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Arbeit und Leistung

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<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Leistung</strong><br />

s<br />

s<br />

m · g<br />

m · g<br />

⇔<br />

mgs = mgs<br />

s/2<br />

mgs = const.<br />

s<br />

2m · g<br />

m · g<br />

⇔<br />

2mgs/2 = mgs<br />

.<br />

. ⇔ nmgs/n = mgs


<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Leistung</strong><br />

<strong>Arbeit</strong> ist Kraft mal Weg<br />

• Gotthardstraße<br />

• Treppe <strong>und</strong> Lift<br />

• Feder<br />

• Bergsteiger/Wanderer


<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Leistung</strong><br />

⃗F tot = ⃗ F Zug − ⃗ F ‖<br />

h<br />

⃗F Zug<br />

⃗F ‖<br />

m · g<br />

l = s cos α<br />

s<br />

α<br />

Gleichmässige<br />

Fzug ⃗ = −F ⃗ Bewegung:<br />

‖<br />

F ‖ = m · g · sinα<br />

A = F ‖ · s ; s = h<br />

A =<br />

mg sin αh<br />

sin α<br />

sin α<br />

= mgh


<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Leistung</strong><br />

W<strong>und</strong>er ist<br />

kein W<strong>und</strong>er<br />

Simon Stevin,<br />

um 1600


<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Leistung</strong><br />

E = ∫ d⃗s · ⃗F = ∫ ds F cos α<br />

⃗F<br />

α<br />

d⃗s


<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Leistung</strong><br />

<strong>Arbeit</strong> ist Kraft mal Weg [<strong>Arbeit</strong>] = N m = J = W s<br />

<strong>Leistung</strong> = <strong>Arbeit</strong> pro Zeit [<strong>Leistung</strong>] = N m/s = J/s = W<br />

Beispiel:<br />

100 kg Backsteine 10 m hochtragen.<br />

E = mgh = 100 · 9,81 · 10 kg m 2 /s 2 = 9810 J = 2, 725 Wh<br />

dito innerhalb von 10 Minuten: <strong>Leistung</strong> P = 9810/600 J/s = 16,35 W.


Potentielle <strong>und</strong> kinetische Energie<br />

• Energie: gespeicherte, “mögliche” (potentielle) <strong>Arbeit</strong><br />

• potentielle Energie: Lageenergie (Wasser im Stausee,. . . )<br />

• kinetische Energie: Bewegungsenergie<br />

E pot = mgh −→ v h = √ 2gh −→ h = v2 h<br />

2g =⇒ mgh = mgv2 h<br />

2g<br />

= m 2 v2 h = E kin


Energieerhaltung<br />

Energie bleibt erhalten bzw. wird umgewandelt, d. h.E = E pot + E kin = const.<br />

Beispiele:<br />

• Pendel<br />

• Galilei’sches Hemmungspendel<br />

Formal: ∫ ∫<br />

E = dx ma = m dx dv ∫<br />

dt = m v dv = m 2 v2 .<br />

Umwandlung von potentieller in kinetische Energie. Oft wird Energie auch in<br />

andere Formen umgewandelt, wie Wärme, Schall, Deformation, etc.


Bewegung in Systemen mit mehreren Massenpunkten<br />

Wir betrachten ein System mit mehreren Massenpunkten. Für jeden Massenpunkt<br />

i einzeln gilt nach Newton 2:<br />

F i = d⃗p i<br />

dt .<br />

Für n Massenpunkte muss also ein System von n Bewegungsgleichungen gelöst<br />

werden. Vereinfachend beginnen wir mit n = 2.<br />

⃗F 1 + ⃗ F 21 = d⃗p 1<br />

dt ,<br />

⃗F 2 + ⃗ F 12 = d⃗p 2<br />

dt ,<br />

wobei ⃗ F21 die Kraft darstellt, welche Massenpunkt 2 auf Massenpunkt 1 ausübt.


⃗F 1 stellt die Kraft dar, welche von außen auf Massenpunkt 1 wirkt. Die Kräfte<br />

können z. B. vom Ort oder der Geschwindigkeit abhängen. Nach Newton 3 ist<br />

⃗F 21 = − ⃗ F 12 . Damit fallen die “inneren” Kräfte beim Bilden der Summe der<br />

Bewegungsgleichungen heraus:<br />

⃗F = ⃗ F 1 + ⃗ F 2 = d⃗p 1<br />

dt + d⃗p 2<br />

dt = d⃗p<br />

dt .<br />

Ist F ⃗ = 0, so ist<br />

d⃗p<br />

dt = 0, bzw. ⃗p = const.,<br />

analog zum zweiten Newtonschen Gesetz.<br />

Ohne Einwirkung äußerer Kräfte ( ⃗ F = 0) bleibt in einem System von n<br />

Massenpunkten der Gesamtimpuls erhalten ( d⃗p<br />

dt = 0).


Impuls <strong>und</strong> Impulserhaltung<br />

⃗v 1 = ⃗v 2 = ⃗0<br />

⃗u 1<br />

m1 m 2<br />

⃗u 2<br />

Danach muss gelten<br />

m 1 u 1 + m 2 u 2 = 0,<br />

woraus sofort folgt, dass<br />

u 2 = − m 1<br />

u 1 .<br />

m 2<br />

Beispiel: Rakete, hier verändert sich allerdings m mit der Zeit. . .


Impuls <strong>und</strong> Impulserhaltung<br />

Anwendung: Ballistisches Pendel<br />

v 1<br />

m<br />

M<br />

α<br />

l<br />

u 2<br />

M + m<br />

∆h<br />

u 2 = √ 2g∆h<br />

mv 1 = (m + M)u 2<br />

v 1 = . . . Übung!<br />

Frage: Wie groß ist der Anteil der Energie, der in Wärme <strong>und</strong> Deformation umgewandelt wird?


Stöße<br />

Man unterscheidet verschiedene Sorten von Stößen:<br />

• inelastischer Stoß: endotherm, Umwandlung kinetischer Energie in innere<br />

Energie (z.B. Wärme)<br />

• elastischer Stoß: Energieerhaltung<br />

• schiefer Stoß: Geometrieeffekte<br />

• (exothermer Stoß: Umwandlung innerer Energie in kinetische Energie<br />

(z. B.e − − e + −→ 2γ))


Inelastische Stöße<br />

v 1<br />

v 2<br />

u 1<br />

u 2<br />

teilweise inelastisch<br />

v 1<br />

v 2<br />

u<br />

vollständig inelastisch


Inelastische Stöße II<br />

Vollständig inelastischer Stoß:<br />

m 1 v 1 + m 2 v 2 = (m 1 + m 2 )u, also u = m 1v 1 + m 2 v 2<br />

(m 1 + m 2 ) .<br />

Vorzeichen von v 1 <strong>und</strong> v 2 beachten! Für m 1 = m 2 gilt offensichtlich<br />

u = v 1 + v 2<br />

.<br />

2<br />

Aus den Geschwindigkeiten lässt sich die in innere Energie verwandelte kinetische<br />

Energie berechnen (Übung!).


Elastische Stöße<br />

Zusätzlich bleibt kinetische Energie erhalten!<br />

1<br />

2 m 1v 2 1 + 1 2 m 2v 2 2 = 1 2 m 1u 2 1 + 1 2 m 2u 2 2,<br />

m 1 v 1 + m 2 v 2 = m 1 u 1 + m 2 u 2 .<br />

Zwei Unbekannte, zwei Gleichungen! Sortiere nach Körpern 1 <strong>und</strong> 2:<br />

1<br />

2 m (<br />

1 v<br />

2<br />

1 − u 2 1)<br />

= 1 2 m (<br />

2 u<br />

2<br />

2 − v2) 2 , (1)<br />

m 1 (v 1 − u 1 ) = m 2 (u 2 − v 2 ) . (2)<br />

Dividiere Gleichung 1 durch Gleichung 2 <strong>und</strong> löse nach u 1 <strong>und</strong> u 2 auf.


Elastische Stöße<br />

u 1 = m 1 − m 2<br />

m 1 + m 2<br />

v 1 +<br />

u 2 = m 2 − m 1<br />

m 1 + m 2<br />

v 2 +<br />

2m 2<br />

v 2<br />

m 1 + m 2<br />

(3)<br />

2m 1<br />

v 1<br />

m 1 + m 2<br />

(4)<br />

Spezialfälle:<br />

• m 1 = m 2 =⇒ u 1 = v 2 <strong>und</strong> u 2 = v 1<br />

• m 1 ≫ m 2 =⇒ u 1 ≈ v 1 <strong>und</strong> u 2 ≈ 2v 1 − v 2


Stoß mit einer unbeweglichen Wand<br />

m 1 , u 1<br />

m 1 , v 1<br />

m 2 = ∞<br />

v 2 = 0<br />

u 2 = 0


Mehrere Körper auf einer Linie<br />

v 1 v 2<br />

m 2<br />

m 1<br />

n<br />

n 1 m 1 v 1 = n 2 m 2 v 2 (Impulssatz);<br />

n 1<br />

2 m 1v 2 1 = n 2<br />

2 m 2v 2 2 (Energiesatz).<br />

m 1 = m 2 =⇒ n 1 = n 2


Bewegung in der Ebene<br />

y<br />

x<br />

v 1<br />

v 1,x<br />

v 2,y<br />

v 2<br />

v v 2,x<br />

1,y<br />

α α<br />

Überlagerung einer Bewegung entlang von x mit einer Reflexion an einer Wand.<br />

v 2,x = v 1,x ; v 2,y = −v 1,y


m 2 ≠ ∞<br />

Wie soll nun ein Stoß in der Ebene behandelt werden, wenn m 2 ≠ ∞? Aus der<br />

Impuls- <strong>und</strong> Energieerhaltung<br />

m 1 ⃗v 1 + m 2 ⃗v 2 = m 1 ⃗u 1 + m 2 ⃗u 2 ,<br />

1<br />

2 m 1v1 2 + 1 2 m 2v2 2 = 1 2 m 1u 2 1 + 1 2 m 2u 2 2<br />

ergeben sich nur drei Bedingungen an die vier Unbekannten u 1,x , u 1,y , u 2,x <strong>und</strong><br />

u 2,y . Offensichtlich wird die Situation in drei Dimensionen noch schlimmer,<br />

6 Unbekannten stehen nur vier Gleichungen gegenüber. Diese prinzipielle<br />

Schwierigkeit lässt sich nicht beheben, wohl aber in handlichere Teilprobleme<br />

unterteilen.


Der Schwerpunkt eines Systems<br />

m 1<br />

m 2<br />

m 3<br />

z<br />

⃗r 1<br />

⃗r 2<br />

⃗r S<br />

⃗r 3<br />

x<br />

⃗r S<br />

. =<br />

∑ N<br />

i=1 m i⃗r i<br />

∑ N<br />

i=1 m i<br />

y<br />

= 1 M<br />

N∑<br />

m i ⃗r i<br />

i=1


Schwerpunktgeschwindigkeit<br />

Greifen keine äußeren Kräfte an, so bleibt der Impuls des Systems konstant.<br />

N∑<br />

i=1<br />

d⃗p i<br />

dt = 0.<br />

Verändern sich die Massen nicht, so ändert sich auch die Geschwindigkeit des<br />

Systems nicht, genauer,<br />

N∑ d⃗v i<br />

m i<br />

dt = 0.<br />

i=1<br />

Damit lässt sich eine mittlere Geschwindigkeit definieren, welche unverändert


leibt:<br />

⃗v S<br />

. =<br />

1<br />

M<br />

N∑<br />

m i ⃗v i .<br />

Offensichtlich ist<br />

⃗v S = d⃗r S<br />

dt ,<br />

d. h.die Geschwindigkeit des Schwerpunktes des Systems bleibt erhalten.<br />

Oft vereinfachen sich die auftretenden Gleichungen erheblich, wenn man in das<br />

Schwerpunktsystem transformiert, denn<br />

i=1<br />

⃗p S =<br />

N∑<br />

m i ⃗v i = M⃗v S<br />

i=1<br />

⃗p S,S =<br />

N∑<br />

m i (⃗v i − ⃗v S ) =<br />

N∑<br />

m i ⃗v i −<br />

N∑<br />

m i ⃗v S = M⃗v S − M⃗v S = ⃗0.<br />

i=1<br />

i=1<br />

i=1


Die kinetische Energie transformiert sich ebenso einfach:<br />

E kin = 1 2 m 1v 2 1 + 1 2 m 2v 2 2<br />

= 1 2<br />

(<br />

m1 (⃗v 1,S + ⃗v S ) 2 + m 2 (⃗v 2,S + ⃗v S ) 2)<br />

E kin<br />

= 1 (<br />

m1 v1,S 2 + m 2 v 2 ) 1<br />

2,S +<br />

2 2<br />

= 1 (<br />

m1 v1,S 2 + m 2 v 2 ) 1<br />

2,S +<br />

2 2<br />

= E (S)<br />

kin + 1 2 Mv2 S<br />

(<br />

m1 vS 2 + m 2 vS<br />

2 )<br />

+ (m1 ⃗v 1,S + m 2 ⃗v 2,S ) · ⃗v S<br />

(<br />

m1 vS 2 + m 2 vS<br />

2 )<br />

+ 0<br />

weil ja (m 1 ⃗v S + m 2 ⃗v S ) = ⃗0.


Bewegung zweier Teilchen im Schwerpunktsystem<br />

Nach Voraussetzung wirken keine äußeren Kräfte auf das System, d.h. es wirken<br />

nur die inneren Kräfte ⃗ F 12 <strong>und</strong> ⃗ F 21 .<br />

d⃗v 1,S<br />

dt<br />

= ⃗ F 21<br />

m 1<br />

;<br />

d⃗v 2,S<br />

dt<br />

= ⃗ F 12<br />

m 2<br />

Subtraktion (unter Berücksichtigung von ⃗ F 12 = − ⃗ F 21 ) liefert<br />

d(⃗v 1,S − ⃗v 2,S )<br />

dt<br />

=<br />

( 1<br />

m 1<br />

+ 1 m 2<br />

)<br />

⃗F 21 ,<br />

wo (⃗v 1,S − ⃗v 2,S ) = ⃗v 12,S<br />

die Relativgeschwindigkeit zwischen den Teilchen


darstellt. Mit der Definition der reduzierten Masse µ<br />

µ . = m 1m 2<br />

m 1 + m 2<br />

kann so eine besonders einfache Bewegungsgleichung gef<strong>und</strong>en werden<br />

⃗F 21 = µ dv 12,S<br />

.<br />

dt<br />

Die Bewegung der beiden Teilchen kann also auf die Bewegung eines einzelnen<br />

Teilchens der reduzierten Masse µ reduziert werden.


Elastische Stöße im Schwerpunktsystem<br />

Wegen ⃗p S,S = ⃗0 muss auch gelten<br />

⃗p 1,S = −⃗p 2,S <strong>und</strong> ⃗p ′ 1,S = −⃗p ′ 2,S.<br />

Einsetzen in den Energiesatz ergibt<br />

(<br />

1 1<br />

+ 1 )<br />

p ′2<br />

1,S = 1 2 m 1 m 2 2<br />

Verwende reduzierte Masse µ, so<br />

p ′2<br />

1,S<br />

2µ = p2 1,S<br />

2µ + Q.<br />

( 1<br />

+ 1 )<br />

p 2 1,S + Q.<br />

m 1 m 2


Für elastische Stöße ist Q = 0 (nach Definition), folglich p ′2<br />

1,S = p2 1,S <strong>und</strong><br />

p ′2<br />

2,S = p2 2,S .<br />

Dies lässt lediglich eine Drehung der Impulse zu!<br />

⃗v ′ 1<br />

⃗v 2<br />

⃗v 2,S<br />

⃗v 1,S<br />

′<br />

θ ⃗v 1,S<br />

⃗v 2<br />

′<br />

Laborsystem<br />

⃗v ′ 2,S<br />

⃗v 1<br />

Schwerpunktsystem


Relativistische Formulierung<br />

Wir betrachten nun zwei Körper derselben Masse m<br />

y K<br />

A =<br />

⃗v A ⃗u A<br />

u = 0 A x<br />

B<br />

⃗v B ⃗u B<br />

y ′ K ′<br />

x ′<br />

m B = m, die sich bei relativistischen Geschwindigkeien<br />

begegnen. Wie sieht ein Stoß in diesem Falle aus? Dabei<br />

bewegen wir uns in einem System K so, dass sich der<br />

Körper A in y Richtung nur sehr langsam bewegt <strong>und</strong><br />

diese Impulskomponente beim Stoß umgekehrt wird,<br />

v yA = −u yA . Dasselbe geschehe mit Körper B <strong>und</strong><br />

Körper A bewege sich immer noch mit Geschwindigkeit<br />

v xA in x-Richtung. Der Impuls ist also erhalten.<br />

⃗v A<br />

u = v xA<br />

A<br />

B<br />

⃗u A<br />

Nun betrachten wir den Stoß im System K ′ , welches<br />

sich mit v = v xA entlang der x-Achse bewegt. In diesem<br />

System sind also die Rollen von A <strong>und</strong> B vertauscht.<br />

Die Geschwindigkeiten transformieren sich gemäß der<br />

⃗u B<br />

⃗v B


Lorentz-Transformation,<br />

v ′ y =<br />

v y /γ<br />

1 − v x v/c 2.<br />

Nun ist im System K für die beiden Teilchen die Geschwindigkeit in x-Richtung<br />

verschieden, weshalb sich auch die y-Komponenten der Geschwindigkeit anders<br />

transformieren!<br />

v ′ yA =<br />

v ′ yB =<br />

v yA /γ<br />

1 − v xA v/c 2 = v yA/γ<br />

1 − v 2 /c 2 = γv yA, da v = v xA ,<br />

v yB /γ<br />

1 − v xB v/c 2 = v yB/γ, da v xB = 0,<br />

während die entsprechenden Geschwindigkeiten im System K die Beträge |v yA |


<strong>und</strong> |v yB | haben, also<br />

v ′ yA<br />

v yA<br />

= γ<br />

<strong>und</strong><br />

v ′ yB<br />

v yB<br />

= 1 γ .<br />

In beiden Systemen gilt der Impulssatz. Weil beide System K <strong>und</strong> K ′ so gewählt<br />

sind, dass beide Körper die y-Komponente ihres Impulses umdrehen, gilt<br />

m A v yA + m B v yB = 0 = m ′ Av ′ yA + m ′ Bv ′ yB.<br />

Dies ist aber für m A = m ′ A <strong>und</strong> m B = m ′ B nicht möglich, weil ja die y-<br />

Komponenten der Geschwindigkeiten verschieden sind. Also müssen die Massen<br />

m <strong>und</strong> m ′ verschieden sein! Für kleine y-Komponenten gilt die Näherung<br />

v A ≈ v xA = v , v ′ A ≈ 0,<br />

V B ≈ 0 , v ′ B ≈ v xB = v.


Damit können wir mit m 0<br />

. = m(v = 0) schreiben<br />

m(v)v yA + m 0 v yB = 0,<br />

m 0 v ′ yA + m(v)v ′ y B<br />

= 0.<br />

Wir nehmen die Terme mit v yB bzw.v yB ′<br />

<strong>und</strong> erhalten<br />

m 2 (v)<br />

m 2 0<br />

Damit erhalten wir<br />

= v yB v yA<br />

′<br />

v<br />

yB<br />

′<br />

m(v) = γm 0 =<br />

nach rechts, dividieren die Gleichungen<br />

= γ 2 .<br />

v yA<br />

m<br />

√ 0<br />

1 − v2 /c 2.


Relativistische Energie: E = mc 2<br />

∆x<br />

E<br />

Lichtblitz<br />

L<br />

Schwerpunkt<br />

E<br />

Wir wollen nun noch die bekannt Energie-<br />

Masse Beziehung E = mc 2 verstehen. Dazu<br />

betrachten wir einen leichten Wagen, an<br />

dessen linker Wand ein Lichtblitz der Energie<br />

E ausgesandt wird. Nach den Gesetzen der<br />

klassischen Physik hat er einen Impuls p =<br />

E/c (Stoff kommt im zweiten Semester). Weil<br />

der Wagen vor dem Blitz ruhen soll, muss<br />

auch nach dem Blitz der Schwerpunkt am<br />

selben Ort bleiben, der Gesamtimpuls bleibt<br />

erhalten. Deshalb muss sich der Wagen ein<br />

klein wenig nach links bewegen mit einer Geschwindigkeit v = −p/M = −E/Mc.<br />

Weil diese Geschwindigkeit sehr klein ist im Vergleich zur Lichtgeschwindigkeit,


v ≪ c, erreicht der Lichtblitz die rechte Wand nach einer Zeit ∆t = L/c,<br />

während der sich der Wagen lediglich um ∆x = v∆t = −EL/Mc 2 nach links<br />

bewegt hat. Erreicht der Blitz die rechte Wand, so hält der Wagen an. Damit<br />

der Schwerpunkt unbewegt bleibt, muss dem Licht eine Masse m zugeschrieben<br />

werden!<br />

mL + M∆x = 0.<br />

Daraus folgt<br />

mL − MEL/Mc 2 = 0, =⇒ E = mc 2 .<br />

Setzen wir darin nun unseren Ausdruck für die Masse ein, so finden wir<br />

E =<br />

m 0 c 2<br />

√<br />

1 − v2 /c 2 = m 0c 2 − (m(v) − m 0 )c 2 ,<br />

wobei der erste Term dies sog.Ruheenergie <strong>und</strong> der zweite die eigentliche


kinetische Energie ist. Für diese gilt mit einer Potenzreihenentwicklung für γ<br />

E kin = (m(v) − m 0 ) c 2 = 1 2 m 0v 2 + 3 8 m v 4<br />

0<br />

c 2 + . . .<br />

Für kleine Geschwindigkeiten v ≪ c finden wir den klassischen Ausdruck wieder.<br />

Für richtige Rechnungen ist es oft nützlicher, die Energie-Impuls Beziehung zu<br />

kennen:<br />

√<br />

E = c m 2 0 c2 + p 2 .


Relativistische Kraft<br />

Wir nehmen den relativistischen Impuls p = γm 0 v <strong>und</strong> das zweite Newtonsche<br />

Gesetz <strong>und</strong> erhalten<br />

⃗F =<br />

( )<br />

d⃗p<br />

dt = d dt (m⃗v) = d m 0 ⃗v<br />

√ ,<br />

dt 1 − v2 /c 2<br />

=<br />

(<br />

d m<br />

√ 0<br />

)⃗v + m⃗a.<br />

dt 1 − v2 /c 2<br />

Die innere Ableitung in der Klammer wird mit d/dt = (dv/dt)(d/dv) durch-


geführt:<br />

(<br />

m ) 0 v/c<br />

2<br />

a<br />

⃗F =<br />

(1 − v 2 /c 2 3/2⃗v<br />

+ m⃗a,<br />

)<br />

{ ( ) }<br />

v<br />

= γ 3 2⃗v<br />

m 0 a<br />

c 2 v + 1 − v2 ⃗a<br />

c 2 .<br />

a<br />

Die Kraft hat also nicht nur eine Komponente in Beschleunigungsrichtung<br />

⃗a/a, sondern auch in Geschwindigkeitsrichtung ⃗v/v! Diese wird aber für kleine<br />

Geschwindigkeiten v ≪ c vernachläßigbar.

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