Newsletter extract - bei der ITSG GmbH

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22.01.2014 Aufrufe

extract Oktober 2013 Der Newsletter rund um den Datenaustausch im Gesundheitswesen Informationstechnische Servicestelle der Gesetzlichen Krankenversicherung GmbH Kontinuität bestimmt das Handeln GKV-InfoShop 2013 auf Detailverbesserungen fokussiert „Kontinuität prägt dieses Jahr. In der Sozialgesetzgebung gibt es keine Überraschungen“, stellte ITSG-Geschäftsführer Harald Flex zu Beginn des 14. GKV-InfoShops fest. „Die großen Aufgaben haben wir alle gemeinsam mit Bravour bewältigt, seit der elektronische Datenaustausch im Jahr 2006 verbindlich vorgeschrieben wurde“, bilanzierte er zufrieden. Zum Auftakt der viertägigen Informationsplattform blickte der ITSG-Geschäftsführer auf die wesentlichen Entwicklungsschritte zurück: nachgefragt: Harald Flex, Geschäftsführer ITSG GmbH „Wir haben eine elektronische Datenautobahn geschaffen, die alle Anforderungen erfüllt. Dort werden Datencontainer für zunehmend mehr Fachverfahren bewegt.“ Die Zahlen beeindrucken: Jährlich verschicken etwa 190.000 Kommunikationspartner rund 300 Millionen Meldungen im elektronischen Datenaustausch. Sie versenden Daten von gut 3,5 Millionen Arbeitgebern. Dabei werden die einzelnen Meldungen sowohl periodisch in bestimmten Zeitabständen als auch anlass- Welche Bilanz ziehen Sie nach dem GKV-InfoShop 2013? Dank der verhältnismäßig wenigen gesetzlichen Neuerungen bleibt endlich einmal Zeit für Optimierungen. Der partnerschaftliche Austausch zwischen allen Verfahrensbeteiligten bildet dafür die beste Basis. Und der GKV-InfoShop bietet die geeignete Plattform. Welche Auswirkungen wird das Projekt OMS auf den Qualifizierten Meldedialog haben? Es ist ungemein wichtig, die Entbürokratisierung weiter voranzutreiben. Hier müssen künftig weitere Entlastungen kommen. Mit dem Projekt OMS legen wir den Grundstein für mehr Transparenz und langfristig geringere Verfahrenskosten. Die ersten 30 ausgewählten Optimierungsvorschläge gehen in die richtige Richtung. Im kommenden Jahr beginnt dann die Umsetzung. bezogen verschickt. Seit dem Jahr 2011 sind darüber hinaus die Dialogverfahren mit Rückmeldungen der Krankenkassen an die Arbeitgeber hinzugekommen. „Mehr als 99 Prozent aller Datensendungen inklusive dem qualifizierten Meldedialog laufen fehlerfrei – das ist eine echte Erfolgsgeschichte“, betonte Harald Flex. Noch wichtiger: Das Meldeverfahren bietet ein Höchstmaß an Sicherheit. „Es ist noch nicht gelungen, unsere Datenverschlüsselung zu knacken. Auch gibt es keinen Masterkey, so dass nur Absender und Empfänger den Inhalt der jeweiligen Datencontainer kennen“, erklärte der ITSG- Geschäftsführer stolz. Dabei dient das Internet als Plattform, die den Austausch und die Etablierung der Verfahren beschleunigt hat. Als Herausforderung der kommenden Jahre nannte er die Optimierung der Verfahrensabläufe auf Basis einer gemeinsamen Sichtung der Geschäftsprozesse bei den Arbeitgebern und Einrichtungen der Sozialversicherungen. Dazu sei aber die Mitwirkung aller Beteiligten erforderlich. „Deshalb bieten wir hier beim GKV-InfoShop den Raum für Austausch und Gespräche und schaffen ein Ambiente, das dazu passt.“ Gut 350 Teilnehmer waren nach zweijährigem Exil in Oberursel wieder in das AOK- Bildungszentrum in Homberg / Ohm gekommen. 1

<strong>extract</strong><br />

Oktober 2013<br />

Der <strong>Newsletter</strong> rund um den Datenaustausch im Gesundheitswesen<br />

Informationstechnische Servicestelle <strong>der</strong><br />

Gesetzlichen Krankenversicherung <strong>GmbH</strong><br />

Kontinuität bestimmt das Handeln<br />

GKV-InfoShop 2013 auf Detailverbesserungen fokussiert<br />

„Kontinuität prägt dieses Jahr. In <strong>der</strong> Sozialgesetzgebung<br />

gibt es keine Überraschungen“,<br />

stellte <strong>ITSG</strong>-Geschäftsführer Harald Flex zu<br />

Beginn des 14. GKV-InfoShops fest. „Die großen<br />

Aufgaben haben wir alle gemeinsam mit<br />

Bravour bewältigt, seit <strong>der</strong> elektronische Datenaustausch<br />

im Jahr 2006 verbindlich vorgeschrieben<br />

wurde“, bilanzierte er zufrieden. Zum<br />

Auftakt <strong>der</strong> viertägigen Informationsplattform<br />

blickte <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong>-Geschäftsführer auf die<br />

wesentlichen Entwicklungsschritte zurück:<br />

nachgefragt:<br />

Harald Flex, Geschäftsführer <strong>ITSG</strong> <strong>GmbH</strong><br />

„Wir haben eine elektronische Datenautobahn<br />

geschaffen, die alle Anfor<strong>der</strong>ungen erfüllt. Dort<br />

werden Datencontainer für zunehmend mehr<br />

Fachverfahren bewegt.“<br />

Die Zahlen beeindrucken: Jährlich verschicken<br />

etwa 190.000 Kommunikationspartner rund<br />

300 Millionen Meldungen im elektronischen<br />

Datenaustausch. Sie versenden Daten von gut<br />

3,5 Millionen Ar<strong>bei</strong>tgebern. Da<strong>bei</strong> werden die<br />

einzelnen Meldungen sowohl periodisch in<br />

bestimmten Zeitabständen als auch anlass-<br />

Welche Bilanz ziehen Sie nach dem GKV-InfoShop 2013?<br />

Dank <strong>der</strong> verhältnismäßig wenigen gesetzlichen Neuerungen bleibt endlich einmal<br />

Zeit für Optimierungen. Der partnerschaftliche Austausch zwischen allen<br />

Verfahrensbeteiligten bildet dafür die beste Basis. Und <strong>der</strong> GKV-InfoShop bietet die<br />

geeignete Plattform.<br />

Welche Auswirkungen wird das Projekt OMS auf den Qualifizierten<br />

Meldedialog haben?<br />

Es ist ungemein wichtig, die Entbürokratisierung weiter voranzutreiben. Hier müssen künftig weitere Entlastungen<br />

kommen. Mit dem Projekt OMS legen wir den Grundstein für mehr Transparenz und langfristig geringere<br />

Verfahrenskosten. Die ersten 30 ausgewählten Optimierungsvorschläge gehen in die richtige Richtung. Im kommenden<br />

Jahr beginnt dann die Umsetzung.<br />

bezogen verschickt. Seit dem Jahr 2011 sind<br />

darüber hinaus die Dialogverfahren mit Rückmeldungen<br />

<strong>der</strong> Krankenkassen an die Ar<strong>bei</strong>tgeber<br />

hinzugekommen. „Mehr als 99 Prozent<br />

aller Datensendungen inklusive dem qualifizierten<br />

Meldedialog laufen fehlerfrei – das ist eine<br />

echte Erfolgsgeschichte“, betonte Harald Flex.<br />

Noch wichtiger: Das Meldeverfahren bietet ein<br />

Höchstmaß an Sicherheit. „Es ist noch nicht<br />

gelungen, unsere Datenverschlüsselung zu knacken.<br />

Auch gibt es keinen Masterkey, so dass nur<br />

Absen<strong>der</strong> und Empfänger den Inhalt <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Datencontainer kennen“, erklärte <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong>-<br />

Geschäftsführer stolz. Da<strong>bei</strong> dient das Internet<br />

als Plattform, die den Austausch und die Etablierung<br />

<strong>der</strong> Verfahren beschleunigt hat. Als<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> kommenden Jahre nannte<br />

er die Optimierung <strong>der</strong> Verfahrensabläufe auf<br />

Basis einer gemeinsamen Sichtung <strong>der</strong><br />

Geschäftsprozesse <strong>bei</strong> den Ar<strong>bei</strong>tgebern und<br />

Einrichtungen <strong>der</strong> Sozialversicherungen.<br />

Dazu sei aber die Mitwirkung aller Beteiligten<br />

erfor<strong>der</strong>lich. „Deshalb bieten wir hier <strong>bei</strong>m<br />

GKV-InfoShop den Raum für Austausch und<br />

Gespräche und schaffen ein Ambiente, das dazu<br />

passt.“ Gut 350 Teilnehmer waren nach zweijährigem<br />

Exil in Oberursel wie<strong>der</strong> in das AOK-<br />

Bildungszentrum in Homberg / Ohm gekommen.<br />

1


Wenig Än<strong>der</strong>ungsbedarf<br />

Kaum Neuerungen <strong>bei</strong> den Meldeverfahren<br />

Einen entspannten Jahreswechsel für Software-Ersteller erwartet Regierungsdirektor<br />

Ivo Hurnik aus dem Bundesministerium für Ar<strong>bei</strong>t und<br />

Soziales (BMAS). „Bis zur letzten Sitzungswoche in <strong>der</strong> abgelaufenen<br />

Legislaturperiode gab es keine Gesetzesän<strong>der</strong>ungen“, erklärte er. Den<br />

Bundesrat passierte dann allerdings doch noch die Entgeltbescheinigungsverordnung,<br />

die rückwirkend zum 1. Juli 2013 in Kraft trat.<br />

Wichtigste Neuerung darin: Der Termin für die Jahresmeldung <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tgeber<br />

sowie für Abmeldungen wird ab dem kommenden Jahr auf den<br />

15. Februar vorgezogen. „Das soll vor allem die Unfallversicherung entlasten,<br />

die so früher mit den Meldedaten ar<strong>bei</strong>ten kann“, begründete<br />

Ivo Hurnik die Entscheidung. Von <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung werde die Anwendung<br />

<strong>der</strong> März-Klausel aber nicht berührt. Als optionale Än<strong>der</strong>ung wies <strong>der</strong><br />

Regierungsdirektor außerdem auf das Projekt „Bescheinigungen elektronisch<br />

annehmen (BEA)“ <strong>der</strong> Bundesagentur für Ar<strong>bei</strong>t (BA) hin.<br />

Es startet offiziell am 1. Januar 2014 und gibt Ar<strong>bei</strong>tgebern die<br />

Möglichkeit, Ar<strong>bei</strong>tsbescheinigungen elektronisch an die BA zu senden.<br />

„Allerdings hat <strong>der</strong> Datenschutzbeauftragte darauf hingewiesen, dass <strong>der</strong><br />

Beschäftigte darüber selbst entscheiden kann, welcher Verfahrensweg<br />

gewählt wird – ob also die Daten elektronisch übertragen werden o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tgeber weiterhin Papierbescheinigungen für ihn ausstellen<br />

muss“, berichtete Ivo Hurnik.<br />

In diesem Jahr erwartet <strong>der</strong> Regierungsdirektor keine neuen Gesetze<br />

mehr: „Beim letzten Mal hat die Regierungsbildung zwei Monate gedauert<br />

– das wäre erst kurz vor Weihnachten.“ Damit liege <strong>der</strong> Fokus bis zum<br />

Jahresende auf dem Projekt OMS (siehe Beitrag auf Seite 3), zu dessen<br />

Verlauf <strong>der</strong> Regierungsdirektor einen Überblick gab.<br />

Antrittsbesuch<br />

Dr. Thomas Molkentin (BMAS) stellt sich vor<br />

Beim 14. GKV-InfoShop gab es eine Premiere:<br />

Dr. Thomas Molkentin, seit Jahresbeginn<br />

Referatsleiter Beitrags- und Meldewesen im<br />

Bundesministerium für Ar<strong>bei</strong>t und Soziales<br />

(BMAS), stellte sich im Plenum vor. Der<br />

Ministerialrat verdeutlichte, dass er den<br />

elektronischen Datenaustausch grundsätzlich<br />

positiv bewertet und deshalb einen<br />

Schwerpunkt auf die weitere Optimierung<br />

<strong>der</strong> Verfahren legen möchte. Deshalb ist<br />

für ihn das Projekt OMS beson<strong>der</strong>s wichtig,<br />

das Regierungsdirektor Ivo Hurnik maßgeblich<br />

betreut. „Durch OMS haben wir<br />

erstmals Transparenz in einem gesamten<br />

Rechtsbereich geschaffen – das gibt es nirgendwo<br />

sonst. Wir haben ein gemeinsames<br />

Problemverständnis und einen einheitlichen<br />

Sprachgebrauch entwickelt.“<br />

Zum Jahresende wird <strong>der</strong> Abschlussbericht<br />

vorliegen. „Nächstes Jahr wird das Projekt<br />

fortgesetzt, und wir wollen maßvoll mit <strong>der</strong><br />

Umsetzung <strong>der</strong> Vorschläge beginnen“, blickte<br />

<strong>der</strong> Referatsleiter optimistisch voraus.<br />

2


Projekt OMS<br />

Im Projekt „Optimiertes Meldeverfahren in <strong>der</strong><br />

sozialen Sicherung“ (OMS) ar<strong>bei</strong>ten alle am<br />

Meldewesen Beteiligten gemeinsam an <strong>der</strong><br />

Vereinfachung des Meldewesens. Sie haben 39<br />

Meldeverfahren dokumentiert und bear<strong>bei</strong>ten die<br />

ersten 30 ausgewählten Optimierungsvorschläge<br />

von insgesamt 111 aus einer Konsolidierung<br />

hervorgegangenen. Eingereicht wurden 195<br />

Vorschläge. Ende 2013 werden die Ergebnisse des<br />

Projekts präsentiert sowie Empfehlungen, welche<br />

Optimierungsvorschläge umgesetzt werden<br />

sollen.<br />

Alle optimieren gemeinsam<br />

Projekt OMS erzielt überzeugende Ergebnisse<br />

Von überzeugenden Fortschritten <strong>bei</strong> den Beratungen zur<br />

Optimierung <strong>der</strong> Meldeverfahren konnte Regierungsdirektor<br />

Ivo Hurnik aus dem Bundesministerium für Ar<strong>bei</strong>t und Soziales<br />

(BMAS) berichten. Im Projekt OMS (siehe Infokasten) diskutieren<br />

alle am Meldewesen Beteiligten gemeinsam, wie Verbesserungen<br />

erzielt werden können. „Die Zusammenar<strong>bei</strong>t ist intensiv und effizient<br />

– aber das gründliche Vorgehen macht OMS zur Turboschnecke<br />

unter den Projekten“, berichtete Ivo Hurnik und zog mit einem<br />

Augenzwinkern den Vergleich zu einem aktuellen Kinofilm.<br />

Projekt OMS über das ursprüngliche<br />

Projektende zum<br />

31. Dezember 2013 hinaus um<br />

weitere zwölf Monate verlängert<br />

wurde. In dieser Zeit sollen weitere<br />

Optimierungsvorschläge bear<strong>bei</strong>tet<br />

werden. Da<strong>bei</strong> wird das Projektbüro <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong> weitere Aufgaben<br />

übernehmen und so die ehrenamtlich Beteiligten entlasten.<br />

Doch die Fortschritte des Projekts können<br />

sich bereits sehen lassen: 39 Meldeverfahren<br />

<strong>der</strong> sozialen Sicherung wurden beschrieben,<br />

Destatis hat erstmals die Kosten einer einzelnen<br />

Meldung erhoben, und mit <strong>der</strong> Entwicklung<br />

eines Data Dictionary wird die Grundlage<br />

zur Nutzung einheitlicher Datensätze<br />

in allen Meldeverfahren gelegt. Weiter<br />

wird in einem Pilottest geprüft, ob für die<br />

Meldeverfahren auch inhaltlich plattformübergreifend<br />

die XML-Auszeichnungssprache<br />

genutzt werden kann. „Außerdem untersucht<br />

die Universität Duisburg/Essen <strong>der</strong>zeit, ob<br />

aktuelle Techniken wie Apps und die Cloud<br />

für die Meldeverfahren genutzt werden können<br />

– etwa im Bereich <strong>der</strong> Sofortmeldung“,<br />

erklärte <strong>der</strong> Regierungsdirektor.<br />

Darüber hinaus gab er bekannt, dass das<br />

nachgefragt:<br />

Ivo Hurnik, Bundesministerium für Ar<strong>bei</strong>t und Soziales<br />

Das Jahr 2013 steht im Meldewesen im Zeichen <strong>der</strong> Kontinuität. Bei<br />

welchen Meldeverfahren sehen Sie noch Än<strong>der</strong>ungsbedarf?<br />

Än<strong>der</strong>ungsbedarf in den bestehenden Meldeverfahren festzustellen, ist die<br />

Hauptaufgabe des Projektes OMS. Dort hat sich abgezeichnet, dass wir beson<strong>der</strong>s<br />

im Bereich <strong>der</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Verfahren weitere Fortschritte erzielen<br />

können. Je<strong>der</strong> Fehler, den wir vermeiden, bedeutet eine erhebliche Entlastung <strong>der</strong><br />

Beteiligten im Meldeverfahren.<br />

Was sind aus Ihrer Sicht die größten Errungenschaften im Projekt OMS?<br />

Das Projekt OMS hat erstmals alle Beteiligten an einen Tisch gebracht und so dafür gesorgt, dass ein gemeinsames<br />

Verständnis für die Prozesse und die Problemlösungen entstanden ist. Wir schaffen die Basis für Optimierungen<br />

in den Verfahren, an<strong>der</strong>erseits aber auch Klarheit, warum einzelne Vorschläge nicht umsetzbar sind. Und mit<br />

dem Data Dictionary können wir die einzelnen Verfahren besser aufeinan<strong>der</strong> abstimmen und so eine höhere<br />

Datensicherheit und Anwen<strong>der</strong>freundlichkeit schaffen.<br />

3


Praktische Verbesserungen umgesetzt<br />

Im gemeinsamen Meldeverfahren gibt es wenige Anpassungen<br />

Voraussichtlich ab 1. Juni 2015 soll eine neue<br />

Version des Datensatzes Meldung (DSME) eingesetzt<br />

werden. Dies ist erfor<strong>der</strong>lich, weil es<br />

keine Reservefel<strong>der</strong> mehr im Datensatz gibt.<br />

Darüber hinaus war die inhaltliche Struktur<br />

durch zahlreiche Anpassungen über die Jahre<br />

hinweg unübersichtlich geworden.<br />

Nur wenige Neuerungen aus dem Meldeverfahren<br />

musste Lars Maiwald vom GKV-Spitzenverband<br />

im Plenum vorstellen. „In diesem Jahr<br />

haben wir Zeit für Optimierungen“, stellte er<br />

zufrieden fest.<br />

Den größten Handlungsbedarf machte er<br />

im Bereich des qualifizierten Meldedialogs<br />

aus. Deshalb erfolgte unter an<strong>der</strong>em eine<br />

Klarstellung <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Ermittlung von Beiträgen<br />

für Mehrfachbeschäftigte, <strong>der</strong>en Einkommen<br />

die Beitragsbemessungsgrenze zur<br />

gesetzlichen Krankenversicherung überschreitet.<br />

Für sie darf <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tgeber künftig das<br />

Gesamtentgelt selbst ermitteln und auf dieser<br />

Grundlage die Beiträge berechnen. Wenn er<br />

dann die Rückmeldung von <strong>der</strong> Krankenkasse<br />

erhält, ist er verpflichtet, die Werte zu vergleichen<br />

und <strong>bei</strong> Bedarf eine Korrektur vorzunehmen.<br />

„In <strong>der</strong> Praxis kann <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tgeber<br />

seine Meldungen dadurch schneller abgeben“,<br />

erklärte Lars Maiwald. Wie schon bislang wird<br />

die Minijob-Zentrale auch weiterhin nicht in<br />

die Dialogverfahren einbezogen. Durch die<br />

Einführung <strong>der</strong> Rentenversicherungspflicht für<br />

geringfügig Beschäftigte zum 1. Januar 2014<br />

waren Überlegungen angestellt worden, dies<br />

zu än<strong>der</strong>n. Weil aber nach wie vor nur in wenigen<br />

Einzelfällen die Beitragsbemessungsgrenze<br />

in <strong>der</strong> Rentenversicherung überschritten wird,<br />

bleibt es wie bisher <strong>bei</strong> einem manuellen An-<br />

tragsverfahren. Neu geregelt werden soll dagegen<br />

die Feststellung <strong>der</strong> Beitragspflicht von<br />

Einmalzahlungen <strong>bei</strong> Mehrfachbeschäftigung.<br />

Dafür benötigt die Krankenkasse Informationen<br />

über die Einkünfte des Versicherten vor <strong>der</strong><br />

Aufnahme <strong>der</strong> Mehrfachbeschäftigung.<br />

nachgefragt:<br />

Lars Maiwald, GKV-Spitzenverband<br />

Zum Stichtag am 1. Januar 2014 müssen<br />

Ar<strong>bei</strong>tgeber im maschinellen Antragsverfahren<br />

nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz<br />

(AAG) im Datenbaustein Bankverbindung<br />

anstelle von Kontonummer und Bankleitzahl<br />

künftig die International Bank Account Number<br />

(IBAN) sowie <strong>bei</strong> Auslandszahlungen gegebenenfalls<br />

den Bank Identifier Code (BIC)<br />

angeben. „Die Fel<strong>der</strong> für Kontonummer und<br />

Bankleitzahl sind dann nicht mehr gültig und<br />

werden in Reservefel<strong>der</strong> umgewandelt“, erläuterte<br />

Lars Maiwald.<br />

Die Minijob-Zentrale wird nicht in das Dialogverfahren integriert. Warum?<br />

Im elften Jahr <strong>der</strong> Minijob-Zentrale haben bislang ganze vier Ar<strong>bei</strong>tnehmer durch<br />

Zusammentreffen einer versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung mit einem<br />

rentenversicherungspflichtigen Minijob die Beitragsbemessungsgrenze <strong>der</strong> Rentenversicherung<br />

überschritten. Das sagt alles.<br />

Was ist <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Einführung des SEPA-Verfahrens zu beachten?<br />

Beim AAG-Antrag wird <strong>der</strong> SEPA-Standard bereits zum Stichtag 1. Januar 2014<br />

eingeführt. Entwarnung hingegen im Beitragseinzug – für die vom europäischen Gesetzgeber gefor<strong>der</strong>te<br />

Vorabankündigung im Lastschriftverfahren haben wir mit dem Bundesar<strong>bei</strong>tsministerium bereits eine pragmatische<br />

Lösung gefunden, so dass <strong>der</strong> äußerst zeitkritische Prozess nicht gefährdet ist.<br />

In diesem Jahr gibt es nur wenige Neuerungen im Meldeverfahren. Wie hat sich das auf den GKV-<br />

InfoShop ausgewirkt?<br />

Im Sinne des gewählten Mottos „Kontinuität“ konnten wir nach Jahren nicht enden wollen<strong>der</strong> Neuerungen endlich<br />

die Möglichkeit ergreifen, bestehende Verfahren zu optimieren. Eine wichtige Phase, die es uns ermöglicht,<br />

Kin<strong>der</strong>krankheiten zu erkennen und abzustellen. Nach dieser Luxussituation werden wir uns im Jahr 2014 sehnen,<br />

wenn die neue Bundesregierung erste gesetzliche Än<strong>der</strong>ungen auf den Markt bringt und zeitgleich die Ergebnisse aus<br />

dem OMS-Projekt umgesetzt werden wollen. Trotz allem sollten wir Zeit finden, im kommenden Jahr gemeinsam das<br />

Jubiläum des GKV-InfoShops zu feiern.<br />

4


Berechnungsgrundlagen angepasst<br />

Beitragsberechnung <strong>bei</strong> Einmalzahlungen und Zuschüssen<br />

Detailanpassungen aus dem gemeinsamen<br />

Beitragseinzug stellte Peter Kulaß vom GKV-<br />

Spitzenverband dem Plenum vor. Zunächst<br />

erläuterte er anhand von Beispielen, wie die<br />

Beitragsberechnung auf Einmalzahlungen für<br />

Beschäftigte in <strong>der</strong> Gleitzone durchgeführt<br />

werden muss. Da<strong>bei</strong> kann die Beitragsberechnung<br />

nur dann nach <strong>der</strong> Gleitzonenformel<br />

erfolgen, wenn Einkommen und Einmalzahlung<br />

zusammen die Gleitzonengrenze nicht<br />

übersteigen. Ansonsten muss die Berechnung<br />

des Sozialversicherungs<strong>bei</strong>trages aus dem tatsächlichen<br />

Ar<strong>bei</strong>tsentgelt erfolgen. In sogenannten<br />

Teilmonaten, in denen <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tnehmer<br />

nicht durchgängig sozialversicherungspflichtig<br />

beschäftigt war, muss aus <strong>der</strong><br />

Anzahl <strong>der</strong> sozialversicherungspflichtigen Tage<br />

und dem regulären Monatseinkommen das<br />

fiktive Ar<strong>bei</strong>tsentgelt errechnet werden.<br />

Wenn es zusammen mit <strong>der</strong> Einmalzahlung die<br />

Gleitzone übersteigt, werden die Beiträge aus<br />

dem tatsächlichen Ar<strong>bei</strong>tsentgelt berechnet.<br />

Erhält ein Ar<strong>bei</strong>tnehmer eine Einmalzahlung in<br />

einem Monat, in dem er kein laufendes Einkommen<br />

erzielt, weil er zum Beispiel Krankengeld<br />

bekommt, wird überprüft, ob das ausgefallene<br />

Ar<strong>bei</strong>tsentgelt zusammen mit <strong>der</strong><br />

Einmalzahlung die Gleitzone übersteigt. Ist das<br />

<strong>der</strong> Fall, erfolgt die Beitragsberechnung aus<br />

<strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Einmalzahlung. Verän<strong>der</strong>t haben<br />

nachgefragt:<br />

Peter Kulaß, GKV-Spitzenverband<br />

sich die Bestimmungen für Zuschüsse des<br />

Ar<strong>bei</strong>tgebers zur privaten Krankenversicherung<br />

sowie für Zuschüsse zu den Beiträgen von<br />

Ehegatten und Kin<strong>der</strong>n. Der Zuschuss darf<br />

nicht höher liegen als <strong>der</strong> gesetzliche Krankenkassen<strong>bei</strong>trag,<br />

<strong>der</strong> sich aus <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong><br />

Beitragsbemessungsgrenze errechnet.<br />

Darüber hinaus geleistete Zahlungen gelten<br />

als Geldwerter Vorteil und sind somit steuerund<br />

<strong>bei</strong>tragspflichtig. Das gilt außerdem<br />

auch für die Zuschüsse zu Beiträgen für<br />

Familienangehörige. Sie dürfen nach einer<br />

Das Bundessozialgericht hat Ar<strong>bei</strong>tgeberzuschüsse für freiwillig gesetzlich<br />

versicherte Familienangehörige untersagt. Warum?<br />

Das Gericht hat im Rahmen <strong>der</strong> Prüfung des Anspruchs eines privat krankenversicherten<br />

Ar<strong>bei</strong>tnehmers eine klare Systemabgrenzung vorgenommen. Danach sind<br />

die Beiträge für die Krankenversicherung von Familienangehörigen nur im gleichen<br />

Sicherungssystem zuschussfähig.<br />

Der GKV-InfoShop als Austauschplattform – welche wichtigen Erkenntnisse<br />

nehmen Sie in diesem Jahr mit?<br />

Ich habe festgestellt, dass auch auf den ersten Blick unpopuläre Entscheidungen und Verfahrensregelungen auf<br />

sehr viel größere Akzeptanz stoßen, wenn sie transparent dargestellt und überzeugend begründet werden. Der GKV-<br />

InfoShop bietet die Möglichkeit, auch die Hintergründe und internen Überlegungen zu <strong>der</strong>artigen Regelungen zu<br />

erklären und dadurch um Verständnis zu werben.<br />

Bundessozialgerichtsentscheidung nur noch<br />

für privat krankenversicherte Angehörige<br />

bezahlt werden. Peter Kulaß: „Zuschüsse zu<br />

den Beiträgen freiwillig gesetzlich versicherter<br />

Angehöriger sind nicht mehr möglich.“<br />

5


Wartung <strong>bei</strong> laufendem Betrieb<br />

Verfügbarkeit des Kommunikationsservers nimmt weiter zu<br />

Über Neuigkeiten zum elektronischen Datenaustausch<br />

informierten Ronald Krüger vom<br />

GKV-Spitzenverband und Gregor Grebe von<br />

<strong>der</strong> <strong>ITSG</strong> im Plenum. Da<strong>bei</strong> hatten die <strong>bei</strong>den<br />

Experten fast ausnahmslos gute Nachrichten im<br />

Gepäck. So konnten sie berichten, dass die<br />

Wartungsar<strong>bei</strong>ten für den GKV-Kommunikationsserver<br />

seit Mitte des Jahres im laufenden<br />

Betrieb erfolgen können und damit keine<br />

monatlichen Wartungstermine mehr erfor<strong>der</strong>lich<br />

sind. Darüber hinaus stellten sie in<br />

Aussicht, dass eine automatische Verfügbarkeitsanzeige<br />

für den Kommunikationsserver<br />

in Kürze unter www.gkv-datenaustausch.de<br />

online gehen wird. „Die Integration <strong>der</strong> neuen<br />

Datenannahme- und Verteilstelle (DAV) Mobil<br />

ISC in den Kommunikationsserver haben wir<br />

erfolgreich abgeschlossen“, zog Gregor Grebe<br />

Bilanz. Erweitert wurde die Anmeldung an<br />

den Kommunikationsserver. Auf Wunsch<br />

einiger Software-Ersteller kann dafür jetzt ein<br />

Standard-SSL-Zertifikat verwendet werden.<br />

Für die Client-Authentisierung sowie die<br />

Nutzdaten-Verschlüsselung ist aber weiterhin<br />

das Zertifikat für den Datenaustausch in <strong>der</strong><br />

Sozialversicherung erfor<strong>der</strong>lich. Eingeschränkt<br />

werden wird dagegen <strong>der</strong> Zugriff von Ar<strong>bei</strong>tgebern<br />

und Zahlstellen auf den Kommuni-<br />

kationsservern für wie<strong>der</strong>holte Zugriffe auf ein<br />

und dasselbe Verfahren <strong>bei</strong> <strong>der</strong> gleichen DAV.<br />

Dann sind Abfragen nur noch alle 15 Minuten<br />

möglich. Endgültig abgeschaltet wird das<br />

eXTra 1.1-Format zum 31. Dezember 2013.<br />

Auf Wunsch <strong>der</strong> Software-Ersteller wird im<br />

kommenden Jahr eine elektronische Annahmemöglichkeit<br />

für die permanenten Testfälle im<br />

Kommunikationsserver eingerichtet. Die<br />

ersten Interessenten für den Pilotbetrieb<br />

meldeten sich direkt aus dem Plenum; die<br />

nachgefragt:<br />

Gregor Grebe, <strong>ITSG</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Anmeldung ist über die Systembetreuer <strong>der</strong><br />

<strong>ITSG</strong> möglich. Selten in <strong>der</strong> Geschichte des<br />

GKV-InfoShops gab es spontanen Beifall.<br />

Diesmal als die Referenten anboten, Abweichungen<br />

von den Testfällen im fachlichen Dialog<br />

gebündelt als PDF-Dokument an die Software-<br />

Ersteller zurückzusenden. Darüber hinaus findet<br />

in den kommenden Monaten ein Re-Engineering<br />

<strong>der</strong> Qualitätsmanagement-Datenbank, <strong>der</strong><br />

Betriebsnummerndatei und <strong>der</strong> Beitragssatzdatei<br />

statt, <strong>bei</strong> dem die Version 4.1 <strong>der</strong><br />

Beitragssatzdatei endgültig abgeschaltet wird.<br />

Künftig nimmt die <strong>ITSG</strong> die permanenten Testfälle auch elektronisch an.<br />

Welchen Stellenwert hat diese Neuerung?<br />

Der gesamte Prozess wird wesentlich einfacher. Bislang müssen die Software-<br />

Ersteller einen „Seitenausgang“ programmieren, in dem sie die Testfälle aussteuern<br />

und diese dann manuell an die Systemuntersuchung weiterleiten. Das Gleiche<br />

betrifft die Rückmeldungen, die manuell eingespielt werden müssen. Durch die<br />

elektronische Verar<strong>bei</strong>tung erfolgt die Lieferung und Rücklieferung über die elektronischen<br />

Standardwege analog zum Echtverfahren, so dass <strong>der</strong> Seitenausgang nicht<br />

mehr notwendig ist. Außerdem erhält <strong>der</strong> Software-Ersteller sofort eine maschinelle Reaktion, in <strong>der</strong> die formalen<br />

Abweichungen dokumentiert sind. Das entlastet auch unsere Experten in <strong>der</strong> Systemuntersuchung, die zukünftig nur<br />

noch überprüfen müssen, ob sich Abweichungen fachlich im erlaubten Rahmen bewegen.<br />

6


Systemuntersuchung wird neu ausgerichtet<br />

Zulassungsbescheide künftig nicht mehr befristet<br />

Über Anpassungen in <strong>der</strong> Systemuntersuchung<br />

informierte Lothar Ruppert von <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong> im<br />

Plenum. Zum Stichtag am 1. Januar 2014<br />

gelten die Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Gemeinsamen<br />

Grundsätze, die das operative Geschäft <strong>der</strong><br />

Systemuntersuchung anpassen. Darin ist<br />

festgelegt, dass künftig Systemprüfung und<br />

Pilotprüfung dichter zusammen liegen müssen.<br />

Erfolgt die Pilotprüfung länger als neun<br />

Monate nach <strong>der</strong> Systemprüfung, ist künftig<br />

auch eine neue Systemprüfung erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Im Gegenzug wird <strong>der</strong> Zulassungsbescheid<br />

vom GKV-Spitzenverband dann dauerhaft<br />

erteilt, sofern die Erfor<strong>der</strong>nisse <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />

erfüllt sind. Er gilt, solange die<br />

jährliche Qualitätskontrolle positiv ausfällt.<br />

nachgefragt:<br />

Lothar Ruppert, <strong>ITSG</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Darüber hinaus erhält <strong>der</strong> Software-Ersteller<br />

jährlich von <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong> ein GKV-Zertifikat, das<br />

weiterhin für ein Jahr gilt. Zur maschinellen<br />

Identifizierung <strong>der</strong> systemuntersuchten Software<br />

werden wie bisher von <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong> eine<br />

Produktidentifikation (Prod-ID) und eine<br />

Modifikations-Identifikation (Mod-ID) vergeben.<br />

Darüber hinaus versendet sie künftig<br />

auch die Ergebnisse <strong>der</strong> Systemprüfung.<br />

Bei endgültig negativem Prüfergebnis entzieht<br />

<strong>der</strong> GKV-Spitzenverband die Systemzulassung.<br />

„Auch künftig muss mindestens eine<br />

Systemprüfung pro Jahr erfolgen“, erklärte<br />

Lothar Ruppert.<br />

Die Systemuntersuchung wird neu ausgerichtet. Was bedeutet das für die<br />

Software-Ersteller?<br />

Für die meisten Software-Ersteller än<strong>der</strong>t sich am Ablauf <strong>der</strong> Systemuntersuchung<br />

kaum etwas. Die <strong>ITSG</strong> führt nach wie vor eine jährliche Qualitätskontrolle<br />

durch. Auch die Systemberatungen, abgestimmt auf das jeweils vereinbarte<br />

Dienstleistungspaket, finden im bekannten Zeitrhythmus statt.<br />

Allerdings stellt <strong>der</strong> GKV-Spitzenverband die Bescheide über die Systemzulassung<br />

künftig nur noch einmalig und unbefristet aus – unter <strong>der</strong> Bedingung, dass die<br />

Software die jährliche Qualitätskontrolle besteht. Und die <strong>ITSG</strong> ist dafür zuständig, das GKV-Zertifikat mit begrenztem<br />

Gültigkeitszeitraum zu versenden.<br />

Welche Erkenntnisse nehmen Sie mit vom GKV-InfoShop 2013?<br />

Seitens <strong>der</strong> Software-Ersteller wurden keine Bedenken zur Neuausrichtung <strong>der</strong> Systemuntersuchung geäußert.<br />

Passend zum diesjährigen Motto „Kontinuität“ habe ich den GKV-InfoShop 2013 wie<strong>der</strong> einmal als rundum gelungene<br />

Veranstaltung erlebt – geprägt von einem harmonischen und konstruktiven Informationsaustausch mit den<br />

Software-Erstellern. Insofern freue ich mich schon auf die Veranstaltung im nächsten Jahr.<br />

7


Mit dem Blick <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong><br />

Katharina Decker verstärkt das Kernteam Systemuntersuchung<br />

Software im Einklang mit den rechtlichen<br />

Bestimmungen entwickelt wurde. „In meiner<br />

Ar<strong>bei</strong>t kommen mir meine breiten Kenntnisse<br />

im Beitrags- und Mel<strong>der</strong>echt zugute“, erklärt<br />

die einzige Frau im Kernteam und ergänzt:<br />

„Als Berufseinsteiger wäre man diesen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

nicht gewachsen.“<br />

sie als Themenpatin für die Bereiche Unfallversicherung,<br />

Kurzar<strong>bei</strong>t und das Projekt BEA<br />

innerhalb des Kernteams Systemuntersuchung.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> jährlich rollierenden Zuständigkeit<br />

führt Katharina Decker Systemprüfungen<br />

<strong>bei</strong> den Beratungskunden ihrer Kollegen durch.<br />

Die <strong>ITSG</strong> wendet für die Prüfungen strikt<br />

das Vier-Augen-Prinzip an. Zusätzlich fungiert<br />

Katharina Decker hat gleich doppelt die Seiten<br />

gewechselt: Von ihrer Tätigkeit im Umfeld<br />

<strong>der</strong> Betriebsprüfung <strong>bei</strong> <strong>der</strong> DRV Baden-<br />

Württemberg ging es für sie zum 1. Januar<br />

2012 zunächst als Vertreterin <strong>der</strong> DRV Baden-<br />

Württemberg in die Systemuntersuchung.<br />

Seit dem 1. April 2013 nimmt sie nun für die<br />

<strong>ITSG</strong> die umfassenden Beratungsaufgaben im<br />

Kernteam Systemuntersuchung wahr. „Hier<br />

habe ich ein spannendes Aufgabenfeld<br />

gefunden, in dem ich mich schnell eingelebt<br />

habe“, erzählt sie. Ihr Haupt-Einsatzgebiet<br />

liegt rund um ihre baden-württembergische<br />

Wahlheimat.<br />

Dort berät sie Software-Ersteller in Anwendungsfragen<br />

– aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong>.<br />

Da<strong>bei</strong> legt sie ihr Augenmerk darauf, dass die<br />

nachgefragt:<br />

Wilhelm und Pascal Drecker, UBM Drecker<br />

Die <strong>ITSG</strong> stellt die Systemuntersuchung neu auf.<br />

Was erwarten Sie von <strong>der</strong> Neuausrichtung?<br />

Wilhelm Drecker: Bei den Umstellungen erkennen<br />

wir keine relevanten Än<strong>der</strong>ungen, die sich auf unsere<br />

Ar<strong>bei</strong>t auswirken. Insofern setzen wir die vertrauensvolle<br />

Zusammenar<strong>bei</strong>t fort.<br />

Der GKV-InfoShop fand wie<strong>der</strong> im AOK-<br />

Bildungszentrum Homberg (Ohm) statt. Wie hat es Ihnen dort gefallen?<br />

Pascal Drecker: Im AOK-Bildungszentrum Homberg gefällt es uns sehr gut. Es bietet einen ausgezeichneten Rahmen für<br />

den Austausch untereinan<strong>der</strong>. Deshalb sind wir froh, dass die Veranstaltung auch im nächsten Jahr dort stattfindet.<br />

Welchen Stellenwert nimmt <strong>der</strong> GKV-InfoShop für die ArGe PERSER ein?<br />

Wilhelm Drecker: Als Vertreter <strong>der</strong> Ersteller von Personalabrechnungssoftware fühlen wir uns in <strong>der</strong> ArGe PERSER sehr<br />

mit <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong> verbunden, deshalb besitzt <strong>der</strong> GKV-InfoShop einen hohen Stellenwert für uns.<br />

Das Kernteam Systemuntersuchung:<br />

Um am Datenaustausch für die Meldeverfahren in <strong>der</strong><br />

Sozialversicherung teilnehmen zu dürfen, müssen<br />

Entgeltabrechnungsprogramme „systemuntersucht“<br />

sein. Für diese Qualitätssicherung nimmt das<br />

„Kernteam Systemuntersuchung“ Systemprüfungen<br />

und Modulprüfungen vor. Sie stellen sicher, dass die<br />

Software die Daten entsprechend den gesetzlichen<br />

Bestimmungen auf den vorgesehenen Verfahrenswegen<br />

überträgt. Darüber hinaus beraten die Experten<br />

die Software-Ersteller auch in <strong>bei</strong>trags- und mel<strong>der</strong>echtlichen<br />

Fragen.<br />

8


Updates <strong>bei</strong> Ar<strong>bei</strong>tgebern bleiben Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

Forum 1: Workshop-Termine sollen früher stattfinden<br />

In Forum 1 leiteten Björn Scharatta vom<br />

GKV-Spitzenverband und Harald Eibl von <strong>der</strong><br />

<strong>ITSG</strong> den technisch-fachlichen Erfahrungsaustausch.<br />

Da<strong>bei</strong> machten die Teilnehmer<br />

Verbesserungspotenzial im Zusammenhang<br />

mit Testfällen, Workshops und dem Pflichtenheft<br />

aus. Zwar kommen die Testfälle <strong>bei</strong> den<br />

Software-Erstellern gut an, die Anlagen zum<br />

Pflichtenheft wünschen sie sich künftig aber<br />

wie<strong>der</strong> als Einzeldokumente, nicht gebündelt.<br />

Auch die Optik <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ungsdokumentation<br />

solle dann überar<strong>bei</strong>tet werden – während<br />

die Struktur des Pflichtenhefts in ihrer jetzigen<br />

Form nach wie vor gut ankommt. Einig<br />

waren sich die Teilnehmer vor allem darin,<br />

dass die Workshop-Termine künftig deutlich<br />

früher liegen sollten. Björn Scharatta: „Wir<br />

achten in Zukunft darauf, dass die Workshops<br />

bis Ende November abgeschlossen sind.“<br />

Eine lebhafte Diskussion entstand im Forum<br />

zu <strong>der</strong> Frage, wie Updates <strong>bei</strong> den Anwen<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Software schneller umgesetzt<br />

werden können. Rasch zeichnete sich ab,<br />

dass automatische Updates kein gangbarer<br />

Weg sind. „Mit Hinweisfenster, dass eine<br />

neue Version <strong>der</strong> Software vorliegt, können<br />

wir aber die Aufmerksamkeit deutlich vergrößern“,<br />

erklärte Björn Scharatta. Darüber<br />

hinaus wünschten sich die Software-Ersteller<br />

eine Verschiebung <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ungstermine für<br />

die Kernprüfung um jeweils einen Monat vom<br />

1. Juni auf den 1. Juli und vom 1. Dezember<br />

auf den 1. Januar. Verbesserungen wünschten<br />

sich die Teilnehmer im Bereich <strong>der</strong> Fehlermeldungen.<br />

Im Zentrum <strong>der</strong> Kritik standen unklare<br />

Fehlerbeschreibungen, die von Anwen-<br />

nachgefragt:<br />

Ronald Krüger, GKV-Spitzenverband<br />

<strong>der</strong>n ebenso wie Sachbear<strong>bei</strong>tern <strong>bei</strong> den<br />

Kassen oft falsch interpretiert werden. „Wir<br />

nehmen den Wunsch nach klareren Fehlerbeschreibungen<br />

mit“, versprach Björn<br />

Scharatta.<br />

Welchen Stellenwert hat <strong>der</strong> GKV-InfoShop für Sie?<br />

Der GKV-InfoShop ist eine gute Gelegenheit zum Meinungsaustausch zwischen<br />

Vertretern <strong>der</strong> Software-Ersteller und <strong>der</strong> Sozialversicherungsträger. Dieser Dialog ist<br />

für die konzeptionelle Ar<strong>bei</strong>t gut und wichtig.<br />

Das Jahr 2013 war eher von Kontinuität geprägt: In welchen Bereichen<br />

sehen Sie für die kommenden Jahre den größten Än<strong>der</strong>ungsbedarf?<br />

Än<strong>der</strong>ungsbedarf sehe ich nur dort, wo es im Meldeverfahren hakt. Än<strong>der</strong>ungen um<br />

<strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung willen vorzunehmen, würde niemandem helfen. Beim Datenaustausch zu den Entgeltersatzleistungen<br />

hat sich eindrucksvoll gezeigt, dass es die beste Lösung für Probleme ist, mit Fehlern unaufgeregt umzugehen und<br />

die Verfahren gemeinsam weiterzuentwickeln.<br />

Welche Erkenntnisse nehmen Sie mit vom GKV-InfoShop 2013?<br />

Dass die Vertreter <strong>der</strong> Entgeltabrechnungsprogramme im Plenum auch spontan Beifall klatschen können, wenn<br />

ihnen eine Verbesserung gefällt.<br />

9


Präzisere Angaben im Qualifizierten Meldedialog<br />

Forum 2: Praktische Anpassungen stehen im Mittelpunkt<br />

Volles Programm hatten Tino Opretzka, Ramon<br />

Lang, Mirko Dietzel (alle GKV-Spitzenverband),<br />

Michael Brauwers und Rolf Grüger (<strong>ITSG</strong>) in<br />

Forum 2. Sie informierten über die Neuerung<br />

im Qualifizierten Meldedialog. So wird etwa in<br />

den Datenbaustein Beitragsbemessungsgrenze<br />

(DBBG) ein Feld über die maßgeblichen Sozialversicherungstage<br />

aufgenommen. Es muss<br />

dann ausgefüllt werden, wenn ein Ar<strong>bei</strong>tnehmer<br />

im Laufe eines Kalen<strong>der</strong>monats zu<br />

einer bestehenden Beschäftigung eine<br />

weitere aufnimmt o<strong>der</strong> eine von zwei<br />

Beschäftigungen aufgibt. Außerdem ist es<br />

erfor<strong>der</strong>lich, wenn mehrere Beschäftigungen<br />

innerhalb eines Monats begonnen o<strong>der</strong><br />

beendet werden. Darüber hinaus erfolgen die<br />

Rückmeldungen <strong>der</strong> Krankenkassen künftig<br />

nur noch in dem Sozialversicherungszweig,<br />

in dem die Beitragsbemessungsgrenze überschritten<br />

wurde. Neu eingeführt wird ein<br />

zusätzliches Kennzeichen im Datenbaustein<br />

Krankenversicherung (DBKV). Wird das Feld<br />

„Kennzeichen Gleitzone“ mit dem Wert 2<br />

gefüllt, weiß die Krankenkasse, dass diese<br />

Beschäftigung für die Beurteilung <strong>der</strong><br />

Anwendung <strong>der</strong> Gleitzonenberechnung keine<br />

Bedeutung hat.<br />

Alle diese Än<strong>der</strong>ungen sollen voraussichtlich<br />

zum 1. Januar 2015 in Kraft treten. In <strong>der</strong><br />

Datensatzversion 7 des Entgeltersatzleistungsverfahrens<br />

(EEL) werden die Datenbausteine<br />

DBAP (Ansprechpartner <strong>bei</strong>m Absen<strong>der</strong>) und<br />

DBID (Identifikationsnummer) neu eingeführt.<br />

Durch die Entfernung redundanter Fel<strong>der</strong> konnten<br />

außerdem rund 230 Plausibilitäten aus<br />

dem Datensatz getilgt werden. Zum 1. Januar<br />

2014 werden im Verfahren nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz<br />

(AAG) anstelle<br />

von Kontonummer und Bankleitzahl die<br />

SEPA-Daten IBAN (International Bank Account<br />

Number) und – <strong>bei</strong> Auslandszahlungen – BIC<br />

(Bank Identifier Code) verpflichtend. Das<br />

Zahlstellenmeldeverfahren (ZMV) befindet<br />

sich <strong>der</strong>zeit in einer Konsolidierungsphase.<br />

Hier erinnerten die Referenten daran, die<br />

Sortierreihenfolge <strong>der</strong> Meldungen zu beachten:<br />

Bei in <strong>der</strong> Vergangenheit liegenden<br />

Än<strong>der</strong>ungen müssen alle Meldungen bis<br />

zum eigentlichen Än<strong>der</strong>ungsdatum storniert<br />

und anschließend neu gemeldet werden.<br />

Meldungen für die Vergangenheit überschreiben<br />

keine bereits vorliegenden Meldungen,<br />

das sogenannte Testamentsprinzip wird nicht<br />

angewendet.<br />

Meldegrund Einmalzahlung<br />

Einmalzahlungen werden künftig mit einem eigenen Meldegrund übermittelt – damit werden<br />

die Rückmeldungen über den <strong>bei</strong>tragspflichtigen Teil einer Einmalzahlung eindeutiger und<br />

das Meldevolumen sinkt.<br />

Rückmeldungen <strong>der</strong> Krankenkasse erfolgen dazu nur, wenn die Beitragsbemessungsgrenze<br />

(BBG) in einem Sozialversicherungszweig überschritten wurde o<strong>der</strong> die Einmalzahlung nicht<br />

ver<strong>bei</strong>tragt werden muss, weil bereits das laufende Ar<strong>bei</strong>tsentgelt die BBG überschreitet.<br />

Achtung: Wenn auf die Einmalzahlungen keine Beiträge entrichtet werden müssen,<br />

wird für die jeweiligen Zweige <strong>der</strong> Wert 0 eingetragen.<br />

10


Neue DAV erfolgreich gestartet<br />

Forum 3: Übergangsfrist für BKK Mobil Oil endet<br />

In Forum 3 stellten Michael Wernitz (BITMARCK Service), Eric Schloen<br />

(Mobil ISC) und Wilhelm Drecker (ArGe PERSER) den Verlauf <strong>der</strong> Einrichtung<br />

<strong>der</strong> Datenannahme- und Verteilstelle (DAV) von Mobil ISC vor.<br />

Entgegen <strong>der</strong> ursprünglichen Pläne für eine Stichtagsregelung hatten<br />

sich die Beteiligten im Anschluss an den GKV-InfoShop 2012 dazu entschieden,<br />

für einen Übergangszeitraum Meldungen an die BKK Mobil<br />

Oil sowohl über die alte Kopfstelle <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

BITMARCK als auch über die neue DAV von<br />

Mobil ISC entgegenzunehmen. Seit dem<br />

1. Juli 2013 sind Meldungen an die Mobil<br />

ISC möglich; die Betriebsnummerndatei<br />

wurde allerdings noch nicht ausgerollt,<br />

die Auslieferung hat zum 1. Oktober<br />

begonnen. Ab dem 1. Januar 2014 können<br />

Meldungen an die BKK Mobil Oil dann nur<br />

noch über Mobil ISC erfolgen und werden<br />

ab diesem Termin von <strong>der</strong> BITMARCK<br />

zurückgewiesen.<br />

Als zweite Krankenkasse neben <strong>der</strong> BKK<br />

Mobil Oil hat inzwischen auch die BKK vor<br />

Ort ihr Krankenkassensystem auf oscare<br />

umgestellt und dafür die Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

mit Mobil ISC als ihrer neuen DAV begonnen.<br />

Auch für die BKK vor Ort soll die Umstellung<br />

in einem Übergangszeitraum<br />

stattfinden, <strong>der</strong> am 1. Januar 2014<br />

beginnt. Ab dann können die Ar<strong>bei</strong>tgeber<br />

Daten für die Kasse über Mobil ISC übertragen.<br />

Bis zum 30. Juni 2014 bleibt es aber<br />

weiter möglich, die Meldungen auch über<br />

nachgefragt:<br />

Eric Schloen / Thomas Krauß, Mobil ISC<br />

BITMARCK zu senden, ab dem 1. Juli 2014 bleibt dann Mobil ISC die<br />

einzige Annahmestelle <strong>der</strong> BKK vor Ort. Dass sich die neue Kopfstelle<br />

auf die Bedürfnisse ihrer Kommunikationspartner einstellt, berichtete<br />

Eric Schloen: „Die Ar<strong>bei</strong>tgeber nehmen häufig früh morgens Kontakt<br />

zu uns auf, deshalb haben wir unsere Servicezeiten um eine Stunde auf<br />

7 bis 17 Uhr vorverlegt.“<br />

Die Datenannahme- und Verteilstelle (DAV) <strong>der</strong> Mobil ISC ist<br />

erfolgreich gestartet. Welchen Beitrag hatte <strong>der</strong> GKV-InfoShop<br />

daran?<br />

Eric Schloen: Durch den Austausch auf dem GKV-InfoShop 2012 haben<br />

wir den wichtigen Hinweis bekommen, dass die ursprünglich geplante<br />

Stichtagsumstellung auf die neue DAV nicht funktioniert hätte. In<br />

vielen Gesprächen auch am Rande <strong>der</strong> Foren, haben wir uns mit den<br />

Software-Erstellern ausgetauscht und ein praxistaugliches Szenario<br />

entwickelt. Man kann also sagen: Ohne den GKV-InfoShop 2012 wäre <strong>der</strong> Start vermutlich nicht so erfolgreich verlaufen.<br />

Welche Impulse nehmen Sie mit vom GKV-InfoShop 2013?<br />

Thomas Krauß: Uns hat insbeson<strong>der</strong>e gefreut, dass die Software-Ersteller mit uns so konstruktive Diskussionen geführt<br />

haben – obwohl wir ihnen ja auch viel Ar<strong>bei</strong>t gemacht haben. Der GKV-InfoShop 2013 war für uns die Bestätigung, dass<br />

es eine gute Entscheidung war, die Sorgen <strong>der</strong> Software-Ersteller ernst zu nehmen. Wir werden auch künftig den Dialog<br />

suchen, um unsere Prozesse stetig zu optimieren. Hierfür bietet <strong>der</strong> GKV-InfoShop genau die richtige Plattform.<br />

Ortswechsel für den GKV-InfoShop – Wie hat es Ihnen im AOK-Bildungszentrum Homberg (Ohm) gefallen?<br />

Eric Schloen: Ich kenne das AOK-Bildungszentrum Homberg (Ohm) noch aus „alten Zeiten“. Es genießt nicht umsonst einen<br />

tollen Ruf und ich habe mich sehr gefreut, mal wie<strong>der</strong> dorthin zu kommen. Homberg hat den passenden Rahmen für eine<br />

durch und durch gelungene Veranstaltung geboten.<br />

11


Zeitersparnis vorprogrammiert<br />

Forum 4: Elektronisch unterstützte Betriebsprüfung startet am 1. Januar<br />

Olaf Schilling (DRV Bund), Reinhold Baumhove<br />

(<strong>ITSG</strong> <strong>GmbH</strong>), Pascal Drecker (UBM<br />

Drecker) und Ralf Eckhardt (Eckhardt <strong>GmbH</strong>)<br />

informierten in Forum 4 über den aktuellen<br />

Stand <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> elektronisch<br />

unterstützen Betriebsprüfung (euBP). „Seit<br />

dem 1. Juli 2012 hat es erst rund 300 Betriebsprüfungen<br />

<strong>der</strong> Entgeltabrechnungen<br />

gegeben, von denen etwa die Hälfte kurz vor<br />

dem Abschluss stehen“, berichtete Olaf<br />

Schilling. „Deshalb wurde die Pilotphase bis<br />

Ende 2013 ausgedehnt.“ Nun sind insgesamt<br />

rund 1.000 Betriebsprüfungen terminiert.<br />

Im Laufe <strong>der</strong> ersten Prüfungen hatte sich<br />

rasch herausgestellt, dass die Schnittstelle<br />

angepasst werden muss. In <strong>der</strong> Version 2.1.0<br />

hat sie ihre endgültige Struktur bereits gefunden.<br />

Bis zur Veröffentlichung <strong>der</strong> finalen<br />

Version 3.0.0 werden aber noch redaktionelle<br />

Än<strong>der</strong>ungen vorgenommen. „Software-<br />

Ersteller können mit <strong>der</strong> Version 2.1.0 deshalb<br />

problemlos weiterar<strong>bei</strong>ten“, erklärte<br />

Olaf Schilling.<br />

Zu Jahresbeginn werden dann auch Rückmeldungen<br />

eingeführt. Für sie werden die Datensätze<br />

Grunddaten für Meldekorrekturen<br />

(DSGM) und Ursprungsmeldung (DSUM) neu<br />

eingeführt. Die Referenten empfahlen den<br />

Unternehmen, soweit möglich Belege einzuscannen<br />

und elektronisch zu archivieren.<br />

Einigkeit bestand im Forum darüber, dass mit<br />

dem elektronischen Verfahren die Betriebsprüfung<br />

durch die Deutsche Rentenversicherung<br />

Bund wesentlich schneller zum Abschluss<br />

kommt.<br />

„Bis zum Jahresende evaluieren wir das<br />

Verfahren, zunächst durch Software-<br />

Ersteller, Ar<strong>bei</strong>tgeber und Steuerberater,<br />

nachgefragt:<br />

Olaf Schilling, DRV Bund<br />

anschließend intern, bevor es am 1. Januar<br />

2014 dann offiziell startet“, skizzierte Olaf<br />

Schilling das weitere Vorgehen. Er dankte den<br />

Software-Erstellern für ihre umfangreiche<br />

Mitar<strong>bei</strong>t in <strong>der</strong> Pilotphase. „Lei<strong>der</strong> hatten wir<br />

erst <strong>bei</strong> einer einzigen Betriebsprüfung auch<br />

Finanzbuchhaltungsdaten vorliegen – in<br />

diesem Bereich fehlt uns ein regelmäßiger<br />

Kontakt“, resümierte er.<br />

Die elektronisch unterstützte Betriebsprüfung startet am 1. Januar 2014.<br />

Was verbessert sich damit für Ar<strong>bei</strong>tgeber?<br />

Die elektronisch unterstützte Betriebsprüfung (euBP) vereinfacht dem Ar<strong>bei</strong>tgeber<br />

die Vorbereitung auf eine anstehende Betriebsprüfung. Bei dem Verfahren müssen<br />

dem Prüfer vor Ort weniger o<strong>der</strong> keine Unterlagen mehr vorgelegt werden. Das<br />

spart Zeit und Geld. Übrigens: Das Verfahren euBP wird den Ar<strong>bei</strong>tgebern optional<br />

angeboten.<br />

Was än<strong>der</strong>t sich für Betriebsprüfer durch das elektronische Verfahren?<br />

Die Prüfer können sich in <strong>der</strong> Dienststelle noch besser auf den Vor-Ort-Termin vorbereiten und schon vorab<br />

gezielt Unterlagen und Belege für die weitere Prüfung anfor<strong>der</strong>n. Ganz wichtig: Der persönliche Kontakt mit den<br />

Ar<strong>bei</strong>tgebern und die Beratung bleiben erhalten.<br />

Der GKV-InfoShop fand wie<strong>der</strong> im AOK-Bildungszentrum Homberg (Ohm) statt. Wie hat es Ihnen gefallen?<br />

Die offene Atmosphäre ermöglichte einen angenehm direkten Austausch mit allen Teilnehmern. Die Räumlichkeiten<br />

boten dazu den passenden Rahmen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an alle Mitar<strong>bei</strong>ter des Bildungszentrums für<br />

den hervorragenden Service.<br />

12


Qualitätssicherung bleibt weiter im Fokus<br />

Forum 5: Meldedaten zur Unfallversicherung müssen besser werden<br />

In Forum 5 informierte Norbert Lehner von<br />

<strong>der</strong> Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />

(DGUV) über die Neuerungen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Datenmeldung<br />

zur Unfallversicherung. Zwar wird<br />

seit dem 1. Dezember 2012 das Zentrale Mitgliedsnummernverzeichnis<br />

(ZMNRV) genutzt<br />

und <strong>bei</strong> den Meldungen das Feld MITGLIEDS-<br />

NR im Datenbaustein Unfallversicherung mit<br />

dem Verzeichnis abgeglichen. Dennoch enthielt<br />

das Verzeichnis <strong>bei</strong>nahe zwei Drittel irrelevanter<br />

Daten. Deshalb fand zum 30. September<br />

eine Bereinigung statt, nach <strong>der</strong> von<br />

zuvor 21,3 Millionen Mitgliedsnummern nur<br />

noch 9,3 Millionen übrigblieben.<br />

Weiter bemängelte Norbert Lehner die dürftige<br />

Qualität <strong>der</strong> Meldungen zur Gefahrtarifstelle.<br />

Obwohl die DGUV bereits seit dem<br />

1. Oktober 2008 eine Gefahrtarifstellen-Datei<br />

zum Download zur Verfügung stellt, wurden<br />

im Meldejahr 2012 rund 3,1 Millionen verschiedene Werte für die<br />

Gefahrtarifstellen übermittelt. „Darunter befinden sich Einträge wie<br />

Putzen, Gewürze, Hausmeister“, berichtete Norbert Lehner.<br />

Um die Datenqualität in diesem Bereich zu verbessern, soll das Feld<br />

Gefahrtarifstelle (GTST) künftig in <strong>der</strong> Kernprüfung entwe<strong>der</strong> mit<br />

<strong>der</strong> Betriebsnummer <strong>der</strong> Gefahrtarifstelle in Verbindung mit <strong>der</strong><br />

Gefahrtarifstellendatei abgeglichen werden o<strong>der</strong> über das ZMNRV<br />

in Verbindung mit <strong>der</strong> Betriebsnummer in <strong>der</strong> Unfallversicherung<br />

(BBNRUV) und <strong>der</strong> Mitgliedsnummer (MNR). Neu geregelt wurde in<br />

nachgefragt:<br />

Norbert Lehner, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung<br />

Der Abgabetermin <strong>der</strong> GKV-Jahresmeldung liegt im kommenden Jahr<br />

schon am 15. Februar. Was versprechen Sie sich davon?<br />

Durch das Vorziehen des Termins sollen die Unfallversicherungs-Träger den<br />

DBUV-Lohnnachweis frühzeitiger vollständig vorliegen haben. Damit ist auch<br />

die Einhaltung <strong>der</strong> Fristen für die Umlagerechnung und die Berechnung des<br />

Lastenausgleichs durch das Bundesversicherungsamt verbunden. Im nächsten<br />

Jahr werden wir messen können, ob die gewohnte Umlage dann bereits im April<br />

errechnet werden könnte.<br />

Sie haben auf eine hohe Fehlerquote <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Meldung <strong>der</strong> Gefahrtarifstellen hingewiesen. Was muss<br />

sich än<strong>der</strong>n?<br />

Die richtige Meldung <strong>der</strong> Gefahrtarifstelle ist die Grundlage für eine richtige Berechnung des Beitrags<br />

zur Unfallversicherung. Deshalb haben wir im Forum vereinbart, ab dem kommenden Jahr in den<br />

Entgeltabrechnungsprogrammen eingeschränkte Meldemöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, um die Qualität<br />

<strong>der</strong> gemeldeten Gefahrtarifstellen zu steigern.<br />

diesem Jahr die Berechnung des Mindest-Jahresar<strong>bei</strong>tsverdiensts. Für<br />

die Personengruppen 109, 110 und 118 muss dieses Mindestentgelt ab<br />

sofort aus den tatsächlich geleisteten Ar<strong>bei</strong>tsstunden und dem da<strong>bei</strong><br />

geltenden Stundensatz errechnet werden. Mit dem Gesetz zur Neuorganisation<br />

<strong>der</strong> bundesunmittelbaren Unfallkassen (BUK-NOG) wurden<br />

die Fusion <strong>der</strong> Unfallkasse des Bundes mit <strong>der</strong> Eisenbahnunfallkasse<br />

sowie <strong>der</strong> Unfallkasse Post und Telekom mit <strong>der</strong> Berufsgenossenschaft<br />

für Transport und Verkehrswirtschaft rechtlich bestätigt.<br />

13


Der Betrieb kann beginnen<br />

Forum 6: Projekt BEA startet am 1. Januar 2014<br />

In Forum 6 erklärte Stefan Schnei<strong>der</strong> von <strong>der</strong><br />

Bundesagentur für Ar<strong>bei</strong>t (BA) den aktuellen<br />

Stand im Projekt BEA (Bescheinigungen<br />

elektronisch annehmen). Zum 1. Januar 2014<br />

können die Datenübertragungen beginnen.<br />

Die gesetzliche Grundlage hat <strong>der</strong> Bundesrat<br />

im September geschaffen. Für das Verfahren<br />

hat die BA eine neue Annahmestelle mit<br />

<strong>der</strong> Betriebsnummer BBNR 76665732 einrichten<br />

lassen. Der Datenaustausch orientiert<br />

sich an den Gemeinsamen Grundsätzen und<br />

nutzt mit dem eXTra-Format und dem GKV-<br />

Kommunikationsserver etablierte Formate<br />

und Übertragungswege.<br />

Weil die Teilnahme an dem Verfahren freiwillig<br />

ist, warb Stefan Schnei<strong>der</strong> <strong>bei</strong> den<br />

Software-Erstellern darum, dass sie es in<br />

ihre Entgeltabrechnungsprogramme aufnehmen.<br />

Ar<strong>bei</strong>tgeber profitieren in dem<br />

Verfahren davon, dass sie nicht mehr <strong>bei</strong><br />

je<strong>der</strong> Beendigung eines Ar<strong>bei</strong>tsverhältnisses<br />

eine Ar<strong>bei</strong>tsbescheinigung ausstellen und<br />

versenden müssen. Sie sparen sich den<br />

Aufwand für die Erstellung. Und <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

BA entfallen Datenübertragung sowie die<br />

damit verbundene Fehlergefahr. Darüber<br />

hinaus können die elektronisch erstellten<br />

Bescheinigungen unkompliziert archiviert<br />

werden. Der Projektleiter betonte, dass die<br />

nachgefragt:<br />

Stefan Schnei<strong>der</strong>, Bundesagentur für Ar<strong>bei</strong>t<br />

Meldungen zu BEA ausschließlich anlassbezogen<br />

erfolgen – auf Wunsch eines<br />

Ar<strong>bei</strong>tnehmers o<strong>der</strong> wenn er aus einem<br />

Beschäftigungsverhältnis ausscheidet. Damit<br />

erfolgt keine Vorratsdatenspeicherung.<br />

Darüber hinaus darf <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tnehmer entscheiden,<br />

ob die Bescheinigung in dem<br />

neuen elektronischen Verfahren übertragen<br />

werden darf o<strong>der</strong> wie bisher per Post versendet<br />

werden muss. Von allen übermittelten<br />

Bescheinigungen erhält <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tnehmer<br />

außerdem eine Kopie <strong>der</strong> gemeldeten Daten<br />

per Post. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen<br />

ihm die Daten auch als PDF-Dokument zum<br />

Download bereitgestellt werden. Dann wird<br />

es für die Sachbear<strong>bei</strong>ter <strong>der</strong> BA auch eine<br />

Funktion zum Versionsvergleich aufeinan<strong>der</strong>folgen<strong>der</strong><br />

Bescheinigungen geben.<br />

Am 1. Januar 2014 startet die Datenannahme für das BEA-Verfahren. Wo<br />

sehen Sie die größten Herausfor<strong>der</strong>ungen?<br />

Bei <strong>der</strong> Einführung eines neuen Meldeverfahrens liegt die Herausfor<strong>der</strong>ung darin,<br />

effiziente Geschäftsprozesse und Werkzeuge für die Verar<strong>bei</strong>tung von Daten zu<br />

finden, die außerhalb des erwarteten Wertebereichs gemeldet werden.<br />

Welche Verbesserungen sind für Ar<strong>bei</strong>tgeber mit BEA verbunden?<br />

Ar<strong>bei</strong>tgebern, die das BEA-Verfahren nutzen, stehen alle Daten für die<br />

relevanten Bescheinigungen bereits in ihren Personal-Abrechnungssystemen zur Verfügung. Die Übermittlung<br />

an die Bundesagentur für Ar<strong>bei</strong>t wird durch den elektronischen Weg stark vereinfacht und auch billiger.<br />

Welche Erkenntnisse nehmen Sie mit vom GKV-InfoShop 2013?<br />

Mich hat sehr positiv gestimmt, dass viele <strong>der</strong> vertretenen Software-Ersteller bereits im kommenden Jahr die<br />

Übermittlungsfunktion für Ar<strong>bei</strong>ts- und Nebeneinkommensbescheinigungen für das Ar<strong>bei</strong>tslosengeld implementieren<br />

wollen, einige von ihnen sogar schon in <strong>der</strong> ersten Jahreshälfte.<br />

14


nachgefragt:<br />

Michael Wernitz, BITMARCK Service<br />

Der Datenaustausch im Meldewesen hat sich fest etabliert und die Verfahren laufen routiniert. Wo sehen Sie noch<br />

Än<strong>der</strong>ungsbedarf?<br />

Einen dringenden Än<strong>der</strong>ungsbedarf sehe ich aus Sicht einer Datenannahme- und Verteilstelle (DAV) zurzeit nur im Bereich <strong>der</strong> korrekten<br />

Zuordnung <strong>bei</strong>m Rückweg von <strong>der</strong> DAV zum Ar<strong>bei</strong>tgeber beziehungsweise <strong>bei</strong>m Wechsel <strong>der</strong> Empfänger-Betriebsnummer o<strong>der</strong> aber, wenn mehrere<br />

Empfängerstellen unter <strong>der</strong> Betriebsnummer eines meldenden Ar<strong>bei</strong>tgebers existieren. Vom Projekt OMS wünsche ich mir, dass <strong>bei</strong> allem, was geän<strong>der</strong>t<br />

o<strong>der</strong> optimiert werden soll, Aufwand, Nutzen, Kosten und Einsparungen in einem vertretbaren o<strong>der</strong> in einem gesunden Verhältnis stehen.<br />

Immer wie<strong>der</strong> müssen Sie Daten im Ersatzverfahren zum Kommunikationsserver per Post verschicken. Wie kann das aus Ihrer<br />

Sicht verhin<strong>der</strong>t werden?<br />

Solange es keine Quittierungsverpflichtung gibt und die DAVen auch dann ins Ersatzverfahren gehen müssen, wenn sie genau wissen, dass <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tgeber die Dateien schon<br />

mehrfach erhalten hat, werden wir um den überflüssigen Versand <strong>der</strong> Protokolle nicht umhin kommen. Eine Verbesserung wäre es schon, wenn in allen Entgeltabrechnungsprogrammen<br />

die Quittierungen automatisiert ablaufen würden. Alternativ könnten wir auch die Dateien verschlüsselt per E-Mail an den Ar<strong>bei</strong>tgeber senden, wenn er sie in<br />

einer festgelegten Anzahl abgerufen hat, ohne ihren Erhalt zu quittieren.<br />

Anzahl Ersatzverfahren pro Monat <strong>bei</strong> <strong>der</strong> BITMARCK<br />

Anzahl Quittungen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> BITMARCK<br />

600.000<br />

50.000<br />

500.000<br />

40.000<br />

400.000<br />

30.000<br />

300.000<br />

20.000<br />

200.000<br />

10.000<br />

100.000<br />

0<br />

Jan. 13 Feb. 13 Mrz. 13 Apr. 13 Mai 13 Juni 13 Juli 13<br />

0<br />

Jan. 13 Feb. 13 Mrz. 13 Apr. 13 Mai 13 Juni 13 Juli 13<br />

nachgefragt:<br />

Tobias Mihalek, BARMER GEK<br />

Der Qualifizierte Meldedialog läuft seit 20 Monaten. Wie beurteilen Sie das Verfahren, und wie haben sich die Fallzahlen seit <strong>der</strong><br />

Einführung entwickelt?<br />

Das Verfahren an sich funktioniert technisch mittlerweile gut, aber <strong>bei</strong> den Teilnehmern treten noch individuelle Probleme auf. Bei großen<br />

Kassen können heute noch bis zu 80 Prozent aller Mehrfachbeschäftigungen nicht vollständig beurteilt werden, weil noch Meldungen zu einem<br />

o<strong>der</strong> mehreren Beschäftigungsverhältnissen fehlen. Hier ist noch einiges zu tun. Und es zeigt sich, dass nur in einem sehr geringen Bruchteil<br />

aller Mehrfachbeschäftigungen überhaupt eine Koordination <strong>der</strong> Kasse notwendig gewesen wäre. So konnten wir <strong>bei</strong> <strong>der</strong> BARMER GEK, einer<br />

<strong>der</strong> größten Kassen Deutschlands, in diesem Jahr bisher von über 600.000 Meldungen gerade einmal 165 Fälle in <strong>der</strong> Gleitzone feststellen, <strong>bei</strong><br />

denen diese auch im Mehrfachbezug anzuwenden war. Dazu kommen über 2.000 Fälle, <strong>bei</strong> denen die Beitragsbemessungsgrenze tangiert war<br />

– insgesamt ein fragwürdiges Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag.<br />

Was muss sich aus Ihrer Sicht än<strong>der</strong>n?<br />

Massenmeldeverfahren sollten auch nur für in Massen vorkommende Fälle verwendet werden. Millionen von Meldungen jährlich für nur sehr wenige wirkliche Koordinationsfälle<br />

aufrecht zu erhalten, nützt we<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tgebern noch Krankenkassen. Aus meiner Sicht sollte <strong>der</strong> Fortbestand <strong>der</strong> Meldeverfahren innerhalb <strong>der</strong> Gleitzone kritisch hinterfragt<br />

werden. Das Meldeverfahren zur Beitragsbemessungsgrenze hingegen halte ich für sehr sinnvoll. Dort werden auch ganz an<strong>der</strong>e Summen bewegt. Wir sollten das<br />

Meldevolumen vermin<strong>der</strong>n und auf die wirklich relevanten Fälle begrenzen.<br />

15


Impressionen / Impressum<br />

Kein Grund zur Aufregung: Harmonische Stimmung prägte den<br />

14. GKV-InfoShop<br />

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