Mai/Juni 2013 - Haflinger aktuell
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Durchführung einer Akupressur<br />
Buchtipp<br />
Zum Abschluss möchte ich meinen<br />
Lesern noch das Buch ans Herz legen,<br />
das mich in die Welt der Akupressur<br />
einführte. Dr. med. vet. Ina Gösmeier<br />
verfasste mit „Akupressur für Pferde“<br />
(Kosmos, 19,95 €) einen gelungenen<br />
Ratgeber, welcher die Materie detailliert<br />
und mit vielen hilfreichen Praxistipps<br />
beschreibt. Dabei erreicht Dr. Gösmeier<br />
eine Tiefe, die bei einem Buch von 150<br />
Seiten selbstverständlich leichter zu<br />
erreichen ist als in einem Artikel von<br />
wenigen Seiten. Deshalb empfehle<br />
ich dieses Buch all jenen, die sich mit<br />
Akupressur wirklich auseinandersetzen<br />
und diese am Pferd anwenden möchten.<br />
Zunächst einmal sollte man selbst wissen,<br />
was die Akupressur beim Pferd bewirken<br />
soll. Welches sind also die Probleme des<br />
Pferdes? Anschauen ist hier ebenso wichtig<br />
wie ein vorsichtiges Abtasten vom Widerrist<br />
aus. Dabei werden beispielsweise wärmere<br />
und kältere Teile des Körpers registriert und<br />
die Beschaffenheit der Muskulatur untersucht.<br />
Niemals sollte man die Akupressur übrigens<br />
in einer unruhigen Umgebung oder „mal<br />
eben zwischen Tür und Angel“ beginnen<br />
oder durchführen. Hektik überträgt sich<br />
sofort auf das Pferd und wirkt kontraproduktiv.<br />
Deshalb ist auch die eigene Entspannung<br />
wichtig. Man sollte sich zunächst auf<br />
sich und den eigenen Körper konzentrieren<br />
und einige Male tief durchatmen. Außerdem<br />
müssen die Hände für die Akupressur<br />
warm sein – niemals mit kalten Händen<br />
durchführen!<br />
Tipps finden sich in der einschlägigen Literatur,<br />
auch kann es ein großer Nutzen zu<br />
sein, einen Akupressurkurs für die Anwendung<br />
am Menschen mitzumachen, wie er<br />
beispielsweise an Volkshochschulen immer<br />
wieder angeboten wird. Das Empfinden für<br />
den Körper des Partners und den eigenen<br />
Körper, das man dort lernt, schadet auch<br />
beim Pferd in keinem Fall. Auch für die Akupressur<br />
bei Pferden werden mittlerweile<br />
relativ viele Kurse angeboten.<br />
Ein weiterer wichtiger Begriff bei der Untersuchung<br />
für die Akupressur sind die „Shu-<br />
Punkte“. Diese liegen etwa eine Handbreit<br />
von der Wirbelsäule entfernt und zeigen<br />
eine deutliche Druckempfindlichkeit, wenn<br />
auf dem Meridian, der über sie führt, eine<br />
Störung vorliegt.<br />
In der alten chinesischen Heilkunst heißt es<br />
übrigens, dass am besten mit so wenigen<br />
Nadeln in der Akupunktur und Druckpunkten<br />
in der Akupressur wie möglich behandelt<br />
werden sollte. Weniger ist also mehr. Es<br />
gibt „Nahpunkte“, die direkt auf der Störung<br />
liegen, „Fernpunkte“, die sich im Bereich<br />
der vier Gliedmaßen befinden, und sogenannte<br />
„Psychische Punkte“, die zur Harmonisierung<br />
der Psyche des Pferdes eingesetzt<br />
werden. Beispielsweise kann man Akupressur<br />
bei Nervosität des Pferdes vor einem<br />
Transport oder Turnier anwenden. Dann ist<br />
es empfehlenswert, drei Tage vor dem Ereignis<br />
zu beginnen, um eine Wirkung zu erzielen.<br />
Man sollte als Laie übrigens niemals<br />
an mehr als fünf Akupressurpunkten auf<br />
einmal eine Behandlung vornehmen.<br />
Die Akupressur übt man mit dem Daumen,<br />
dem Zeigefinger, den Fingerknöcheln, den<br />
Innenflächen der Hände und dem Daumenballen<br />
aus. Die Yin-Methode arbeitet mit<br />
mehr Druck, reibend und kräftig und beruhigt<br />
beispielsweise das Pferd. Die Yang-Methode<br />
belebt das Pferd unter anderem mit<br />
ihrer kurzen, sanften Art. Außerdem gibt es<br />
die Ausgleichsmethode, die weder beruhigen<br />
noch anregen, sondern - wie der Name<br />
schon sagt - ausgleichen soll.<br />
Man berührt zunächst vorsichtig den betreffenden<br />
Punkt und steigert die Intensität<br />
unter kreisenden Bewegungen.<br />
Eine Akupressuranwendung mit fünf Punkten<br />
kann 10 bis 20 Minuten dauern. Pro<br />
Punkt kann man ganz unterschiedlich mal<br />
30 Sekunden, mal sogar länger als zwei Minuten<br />
ansetzen – das kommt ganz auf die<br />
individuelle Behandlung und das erwünschte<br />
Ergebnis an.<br />
Anwenden kann man Akupressur übrigens<br />
bei allen Pferden, auch bei Fohlen (schon<br />
kurz nach der Geburt), bei trächtigen Stuten<br />
und bei alten Pferden. Ob Sport- oder<br />
Freizeitpferd – sie kann stets prounterstützend<br />
wirken. Bei vielen Turnierpferden werden<br />
so psychische Anspannungszustände,<br />
Verspannungen und Muskelerkrankungen<br />
verringert.<br />
Manche Pferde werden durch die Behandlung<br />
an sich jedoch auch unruhig und entwickeln<br />
Widerstand. Dann sollte man nach<br />
Fehlerquellen suchen. Sie liegen häufig in<br />
negativen Einflüssen aus der Umgebung<br />
(volle Stallgasse, Hektik etc.), an der Unsicherheit<br />
des behandelnden Menschen und<br />
der falschen Anwendung der Akupressurpunkte.<br />
Alexandra Koch<br />
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05-06/<strong>2013</strong> <strong>Haflinger</strong> <strong>aktuell</strong> 17