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Chemische Sensoren

Chemische Sensoren

Chemische Sensoren

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<strong>Chemische</strong> <strong>Sensoren</strong><br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Was ist ein Sensor<br />

Arten von <strong>Sensoren</strong><br />

Messtechnik<br />

Messverfahren<br />

Messprinzipien


Was ist ein Sensor<br />

●<br />

●<br />

Erstes Glied einer Messkette, das eine<br />

physikalische oder chemische Größe in ein zur<br />

Weiterverarbeitung geeignetes Signal umwandelt<br />

Messfühler, der im direkten Kontakt mit einem<br />

Medium steht


Arten von <strong>Sensoren</strong><br />

physikalische Größen<br />

Temperatur<br />

Druck<br />

Viskosität<br />

Durchfluss<br />

Geschwindigkeit<br />

Volumenstrom<br />

Massenstrom<br />

Füllstand<br />

chemische Größen<br />

Qualitativ: Stoffart<br />

Quantitativ:<br />

Gehalt/Konzentration<br />

Feuchte<br />

pH-Wert<br />

brennbare Gase<br />

giftige Gase<br />

Glucose


Gliederung der Vorlesung<br />

Messgrößen (Parameter)<br />

extensive und intensive Größen<br />

physikalische und chemische<br />

Größen<br />

Matrizes<br />

Gase<br />

Flüssigkeiten<br />

Qualitätskriterien<br />

Präzision<br />

Richtigkeit<br />

Empfindlichkeit<br />

Schnelligkeit<br />

Preis<br />

Querempfindlichkeit<br />

Selektivität<br />

Spezifität<br />

Datenaufnahme und Auswertung<br />

chemische Größen<br />

Qualitativ: Stoffart<br />

Quantitativ: Gehalt/Konzentration<br />

Feuchte<br />

pH-Wert<br />

Messprinzipien<br />

Mechanisch<br />

Thermisch<br />

Magnetisch<br />

Elektrisch<br />

Elektrochemisch<br />

Optisch


Sensorprinzip


Marktlage


pH-Messung


DNA-Chip


Das Ulmer 6W-Modell


Qualitätskriterien<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Präzision<br />

Richtigkeit<br />

Empfindlichkeit<br />

Schnelligkeit<br />

Preis<br />

Querempfindlichkeit<br />

Selektivität<br />

Spezifität


Der Baum der Erkenntnis


Theorie und Praxis


Statistischer und systematischer<br />

Fehler


Messung<br />

●<br />

inline<br />

●<br />

online<br />

●<br />

offline<br />

Probenahmetechniken<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Inhomogenität<br />

Probengröße<br />

Probenteilung<br />

Fehlerbetrachtung


Analysenverfahren:<br />

Probenahme<br />

Transport, Lagerung<br />

Aufarbeitung<br />

Messung<br />

Fehlerfortpflanzung<br />

S<br />

2<br />

=S<br />

2<br />

+S<br />

2<br />

gesamt Probenahme Aufarbeitung<br />

+S<br />

2<br />

Messung<br />

wobei<br />

S Probenahme<br />

≫S Aufarbeitung<br />

≫S Messung<br />

Mittelwertbildung:<br />

S x<br />

=S x<br />

/√n


●<br />

●<br />

<strong>Chemische</strong> Größen<br />

Qualitativ: Stoffart<br />

Quantitativ: Gehalt/Konzentration<br />

z.B. Feuchte, pH-Wert ...


Physikalische Größen<br />

Temperatur<br />

Druck<br />

Viskosität<br />

Durchfluss<br />

Geschwindigkeit<br />

Volumenstrom<br />

Massenstrom<br />

Niveau


Giederung der Vorlesung<br />

Messgrößen (Parameter)<br />

extensive und intensive Größen<br />

physikalische und chemische<br />

Größen<br />

Matrizes<br />

Gase<br />

Flüssigkeiten<br />

Qualitätskriterien<br />

Präzision<br />

Richtigkeit<br />

Empfindlichkeit<br />

Schnelligkeit<br />

Preis<br />

Datenaufnahme und Auswertung<br />

chemische Größen<br />

Qualitativ: Stoffart<br />

Quantitativ: Gehalt/Konzentration<br />

Feuchte<br />

pH-Wert<br />

Messprinzipien<br />

Mechanisch<br />

Thermisch<br />

Magnetisch<br />

Elektrisch<br />

Elektrochemisch<br />

Optisch


Feuchtmessungen<br />

Dampfdruck über einer Flüssigkeit<br />

Für die Verdampfung von reinem Wasser gilt:<br />

H 2 O(l) H 2 O(g)<br />

K(T) =<br />

[H 2 O(g)]<br />

[H 2 O(l)]<br />

= p(H 2 O(g))/1[mol/mol]<br />

H 2 O<br />

H 2 O<br />

d.h. der Dampfdruck einer Flüssigkeit hängt<br />

(fast) nur von der Temperatur ab.<br />

(nur bei extrem hohem (Fremdgas-)Druck<br />

steigt der Dampfdruck leicht an)


Phasendiagramm von Wasser


Dampfdruck von Wasser / Taupunkt


Taupunktspiegel


LiCl-Feuchtefühler


Taupunkt H2O und LiCl<br />

0<br />

270 280 290 300 310 320 330 340 350 360 370<br />

-0,5<br />

-1<br />

lg(p)<br />

-1,5<br />

-2<br />

H2O<br />

LiCl<br />

-2,5<br />

-3<br />

-3,5<br />

Temperatur (K)


Kapazitiver Feuchtesensor (Valvo)


Al 2 O 3 -Feuchtesensor


Al 2<br />

O 3<br />

Ersatzschaltbild


Sensorprinzipien


Massensensitiven <strong>Sensoren</strong><br />

Meßprinzip der massensensitiven <strong>Sensoren</strong><br />

Bei massenempfindlichen <strong>Sensoren</strong> wird ein<br />

nachzuweisender Analyt selektiv an das sensitive<br />

Material angelegt und dadurch die schwingende Masse<br />

erhöht. Dies wird dann als Frequenzänderung der<br />

Resonanzfrequenz gemessen.


Massensensitive <strong>Sensoren</strong><br />

Meßprinzip der massensensitiven <strong>Sensoren</strong><br />

Sensor film


Piezoelektrischer Effekt<br />

Def:<br />

Wechselwirkung zwischen dem mechanischen und<br />

dem elektrischen Zustand in Kristallen, die kein<br />

Symmetriezentrum besitzen.<br />

• Er wurde 1880 von Jacques und Pierre Curie endeckt.


Piezoelektrischer Effekt<br />

Prinzip:<br />

• Einige Isolatoren erzeugen Spannung zwischen ihren gegenüberliegenden<br />

Flächen, wenn sie einer mechanischen Spannung ausgesetzt wird -><br />

Piezoelektrizität.<br />

• Tritt auf bei einigen Keramiken, Kristallen und einigen Polymeren.<br />

• Piezoelektrische Materialien besitzen polare Strukturen<br />

• Es handelt sich um polarisierte (unsymmetrische) Materialien.<br />

• Beispiel -> Quarz


Piezoelektrischer Effekt<br />

Piezomaterialien:<br />

Anforderungen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Hohe piezoelektrische Empindlichkeit.<br />

Hohe mechanische Steifigkeit und Festigkeit.<br />

Hoher elektrischer Isolationswiderstand.<br />

Linearer Zusammenhang zwischen der Messgröße<br />

(z.B. Druck) und der abgegebenen Ladung.<br />

Eine langfristige Stabilität und geringe<br />

Abhängigkeit von äußeren Einflüssen.<br />

Niedrige Materialkosten.<br />

Gute mechanische Bearbeitung.


Sensorprinzipien<br />

• Die Schwingung eines Piezokristalls ist mit der<br />

Ausbreitung von Schallwellen verbunden.<br />

• Bewegung durch das<br />

Innere des Kristalls<br />

oder an seiner Oberfläche


BAW -<strong>Sensoren</strong><br />

Eng: bulk acoustik wave = Akustische Volumenwellen<br />

BAW-<strong>Sensoren</strong> sind klassische Schwingquarze mit<br />

metallisierten Flächen zur Kontaktierung und mit<br />

selektiv wirkenden Akzeptorschichten für den<br />

Analyten.<br />

Der Analyt wird an diese Schichten gebunden -><br />

Masseänderung -> Meßbare Frequenzänderung<br />

Sauerbrey-Gleichung :


BAW-Anwendung:<br />

• Bestimmung von Wasserstoff in Gasmischung.<br />

• Palladium als Absorber<br />

• Die Wasserstoffaufnahme ist reversibel -> bei<br />

nachlassendem Gehalt des Gases verringert sich<br />

die Masse der Palladiumschicht wieder.<br />

Kriterien:<br />

• Auswahl der Beschichtung.<br />

Soll möglichst selektiv mit der zu bestimmenden<br />

Komponente in Wechselwirkung treten,<br />

So wenig wie möglich durch andere Parameter<br />

verändert werden,<br />

Hohe Präzision der Frequenzmessung würde wenig<br />

nützen, wenn Schichten z.B. flüchtige<br />

Komponenten erhalten.


BAW-Anwendung:<br />

Probleme:<br />

• Manche Rezeptorschichten reagieren irreversibel mit<br />

dem Analyten, z.B. Ammoniak mit Ascorbinsäure.<br />

• Selektivitäten sind sehr unterschiedlich.<br />

Ansprechzeiten sehr unterschiedlich.<br />

• Die Anwendung in Lösungen schwieriger als die in Gasen.<br />

Flüssigkeit ist stark dämpfend auf den<br />

schwingenden Kristall.


SAW-<strong>Sensoren</strong><br />

Eng.: surface acoustic wave = Akustische Oberflächenwelle.


Prinzip der OFW-Chemosensorik:<br />

Verschiedene Detektionsmechanismen, z.B.<br />

Massenbelastung : Δf = -Kf 0<br />

2<br />

Δm<br />

Typische Werte für ein 1-GHz-Bauteil<br />

mit einer aktiven Fläche von 1 mm 2 .<br />

Ein Meßaufbau, der Frequenzänderungen<br />

von 1 ppm auflöst, weist<br />

Massenanlagerung von 0.1 pg nach.<br />

0,1pg/mm 2 = 0,1µg/m 2 ; bei Dichte 1000kg/m 3 : 10 -13 m 3 /m 2 (1/1000<br />

Atomdurchmesser!)


file:http//www.univie.ac.at_anchem_sensor/Uni_Wien_Sensor2.html


SAW-<strong>Sensoren</strong><br />

besteht aus zwei interdigitierten Strukturen aus dünnen<br />

Metallschichten, die in einiger Entfernung voneinander<br />

auf einer piezoelektrischen Basisplatte aufgebracht sind<br />

(Sender und Empfänger).


Prinzip der OFW-Chemosensorik:<br />

Akustische Oberflächenwelle registriert Änderung an der<br />

Substratoberfläche -> Für Gasdetektion vergleicht man<br />

die Frequenz eines chemosinsitiv beschichteten<br />

Bauelementes mit dem eines unbeschichteten<br />

Referenzelements.


SAW-<strong>Sensoren</strong>


• Durch Massenempfindlische <strong>Sensoren</strong> bestimmbare<br />

Komponenten und dazugehörige Adsorptivschichten


Schwingquarze sind dünn geschliffene Quarzplättchen, auf deren gegenüberliegende<br />

Flächen zwei Elektroden aufgebracht werden. Wird an diese Elektroden eine Spannung<br />

angelegt, so kommt es auf Grund der Elektrostriktion - der reziproke Effekt zum<br />

piezoelektrischen Effekt - zu einer mechanischen Deformation des Quarzes. Legt man eine<br />

Wechselspannung an, können sich stehende Wellen ausbilden. Die Resonanzfrequenz ist<br />

dabei der Dicke des Plättchens umgekehrt proportional. Ein 10 MHz Schwingquarz ist<br />

bereits nur mehr 0,168 mm dick (n=0). In Abhängigkeit vom vewendeten Schnittwinkel des<br />

Quarzes treten verschieden Typen von Schwingungen auf: Die Frequenz nimmt in der<br />

Reihenfolge Biege-, Dehnungs-, Flächenscher- und Dickenscherschwingung zu. Auf Grund<br />

mechanischer Probleme bei immer dünner werdenden Plättchen ist die erreichbare<br />

Frequenz bei Verwendung von Obertönen (n>0) auf ca. 70 MHz begrenzt.Will man höhere<br />

Frequenzen verwenden, muss man zu Oberflächenwellenbauteilen übergehen.<br />

Die Massenbeladung eines Schwingquarzes kann formal als Zunahme der Dicke des<br />

Plättchens aufgefasst werden. Eine einfache Rechnung zeigt, daß die Frequenzabnahme<br />

proportional der Massenzunahme und proportional dem Quadrat der Grundfrequenz ist.<br />

Dies eröffnet einen Weg zur Erhöhung der Sensitivität über die Erhöhung der<br />

Grundfrequenz. Die Frequenzabnahme kann gemessen werden, indem der Schwingquarz in<br />

eine Oszillatorschaltung als frequenzbestimmendes Bauteil eingebaut wird. Für einen 10<br />

MHz Schwingquarz mit einer Elektrodenfläche von 1 cm2 ergibt sich eine Abnahme der


1885 schlug John William Strutt, Lord Rayleigh, eine Lösung der Differentialgleichungen<br />

zur Wellenausbreitung an der Oberfläche eines semiinfiniten isotropen Mediums vor<br />

(Oberflächenwellen, engl. surface acoustic waves, SAW). Die Abbildung zeigt eine<br />

derartige Rayleigh-Welle. Die Eigenheit einer Rayleigh-Welle besteht darin, daß sie sich<br />

entlang der Oberfläche ausbreitet und daß im Inneren des Festkörpers, ab einer Tiefe von<br />

ca. einer Wellenlänge, keine nennenswerte Bewegung mehr existiert. Weiters ist die<br />

Auslenkung an der Oberfläche auf die sagittale Ebene beschränkt, d.i. die Ebene, die die<br />

Ausbreitungsrichtung und die Flächennormale enthält (in der Abbildung ist das die y-z-<br />

Ebene). Die Abbildung zeigt auch die Trajektorie eines Punktes an der Oberfläche.<br />

In anisotropen Medien sind die Lösungen der Wellengleichungen nicht mehr so einfach. In<br />

Piezoelektrika z.B. treten durch die Kopplung von mechanischen und elektrischen<br />

Schwingungen Oberflächenwellen mit Auslenkungskomponenten senkrecht zur sagittalen<br />

Ebene auf. Der Anteil dieser Komponenten hängt vom Kristallschnitt ab, wobei er<br />

dominierend (sog. Scherwellen) oder vernachlässigbar (entsprechend einer Rayleigh-<br />

Welle) sein kann.<br />

Das Problem der Erzeugung von Oberflächenwellen wurde im Jahre 1965 durch White und<br />

Volltmer mit der Entwicklung des interdigital transducers (IDT) gelöst. IDTs sind<br />

kammartig ineinandergreifende Elektroden, die mittels Photolithographie auf ein Substrat<br />

aufgebracht werden können. Wird an einen IDT eine Wechselspannung der Frequenz f<br />

angelegt, so wird ein elektrisches Feld mit der räumlichen Periode 2p (s. Abbildung) und


Mit modernen photolithographischen Techniken lassen sich Interdigitalstrukturen mit<br />

einem Abstand von 1 μm herstellen, was bei einer Ausbreitungsgeschwindigkeit von 4000<br />

m/s eine Grundfrequenz von 2 GHz erlaubt. Die Frequenzabnahme bei Massenbeladung ist<br />

wie bei den Schwingquarzen dem Quadrat der Grundfrequenz proportional. SAW-Bauteile<br />

zeigen eine wesentlich höhere Massenempfindlichkeit als Schwingquarze, weil ihre<br />

Grundfrequenz im allgemeinen sehr viel höher ist. Die akustische Apertur A und die Zahl<br />

der Finger beeinflussen die Divergenz der ausgesendeten Welle und sind auch für die<br />

Beschreibung der Dämpfung von Bedeutung.<br />

IDTs können sowohl zur Anregung als auch zum Empfang von Oberflächenwellen<br />

verwendet werden. Eine einfache Anwendung dieser Technik ist die Delay-Line in der<br />

Abbildung. Hier sind zwei IDTs durch eine Laufstrecke L voneinander getrennt. Das<br />

Eingangssignal kommt um eine Zeit L/cph verzögert am Empfangs-IDT an. Werden durch<br />

Anlagerung von Masse die Phasengeschwindigkeit cph oder durch mechanische<br />

Beanspruchung die Laufstrecke L verändert, ändert sich auch die Verzögerungszeit.<br />

Massenbeladung durch eine chemisch sensitive Schicht bzw. durch Einlagerung von<br />

Analyten in diese Schicht führt zu einer Herabsetzung der Phasengeschwindigkeit. Dieser<br />

Effekt kann chemosensorisch verwertet werden.<br />

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Änderung der Phasengeschwindigkeit zu messen.<br />

Zum einen kann man die Phasenverschiebung zwischen Eingangs- und Ausgangssignal


Halbleiter-<strong>Sensoren</strong>


Verfahren der Gasanalytik


CO-Gleichgewicht Atemluft-Blut


Kristallstrukturen Metalloxid-Halbleiter


interkristalline Potentialbarriere


Grundfunktion Metalloxid-Halbleitersensor


Abbildung : Reaktionen an der Oxidoberfläche.<br />

(1) Der moleklare Sauerstoff wird an der Oberfläche adsorbiert<br />

und dissoziiert in Sauerstoffatome, die jeweils ein Elektron aufnehmen<br />

und so in Sauerstoffionen übergehen. Dieser Prozess ist die Ionosorption.<br />

(2) Wechselwirkung der Sauerstoffionen mit CO, nach [49].<br />

(3) Dissoziative Wasseradsorption<br />

auf dem SnO2, die zu OH- Gruppen führt.<br />

(4) Wechselwirkung der Feuchte: Reaktion mit CO


Empfindlichkeit von Halbleitersensoren


NO 2<br />

-Sensor mit organischem Halbleiter<br />

Phthalocyanin


Elektrolytische Dissoziation<br />

Quelle: LH


Leitwert und Leitfähigkeit<br />

Leitwert:<br />

G = I/U = 1/R[S, 1/Ω, mho]<br />

A<br />

A<br />

d<br />

G ~ A G ~ 1/d<br />

G = κ*A/d =><br />

κ = G*d/A [S/cm]<br />

Leitfähigkeit ~ Konzentration<br />

z.B. NaCl, 1g/L: κ = 2mS/cm<br />

=> Messung d. Salzkonzentration<br />

„als NaCl“ Lit: E2 S. 124-126


Leitfähigkeit<br />

κ = Σ c i<br />

z i<br />

Λ i


Elektrolyse<br />

Kathode: Cu/Cu 2+<br />

Cu 2+ + 2e – → Cu<br />

(Reduktion)<br />

Anode: Cl 2<br />

/Cl –<br />

2Cl – → Cl 2<br />

+ 2e –<br />

(Oxidation)


Elektrochemische Zelle und<br />

Elektrochemische Reaktion<br />

Elektrochemische Reaktion:<br />

Redoxreaktion, bei der Reduktion (an der Kathode) und Oxidation (an der<br />

Anode) gleichzeitig, aber räumlich getrennt ablaufen.<br />

Im Elektronenleiter fließen Elektronen von der Anode zur Kathode<br />

Im Ionenleiter fließen positive Kationen zur Kathode, negative Anionen zur<br />

Anode.<br />

Elektrochemische Zelle (-Kette):<br />

Anordnung aus 2 Halbzellen (-ketten) oder Elektroden<br />

Halbzelle: Redoxpaar am Übergang Elektronenleiter/Ionenleiter


Elektroden = Halbzellen<br />

Metall-Elektrode Me/Me z+ : Me ⇋ Me z+ + z e -<br />

z.B. Silber-Elektrode Ag/Ag +<br />

(reines Silber in Silbersalzlösung):<br />

Ag ⇋ Ag + + e -<br />

Bei Nichtmetallen: inerter Elektronenleiter<br />

Wasserstoff-Elektrode:<br />

Elementarer Wasserstoff umströmt platiniertes Platin<br />

(Elektronenleiter und Katalysator, reagiert selbst nicht):<br />

H 2<br />

(Pt) ⇋ 2H + + 2e¯<br />

Sauerstoff(Pt)/Oxid-Elektrode, Elektrolyt ZrO 2<br />

(Y 2<br />

O 3<br />

):<br />

O 2<br />

(Pt) + 4 e - ⇋ 2 O 2-


Elektrolyse von Wasser<br />

http://www.fh-muenchen.de/home/fb/fb06/<br />

labors/lab_didaktik/pdf/web-elektrolyse.pdf<br />

Hofmannscher Apparat<br />

I = 1 A<br />

t = 193s = 3:13min<br />

=> Q = I * t = 193As<br />

13mL O 2<br />

≈ 0,5mmol<br />

26mL H 2<br />

≈ 1mmol<br />

=> Q/n: 193000As/mol H 2<br />

, 386000As/mol O 2<br />

2 H + + 2 e – → H 2<br />

H 2<br />

O → ½ O 2<br />

+ 2 H + + 2 e –<br />

Faradaysches Gesetz: Q = n*z*F F = 96487As/mol e –<br />

Lit.: E2 S. 123-127, 136 GKP S. 61-62, 189-192


Standardpotential: Messanordnung<br />

Standard-Elektrode: alle Konzentrationen 1 Einheit<br />

Anstatt der Standardwasserstoffelektrode z.B. Elektrode Ag/AgCl (3M KCl)<br />

Salzbrücke meist durch Diaphragma ersetzt<br />

Zu jeder Elektrodengleichung gehört ein Standardpotential


Standardpotentiale 1 (25°C)


Standardpotentiale 2


Standardpotentiale 3


Elektrochemische Gesetze<br />

1. Faradaysches Gesetz (Ladung ⇔ Stoffmenge):<br />

Q = n*z*F => n = Q/(z*F) (F = 96487As/mol)<br />

=> Coulometrie<br />

2. Nernstsche /Peterssche Gleichung<br />

(Elektrochemisches Potential ⇔ Konzentration)<br />

E = E 0 + (NF/z)*lg([Ox]/[Red]) *)<br />

(dekadischer Nernst-Faktor NF = 0,2mV/K*T, b. 300K<br />

60mV)<br />

=> Potentiometrie<br />

1+2 in Kombination mit Diffusionsgesetz: Voltammetrie<br />

*) [A] = Zahlenwert der (wirksamen) Konzentration (=Aktivität) in angepasster<br />

Einheit: Gase in atm (≈bar), gelöste Stoffe in mol/L, Feststoffe in mol/mol


Coulometrie (potentiostatisch)


Coulometrische Titration


Potentiometrie<br />

Metall-Elektrode:<br />

Me/Me z+ : Me ⇋ Me z+ + z e -<br />

z.B. Silber-Elektrode Ag/Ag +<br />

reines Silber in Silbersalzlösung<br />

misst Silberionenkonzentration:<br />

Ag ⇋ Ag + + e¯, E 0<br />

=0,8V<br />

Anwendung der Nernstschen<br />

Gleichung ergibt (300K):<br />

E = E 0<br />

+ 0,06V*lg[Ag + ]<br />

Elektrode 2. Art:<br />

z.B. Ag/AgCl, E 0<br />

= 0,22V:<br />

Ag(s)+Cl¯ ⇋ AgCl (s) + e –<br />

E = E 0<br />

– 0,06V*lg[Cl – ] (25°C)<br />

misst Chloridkonzentration


Potentiometrie<br />

Metall-Elektrode:<br />

Me/Me z+ : Me ⇋ Me z+ + z e¯<br />

z.B. Silber-Elektrode Ag/Ag + (reines Silber in<br />

Silbersalzlösung) misst Silberionenkonzentration [Ag + ]:<br />

Ag ⇋ Ag + + e¯ E 0<br />

=0,8V<br />

Anwendung der Nernstschen Gleichung ergibt (300K):<br />

E = E 0<br />

+ 0,06V*lg[Ag + ]<br />

Elektrode 2. Art:<br />

z.B. Silberchlorid-Elektrode Ag/AgCl<br />

(Silber+AgCl fest<br />

i n gesättigter Lösung von Silberchlorid)<br />

misst Chloridkonzentration [Cl – ]:<br />

Ag(s)+Cl¯ ⇋ AgCl (s) + e¯ E 0<br />

= 0,22V<br />

E = E 0<br />

– 0,06V*lg[Cl – ]<br />

(25°C)


Elektroden 2. Art<br />

Silber/Silberchlorid Ag/AgCl:<br />

Ag ⇋ Ag + + e¯<br />

AgCl ⇋ Ag + + Cl¯ K L<br />

≈ 10 -10 [M 2 ]<br />

Ag + Cl¯ ⇋ AgCl + e¯<br />

E = E 0<br />

+ NF*lg(1/[Cl¯]) = E 0<br />

– NF*lg[Cl¯]<br />

Vergleich mit Ag/Ag + ergibt:<br />

bei [Cl¯]=1 wird [Ag + ]≈10¯10 [M]<br />

E 0<br />

≈ 0,8V–10*0,06V = 0,2V (25°C)


λ-Sonde<br />

Sauerstoff(Pt)/Oxid-Elektrode zur Messung der<br />

Sauerstoffkonzentration in Gasen, Elektrolyt ZrO 2<br />

(Y 2<br />

O 3<br />

):<br />

O 2<br />

(Pt) + 4 e¯ ⇋ 2 O 2¯<br />

für jede der beiden Elektroden (Luft, Abgas) gilt:<br />

E = E 0<br />

+ (150mV/4)*lg(p(O 2<br />

)) (750K)<br />

Zellenspannung U = (150mV/4)*lg(p(O 2,Probe<br />

)/p(O 2,Luft<br />

))


pH-Messung:<br />

Potentiometrie<br />

pH = – lg (a(H 3<br />

O + )/1M) ≈ – lg (c(H 3<br />

O + )/1M)<br />

Wasserstoff-Elektrode: inerter Elektronenleiter, meist Platin<br />

H 2<br />

(Pt)/H + : H 2<br />

(Pt) ⇋ 2 H + + 2 e¯<br />

E = E 0<br />

+ 0,06V*lg (a(H 3<br />

O + )/√p(H 2<br />

))<br />

bei 1atm H 2<br />

wird E = -0,06V*pH<br />

Sauerstoff-Elektrode:<br />

O 2<br />

/H 2<br />

O: 2H 2<br />

O ⇋ O 2<br />

+ 4 H + + 4 e –<br />

bei 1 atm O 2<br />

: E = E 0<br />

+ 0,06V*lg a(H 3<br />

O + ) = E 0<br />

- 0,06V*pH<br />

Metalloxid-Elektrode: viele Metalle bilden im alkalischen<br />

Medium schwerlösliche Oxide/Hydroxide, z.B.<br />

Cd/Cd(OH 2<br />

): Cd + 2 OH – ⇋ Cd(OH) 2<br />

(s) + 2 e–<br />

E = E 0<br />

+ 0,06V*lg(1/a(OH – )) (E 0<br />

= –0,81V)<br />

mit pH + pOH = pK W<br />

= 14:<br />

E = 0,03V – 0,06V*pH


Diffusionspotential<br />

Diffusion durch eine Grenzfläche:<br />

K +<br />

A -<br />

K +<br />

A -<br />

unterschiedliche Konzentrationen und unterschiedliche<br />

Diffusionskoeffizienten: =>Potentialdifferenz<br />

Diffusionspotential relativ gering bei Leitelektrolyt KCl<br />

(fast gleiche Diffusionskoeffizienten für K + und Cl - )


Störungen bei potentiometrischen Messungen<br />

1. hoher Innenwiderstand => stromlose Messung (< 1...10pA)<br />

2. Diffusionspotential:<br />

unterschiedliche Größe der Ionen => unterschiedliche<br />

–<br />

Diffusionskoeffizienten<br />

+<br />

=> Potentialdifferenz<br />

+ –<br />

bei Konzentrationsunterschied<br />

–<br />

(relativ gering bei KCl)<br />

+<br />

+<br />

–<br />

–<br />

+<br />

+<br />

(–) (+)<br />

Reduzierung durch Strömung<br />

(nicht selektiver Transport),<br />

z.B. Schliffdiaphragma<br />

Nachteil: Veränderung der<br />

Probe durch Elektrolyt der<br />

Bezugselektrode


pH-Messung<br />

Selektive Glas-Membran als Grenzfläche:<br />

c a<br />

H +<br />

K +<br />

A -<br />

H +<br />

K +<br />

A -<br />

c i<br />

Membranpotential folgt Nernst-Gl.:<br />

ΔU = NF*lg(c a<br />

/c i<br />

)<br />

=> U M<br />

= U A<br />

– (0,2mV/K)*T*pH*S<br />

(Asymmetriepotential U A<br />

;<br />

Steilheit S < 1 wegen Innenwiderstand)


„Glaselektrode“<br />

=> Membranpotential<br />

folgt<br />

Nernst-Gleichung!<br />

Glas: Silicat, selektiv durchlässig für H +<br />

| H + |<br />

-O-Si-O-H ¯O-Si-O-<br />

| |<br />

|O| Ca ++ |O|<br />

| |<br />

-O-Si-O|¯ H-O-Si-O-<br />

| H + |


Kalibrierung des pH-Meters<br />

Abgleich von Asymmetriepotential und Steilheit (Temperatur)<br />

1. Puffer pH 7: ΔU bzw. ΔpH; 2. Puffer pH 4 oder pH 10: ΔU/ΔpH


„geregelter 3-Wege-Katalysator“<br />

Verbrennung von Kraftstoff im Ottomotor (vereinfacht):<br />

CH 2<br />

+ 3/2 O 2<br />

→ CO 2<br />

+ H 2<br />

O<br />

Nebenprodukte: CO, Kohlenwasserstoffe (HC), NO x<br />

:<br />

N 2<br />

+ O 2<br />

→ 2 NO (mit O 2<br />

→ NO 2<br />

)<br />

Bildung von thermischem NO x<br />

( = ∑ NO, NO 2<br />

)<br />

überwiegend kinetisch kontrolliert<br />

=> stark temperaturabhängig<br />

vollständige Umsetzung der<br />

Schadstoffe im Katalysator nur<br />

bei stöchiometrischer Mischung


λ-Sonde<br />

λ-Sonde: Sauerstoff(Pt)/Oxid-Elektrode zur Messung der<br />

Sauerstoffkonzentration in Gasen, Elektrolyt ZrO 2<br />

(Y 2<br />

O 3<br />

):<br />

O 2<br />

(Pt) + 4 e - ⇋ 2 O 2-<br />

E = E 0<br />

+ (750*0,2mV/4)*lg p(O 2<br />

) (750K)<br />

=> Potential hängt logarithmisch vom Sauerstoffdruck ab


schmales λ-Fenster wird zu breitem Spannungs-Fenster


Magermotor<br />

Hohes Luftverhältnis:<br />

O 2<br />

-Überschuss<br />

verbessert Ausbrand<br />

Kühleffekt vermindert<br />

NO x<br />

-Bildung<br />

untere Zündgrenze<br />

nicht unterschreiten<br />

(Zündaussetzer<br />

=> CO u. HC-Emission)<br />

=> Gemischregelung


Diffusionskontrollierte Amperometrie<br />

Diffusionsgesetz: dn/dt = -A*D*dc/dx<br />

Einsatz einer Diffusionsbarriere (z.B. Membran):<br />

dn/dt = -A*D*Δc<br />

Ableitung d. Faradayschen Gesetzes:<br />

z*F*dn/dt = dQ/dt = I<br />

=> Grenzstrom I Gr<br />

~ c: (wenn c i<br />

≈ 0)<br />

c a<br />

c i


Sauerstoff-Elektrode nach Clark


Wechselwirkung elektromagnetischer Strahlung mit Molekülen


Optische Messprinzipien


Atom- und<br />

Molekülspektren


Bauprinzip des Photometers:<br />

Monochromato<br />

r


Eine Küvette ist<br />

ein Gefäß mit<br />

planparallelen<br />

Seitenflächen;


Photometrische Messgrößen<br />

Transmission T = I P<br />

/I 0<br />

hängt exponentiell von Konzentration<br />

ab<br />

Absorbanz A bzw.<br />

Extinktion E = – lg T<br />

(Minus, da T ≤ 1)<br />

Lambert-Beersches Gesetz:<br />

E λ<br />

= ε λ<br />

*c*d<br />

mit Extinktionskoeffizient ε<br />

(Einheit M -1 cm -1 bzw. cm 2 /mmol)


Lambert-Beersches Gesetz gilt nur für<br />

monochromatische Strahlung


Extinktions-koeffizient<br />

ε kann im sichtbaren<br />

(VIS) bzw. UV-Licht<br />

(UV) Werte über<br />

10 5 M -1 cm -1<br />

annehmen<br />

Beispiel:<br />

Messgenauigkeit<br />

Δ T 0,2% entspr.<br />

Δ E 0,001<br />

Nachweisgrenze<br />

bei 1cm Schicht<br />

c = E/ε*d<br />

= (0,001/10 5 )M<br />

= 10 -8 M


Selektivität durch Farbreaktion


Nicht dispersive Infrarot-Spektrometrie<br />

(NDIR)


Termschema für Molekülespektren


Messanordnung für<br />

Lumineszenzmessung


Abklingkurve der Phosphoreszenz


Faseroptik


Prismenkoppler


Gitterkoppler


Young-Interferometer


Resonanzbedingung für<br />

Oberflächenplasmonen


Oberflächenplasmonenresonanz


Oberflächenplasmonenresonanz


Analyt-Rezeptor-Komplex Analyt + Rezeptor<br />

AR A + R<br />

[ A]∗[R]<br />

Massenwirkungsquotient: =K<br />

[AR] A<br />

Stoffbilanz:<br />

Sensorempfindlichkeit: Rezeptorsättigung<br />

[R] = c 0<br />

- [AR]<br />

c 0<br />

−[AR]<br />

= K A<br />

[AR] [ A]<br />

c 0<br />

[ AR] −1= K A<br />

[ A]<br />

c 0<br />

[ AR] = K +[A ] A<br />

[A ]<br />

[AR]= c 0∗[ A]<br />

K A<br />

+[A ]<br />

c 0<br />

[ AR] = K A<br />

[A ] +1<br />

1<br />

[ AR] = K A<br />

c 0<br />

∗ 1<br />

[ A] + 1 c 0


Möglichkeiten für Glucosesensoren


Schlüssel-Schloss-Prinzip

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