Komplettes Magazin als E-Paper - Flotte.de
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MANAGEMENT<br />
Das Jahr 2013 neigt sich <strong>de</strong>m En<strong>de</strong><br />
zu, höchste Zeit <strong>als</strong>o, ein kleines Resümee<br />
zu ziehen und dabei gleich mal<br />
die Trends für das nächste Jahr auszumachen.<br />
Umweltzonen, alternative Antriebstechnologien<br />
und Abgasnormen – Umweltthemen sind in<br />
Deutschland schon seit Längerem in aller Mun<strong>de</strong>.<br />
Kein Wun<strong>de</strong>r <strong>als</strong>o, dass auch die aktuellen<br />
Entwicklungen im <strong>Flotte</strong>nmanagement eine<br />
<strong>de</strong>utliche Sprache sprechen: Der Trend geht hin<br />
zur grünen <strong>Flotte</strong>.<br />
Überraschen<strong>de</strong>rweise spielen vollelektrische<br />
Fahrzeuge bei dieser Entwicklung kaum eine<br />
Rolle. Laut <strong>de</strong>m CVO-Barometer 2013 entschie<strong>de</strong>n<br />
sich die 3.650 befragten <strong>Flotte</strong>nmanager in<br />
Europa vor allem für kraftstoffsparen<strong>de</strong> Fahrzeuge<br />
mit konventionellen Verbrennungsmotoren<br />
anstelle von alternativen Elektro- o<strong>de</strong>r<br />
Hybridmotoren. Die von <strong>de</strong>r Arval-Expertenplattform<br />
Corporate Vehicle Observatory (CVO)<br />
herausgegebene Studie liefert auch die Grün<strong>de</strong><br />
für die <strong>de</strong>rzeitige Zurückhaltung gegenüber<br />
Elektroantrieben: Diese seien aufgrund ihrer<br />
Reichweite, <strong>de</strong>r La<strong>de</strong>dauer und <strong>de</strong>r schlechten<br />
Trends im Fuhrpark<br />
La<strong>de</strong>infrastruktur nur bedingt flottentauglich.<br />
Es bleibt abzuwarten, ob sich dies durch die<br />
Entwicklung neuer Elektrofahrzeuge än<strong>de</strong>rn<br />
wird. Immerhin 18 Prozent <strong>de</strong>r Unternehmen<br />
mit mehr <strong>als</strong> 1.000 Mitarbeitern planen in <strong>de</strong>n<br />
nächsten Jahren, Elektroautos anzuschaffen.<br />
Das noch verhaltene Interesse an vollelektrischen<br />
Firmenwagen be<strong>de</strong>utet jedoch nicht, dass<br />
<strong>de</strong>r Umweltschutz eine untergeordnete Rolle in<br />
<strong>de</strong>n Fuhrparks einnimmt. Denn für zwölf Prozent<br />
<strong>de</strong>r größeren Fuhrparks war die Umweltfreundlichkeit<br />
das Hauptentscheidungskriterium bei<br />
<strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Firmenwagen und sogar rund<br />
60 Prozent aller <strong>Flotte</strong>nentschei<strong>de</strong>r gaben an,<br />
in <strong>de</strong>n nächsten zwei Jahren eine Verlagerung<br />
zu Fahrzeugen mit geringerem Kraftstoffverbrauch<br />
vorzunehmen.<br />
Ökonomie und Ökologie<br />
Gera<strong>de</strong> an <strong>de</strong>m Trend zum Spritsparen wird<br />
<strong>de</strong>utlich, dass ökologische Aspekte im Fuhrpark<br />
nicht zwangsläufig gegen die ökonomischen<br />
Möglichkeiten im <strong>Flotte</strong>nmanagement sprechen<br />
müssen. Denn <strong>de</strong>n Kraftstoffverbrauch zu<br />
senken, ist nicht nur gut für die Umwelt, son<strong>de</strong>rn<br />
auch für <strong>de</strong>n Geldbeutel. Diese Symbiose<br />
aus ökologischen und ökonomischen Aspekten<br />
kommt auch bei <strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n Nutzung von<br />
Corporate Carsharing in Unternehmen mit mehr<br />
<strong>als</strong> 1.000 Mitarbeitern immer mehr zum Tragen.<br />
Weil insgesamt weniger Automobile in einer<br />
Poolfahrzeugflotte benötigt wer<strong>de</strong>n und zu<strong>de</strong>m<br />
alternative Antriebe leichter in <strong>de</strong>n Fuhrpark<br />
integriert wer<strong>de</strong>n können, trägt die gemeinschaftliche<br />
Nutzung von Firmenwagen zu einer<br />
besseren Auslastung <strong>de</strong>r einzelnen Fahrzeuge<br />
bei und sorgt ganz nebenbei auch für eine bessere<br />
CO 2 -Bilanz <strong>de</strong>r <strong>Flotte</strong>.<br />
Externes Management<br />
Der Verwaltungsaufwand steigt mit <strong>de</strong>r Größe<br />
<strong>de</strong>s Fuhrparks. Je mehr Fahrzeuge und Fahrer<br />
ein Unternehmen hat <strong>de</strong>sto unübersichtlicher<br />
kann <strong>de</strong>r alltägliche Papierkram für <strong>de</strong>n <strong>Flotte</strong>nmanager<br />
wer<strong>de</strong>n. Daher greifen vor allem große<br />
Unternehmen mit mehr <strong>als</strong> 1.000 Mitarbeitern<br />
auf externe Fuhrparkmanagement Dienstleister<br />
zurück. 2013 nutzten 38 Prozent <strong>de</strong>r befragten<br />
Großfuhrparks die dienste eines <strong>Flotte</strong>ndienstleisters.<br />
Doch auch kleinere Fuhrparks<br />
nutzen vereinzelnd diesen Service. Mit acht bis<br />
16 Prozent sind die Nutzer dieser Dienstleistungen<br />
bei <strong>de</strong>n Firmen mit weniger <strong>als</strong> 1.000 zwar<br />
nur eine kleine Randgruppe, bieten ein größeres<br />
Wachstumspotenzial. Immerhin 16 Prozent<br />
<strong>de</strong>r befragten Fuhrparks ziehen die Abgabe <strong>de</strong>r<br />
<strong>Flotte</strong>nverwaltung an einen Dienstleister in Erwägung.<br />
Die Kaufentscheidung<br />
Trotz vielseitigen Bestrebens, die Fuhrparks<br />
grüner zu gestalten, bleiben für einen Großteil<br />
<strong>de</strong>r Fuhrparkentschei<strong>de</strong>r in Deutschland die<br />
Gesamtkosten das wichtigste Entscheidungskriterium<br />
bei <strong>de</strong>r Anschaffung neuer Fahrzeugmo<strong>de</strong>lle,<br />
noch vor Kaufpreis, Marke und<br />
<strong>de</strong>m Umweltaspekt. Darin unterschei<strong>de</strong>n sich<br />
interessanterweise die <strong>de</strong>utschen <strong>Flotte</strong>nmanager<br />
von <strong>de</strong>n europäischen Kollegen, bei <strong>de</strong>nen<br />
häufig noch <strong>de</strong>r Kaufpreis <strong>de</strong>s Fahrzeugs<br />
das Entscheidungskriterium Nummer eins ist.<br />
Dass in <strong>de</strong>utschen Fuhrparks <strong>de</strong>r „Total Cost of<br />
Ownership-Ansatz“ die zentrale Orientierung<br />
beim Fahrzeugkauf ist, hängt wohl auch mit<br />
<strong>de</strong>m zunehmen<strong>de</strong>n Kostendruck auf <strong>de</strong>n Fuhrpark<br />
zusammen. So sind sich über 50 Prozent<br />
<strong>de</strong>r <strong>Flotte</strong>nmanager sicher, dass die finanziellen<br />
Belastungen für <strong>de</strong>n Fuhrpark aufgrund <strong>de</strong>r<br />
wirtschaftlich unruhigen Zeiten im nächsten<br />
Jahr steigen wer<strong>de</strong>n.<br />
Prestige und Image<br />
Diese steigen<strong>de</strong>n Kosten durch die Anschaffung<br />
von eventuell günstigeren Importmo<strong>de</strong>llen zu<br />
kompensieren, ist für die meisten Entschei<strong>de</strong>r<br />
jedoch keine Lösung. Denn bei <strong>de</strong>r Fahrzeugbeschaffung<br />
nimmt <strong>de</strong>r Faktor Markenimage eine<br />
durchaus entscheidungsrelevante Position ein.<br />
Ausländische Automarken, so die Studie, passen<br />
häufig nicht zum Image <strong>de</strong>s Unternehmens,<br />
welches darüber hinaus meist bereits über Beziehungen<br />
und Rabattvereinbarungen mit heimischen<br />
Lieferanten verfügt. Generell spielt<br />
die Marke in vielen Branchen und Unternehmen<br />
eine nicht unerhebliche Rolle bei <strong>de</strong>r Kaufentscheidung<br />
<strong>de</strong>r <strong>Flotte</strong>nmanager. Für 22 Prozent<br />
<strong>de</strong>r größeren Firmen ist die Automarke das<br />
schwerwiegendste Kriterium bei <strong>de</strong>r Anschaffung<br />
eines neuen Fahrzeugs.<br />
Die große Be<strong>de</strong>utung, die <strong>de</strong>m Markenimage<br />
bei <strong>de</strong>r Fahrzeugbeschaffung beigemessen<br />
wird, hat mehrere Ursachen: Zum einen ist <strong>de</strong>r<br />
Dienstwagen Teil <strong>de</strong>r Mitarbeitermotivation<br />
und wichtig für die Bindung zum Unternehmen.<br />
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<strong>Flotte</strong>nmanagement 6/2013