Chemische Sensoren
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1885 schlug John William Strutt, Lord Rayleigh, eine Lösung der Differentialgleichungen<br />
zur Wellenausbreitung an der Oberfläche eines semiinfiniten isotropen Mediums vor<br />
(Oberflächenwellen, engl. surface acoustic waves, SAW). Die Abbildung zeigt eine<br />
derartige Rayleigh-Welle. Die Eigenheit einer Rayleigh-Welle besteht darin, daß sie sich<br />
entlang der Oberfläche ausbreitet und daß im Inneren des Festkörpers, ab einer Tiefe von<br />
ca. einer Wellenlänge, keine nennenswerte Bewegung mehr existiert. Weiters ist die<br />
Auslenkung an der Oberfläche auf die sagittale Ebene beschränkt, d.i. die Ebene, die die<br />
Ausbreitungsrichtung und die Flächennormale enthält (in der Abbildung ist das die y-z-<br />
Ebene). Die Abbildung zeigt auch die Trajektorie eines Punktes an der Oberfläche.<br />
In anisotropen Medien sind die Lösungen der Wellengleichungen nicht mehr so einfach. In<br />
Piezoelektrika z.B. treten durch die Kopplung von mechanischen und elektrischen<br />
Schwingungen Oberflächenwellen mit Auslenkungskomponenten senkrecht zur sagittalen<br />
Ebene auf. Der Anteil dieser Komponenten hängt vom Kristallschnitt ab, wobei er<br />
dominierend (sog. Scherwellen) oder vernachlässigbar (entsprechend einer Rayleigh-<br />
Welle) sein kann.<br />
Das Problem der Erzeugung von Oberflächenwellen wurde im Jahre 1965 durch White und<br />
Volltmer mit der Entwicklung des interdigital transducers (IDT) gelöst. IDTs sind<br />
kammartig ineinandergreifende Elektroden, die mittels Photolithographie auf ein Substrat<br />
aufgebracht werden können. Wird an einen IDT eine Wechselspannung der Frequenz f<br />
angelegt, so wird ein elektrisches Feld mit der räumlichen Periode 2p (s. Abbildung) und