Mai/Juni 2013 - Haflinger aktuell
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R E P O R T<br />
Ausbildung<br />
Der <strong>Haflinger</strong> beim Ranch Trail<br />
Seit neuestem wird der Ranch Trail auch in<br />
Deutschland angeboten. Ursprünglich<br />
– wie eigentlich alle Western-Reitsport-Arten –<br />
stammt dieser aus Amerika und wurde von<br />
der AQHA (American Quarter Horse Assosiation)<br />
mit ins Reglement aufgenommen. Hier in<br />
Deutschland – für alle Rassen offen – versucht<br />
der National Versatility Ranch Horse Association<br />
of Germany e.V. (NVRHA) unter anderem<br />
diese Disziplin zu fördern. Mittlerweile gibt es<br />
aber auch andere Vereine, die diese Prüfung<br />
in ihr Programm aufgenommen haben.<br />
Diejenigen, die dem Westernreitsport schon<br />
viele Jahre frönen, werden sicherlich überrascht<br />
sein, diesen Trail als „neu“ kennen<br />
zu lernen. Noch vor Jahren gab es nämlich<br />
viele Hindernisse des Ranch Trails in den<br />
ganz normalen Trail-Prüfungen, bei welchen<br />
aber mittlerweile immer filigraneres Reiten<br />
verlangt wird. Für andere, die noch nicht so<br />
lange beim Westernreitsport sind, ist die<br />
Prüfung eine echte Neuheit.<br />
Im Folgenden werde ich diese Disziplin vorstellen.<br />
Aufmerksam machen möchte ich an<br />
dieser Stelle darauf, dass man das Regelwerk<br />
von dem jeweiligen Verein studieren sollte,<br />
da es häufig Unterschiede in einzelnen Ausführungen<br />
gibt.<br />
An Sattel und Trense findet man kein unnötiges „Bling-Bling“<br />
Allgemeines zum Ranch Trail<br />
Bei dieser Prüfung ist ein Pattern mit verschiedenen<br />
Hindernissen von dem Reiter<br />
mit seinem Pferd einzeln und separat zu bewältigen.<br />
Je nach Verein werden mindestens<br />
5 bis 6 unterschiedliche Aufgaben verlangt,<br />
welche angelehnt an die Arbeit mit dem<br />
Pferd auf der Ranch sind. Optimal wäre es,<br />
diese Klasse im Gelände auszutragen. Da<br />
das aber meist nicht zu realisieren ist, sollte<br />
der Trailparcours recht „naturgetreu“ in<br />
der Showarena aufgebaut werden und bei<br />
jedem Starter – bei Bedarf – die Hindernisse<br />
wieder in die gleiche Position gelegt werden.<br />
Zu den unterschiedlichsten Arbeiten in<br />
dieser Prüfung komme ich an anderer Stelle.<br />
Bei dieser Prüfung kommt es<br />
nicht darauf an, mit einem<br />
Show-Outfit aufzufallen.<br />
Auch sind Silber und aufwendige<br />
Verzierungen an<br />
Sattel und Trense nicht vonnöten.<br />
Einige Vereine bewerten<br />
übermäßiges „Bling-<br />
Bling“ negativ bis hin zur<br />
Disqualifikation. Andere machen<br />
nur darauf aufmerksam,<br />
dass dieses Erscheinungsbild<br />
nicht gewünscht<br />
ist. Sie erlauben es aber und<br />
lassen es auch nicht mit in<br />
die Bewertung fließen, da<br />
man schließlich nicht von<br />
den Reitern verlangen kann,<br />
dass sie bei Teilnahme an<br />
mehreren Disziplinen auch<br />
mehrere Outfits und Sättel<br />
bzw. Zaumzeuge haben. Jedoch sollte man<br />
sich immer sauber und gepflegt – der Arbeit<br />
entsprechend – kleiden und auch das Lederzeug<br />
vorher gesäubert haben.<br />
Eine weitere Ungewöhnlichkeit ist die Erlaubnis<br />
für das Verwenden einer Aufstiegshilfe<br />
in der Prüfung, wenn der Reiter absteigen<br />
muss.<br />
Für die Bewertung kommen mehrere Faktoren<br />
in Betracht. Das Pferd soll bereitwillig<br />
die einzelnen Hindernisse überwinden. Es<br />
kommt hier auf die Manier und das Annehmen<br />
der Reiterhilfen an. Das Pferd soll am<br />
ausreichend losen Zügel geritten werden,<br />
ohne dass der Kontakt zu ihm verloren geht.<br />
Gerichtet werden auch die Willigkeit und Fähigkeit<br />
des Pferdes, verschiedene Aufgaben<br />
zu erfüllen. Die Qualität der Gänge fließt mit<br />
in die Beurteilung ein. Mindestens Schritt<br />
und Trab sind in einer Aufgabe zu zeigen. Galopp<br />
kann verlangt werden. Wie auch beim<br />
„normalen“ Trail wird nach dem Scoring-Verfahren<br />
gerichtet. Das heißt, dass jede Pferd-<br />
Reiter-Kombination mit einem Grund-Score<br />
von 70 in die Arena geht. Von diesem Score<br />
werden Penaltys (Fehler) abgezogen und die<br />
einzelnen Manöver werden mit Punkten von<br />
Erhöhte Hindernisse<br />
20 <strong>Haflinger</strong> <strong>aktuell</strong><br />
05-06/<strong>2013</strong>