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Komplettes Magazin als E-Paper - Flotte.de

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GREEN FLEET<br />

Weniger ist mehr<br />

CO 2 , bestehend aus Kohlenstoff-<br />

und Sauerstoffatomen,<br />

ist Bestandteil unserer Atemluft<br />

und umgibt einen je<strong>de</strong>n<br />

von uns. Neben Stickstoff und<br />

Sauerstoff ist es mit circa 0,04<br />

Prozent in <strong>de</strong>r Atemluft vorhan<strong>de</strong>n<br />

– nach <strong>de</strong>m Ausatmen mit<br />

circa vier Prozent. Damit hat<br />

sich <strong>de</strong>r Kohlendioxidgehalt <strong>de</strong>r<br />

Luft nahezu verhun<strong>de</strong>rtfacht.<br />

Wir selbst produzieren <strong>als</strong>o mit<br />

je<strong>de</strong>m Atemzug das umweltschädliche<br />

Abgas und können<br />

nichts dagegen unternehmen.<br />

Wie man jedoch im <strong>Flotte</strong>nalltag<br />

CO 2<br />

einsparen o<strong>de</strong>r vielmehr<br />

ausgleichen kann, zeigen wir im<br />

folgen<strong>de</strong>n Beitrag.<br />

Kohlendioxid ist mit einem Anteil von etwa 0,04<br />

Prozent in <strong>de</strong>r Erdatmosphäre mit bis zu 26 Prozent<br />

am natürlichen Treibhauseffekt beteiligt.<br />

550 Gigatonnen wer<strong>de</strong>n jährlich auf natürlichem<br />

Wege erzeugt und maßgeblich durch Fotosynthese<br />

neutralisiert. Hinzu kommt nun aber ein durch<br />

<strong>de</strong>n Menschen erzeugter Anteil von jährlich 32<br />

Gigatonnen, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Verbrennung von fossilen<br />

Energieträgern entsteht. Das Ungleichgewicht<br />

wächst zunehmend, beson<strong>de</strong>rs, wenn man<br />

be<strong>de</strong>nkt, wie viele Quadratkilometer Regenwald<br />

– die grüne Lunge unseres Planeten – tagtäglich<br />

abgeholzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Aber was hat das alles mit <strong>Flotte</strong>nmanagement<br />

und <strong>de</strong>m Fuhrparkalltag zu tun? Eine ganze Menge!<br />

Nicht umsonst halten alternative Antriebe<br />

Einzug in jegliche Art <strong>de</strong>r Fortbewegungsmittel.<br />

Das Umweltbewusstsein wächst. <strong>Flotte</strong>nbetreiber<br />

greifen beispielsweise auf Elektro- und Hybridfahrzeuge<br />

zurück, obwohl die Gesamtkosten<br />

teilweise <strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r konventionellen<br />

Fahrzeuge liegen und sich die praxisrelevante<br />

Einbindung <strong>de</strong>r Elektrofahrzeuge bedingt durch<br />

die geringeren Reichweiten oft <strong>als</strong> unzureichend<br />

erweist. Nichts<strong>de</strong>stotrotz setzen Fuhrparkentschei<strong>de</strong>r<br />

immer mehr auf alternativ angetriebene<br />

Fahrzeuge und versuchen, diese in <strong>de</strong>n Fuhrpark<br />

einzubin<strong>de</strong>n.<br />

Dies ist aber nur eine Möglichkeit, <strong>de</strong>n Umweltschutz<br />

zu unterstützen. Einen an<strong>de</strong>ren Weg bietet<br />

die CO 2<br />

-Neutralisierung. Ziel dieser Maßnahmen<br />

ist es nicht, das entstan<strong>de</strong>ne Kohlendioxid vor<br />

Ort zu neutralisieren, vielmehr ist es ein Ausgleich<br />

an an<strong>de</strong>rer Stelle. So kann zum Beispiel<br />

das durch <strong>de</strong>n Verkehr entstan<strong>de</strong>ne Treibhausgas<br />

anhand <strong>de</strong>r Unterstützung von Projekten für <strong>de</strong>n<br />

Klimaschutz kompensiert wer<strong>de</strong>n. Dies kann beispielsweise<br />

durch die Aufforstung von Wäl<strong>de</strong>rn,<br />

Erneuerung von Industriekomplexen und <strong>de</strong>ren<br />

Filteranlagen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Aufbereitung und Schutz<br />

von Mooren geschehen. Die Möglichkeiten sind<br />

vielfältig. Aber wie und wann soll jetzt ein Fuhrparkmanager<br />

auch noch die Aufforstung eines<br />

Waldstückes organisieren? Gar nicht! Dies übernehmen<br />

professionelle Unternehmen, welche<br />

sich in dieser Branche bestens auskennen und ein<br />

entsprechen<strong>de</strong>s Netzwerk aufgebaut haben.<br />

Und so funktioniert es<br />

Wenn sich ein Unternehmen dazu entschie<strong>de</strong>n<br />

hat, das durch <strong>de</strong>n Betrieb <strong>de</strong>r Fahrzeugflotte<br />

entstan<strong>de</strong>ne Kohlendioxid zu neutralisieren,<br />

bieten Unternehmen, wie sie zum Beispiel in <strong>de</strong>r<br />

Tabelle auf Seite 82 zu fin<strong>de</strong>n sind, entsprechen<strong>de</strong><br />

Dienstleistungen an. Das Vorgehen ist dabei<br />

meist i<strong>de</strong>ntisch, <strong>de</strong>nn <strong>als</strong> Erstes wird ermittelt,<br />

wie viele Tonnen CO 2<br />

überhaupt neutralisiert wer<strong>de</strong>n<br />

müssen. Die Ermittlung dieser Emission ist<br />

in <strong>de</strong>r Regel nicht schwer, <strong>de</strong>nn zur Berechnung<br />

wer<strong>de</strong>n lediglich Daten zum Verbrauch und <strong>de</strong>n<br />

Kilometerleistungen <strong>de</strong>r Fahrzeuge benötigt.<br />

Anbieter wie ClimatePartner Deutschland GmbH<br />

bin<strong>de</strong>n auf Wunsch das Carbon-Management in<br />

die Firmensoftware <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n ein, sodass <strong>de</strong>r<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck tagesaktuell auf Knopfdruck kalkuliert<br />

wer<strong>de</strong>n kann, erläuterte Tristan A. Foerster,<br />

Geschäftsführer bei ClimatePartner. Aber<br />

auch eine tankkartenbasierte Erfassung <strong>de</strong>r notwendigen<br />

Daten ist möglich. Der Anbieter Arktik<br />

bietet eine solche Lösung mit seinen Kooperationspartnern<br />

euroShell, Jet und Westfalen ebenso<br />

wie BP Target Neutral an. Nach <strong>de</strong>r Bestimmung<br />

<strong>de</strong>r ausgestoßenen Menge CO 2<br />

wird die Messlatte<br />

aufgelegt und muss nun gemeistert wer<strong>de</strong>n. Aber<br />

einige <strong>Flotte</strong>n gehen sogar noch weiter und legen<br />

ihre Messlatte ein Stück höher, um nicht nur die<br />

selbst verursachten Abgase zu neutralisieren,<br />

son<strong>de</strong>rn aktiv Umweltschutz zu betreiben.<br />

Um das gesteckte Ziel zu erreichen, wer<strong>de</strong>n<br />

Umweltprojekte <strong>de</strong>r Kooperationspartner unterstützt<br />

o<strong>de</strong>r Umwelt-/Emissionszertifikate erworben,<br />

die <strong>de</strong>m ausgestoßenen Kohlendioxid<br />

entsprechen. Der Erwerb <strong>de</strong>r Zertifikate scheint<br />

vorerst <strong>de</strong>r einfachste und überschaubarste Weg<br />

zu sein, aber auch hier heißt es, auf die Qualität<br />

und Echtheit <strong>de</strong>r Zertifikate zu achten. „Um einen<br />

Missbrauch auszuschließen, hat sich Project<br />

Climate gegenüber <strong>de</strong>r Gold Standard Foundation<br />

in <strong>de</strong>r Schweiz verpflichtet, ausschließlich in<br />

Klimaschutzprojekte nach <strong>de</strong>m Gold Standard<br />

zu investieren. Der Gold Standard ist <strong>de</strong>r weltweit<br />

führen<strong>de</strong> unabhängige Qualitätsstandard<br />

für Klimaschutzprojekte. Er wur<strong>de</strong> fe<strong>de</strong>rführend<br />

von namhaften Organisationen,wie <strong>de</strong>m WWF<br />

entwickelt und wird heute von mehr <strong>als</strong> 65 NGOs<br />

weltweit unterstützt“, berichtet Felix von Zwehl,<br />

Geschäftsführer und Grün<strong>de</strong>r von Project Climate.<br />

Ziel <strong>de</strong>s Gold Standards ist nicht nur die Reduktion<br />

<strong>de</strong>r Treibhausgase, son<strong>de</strong>rn auch die<br />

För<strong>de</strong>rung einer nachhaltigen Entwicklung im<br />

jeweiligen Land <strong>de</strong>s Klimaprojektes. Auch <strong>de</strong>r<br />

Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) sieht<br />

die reine Kompensation nicht <strong>als</strong> finales Ziel an.<br />

„Wichtig ist vielmehr, dass sich die Zusammensetzung<br />

beziehungsweise <strong>de</strong>r CO 2<br />

-Ausstoß <strong>de</strong>r Flot-<br />

80<br />

<strong>Flotte</strong>nmanagement 6/2013

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