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22.01.2014 Aufrufe

SPORTLICHES VR Classics brachte es auf den Punkt: „Das war ein Glanztag von Damon Hill.“ Die Rangierung auf die Plätze zwei und drei fiel im Richterkollegium nicht einhellig aus: Beide Paare blieben ohne größere Fehler, aber auch ohne die vom Siegerpaar heraus gerittenen Höhepunkte, etwa in den gleichmäßigen Übergängen in der Passage-Piaffe-Tour und in der elegant losgelassenen Schrittour des Fuchshengstes, so dass der Abstand zur Siegerin deutlich war. Zwei Richter sahen Isabell Werth auf dem zweiten Platz (insgesamt dritter Platz mit 77.70%), drei Richter Kristina Sprehe, so dass diese mit 78.55% die Nase knapp vorne hatte. Die Hälfte der für die Kür Qualifizierten erreichte über 70%, die Erwartungen waren am Sonntagvormittag also entsprechend hoch und der Andrang des Publikums so groß wie zuletzt vor drei Jahren, als die damaligen Shooting Stars Totilas und Edward Gal die Bühne in Neumünster betraten. Und keiner wurde enttäuscht. Helen und Damon hielten das hohe Niveau des Vortages mit einer fehlerfreien ausdrucksstarken Vorstellung. Nach der Prüfungsanspannung direkt in den Entspannungsmodus umschalten zu können und die Halle dicht an den Zuschauern entlang am langen Zügel losgelassen schreitend zu verlassen – allein das kennzeichnet die Weltklasse des besten deutschen Dressurpferdes (87.80%). Auf die Frage, ob sie denn nun die 90% anpeilt, antwortet Helen Langehanenberg: „Natürlich wäre das schön eines Tages. Aber daran denke ich nicht. Ich will in jeder Prüfung nur mein Bestes geben. Und heute war ich wirklich super zufrieden.“ Auch Kristina Sprehe strahlte (84.42%). Desparados Piaffen waren deutlich verbessert. „Heute war er voller Power und Lust. Es war toll ihn zu reiten.“ Die lachende Dritte im Bund der deutschen Dressurstars war Isabell Werth (dritter Platz 83.00%), die einen konzentrierten Don Johnson lobte. „Manchmal muss er noch wie ein kleiner Junge losbuckeln, aber heute hatte ich es leicht mit ihm, er blieb die ganze Zeit bei mir“. Zwei weitere Reiter erhielten über 80%, die Foto: www.toffi-images.de Alexandra Bimschas und Dick Tracy - Champions der Pferdestadt Neumünster im Dressurviereck. beiden Däninnen des Finales. Beide wollen nach Göteborg und benötigten wichtige Punkte aus der Prüfung. Anna Kasprzak stellte Donnperignon mit fast gleichmäßigen Piaffen sehr gut vor und erhielt 81.07% (3. Platz). Als vorletzte Starterin entfachte Sidsel Johansen mit der sicherlich schönsten Kürmusik der ganzen Prüfung (Medley aus Carmen von Bizet) Emotionsstürme auf den Tribünen. Dieses Paar appellierte mit seiner Frische und der eleganten Choreographie auch an die ästhetische Seite des Publikums. Die Richter gaben 80.05%, mit dem fünften Platz wahrten sie die Chance auf einen Finalplatz in Göteborg. Championat der Pferdestadt Neumünster Eleganz der Dressur Anabel Balkenhol hatte in der kleinen internationalen Tour ihr Nachwuchspferd Diamonds Forever gesattelt, einen schicken, gleichmäßigen Hannoveraner von Depardieu/Warkant, den sie sowohl im Grand Prix, als auch im GP Spezial auf den zweiten Platz ritt (GPS 70.42%). Ingesamt eine Spur besser sahen die Richter ihre Londoner Mannschaftskameradin Kristina Sprehe, die den leichtfüßigen Donnerhall- Sohn Donnerball jeweils vorne platzieren konnte, auch aufgrund seiner wunderbar losgelassenen, ausdrucksvollen Passage, die einige Haken in der Prüfung vergessen machten (70.79% im GPS). Hinter ihnen konnte sich Lokalmatadorin Alexandra Bimschas einreihen. Auf einem Pferd ihrer jetzigen Chefin Cornelia Böckmann-Heinrich, dem De Niro/Argentinus Nachkommen Dick Tracy, gewann sie die Bronzeschleife im GP Spezial, der auch als Championat der Pferdestadt Neumünster ausgelobt war. Als Bestplatzierte aus S-H/HH gewann sie damit die Schärpe des Champions der Pferdestadt Neumünster. Auch mit Nachwuchspferd Donna Medici war Bimschas erfolgreich. Das Paar gewann den St. Georg am Donnerstag und wurde Zweiter im Preis des Trakehner Verbandes (Inter I) hinter Falk Rosenbauer auf dem achtjährigen Hohe Lufts Ramstein. Im St. Georg rückte ein neues Dressurpaar erstmals in das Rampenlicht des gehobenen Dressursports: Caroline Wilm (Tasdorf ) errang Bronze mit Neuerwerbung First Class, einer neunjährigen Fürst Heinrich-Tochter, die im Dezember im Nürnberger Burgpokal mit Juliane Brunckhorst den zweiten Platz belegt hatte. Foto: www.reitsportfoto.de Maximilian Gräfe CHAMPIONAT DER JUNIOREN UND JUNGEN REITER Wurden als Champions der Pferdestadt Neumünster der Junioren und Jungen Reiter gekürt: Maximilian Gräfe und Casalito DIE JUNIOREN UND JUNGEN Reiter mussten in ihrem Championat Einiges an Trittfestigkeit beweisen, um zum Sieg zu kommen: Am Tag zuvor noch unkte der „Teufelsreiter“ von Friedrichskoog, Tjark Nagel, dass der Boden problematisch bei schnellen Ritten und engen Wendungen werden könnte, beim springreitenden Nachwuchs forderte er seinen Tribut: Im Championat der Pferdestadt Neumünster der Junioren und Jungen Reiter rutschte eine Handvoll Paare aus, Kendra Claricia Brinkop (Neumünster) und Leonardo B v. Loran- Sympatico (Karl-Heinz Brinkop, Büsum) riss es ganz von den Füßen. Auch die späteren Sieger, Maximilian Gräfe und Casalito v. Casall-Coriolan (Heino Kracht, Hamburg), kamen ins Straucheln. Der Nachwuchs bewies Nerven und Geschick. Den selbst der Spring-Landes- und deutsche Meister der Junioren, Lokalmatador Philip Koch (Tasdorf ), kam, im Sattel seines Hengstes Cracker Jack v. Caretino-Lord (Angka Wieden, Volsemenhusen), ins Rutschen, befand sich aber in guter Gesellschaft. Auch der Wittmolder Jesse Luther und Tibro, Paula de Boer (Pinneberg) und Tiger V, Philipp Battermann (Schülp) mit Code Red v. Clinton-Literat (Thomas Voss, Schülp) sowie Max Gräfe (Borstel) und Kendra Brinkop (Neumünster) verloren den Boden unter den Füßen. Während Brinkop nach ihrem Sturz ausscheiden musste und für Battermann nur der drittletzte Platz blieb, schaffte Gräfe es in den zweiten Umlauf und pilotierte seinen Holsteiner Hengst auf Rang eins. Für Koch blieb, hinter der Siegerin von Donnerstag, Frederike Staack (Lasbek), ein dritter Rang, Luther kam auf vier und De Boer auf fünf. Das Bodenteam wurde nach dem Rutsch-Kurs aktiv und bereitete das Sandgemisch so auf, dass die Boden-Haftung in den folgenden Springen deutlich besser wurde. Lesen Sie das Porträt über den Sieger auf S. 48 jem Insa Hansen Gelungener Auftritt in ihrer Heimat ■ Insa Hansen ist waschechte Holsteinerin, sie kommt aus Lütjenburg. „Es ist schön, hier in der Heimat zu reiten“, sagt die Pferdwirtschaftsmeisterin, die seit mehr als 25 Jahren für den Stall Kasselmann arbeitet und junge Pferde bis zum Grand Prix ausbildet. Calvados v. Calando I-Anthony’s Dream xx (Inge Büch, Struvenhütten), den sie im Grand Prix und Grand Prix Special gesattelt hatte, ist vor drei Jahren nach Hagen gekommen. Er war in Finnland bis zur Grand Prix-Reife ausgebildet worden. „Inzwischen ist er ’mein’ Pferd geworden“, erzählt die blonde Amazone, die bei Jürgen Koschel ihre Lehrzeit absolvierte. „Zu Hause halte ich ihn nur bei Laune, damit er den Spaß an den Turnieren behält.“ Foto: www.reitsportfoto.de Calvados und Insa Hansen platzierten sich im Grand Prix (3.) und Grand Prix Special (7.). 42 Pferd+Sport 04 I 13

SPORTLICHES VR Classics Foto: www.reitsportfoto.de Championat der Ponyspringreiter Kein Geheimtipp mehr: Marieke Reimers ■ Für die Ponyspringreiter ist es das Größte: ein Start beim Holstenhallenturnier von Neumünster. 17 Reiter hatten sich anlässlich der PSB-Körung für das Großereignis qualifizieren können. Am Ende war es die für den RuFV Nutteln startende Marieke Reimers, die auf Melvin, einem achtjährigen Mangold-The Braes My Mobility- Sohn aus der Zucht von Christian Thoroe, Ahrenviöl, die Nase vorne hatte. 8,4 vergaben die Richter Dirk Rasch und Hans-Jürgen Lange für ihren Ritt. „Das war ganz bewusstes Reiten, Du hast nichts dem Zufall überlassen“ lobte Landestrainer Detlef Peper die souveräne Vorstellung der 16-jährigen die bereits wenige Wochen zuvor Holsteiner Farben beim Nachwuchschampionat in Verden vertreten hatte. Die zweitplatzierte, Julia Rieth vom RuFV Großenwiehe, kommt eigentlich aus dem Vielseitigkeitslager. Im vergangenen Jahr hatte sie in Warendorf mit Maddox das Bundesnachwuchschampionat gewonnen. Auch in Neumünster hatte sie den in Hannover gezogenen Marco Polo-Ll.Twysog-Sohn gesattelt. Für ihre Runde gab es eine 8,3 und Detlef Peper meinte: „Julia ist immer sicher und passend an den Sprung geritten“. Er gab ihr den Tipp, „die Bügel zwei Loch länger zu schnallen“, da Julia zu sehr über dem Pferd steht. Etwas deutlicher war der Abstand zur Drittplatzierten Julia Bever mit Domspringer (W-Ems) v. Dornik Boy-Neckar, die eine 7,9 erhielt. Mit der stilistisch besten Runde gewann Marieke Reimers auf Melvin das Championat der Pony-Springreiter. Fotos: Thomas Hellmann Schauwettbewerb And the winner is: Reiterhof Gläserkoppel Stolz präsentieren die Mitwirkenden des siegenden Reiterhofs Gläserkoppel den gewonnenen Scheck für das siegreiche Schaubild. Wenn Hängerschlangen vor dem Eingang zum Holstenhallen-Gelände stehen, wenn aufgeregte Kinder mit ihren zum Teil nicht minder aufgeregten Eltern durch das Holstenhallenrund laufen, kann das nur eins bedeuten: Der Schauwettkampf der Reitvereine und -betriebe, präsentiert von der Sparkasse Südholstein, steht auf dem VR- Classics Programm. Sechs Vereinen hatte Susannne Sager, die bei der Siegerehrung ein herzliches Dankeschön für ihr großes Engagement von PSH-Vorstandsmitglied Anke Voswinkel und PSH- Geschäftsführer Matthias Karstens bekam, ihr Placet für einen Auftritt in der Holstenhalle gegeben. Neun Vereine hatten ihr im Vorfeld ihre Ideen vorgestellt. „Das waren etwas weniger als sonst“, berichtete Susanne Sager, die aber sicher ist, dass die nicht Berücksichtigten bei weiterer Ausfeilung ihrer Ideen im kommenden Jahr eine Er ist gefasst: Der Meisterdieb von New York, der bei seiner Flucht von rasant reitenden Polizisten verfolgt worden war. gute Chance haben, dabei sein zu können. Am Ende waren es rund 500 Mitwirkende vom Reiterhof Gläserkoppel, dem RV Binnendiek mit dem Reitstall Thormählen, dem Ponyclub Heidmühlen, dem ORV Malente-Eutin sowie dem Reitstall Oelixdorf die aufgeregt und gespannt auf die Verkündung des Ergebnisses warteten. Ihre rund 100 Pferde und Ponys hatten sie allerdings in der Box bzw. auf den Hängern gelassen. Die Jury rund um Tennis- Star Michael Stich und Bettina Schockemöhle kürte letztendlich den Reiterhof Gläserkoppel zum Sieger. Berittene „Polizisten“ mit schnellen, springfreudigen Ponys war es gelungen, den geflohenen „Meisterdieb von New York“ schnell wieder einzufangen. Zum Publikumsliebling avancierte der Reitstall Oelixdorf, der das Thema „Midnight is Ghost Time“ gewählt. Eine wunderbar gerittene Quadrille im Dunkeln, bei der nur die Konturen der Ponys und Reiter sichtbar waren. DvP Foto: www.reitsportfoto.de Die Buschis Schnell unterwegs in der Holstenhalle Hecken, Kisten, Ecken.... alles kein Problem für die Sieger des Indoor-Events in memoriam Dr. Karl Blobel: Beeke Jankowski und Lost Money Foto: www.reitsportfoto.de ■ Seit vielen Jahren haben auch sie, deren eigentliche Saison erst in zwei Monaten beginnt, ihren Auftritt in der Holstenhalle: die „Buschis“. Championatsreiter wie Beeke Jankowski, Kai Rüder oder der Schwede Christoffer Forsberg waren ebenso dabei wie solche, die es einmal werden wollen. Sie ritten in einer Zeitspringprüfung Kl. M über Naturhindernisse, die in Memoriam Dr. Karl Blobel ausgetragen wurde um Sieg und Plätze. Über einen freundlichen „Geländekurs“ mit langen Linien bekamen die Zuschauer nur gute Bilder zu sehen, lediglich Ave Artemis xx, die Stute von der amtierenden Deutschen Junioren-Meisterin, Merle Theres Neerth, konnte mit der Hallen-Atmosphäre nichts anfangen und musste nach dreimaligem Ungehorsam abgeläutet werden. Am schnellsten unterwegs über Hecken, Ecken und sonstige „Schikanen“ war Beeke Jankowski, die wir alle noch unter ihrem Mädchennamen Kaack kennen, mit Lost Money (Han.) v. Heraldik xx, vor drei Jahren schon einmal Dritter dieser Prüfung. Sie waren zwei Sekunden schneller unterwegs als Claas- Hinrich Romeike, der Cato v. Contendro I-Heraldik xx (ZG Schmidt, Naumburg) gesattelt hatte. Der 20-Jährige hat sich für diese Saison viel vorgenommen, denn mit Courtney v. Contender-Carpaccio (Claus Peter Petersen, Tating) - mit ihr wurde er Achter - hat er ein weiteres „Eisen im Feuer“, wenn es in diesem Jahr um die Deutschen Meisterschaften und vielleicht um noch mehr geht. Inga Czwalina Die Championesse der Pferdestadt Auf dem Weg zum Sieg im Championat der Pferdestadt: Inga Czwalina und Cabras ■ Kein Springen ist entschieden bevor nicht Inga Czwalina den Stechparcours bestritten hat. Das wissen die Zuschauer, das wissen die Reiter, und so war es auch beim Championat der Pferdestadt Neumünster in der Holstenhalle. Nisse Lüneburg hatte mit dem Verbandshengst Corrido v. Corofino (Jürgen Hattebuhr, Winsen) das Feld der acht Stechteilnehmer in diesem, den Reitern aus Schleswig-Holstein und Hamburg vorbehaltenen „kleinen Großen Preis“ angeführt…. bis Inga Czwalina und Cabras v. Colman- (Dirk Hansen, Ottenbüttel) in die Halle kamen und richtig Tempo machten. Fast zwei Sekunden konnten sie den bis dahin in Führung liegenden Nisse Lüneburg und Corrido abnehmen. Dritte wurde Erin Characklis mit Clouwny v. Colman- La Zarras (Ernst Krüger, Quickborn), einem nahen Verwandten von Ellen Whitakers Locarno. Gemeinsames Projekt SWN bringen Schüler in den Sattel ■ Dass nicht nur internationale Cracks bei den VR Classics im Rampenlicht stehen, hat lange Tradition. Ganz neu ist die Idee, dass absolute Anfänger ihr Können beim Holstenhallenturnier zeigen dürfen: PST Marketing, die SWN Stadtwerke Neumünster, der Pferdesportverband SH und die RG Hof Lohmeier in Tasdorf machten es in diesem Jahr mit dem gemeinsamen Projekt „Schüler in den Sattel“ möglich. Und das gute Dutzend Schüler aus den sechsten Klassen der Freiherrvom-Stein Schule in Neumünster zeigte dann auch an der Longe und in der Abteilung, dass der wöchentliche Reitunterricht auf dem Hof Lohmeier Früchte trägt. Turnierchefin Bettina Schockemöhle erklärte: „Wir als Veranstalter der VR Classics tragen auch eine gewisse Verantwortung für die Region. Reitsport ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft.„Schüler im Sattel“ soll auch Schülern aus sozial schwächeren Familien ermöglichen, Freude und Spaß am Umgang mit dem Partner Pferd zu erleben. Von Firma UVEX sind die Kids übrigens mit Reithelmen ausgestattet worden. jem ★ Wer Pferde liebt, liest A www.reitsport-manski.de 44 Pferd+Sport 04 I 13

SPORTLICHES VR Classics<br />

Foto: www.reitsportfoto.de<br />

Championat der<br />

Ponyspringreiter<br />

Kein Geheimtipp mehr:<br />

Marieke Reimers<br />

■ Für die Ponyspringreiter ist es das<br />

Größte: ein Start beim Holstenhallenturnier<br />

von Neumünster. 17 Reiter<br />

hatten sich anlässlich der PSB-Körung<br />

für das Großereignis qualifizieren können.<br />

Am Ende war es die für den RuFV<br />

Nutteln startende Marieke Reimers,<br />

die auf Melvin, einem achtjährigen<br />

Mangold-The Braes My Mobility-<br />

Sohn aus der Zucht von Christian Thoroe,<br />

Ahrenviöl, die Nase vorne hatte.<br />

8,4 vergaben die Richter Dirk Rasch<br />

und Hans-Jürgen Lange für ihren Ritt.<br />

„Das war ganz bewusstes Reiten, Du<br />

hast nichts dem Zufall überlassen“ lobte<br />

Landestrainer Detlef Peper die souveräne<br />

Vorstellung der 16-jährigen die<br />

bereits wenige Wochen zuvor Holsteiner<br />

Farben beim Nachwuchschampionat<br />

in Verden vertreten hatte. Die<br />

zweitplatzierte, Julia Rieth vom RuFV<br />

Großenwiehe, kommt eigentlich aus<br />

dem Vielseitigkeitslager. Im vergangenen<br />

Jahr hatte sie in Warendorf mit<br />

Maddox das Bundesnachwuchschampionat<br />

gewonnen. Auch in Neumünster<br />

hatte sie den in Hannover gezogenen<br />

Marco Polo-Ll.Twysog-Sohn<br />

gesattelt. Für ihre Runde gab es eine<br />

8,3 und Detlef Peper meinte: „Julia ist<br />

immer sicher und passend an den<br />

Sprung geritten“. Er gab ihr den Tipp,<br />

„die Bügel zwei Loch länger zu schnallen“,<br />

da Julia zu sehr über dem Pferd<br />

steht. Etwas deutlicher war der Abstand<br />

zur Drittplatzierten Julia Bever<br />

mit Domspringer (W-Ems) v. Dornik<br />

Boy-Neckar, die eine 7,9 erhielt.<br />

Mit der stilistisch besten Runde gewann<br />

Marieke Reimers auf Melvin das<br />

Championat der Pony-Springreiter.<br />

Fotos: Thomas Hellmann<br />

Schauwettbewerb<br />

And the winner is: Reiterhof Gläserkoppel<br />

Stolz präsentieren die Mitwirkenden des siegenden Reiterhofs<br />

Gläserkoppel den gewonnenen Scheck für das siegreiche Schaubild.<br />

Wenn Hängerschlangen vor dem Eingang<br />

zum Holstenhallen-Gelände<br />

stehen, wenn aufgeregte Kinder<br />

mit ihren zum Teil nicht minder aufgeregten<br />

Eltern durch das Holstenhallenrund laufen,<br />

kann das nur eins bedeuten: Der Schauwettkampf<br />

der<br />

Reitvereine und<br />

-betriebe, präsentiert<br />

von der Sparkasse<br />

Südholstein,<br />

steht auf dem VR-<br />

Classics Programm.<br />

Sechs Vereinen hatte<br />

Susannne Sager,<br />

die bei der Siegerehrung<br />

ein herzliches<br />

Dankeschön für<br />

ihr großes Engagement<br />

von PSH-Vorstandsmitglied<br />

Anke<br />

Voswinkel und PSH-<br />

Geschäftsführer Matthias<br />

Karstens bekam,<br />

ihr Placet für einen<br />

Auftritt in der Holstenhalle<br />

gegeben.<br />

Neun Vereine hatten<br />

ihr im Vorfeld ihre Ideen<br />

vorgestellt. „Das<br />

waren etwas weniger<br />

als sonst“, berichtete<br />

Susanne Sager, die aber sicher ist, dass die<br />

nicht Berücksichtigten bei weiterer Ausfeilung<br />

ihrer Ideen im kommenden Jahr eine<br />

Er ist gefasst: Der Meisterdieb von<br />

New York, der bei seiner Flucht von<br />

rasant reitenden Polizisten verfolgt<br />

worden war.<br />

gute Chance haben, dabei sein zu können.<br />

Am Ende waren es rund 500 Mitwirkende<br />

vom Reiterhof Gläserkoppel, dem RV Binnendiek<br />

mit dem Reitstall Thormählen,<br />

dem Ponyclub Heidmühlen, dem ORV Malente-Eutin<br />

sowie dem<br />

Reitstall Oelixdorf die aufgeregt<br />

und gespannt auf<br />

die Verkündung des Ergebnisses<br />

warteten. Ihre<br />

rund 100 Pferde und Ponys<br />

hatten sie allerdings<br />

in der Box bzw. auf den<br />

Hängern gelassen. Die<br />

Jury rund um Tennis-<br />

Star Michael Stich und<br />

Bettina Schockemöhle<br />

kürte letztendlich den<br />

Reiterhof Gläserkoppel<br />

zum Sieger. Berittene<br />

„Polizisten“ mit schnellen,<br />

springfreudigen<br />

Ponys war es gelungen,<br />

den geflohenen<br />

„Meisterdieb von New<br />

York“ schnell wieder<br />

einzufangen. Zum Publikumsliebling<br />

avancierte<br />

der Reitstall<br />

Oelixdorf, der das Thema<br />

„Midnight is Ghost<br />

Time“ gewählt. Eine wunderbar gerittene<br />

Quadrille im Dunkeln, bei der nur die Konturen<br />

der Ponys und Reiter sichtbar waren.<br />

DvP<br />

Foto: www.reitsportfoto.de<br />

Die Buschis<br />

Schnell unterwegs in<br />

der Holstenhalle<br />

Hecken, Kisten, Ecken.... alles kein Problem<br />

für die Sieger des Indoor-Events in memoriam<br />

Dr. Karl Blobel: Beeke Jankowski und Lost<br />

Money<br />

Foto: www.reitsportfoto.de<br />

■ Seit vielen Jahren haben auch sie, deren<br />

eigentliche Saison erst in zwei Monaten<br />

beginnt, ihren Auftritt in der Holstenhalle:<br />

die „Buschis“. Championatsreiter<br />

wie Beeke Jankowski, Kai Rüder<br />

oder der Schwede Christoffer Forsberg<br />

waren ebenso dabei wie solche, die es einmal<br />

werden wollen. Sie ritten in einer<br />

Zeitspringprüfung Kl. M über Naturhindernisse,<br />

die in Memoriam Dr. Karl Blobel<br />

ausgetragen wurde um Sieg und Plätze.<br />

Über einen freundlichen „Geländekurs“<br />

mit langen Linien bekamen die Zuschauer<br />

nur gute Bilder zu sehen, lediglich Ave<br />

Artemis xx, die Stute von der amtierenden<br />

Deutschen Junioren-Meisterin, Merle<br />

Theres Neerth, konnte mit der Hallen-Atmosphäre<br />

nichts anfangen und musste<br />

nach dreimaligem Ungehorsam abgeläutet<br />

werden. Am schnellsten unterwegs<br />

über Hecken, Ecken und sonstige „Schikanen“<br />

war Beeke Jankowski, die wir alle<br />

noch unter ihrem Mädchennamen Kaack<br />

kennen, mit Lost Money (Han.) v. Heraldik<br />

xx, vor drei Jahren schon einmal<br />

Dritter dieser Prüfung. Sie waren zwei Sekunden<br />

schneller unterwegs als Claas-<br />

Hinrich Romeike, der Cato v. Contendro<br />

I-Heraldik xx (ZG Schmidt, Nau<strong>mb</strong>urg)<br />

gesattelt hatte. Der 20-Jährige hat sich für<br />

diese Saison viel vorgenommen, denn mit<br />

Courtney v. Contender-Carpaccio (Claus<br />

Peter Petersen, Tating) - mit ihr wurde er<br />

Achter - hat er ein weiteres „Eisen im Feuer“,<br />

wenn es in diesem Jahr um die Deutschen<br />

Meisterschaften und vielleicht um<br />

noch mehr geht.<br />

Inga Czwalina<br />

Die Championesse<br />

der Pferdestadt<br />

Auf dem Weg zum Sieg im Championat der<br />

Pferdestadt: Inga Czwalina und Cabras<br />

■ Kein Springen ist entschieden bevor<br />

nicht Inga Czwalina den Stechparcours<br />

bestritten hat. Das wissen die Zuschauer,<br />

das wissen die Reiter, und so war es auch<br />

beim Championat der Pferdestadt Neumünster<br />

in der Holstenhalle. Nisse Lüneburg<br />

hatte mit dem Verbandshengst<br />

Corrido v. Corofino (Jürgen Hattebuhr,<br />

Winsen) das Feld der acht Stechteilnehmer<br />

in diesem, den Reitern aus Schleswig-Holstein<br />

und Ha<strong>mb</strong>urg vorbehaltenen<br />

„kleinen Großen Preis“ angeführt…. bis<br />

Inga Czwalina und Cabras v. Colman-<br />

(Dirk Hansen, Ottenbüttel) in die Halle<br />

kamen und richtig Tempo machten. Fast<br />

zwei Sekunden konnten sie den bis dahin<br />

in Führung liegenden Nisse Lüneburg<br />

und Corrido abnehmen. Dritte wurde<br />

Erin Characklis mit Clouwny v. Colman-<br />

La Zarras (Ernst Krüger, Quickborn), einem<br />

nahen Verwandten von Ellen Whitakers<br />

Locarno.<br />

Gemeinsames Projekt<br />

SWN bringen Schüler<br />

in den Sattel<br />

■ Dass nicht nur internationale Cracks<br />

bei den VR Classics im Rampenlicht stehen,<br />

hat lange Tradition. Ganz neu ist die<br />

Idee, dass absolute Anfänger ihr Können<br />

beim Holstenhallenturnier zeigen dürfen:<br />

PST Marketing, die SWN Stadtwerke<br />

Neumünster, der Pferdesportverband SH<br />

und die RG Hof Lohmeier in Tasdorf<br />

machten es in diesem Jahr mit dem<br />

gemeinsamen Projekt „Schüler in den Sattel“<br />

möglich. Und das gute Dutzend Schüler<br />

aus den sechsten Klassen der Freiherrvom-Stein<br />

Schule in Neumünster zeigte<br />

dann auch an der Longe und in der Abteilung,<br />

dass der wöchentliche Reitunterricht<br />

auf dem Hof Lohmeier Früchte trägt.<br />

Turnierchefin Bettina Schockemöhle erklärte:<br />

„Wir als Veranstalter der VR Classics<br />

tragen auch eine gewisse Verantwortung<br />

für die Region. Reitsport ist ein<br />

unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft.„Schüler<br />

im Sattel“ soll auch<br />

Schülern aus sozial schwächeren Familien<br />

ermöglichen, Freude und Spaß am Umgang<br />

mit dem Partner Pferd zu erleben.<br />

Von Firma UVEX sind die Kids übrigens<br />

mit Reithelmen ausgestattet worden.<br />

jem<br />

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