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Forum Medicum 2012 Campus für Ärzte, Zahnärzte und Berater der Heilberufe 19. September 2012, Oldenburg, LzO
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<strong>Forum</strong> <strong>Medicum</strong> 2012<br />
Campus für Ärzte, Zahnärzte und Berater der Heilberufe<br />
19. September 2012, Oldenburg, LzO
FORUM MEDICUM 2012<br />
Das neue Versorgungsstrukturgesetz –<br />
Kann es halten was es verspricht?<br />
Dr. med. Heidrun Sturm, MPH PhD, 19. September, Oldenburg
Hintergrund – “Landarztgesetz”<br />
AKTUELL<br />
Ärztemangel: KV Sachsen zahlt<br />
Medizinstudium in Ungarn<br />
Dtsch Arztebl 2012; 109(35-36): A-1732 / B-1404 / C-1384<br />
Hibbeler, Birgit<br />
3
Ausgangslage - Demografie<br />
4
Alters- und geschlechtsspezifische<br />
Ausgabenprofile in der GKV<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
Ausgaben in €<br />
3000<br />
2000<br />
männlich<br />
weiblich<br />
1000<br />
0<br />
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90<br />
Altersgruppe<br />
Werte ohne EU/BU Rentner und ohne Risikopool<br />
Quelle: Bundesversicherungsamt 2008, Berechnung und Darstellung Prof. Glaeske, Bremen.<br />
5
Finanzierung in der GKV -<br />
„Einnahmeimplosion“<br />
6
Gesundheitsreformen<br />
GKV Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG) 2007,<br />
Arzneimittelneuordnungsgesetz (AMNOG)<br />
GKV-Finanzierungsgesetz (GKV-FinG),<br />
Gesetz zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen in der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung (GKV-VStG),<br />
7
Reaktionen auf Reformen<br />
Der Tagesspiegel, 27.03.2009<br />
Dt. Ärzteblatt 2007<br />
DKG-Protest vor dem Bundesrat:<br />
den „Sanierungsbeitrag“ zwar nicht verhindert,<br />
aber zumindest reduziert.<br />
8<br />
Die Welt Online 30.03.2009
Themenbereiche GKV-VStG vom 1.11.2011<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Bedarfsplanung<br />
Sicherstellung der ambulanten Versorgung<br />
Ambulante spezialfachärztliche Versorgung<br />
Reform der Vergütungssysteme<br />
Weiteres<br />
9
Bedarfsplanung (§99 SGB V)<br />
Unter- und Überversorgung<br />
Schleswig-Holstein<br />
Hausarztdichte<br />
Niedersachsen<br />
10
Bedarfsplanung (§99 SGB V)<br />
Planungsgruppen, Verhältniszahlen, Sonderbedarf<br />
Neueinteilung der Planungsgruppen<br />
Bisher 14 KBV plant : 34<br />
Neu: Ausweitung der Bedarfsplanung für alle Fachgruppen<br />
Neufestlegung der Verhältniszahlen<br />
Neudefinition auf der Basis von Mittelwerten je Fachgruppe<br />
Berücksichtigung der Demografie<br />
Unterversorgung (< 75%), Regelversorgung, Überversorgung (>110%)<br />
Zulassungsstopp für<br />
Fachmediziner<br />
6.09.2012<br />
Neuregelung des Sonderbedarfs (§ 103)<br />
Feinsteuerung der Versorgungssituation (Basis: Bedarfsanalysen)<br />
11
Bedarfsplanung<br />
Flexibilisierung der Planungsbereiche (§101)<br />
Vorher: strikt Landkreisgebunden - Jetzt kleinräumiger (395 4000)<br />
• Berücksichtigung der sozio-demographischen Entwicklung, Morbidität und Arztzahlen<br />
• Vier getrennte Planungsebenen für hausärztliche Versorgung, wohnortnahe fachärztliche<br />
Versorgung, fachärztliche Versorgung (SB I und II)<br />
unterversorgtes Gebiet,<br />
besonderer lokaler<br />
Versorgungsbedarf<br />
Überversorgtes Gebiet<br />
unternehmerische Privilegien<br />
• keine Fallzahlbegrenzung<br />
• vergüteter Einsatz EntlastungsassistentInnen<br />
(VERAH, EVA, MOBRA)<br />
• freie Filial-/Zweigpraxisbildung<br />
Spielraum der KV<br />
• Abstaffelungen, Abschläge<br />
12<br />
Ziel war: G-BA entwickelt Planungsbereiche und Regeln für die<br />
Bedarfsermittlung bis Mitte 2012 mit Wirkung zum 1.1.13
Bedarfsplanung und finanzielle Anreize<br />
Vergütungsanreize für Vertragsärzte<br />
• In strukturschwachen Gebieten grundsätzlich keine<br />
Abstaffelung mehr<br />
• Vergüteter Einsatz von nichtärztlichen Assistenten<br />
(VERAH, EVA, MOBRA)<br />
Fallzahlerhöhung und Einnahmesteigerungen<br />
sind ohne große Investitionen möglich.<br />
13
Bedarfsplanung Überversorgung<br />
Praxisabgabe und Übernahme (§103 SGB V)<br />
Zulassungsausschuss kann Nachbesetzungsverfahren ablehnen (ab 2013)<br />
• Bei familiärer Nachfolge kann nicht abgelehnt werden<br />
• KV muss Entschädigung in Höhe des Verkehrswerts zahlen<br />
• Klagen schieben den Beschluss nicht auf.<br />
Schadensersatzansprüche (z.B. Personalabfindungen, Mietvertrag) an die KV?<br />
Freiwilliger Verzicht auf Zulassung kann von KV gefördert werden<br />
Befristete Zulassungen in Bereichen mit Versorgung 100% -
Bedarfsplanung (§99 SGB V)<br />
Mehr regionale Mitsprachemöglichkeiten<br />
• Der Landesausschuss (Kven / Kassen) legt Länderbehörden einen<br />
Bedarfsplan vor<br />
• Neues „Gemeinsames Landesgremium“ soll Landesausschuss regional<br />
unterstützen (§ 90a SGB V)<br />
• Anpassung bei regionalen Besonderheiten<br />
Baden-Württemberg: Kommunen an der Versorgungsplanung beteiligen.<br />
Bürger sollen mitreden bei Versorgung.<br />
sektorenübergreifenden Landesbeirat eingesetzt. Ärzte Zeitung online, 20.04.2012<br />
Schleswig-Holstein:<br />
Gesetz zur Entwicklung medizinischer Versorgungsstrukturen<br />
(4/2012)<br />
18-köpfiges „Gemeinsames Landesgremium“:<br />
• Ärztekammer, Psychotherapeutenkammer (je 2)<br />
• Kven (3)<br />
• GKV (3)<br />
• Landeskrankenhausgesellschaft (3)<br />
• Kommunale Landesverbände (2)<br />
15
Versorgungsbedarf - Analyse<br />
Indikatoren für eine zukunftssichere<br />
Planung der ambulanten Versorgung<br />
Das Verfahren ermittelt<br />
den erwarteten Versorgungsbedarf bis 2025<br />
•demografischer Entwicklung<br />
•regionaler Inanspruchnahme und Morbidität<br />
•voraussichtliches Versorgungsangebot<br />
16
Versorgungsbedarf - Ergebnisse<br />
17
Bedarfsplanung<br />
Konsequenzen für Planer:<br />
mehr Mitspracherecht der Länder und Kommunen:<br />
Mehr Gestaltungsspielraum (= Verantwortung) für die Selbstverwaltung<br />
Mehr regionale Planungsflexibilität<br />
Konsequenzen für Ärzte:<br />
Kleinere Planungsbereiche gerechter?<br />
Alle Arztgruppen werden beplant …?<br />
in Kombination mit Vergütungsanpassung (Abstaffelung, VERAH…)<br />
neue Gestaltungsmöglichkeiten und Spielraum<br />
18
Themenbereiche GKV-VStG vom 1.11.2011<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Bedarfsplanung<br />
Sicherstellung der ambulanten Versorgung<br />
Ambulante spezialfachärztliche Versorgung<br />
Reform der Vergütungssysteme<br />
Weiteres<br />
19
Sicherstellung der Versorgung -<br />
Ärztemangel<br />
Immer weniger Hausärzte<br />
Anteil der Haus- und Fachärzte an der vertragsärztlichen Versorgung<br />
Bestand an Vertragsärzten, die zum jeweiligen Jahresende<br />
60 Jahre oder älter waren<br />
20
Sicherstellung der Versorgung -<br />
Wandel des Arztbilds<br />
“Wir haben gelebt um zu arbeiten, die<br />
nächste Generation hat gearbeitet um zu<br />
leben, jetzt möchten die Jungen leben beim<br />
Arbeiten”<br />
21
Sicherstellung der Versorgung -<br />
Anforderungen<br />
Multimorbidität nimmt zu mit<br />
• steigendem Alter<br />
• geringerem sozioökonomischen Status<br />
• bei Frauen<br />
Zwischen 1985 und 2005<br />
• hat sich die Prävalenz von chronischen<br />
Krankheiten verdoppelt<br />
• hat sich der Anteil der Patienten mit<br />
>3 chronischen Krankheiten verdreifacht<br />
Uijen & v.d. Lisdonk(2008) Multimorbidity in primary care: prevalence and trend over<br />
the last 20 years. Eur J Gen Pract 14(1):28–32<br />
22
Sicherstellung der Versorgung -<br />
Anforderungen<br />
23<br />
CWF Survey 2008, Koch et al. Dt. Ärztebl 2010
Sicherstellung der Versorgung -<br />
Zusammenfassung Ausgangslage<br />
Morbiditätsentwicklung - neue Anforderungen an Versorgung:<br />
• Mehr Prävention<br />
• Aktive Planung und Steuerung des Versorgungsprozesses<br />
• Schnittstellen zwischen Versorgungsebenen<br />
• Berücksichtigung von Multimorbidität, Co-Morbidität, Polymedikation<br />
Ärztemangel:<br />
• Größere Arbeitsbelastung<br />
• Mehr Patienten pro Praxis/Arzt Qualität?<br />
• Kosten nicht mehr teilbar<br />
Arztberuf im Wandel?<br />
• Neue Anforderungen an<br />
die Arbeitsbedingungen<br />
Mehr Aufgaben – weniger und andere Ärzte<br />
24
Sicherstellung der ambulanten Versorgung<br />
Lösungsansatz 1: Strukturelle Anpassungen im ambulanten Bereich<br />
• Zweigpraxen, ÜBAGs, Anstellung von / Kooperation mit Hausärzten,<br />
Eigenbetrieb durch KV<br />
• Aufhebung der Residenzpflicht<br />
• Delegation (VERAH, EVA, MOBRA)<br />
• Intersektorale Kooperation (§115, §116, Telemedizin,<br />
Notfallversorgung)<br />
• Einsatz von Telemedizin<br />
• Vereinfachte Sonderzulassungen<br />
• Flexibilisierung von Vertragsarztsitzabgabe und Rückumwandlung<br />
• KV-Sitz: längere Erziehungs-/ Vertretungszeiten,<br />
Nebenbeschäftigungsmöglichkeiten, Teilzeitmöglichkeite<br />
25
Sicherstellung der ambulanten Versorgung<br />
Lösungsansatz 1: Strukturelle Anpassungen im ambulanten Bereich (2)<br />
Einsatz von unterstützenden Ärzten (angestellte Ärzte)<br />
• jeder Vertragsarzt (auch in BAGs) kann sich drei Vollzeit- oder<br />
bis zwölf angestellte Teilzeithausärzte (à 12 Std.) zuordnen<br />
lassen.<br />
• als (Ü)BAG kann man Ärzte und Angestellte gemeinsam<br />
beschäftigen (auch ohne gemeinsame Abrechnung)<br />
• In Zweigpraxen: ohne Aufsicht (in unterversorgten Gebieten)<br />
• In Zweigpraxen: andere Facharztgruppen (die nicht am<br />
Hauptsitz arbeiten)<br />
26<br />
Wichtig dabei: Residenzpflicht aufgehoben
Sicherstellung der ambulanten Versorgung<br />
Umwandlung von Vertragsarztsitz in Angestelltenverhältnis und<br />
umgekehrt (§ 95 Abs. 9b SGB V)<br />
KV 1<br />
führt Praxis weiter<br />
Sitzverkauf<br />
KV 2<br />
will abgeben<br />
stellt MA an<br />
neuer<br />
Mitarbeiter<br />
27
Sicherstellung der ambulanten Versorgung:<br />
Umwandlung von Vertragsarztsitz in Angestelltenverhältnis und<br />
umgekehrt (§ 95 Abs. 9b SGB V)<br />
Vorteile für Praxisinhaber:<br />
• Juniorpartner „auf Probe“<br />
• Flexible Handhabung des eigenen Sitzes (Arbeitszeitreduktion)<br />
Vorteile für Praxiseinsteiger:<br />
• Kein Zwang zu wirtschaftlichen Risiken als Mitgesellschafter<br />
• Anstellung keine Einbahnstraße<br />
28
Sicherstellung der ambulanten Versorgung<br />
Lösungsansatz 2: Sektorenübergreifende Kooperation:<br />
29<br />
Vertragsärzte<br />
• vor- und nachstationäre Leistungen<br />
(§115a)<br />
• ambulante Operationen am Krankenhaus<br />
(§115b)<br />
stationäre Einrichtungen:<br />
• Ermächtigung zu ambulanten Leistungen (§116)<br />
Notfallversorgung:<br />
• Aufhebung der Residenzpflicht<br />
• Nutzung von Telemedizin<br />
• Einbindung von nichtärztlichen Berufen,<br />
Rettungsdiensten<br />
• Versorgung auch durch andere Anbieter<br />
(Kliniken, Reha, MVZs)<br />
• Vergütung der Fahrzeiten
Sicherstellung der ambulanten Versorgung<br />
Anforderungen waren:<br />
Versorgung in strukturschwachen Gebieten muss gewährleistet werden<br />
Gesundheitsversorgung der Zukunft ist eine interprofessionelle<br />
Teamleistung<br />
FAZIT: Gewinner sind Ärzte, die unternehmerisch handeln<br />
• Kooperationen, Vernetzung innovative Vertragsmodelle umsetzen<br />
• Interprofessionell und überregionale Koop.<br />
• Unterstützungsmöglichkeiten nutzen<br />
• Telemedizin nutzen<br />
Schafft zeitliche und inhaltliche Freiräume<br />
Schafft optimierte Vergütungsmöglichkeiten<br />
30
Telemedizin<br />
erstes flächendeckende Telemedizin-Netzwerk zur<br />
Versorgung von kardiologischen Hoch-Risikopatienten<br />
• vernetzte Körperwaagen<br />
• Blutdruckmessgeräte<br />
• EKG,<br />
• Sauerstoffsättigung<br />
Überwachen und intervenieren<br />
Automatische Datenüberm.<br />
Telemedizinischen Zentren<br />
Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum<br />
Städt. Klinikum Brandenburg<br />
Liefern Informationen<br />
Befunde<br />
Medikation<br />
• IT-gestützte Behandlungsprozesse<br />
• elektronische Patientendokumentation<br />
31
Versorgungskonzepte Multimorbidität<br />
Beispiele: Strukturelle Anpassungen<br />
Katalysator für sektorenübergreifendes regionales<br />
Gesundheitsnetz:<br />
• Depression, Arzneimittel, Therapeutenkooperation,<br />
ambulante geriatrische V….<br />
• 50 % Förderverein (27 Arztpraxen aus Ostholstein),<br />
50 % Sana-OH gGmbH<br />
Medizinische Fachangestellte (VERAH, MoNi …) weiter gedacht:<br />
„PraCMan“ (UK Heidelberg und Jena, AOK Baden-Württemberg)<br />
• Hausarztpraxis-basiertes Case Management für multimorbide Patienten<br />
• speziell geschulte medizinische Fachangestellte übernehmen die intensive<br />
Betreuung<br />
• Studie: 115 beteiligten Hausarztpraxen und ca. 2.000 eingeschlossenen<br />
Patienten<br />
32
Versorgungskonzepte Multimorbidität<br />
Guided Care: Comprehensive Health Care for Patients with Chronic<br />
Conditions<br />
Nurse/physician team:<br />
•Assesses needs and preferences<br />
Better outcomes require interdisciplinary teamwork and<br />
•Creates comprehensive an evidence-based care. Guided Care… “care guide” and<br />
a patient-friendly “action plan”<br />
• …improves quality of care<br />
•Monitors the patient proactively<br />
• …improves caregiver satisfaction<br />
•Supports chronic disease self-management<br />
• …may reduce total health care costs<br />
• Technical assistance makes rapid adoption of new<br />
models feasible.<br />
Boyd C et al. Gerontologist, 2007.<br />
Johns Hopkins University, Baltimore<br />
33
Themenbereiche GKV-VStG vom 1.11.2011<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Bedarfsplanung<br />
Sicherstellung der ambulanten Versorgung<br />
Ambulante spezialfachärztliche Versorgung<br />
Reform der Vergütungssysteme<br />
Weiteres<br />
34
Ambulante spezialfachärztliche Versorgung<br />
(§ 116 b SGB V)<br />
Welche Indikationen?<br />
• Komplexe, schwer therapierbare Krankheiten, die einer<br />
• speziellen Qualifikation,<br />
• interdisziplinären Zusammenarbeit und<br />
• besonderer Ausstattung bedürfen<br />
• Seltene Erkrankungen<br />
• Mukoviszidose, Tuberkulose, immunologische KH, Z.n.<br />
Lebertransplantation, Kurzdarmsyndrom etc.<br />
• „schwere Verlaufsformen von Erkrankungen mit besonderen Verlaufsformen“:<br />
35<br />
• Onkologische E., HIV / AIDS, MS, Epilepsie, Querschnittslähmung,<br />
Rheumatologische E., Herzinsuffizienz (NYHA 3 / 4), Pädiatrische<br />
Kardiologie, Folgeschäden bei Frühgeborenen
Ambulante spezialfachärztliche Versorgung<br />
(§ 116 b SGB V)<br />
Welche Leistungen?<br />
Diagnostik und Behandlung<br />
Nur Leistungen, die vom GBA festgelegt sind Konkretisierung bis Ende<br />
2012 :<br />
• Konkretisierung der Krankheiten<br />
• Inhalte der Versorgung<br />
• Richtlinie, wann ambulante SÄV nicht ausreicht<br />
• Anforderungen an Qualitätssicherung<br />
• Wann ein Überweisungsvorbehalt gilt<br />
NICHT<br />
• Ambulantes Operieren<br />
• Stationsersetzende Leistungen<br />
36
Ambulante spezialfachärztliche Versorgung<br />
(§ 116 b SGB V)<br />
Vergütung - Umverteilung<br />
GKV-<br />
Spitzenverband<br />
KBV(Bewertungsausschuss)<br />
DKG<br />
vereinbaren<br />
• Kalkulationssystematik<br />
• diagnosebezogene<br />
Gebührenpositionen in Euro<br />
• Einführungszeitpunkte<br />
Bis dahin: Bewertungsausschuss muss EBM-Positionen<br />
definieren (neues Kapitel)<br />
Weitere Infos und Lobbyarbeit Bundesvereinigung ambulante spezialfachärztliche Versorgung e.V.<br />
(BV ASV), Dr. Munte. www.qualiDoc.org<br />
37
Ambulante spezialfachärztliche Versorgung<br />
(§ 116 b SGB V)<br />
Wer und wie?<br />
Keine Bedarfsplanung<br />
Wer will, der darf:<br />
• Anzeige an den erweiterten Landesausschuss (Nachweis der Anforderungen)<br />
• zur Teilnahme berechtigt, sofern kein Negativbescheid<br />
Abschluss einer Kooperationsvereinbarung zwischen Leistungserbringern ist<br />
verpflichtend<br />
„Schnittstellenärzte“ zur Klinik profitieren<br />
GPs/BAGs, besonders MVZ / üBAGs mit Standort Krankenhaus<br />
Renaissance des (onkologischen) „MVZ-Mischmodells“ (s.o.)?<br />
Kooperationen mit Kliniken suchen oder vertiefen!<br />
38<br />
(Anstellung/Belegarzt/Konsiliararzt/Honorararzt/MVZ)
Themenbereiche GKV-VStG vom 1.11.2011<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Sicherstellung der ambulanten Versorgung<br />
Ambulante spezialfachärztliche Versorgung<br />
Bedarfsplanung<br />
Reform der Vergütungssysteme<br />
Weiteres<br />
39
Vergütung ab 2013 (§87 SGB V)<br />
GKV-Spitzenverband<br />
- Orientierungspunktwerte<br />
Empfehlungen<br />
- Budgetanpassung<br />
(morbiditätsspezifische<br />
Veränderungsrate)<br />
- Bereinigung des MGV<br />
- EGV Leistungen (ohne<br />
Mengenbegrenzungen)<br />
KBV (Bewertungsausschuss)<br />
Richtlinien für die Definition von<br />
• zu fördernden Einrichtungen / Leistungen<br />
• telemedizinischen Leistungen<br />
• Beschluss zur Verteilung des facharzt-/<br />
und hausärztl. Vergütungvolumen<br />
GKV-Landesverbände<br />
Vereinbaren die MGV<br />
nach regionalem Behandlungsbedarf<br />
MGV<br />
MGV<br />
MGV<br />
Hausärztärzte<br />
Fach-<br />
Hausärzte<br />
Fach<br />
Hausä Fachä<br />
ärzte<br />
rzte rzte<br />
K(Z)Ven<br />
Definieren „im Benehmen“ mit den Kassen<br />
• Honorarverteilungsmaßstäbe (HVM)<br />
• Zuschläge für besonders förderungswürdige LE<br />
oder Leistungen<br />
• Förderung von Netzen muss im HVM angemessen<br />
berücksichtigt werden<br />
40
Reform der Vergütungssysteme<br />
Weiterentwicklung des EBM auf Bundesebene (§ 87)<br />
durch den Bewertungsausschuss (bis Okt. 2012, Inkrafttreten Jan. 2013)<br />
Pauschalen: „Muss“ durch „Soll“ ersetzt<br />
• Gliederung der Leistungen nach haus- und<br />
fachärztlichen Leistungen<br />
• Hausärztliche Leistungen pauschal,<br />
differenziert nach Morbidität und Neu- bzw.<br />
kontin. Behandlung<br />
Mengenbegrenzungen für extrabudgetäre Leistungen<br />
auf KV-Ebene wurden mit dem VStG wieder abgeschafft<br />
Einzelleistungen / Leistungskomplexe<br />
• besonders förderungswürdige Leistungen oder<br />
Telemedizin<br />
• Telemedizin: Anpassung des EBM bis 31.3.2013<br />
• Qualitätszulagen<br />
41<br />
KONSEQUENZEN<br />
KVen können flexibel Anreize setzen<br />
Abstaffelungen / Abschläge oder Zuschläge<br />
Qualitätskriterien?<br />
Erneute Umverteilungen<br />
reichen diese Maßnahmen aus um Ärzte in<br />
unterversorgte Gebiete zu bringen?
Vergütung - Zahnärzte<br />
GKV-Landesverbände<br />
KZVen<br />
• Gesamtvergütung soll sich ab 2013 am regionalem Behandlungsbedarf<br />
(nicht mehr nur an der Grundlohnsumme) orientieren neue Kriterien (§ 83<br />
Abs. 3, § 71 SGB V)<br />
• Regionale Festlegung mehr regionale Spielräume<br />
• Durchschnittlicher Punktwert (außer Zahnersatz) je Bundesland 2012<br />
ist der Ausgangswert für alle Vergütungsvereinbarungen ab 2013<br />
Belastungen zwischen Kassen werden ausgeglichen, Chancengleichheit<br />
• Zusätzliche Vergütung von Leistungen für Pflegebedürftige und<br />
Menschen mit Behinderung:<br />
42<br />
• Reformkonzept „Mundgesund trotz Handicap und<br />
hohem Alter“ (AuB-Konzept):<br />
gesondert abrechenbare BEMA Gebührenposition<br />
für das Aufsuchen der Pflegebedürftigen<br />
(zusätzlich zum Wegegeld )<br />
• Der schrittweise Ausbau des Gesamtkonzepts<br />
muss weiter verfolgt werden
Strengere Regeln (§128, §73)<br />
„Unzulässige Zuwendungen im Sinne des Satz 1 sind auch […] Einkünfte aus Beteiligungen an<br />
Unternehmen von Leistungserbringern, die Vertragsärzte durch ihr Verordnungs- oder<br />
Zuweisungsverhalten selbst maßgeblich mit beeinflussen können.“<br />
Problem: Zahnärzte beteiligen sich an zahntechnischen Laborunternehmen - das muss<br />
möglich bleiben.<br />
Die Regelung zur „unzulässigen Beeinflussung der Inanspruchnahme einer Privatleistung“<br />
kollidiert mit<br />
•der ärztlichen Pflicht zur umfassenden Aufklärung über alle (inkl. Implantate)<br />
Therapiealternativen<br />
•dem Recht des Vertragszahnarztes, mit dem gesetzlich Versicherten eine Privatvereinbarung<br />
(Regelungen im Bundesmantel- und Ersatzkassenvertrag) vereinbaren zu können.<br />
43
Themenbereiche GKV-VStG vom 1.11.2011<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Sicherstellung der ambulanten Versorgung<br />
Ambulante spezialfachärztliche Versorgung<br />
Bedarfsplanung<br />
Reform der Vergütungssysteme<br />
Weiteres<br />
44
Ausblick / Einschätzung<br />
Effekte des Versorgungsstrukturgesetzes<br />
• kreative Lösungen sind gefragt<br />
• Regionen: verstärkter Wettbewerb um Ärzte<br />
• Selbstverwaltung muss Gestaltungsspielräume nutzen<br />
• Stärkung nicht-ärztlicher Gesundheitsberufe<br />
Können die Probleme damit gelöst werden?<br />
45
Gesetz zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen in der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung (GKV-VStG)<br />
Reaktionen<br />
“das erste nach Jahrzehnten staatlicher<br />
Regelungen, in dem es nicht<br />
ausschließlich um<br />
Kostendämpfungsmaßnahmen“<br />
„Ärzteschaft ist voll des Lobes“<br />
„bietet Chancen“ „längst überfällig “<br />
• der Grundsatz der Beitragsstabilität<br />
ist zugunsten struktureller<br />
Verbesserungen aufgehoben<br />
worden<br />
• Verwischung der intersektoralen<br />
Grenzen<br />
• Flexibilisierung der<br />
Arbeitsbedingungen<br />
• Steuernde Maßnahmen sind zu<br />
schwach<br />
• Einzelelemente sind gut<br />
46
Kontaktdaten, Copyright.<br />
Hauptsitz<br />
Technologiepark H.A.U. 8<br />
78713 Schramberg<br />
Tel. + 49 7422 9520-40<br />
Fax + 49 7422 9520-52<br />
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10629 Berlin<br />
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www.rebmann-research.de<br />
47
<strong>Forum</strong> <strong>Medicum</strong> 2012<br />
Campus für Ärzte, Zahnärzte und Berater der Heilberufe