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Der Menschenrechtsbericht der Stadt Graz 2012 - ETC Graz

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4. Soziale und wirtschaftliche Menschenrechte<br />

39<br />

von Erstsprachen – an den <strong>Graz</strong>er Schulen zu realisieren?<br />

Kennen Sie auch explizite Maßnahmen (Welche?<br />

Von wem gesetzt?), um die Mehrsprachigkeit an <strong>Graz</strong>er<br />

Schulen aktiv zu för<strong>der</strong>n?<br />

Ergebnisse aus den Fokusgruppeninterviews<br />

Die Empfehlung 22 nannten 13 TeilnehmerInnen<br />

(44,8% <strong>der</strong> Befragten) bereits bei <strong>der</strong> Frage 1 als eine<br />

<strong>der</strong> drei wichtigsten Empfehlungen. 7 TeilnehmerInnen<br />

beurteilten diese als teilweise umgesetzt.<br />

13 TeilnehmerInnen ließen diese Frage ohne Antwort. 3<br />

TeilnehmerInnen nannten Projekte <strong>der</strong> NMS St. Andrä,<br />

in <strong>der</strong>en Rahmen die SchülerInnen ihre kulturellen Gewohnheiten<br />

in ihrer Erstsprache vorgestellt haben. Je 2<br />

TeilnehmerInnen führten das Sprachenforum, die Integrationsassistenz<br />

in den Schulen, die StützlehrerInnen<br />

in den jeweiligen Erstsprachen <strong>der</strong> SchülerInnen und<br />

das Fach „Interkulturelles Lernen“ als ihnen bekannte<br />

konkrete Initiativen an. Ein Teilnehmer vermerkte allgemein<br />

die Projekte von SALE, ISOP, vom Integrationsbüro<br />

und das Projekt „Wir sind <strong>Graz</strong>“ von <strong>der</strong> ARGE<br />

Jugend, das an 15 <strong>Graz</strong>er Volksschulen durchgeführt<br />

wird.<br />

In <strong>der</strong> Diskussion wurden darüber hinaus noch folgende<br />

Initiativen von den TeilnehmerInnen genannt:<br />

- Rollups in den Magistratsräumlichkeiten mit „Willkommensbotschaften“<br />

in 25 Sprachen<br />

- Auflage von mehrsprachigem Informationsmaterial in<br />

Ämtern<br />

- Beschriftungen in mehreren Sprachen in <strong>Graz</strong>er Kin<strong>der</strong>gärten<br />

- Kin<strong>der</strong>gärtnerInnen mit Migrationsgeschichte werden<br />

gezielt gesucht<br />

- Vorschule als neues Modell<br />

- Unterricht in <strong>der</strong> Erstsprache ab 5 Kin<strong>der</strong>n einer Sprache<br />

pro Klasse – zusätzlich und freiwillig<br />

- Kin<strong>der</strong>gartendokumente sind mittlerweile in 26 Sprachen<br />

erhältlich<br />

- „Mobilly – Spielend Deutsch lernen“ – Sprachför<strong>der</strong>ung<br />

für vierjährige Kin<strong>der</strong><br />

Ergebnisse aus <strong>der</strong> schriftlichen Befragung<br />

<strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>atsklubs<br />

We<strong>der</strong> dem Grünen-ALG-Klub noch dem ÖVP-Klub<br />

sind konkrete Initiativen des Landesschulrates, des<br />

Bezirksschulrates o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er AkteurInnen betreffend<br />

<strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> o.a. Empfehlung bekannt.<br />

<strong>Der</strong> SPÖ-Klub verweist auf zahlreiche Subventionsbeschlüsse<br />

für Projekte <strong>der</strong> Caritas, die insbeson<strong>der</strong>e auf<br />

die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Erstsprache abzielen.<br />

Im weiteren Sinne werden seitens <strong>der</strong> ÖVP folgende<br />

Beispiele genannt:<br />

- Einrichtung einer bilingualen Volksschule in <strong>Graz</strong><br />

(Deutsch/BKS)<br />

- Etablierung <strong>der</strong> bilingualen Volksschule Geidorf<br />

(Deutsch/Englisch) im Aufbau<br />

Wer müsste welche konkreten Initiativen setzen, um<br />

Mehrsprachigkeit an den <strong>Graz</strong>er Schulen, v.a. aber die<br />

Verwendung <strong>der</strong> Erstsprache aktiv zu för<strong>der</strong>n?<br />

Ergebnisse aus den Fokusgruppeninterviews<br />

Zu diesem Punkt wurden in den Diskussionen keine<br />

verwertbaren Informationen angesprochen, und etwa<br />

ein Viertel <strong>der</strong> Befragten (7 TeilnehmerInnen) hat die<br />

Frage schriftlich ebenfalls ohne Antwort gelassen.<br />

In den Fragebögen for<strong>der</strong>ten 6 TeilnehmerInnen den<br />

Landesschulrat und das <strong>Graz</strong>er <strong>Stadt</strong>schulamt auf, verstärkte<br />

Initiativen zu setzen. Die vorgeschlagenen Initiativen<br />

erstrecken sich von „anordnen“ (2 Nennungen)<br />

über die Ermutigung zur Verwendung <strong>der</strong> Erstsprache<br />

(2 Nennungen) bis hin zur Einstellung mehrsprachiger<br />

LehrerInnen (4 Nennungen). Weitere 4 TeilnehmerInnen<br />

sahen die Politik (<strong>Stadt</strong>, Land und Bund) als Initiatoren,<br />

machten aber keine konkreten Vorschläge. Weitere<br />

Einzelnennungen bezogen sich auf die LehrerInnen,<br />

den Menschenrechtsbeirat, Bürgermeister Siegfried<br />

Nagl, die Antidiskriminierungsstelle, das Bildungsressort<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong> und die Eltern. Konkrete Initiativen wurden<br />

hier auch nicht genannt.<br />

Am besten bewertet haben die TeilnehmerInnen die<br />

Empfehlung 21 – die Erhöhung des Angebotes an Lernund<br />

Nachmittagsbetreuung sowie Sprachför<strong>der</strong>ung.<br />

Über drei Viertel <strong>der</strong> Befragten beurteilten diese Empfehlung<br />

zumindest als teilweise o<strong>der</strong> sehr weit umgesetzt.<br />

Ergebnisse aus <strong>der</strong> schriftlichen Befragung<br />

<strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>atsklubs<br />

Generell wird vom ÖVP-Klub darauf verwiesen, dass<br />

Mehrsprachigkeit seitens <strong>der</strong> ÖVP immer begrüßt und<br />

geför<strong>der</strong>t wurde (z.B. muttersprachliche BetreuerInnen<br />

in Kin<strong>der</strong>gärten).<br />

<strong>Der</strong> Grüne-ALG-Klub führt dazu folgende Initiativen an:<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong> soll:<br />

- bei <strong>der</strong> Entwicklung neuer Schulstandorte verstärkt<br />

mehrsprachigen Unterricht (nicht nur in Englisch) einfor<strong>der</strong>n<br />

- die Arbeitssituation muttersprachlicher Lehrkräfte verbessern

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