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GASTKOMMENTAR
Winterprofil zeigen:
Vier Millimeter für die Sicherheit
Auf Deutschlands Straßen herrschen winterliche
Straßenbedingungen. Auch wenn vereinzelt
warme Tage immer wieder für freie Straßen sorgen,
sollten Flottenbetreiber kein Risiko eingehen
und bei der Ausrüstung ihrer Flottenfahrzeuge
konsequent auf hochwertige Winterreifen
setzen. Denn vor allem in den Nächten sinken die
Temperaturen häufig unter den Gefrierpunkt.
Zudem kann am selben Tag in Hamburg oder Köln
das Wetter sonnig und mild sein und somit für
trockene Straßenverhältnisse sorgen, während
gleichzeitig in anderen Teilen Deutschlands
kräftiger Neuschneefall die Straßen hochwinterlich
macht und der Einsatz von Schneeräumfahrzeugen
nötig ist. Und auf nasskalten Straßen,
bei Raureif, Schnee oder Eis, bieten gute
Winterreifen schlicht die beste Leistung und zuverlässig
die höchsten Sicherheitsreserven.
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Premium-Winterreifen zeichnet dabei eine spezielle
Gummimischung aus, die bei niedrigen
Temperaturen weich und griffig bleibt sowie ein
mit vielen Profilblöcken und Lamellen versehenes
Profil, das große Mengen Schnee aufnehmen
kann. Die sicherheitsrelevanten Vorteile dieser
Technologie liegen auf der Hand: Auf kalten,
nasskalten, verschneiten oder vereisten Straßen
bieten Winterspezialisten deutlich mehr Grip
und Traktion als Sommerreifen, liefern eine bessere
Kurvenhaftung und kürzere Bremswege. Das
kann bei einer Notbremsung entscheidend sein:
Wenn ein Fahrzeug nach einer Vollbremsung aus
50 km/h dank guter Winterreifen bereits steht,
rutschen anders bereifte Pkw bei Vergleichstests
bis zu acht Meter weiter und sind dabei
auf den letzten Metern immer noch gut 20 km/h
schnell. Im Interesse der Sicherheit sollten daher
im Winter unbedingt Winterreifen montiert
werden. Dies am besten nach der alten Faustregel
O bis O, also von Oktober bis Ostern. Zumal
in Deutschland die Winterreifenpflicht gilt. Bei
Verstößen sind bis zu 80 Euro Bußgeld und ein
Punkt in Flensburg fällig. Die moderne Technologie,
die Profile und Mischungen hochwertiger
Winterreifen auszeichnet, liefert in der kalten
Jahreszeit maximale Sicherheit sowie erstklassige
Fahreigenschaften. Premium-Winterreifen
sind darüber hinaus geräuscharm und punkten
durch einen reduzierten Rollwiderstand, der
gleichzeitig deutlich zur Senkung des Spritverbrauchs
beiträgt.
Aber auch Winterreifen ist nicht gleich Winterreifen.
Sechs bis acht Millimeter ist das Profil
von neuen Winterreifen tief. Der Gesetzgeber
erlaubt, das Profil auf eine Mindesttiefe von 1,6
Millimetern abzufahren. Doch Vorsicht: Ein derart
geringes Profil ist ein Sicherheitsrisiko und
nicht mehr für alle Fahrbedingungen optimal
geeignet. Selbst die Leistung der besten Pneus
nimmt signifikant ab, sobald ihre Profiltiefe weniger
als vier Millimeter beträgt. Die Fahrt wird
schneller zur Rutschpartie, die Bremswege verlängern
sich beträchtlich. Unabhängige Tests
des ADAC und der GTÜ belegen: Im Vergleich mit
Neureifen bieten Winterreifen mit vier Millimeter
oder weniger Restprofil deutlich geringeren
Grip. Somit erhöht sich die Schleudergefahr bei
Lenkmanövern und in Kurven, der Bremsweg auf
nasser Fahrbahn verlängert sich um rund 15 Prozent
und das Aquaplaning-Risiko bei Geradeausfahrt
oder in Kurven steigt – denn ohne Kontakt
zur Fahrbahn helfen auch ABS und ESP nicht. Zudem
vergrößert sich der Bremsweg auf Schnee,
während sich die Zugkraft auf Schnee gleichzeitig
reduziert. Darum ist die regelmäßige Überprüfung
der Profiltiefe Pflicht. Dies gilt insbesondere
für Vielfahrer, um bei allen Straßenbedingungen
und in jeder Verkehrssituation immer
bestmöglich und sicher unterwegs zu sein.
Fazit: Jeder Millimeter zählt, darum sollten Winterreifen
mit einem Restprofil von unter vier Millimetern
– unabhängig vom Alter – aussortiert
werden. Reifenexperten empfehlen daher, auf
Qualitätsreifen mit ausreichend Restprofil sicher
durch den Winter zu fahren.
Bernd Thorwart
Pirelli Deutschland GmbH, Breuberg
Layout:
Lisa Görner, E-Mail: lg@flotte.de
Schlusskorrektur:
Dorit Aurich, Susanne Kassung
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
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Prof. Michael Schreckenberg
Fotos: Patrick Broich, Steven Bohg, Stephan
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106 Flottenmanagement 6/2013