Beschaffungscontrolling - Hochschule fÃ¼r angewandte ...

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Beschaffungscontrolling Beschaffungsumwelt angemessen zu reagieren, sowie diese in der Einkaufsstrategie hinreichend berücksichtigen zu können. 89 Unter Umweltfaktoren versteht man u.a. die Veränderungen im politischen sowie wirtschaftlichen Umfeld und die Angebots- bzw. Nachfrageentwicklung bei Produktionsfaktoren. 90 Mit diesen Faktoren der Umwelt soll ermittelt werden, inwiefern dieser Bereich Einfluss auf den aktuellen oder künftigen Beschaffungsprozess hat bzw. haben wird. Der Turnus, in der eine Umweltanalyse durchgeführt wird, lässt sich nach Piontek in unregelmäßig, periodisch und kontinuierlich einteilen. Während die unregelmäßige Analyse meist kriseninitiiert ist, wird im periodischen Verfahren der Fokus auf ausgewählte Tatbestände gelegt und bei der kontinuierlichen Vorgehensweise ein weiter und langfristiger Horizont der Entwicklung abgedeckt. 91 Als mögliches Instrument zur Bestimmung von Umweltfaktoren nennt Piontek das Indikatorverfahren. Kontrolle des spezifischen Beschaffungsmarktes Im zweiten Teilbereich der strategischen Beschaffungsaufgaben wird in erster Linie die Marktstruktur betrachtet bzw. analysiert um Veränderungen und Bewegungen am Markt festzustellen. Ziel dieser Kontrolle ist es, mögliche Frühindikatoren ausfindig zu machen, um auf etwaige Veränderungen angemessen reagieren zu können. 92 Nach Wildemann sind bei der Marktstrukturanalyse absolute Merkmale, (z.B. Betriebsform) von relationalen Merkmalen, (z.B. Konkurrenzbeziehungen) zu unterscheiden. 93 Der Unterschied zwischen den beiden Merkmalen besteht im Grunde darin, dass bei der Aussage über ein relationales Merkmal ein Vergleichsmerkmal nötig ist, mit dem es in ein Verhältnis gesetzt werden kann. Ein Beispiel hierfür ist: Unternehmen X hat einen um 20% höheren Marktanteil als das Unternehmen Y. Über ein absolutes Merkmal ist auch eine Aussage ohne eine Vergleichsgröße möglich, z.B. das Unternehmen Z firmiert unter der Rechtsform einer GmbH. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass absolute Merkmale auch ohne !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! 89 !Vgl.!Piontek,!J.!S.!56! 90 !Vgl.!Heuer,!M.!F.,!S.!173ff.! 91!Vgl.!Piontek,!J.!S.!57! 92!Vgl.!Arnolds,!H./Heege,!F./Tussing,!W.,!S.!110! 93!Vgl.!Wildemann!H.,!S.!62! ! ! 21
Beschaffungscontrolling Vergleichsgröße Aussage- und Frühwarncharakter besitzen, während das bei relationalen Merkmalen nicht möglich ist. 94 Nach Heß zählen zu den bewährten, absoluten Merkmalen, der Distributionsgrad und die Absatzstufenanzahl. Zu den relationalen Merkmalen vor allem die Marktmachtanalyse, die Ausgangsbasis für die Entwicklung von Beschaffungsstrategien ist, sowie die Kommunikationsstrukturanalyse. Durch diese Untersuchungen wird die Marktstruktur sichtbar. 95 5.2 Operative Aufgaben Auf der operativen Ebene, unterscheidet Piontek Planungs-, Kontroll-, Informations- und Koordinationsfunktionen von internen Prozessen. Diese leiten sich von den strategischen Aufgaben ab. 96 Nachdem die strategischen Aufgabenbereiche des Beschaffungscontrollings die externen Einflussfaktoren betrachten, konzentrieren sich die operativen Aufgaben vor allem auf interne Prozesse, die das Unternehmen selbst lenken oder zu einem großen Teil beeinflussen kann. Die Autoren Gleich und Klein gliedern die einzelnen Aufgaben des Beschaffungscontrollings der operativen Ebene in einzelne Handlungsfelder: Die Aufgabeneinteilung sieht neben dem Punkt Material und Güterfluss, die Lieferantenseite, das Beschaffungsprogramm, die Zahlungsströme sowie den Beschaffungsbereich vor, die es gleichermaßen zu bewältigen gilt. 97 Optimierung der Preise und Bestände Das Ziel der Optimierung der Bestände, ob wert- oder mengenmäßiger Art, gestaltet sich nach Piontek als hochkomplex. Dabei besteht zusätzlich die Gefahr eines Zielkonfliktes. Die Bestände sind auf der einen Seite so gering wie möglich zu halten, auf der anderen Seite sind Störungen im Produktions- und Distributionsprozess durch fehlende Vor- und Endprodukte zu vermeiden. Das Ziel ist es, die Bestände so optimal wie möglich zu halten, damit die Kosten zu senken und die Liquidität zu steigern. Diese Steigerung der Liquidität führt zu mehr Flexibilität im Unternehmen. 98 !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! 94!Vgl.!Piontek,!J.,!S.!59! 95!Vgl.!Heß,!G.,!S.!88! 96!Vgl.!Piontek,!J.,!S.!27,!50ff.! 97!Vgl.!Schentler,!P./Tschandl,!M.,!!S.!36! 98!Vgl.!Piontek,!J.,!S.!144f.! ! ! 22
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