr schnell in das Praxis-Team integriert gefühlt.<br />
Bedenken die aufkommen könnten, nicht eigenständig arbeiten zu können, weil es ja<br />
alles Patienten von dem „Herrn Doktor“ sind, sind unbegründet. Ganz im Gegenteil,<br />
nach recht kurzer Zeit bekam ich die Möglichkeit selbstständige Anamnesegespräche<br />
und Untersuchungen bei den Patienten durchführen zu dürfen. Bei den ersten<br />
Patientenkontakten habe ich meinen Lehrarzt mit ins Behandlungszimmer begleitet,<br />
später aber war es so, dass ich einige Patienten alleine betreute und anschließend die<br />
erhobenen Befunde, so wie weitere diagnostische Maßnahmen und Therapien mit<br />
meinem Lehrarzt besprochen habe.
Spannend waren auch die vielen verschiedenen Krankheitsbilder und das<br />
unselektierte Patientenkollektiv mit Kindern, jungen und alten Menschen, die man<br />
an einem Tag zu Gesicht bekam. Es waren nicht nur internistische, sondern auch<br />
orthopädische, urologische und viele andere Krankheitsfälle vertreten, so dass die<br />
Arbeit sehr abwechslungsreich war. Die apparativen diagnostischen Methoden<br />
standen mir jeder Zeit zur Verfügung und ich konnte sie nach eigenem Ermessen<br />
anwenden. So hatte ich zum Beispiel die Möglichkeit viele<br />
Ultraschalluntersuchungen durchführen zu können.<br />
Wenn in der Praxis gerade viel zu tun war, das Wartezimmer voll, alle<br />
Behandlungszimmer belegt waren und noch Anrufe für Hausbesuche kamen, hat es<br />
ganz besonderen Spaß gemacht , da man dann das Gefühl hatte, für das Praxis-Team<br />
nützlich und wichtig zu sein. In solchen Situationen hat man sich doch schon fast wie<br />
eine Ärztin gefühlt…<br />
Die Betreuung durch den Lehrarzt war sehr gut, da er zum einen immer erreichbar<br />
war und man einen festen Ansprechpartner hatte. Auch die vierzehntägigen<br />
Tutorien an der Uni haben viel Spaß gemacht, da man neben dem fallorientierten<br />
Unterricht, auch seine Kommilitonen wiedersah und Erfahrungen austauschen<br />
konnte.<br />
Und nicht zuletzt, die fast schönste Erfahrung war der Kontakt zu den Patienten! Da<br />
der Hausarzt die meisten Patienten über Jahre, wenn nicht sogar über Generationen<br />
betreut, ist der Hausarzt die erste Anlaufstelle bei Fragen der Gesundheit, aber auch<br />
bei familieren und beruflichen Sorgen. Es besteht ein vertrauter Kontakt zwischen<br />
Arzt und Patient und dies konnte ich auch in dieser kurzen Zeit erfahren.<br />
Alles im allem, habe ich äußerst positive Erfahrungen in meinem Wahltertial<br />
sammeln können und der Wunsch Fachärztin für Allgemeinmedizin zu werden, hat<br />
sich weiter bestärkt!!!