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R 850/1100/1150 GS + Adventure - Wunderlich

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Dolomiten Rallye<br />

Seit Jahrzehnten ist sie eine Institution. Mal<br />

mit Höhen, mal mit Tiefen, aber immer mit<br />

viel Anspruch. Und eine große Portion Spaß<br />

ist auch dabei - die Dolomiten-Rallye.<br />

Es war im Jahr 1966, als Klaus Becker für<br />

seine Freunde eine Motorradausfahrt von<br />

München nach Terlan im Etschtal organisierte.<br />

Becker, ein waschechter Berliner, fuhr<br />

damals aktiv um die Deutsche Beiwagen-<br />

Geländemeisterschaft mit und war Mitglied<br />

des Münchner Automobilclubs. Die Idee<br />

zur gemeinsamen Ausfahrt kam von seinem<br />

Vereinskollegen und damaligen BMW-<br />

Werksfahrer Karl Ibscher. Dass die beiden<br />

sich stets sportlich kräftig duellierten, sei<br />

hier nur am Rande erwähnt.<br />

Die Strecke jedenfalls hatte es in sich. Durch<br />

fantastische Landschaft ging es gen Süden.<br />

Unterwegs galt es, verschiedene Kontrollpunkte<br />

anzufahren, was mit Punkten<br />

belohnt wurde. Einziger Knackpunkt - alle<br />

Freunde blieben zusammen, wählten die<br />

gleiche Route und hatten somit auch die<br />

gleiche Punktzahl. Um dennoch einen Sieger<br />

krönen zu können, wurde kurzerhand<br />

eine Wertungsprüfung angehängt. Wer über<br />

den Hohlweg am schnellsten den Bergbauern<br />

Lagar erreicht, solle zum Sieger erklärt<br />

werden und dürfe damit den Pokal einstreichen.<br />

Das Problem war nur, dass die Auffahrt zum<br />

Bergbauern eigentlich gar keine Auffahrt<br />

war. Ein besserer Mulipfad führte hinauf,<br />

mehr nicht. Enduro? Fehlanzeige! Die damaligen<br />

Maschinen waren reine Straßenmotorräder,<br />

nicht hochbeinig, keine Stollenreifen.<br />

Etliche Teilnehmer erreichten den Hof gar<br />

nicht. Ganz vorne an der Spitze erklomm<br />

aber jemand den Berg, der in den kommenden<br />

Jahren die Rallye prägen sollte, wie kein<br />

anderer - Helmut Dähne.<br />

Ein Jahr später, wieder Anfang Oktober,<br />

startete die zweite Ausfahrt. Auch sie nannte<br />

sich nach Beckers Motorradgeschäft<br />

„Dillenberg & Co.“ DICO-Rallye. Start war in<br />

Picolein im Val Badia, mitten in den Dolomiten,<br />

dort wo man noch ladinisch spricht<br />

- ein Überbleibsel aus der Römerzeit. Ziel<br />

war auch diesmal wieder Terlan, zwischen<br />

Bozen und Meran. Bei der zweiten Rallye<br />

gab es schon ein richtiges Reglement. Die<br />

Fahrzeit war limitiert auf neun Stunden. Wer<br />

auch nur eine Minute überzog, fiel komplett<br />

aus der Wertung. Verschiedene Kontrollpunkte,<br />

kreuz und quer verteilt, konnten<br />

angefahren werden. Dafür gab es unterschiedliche<br />

Punkte. Dass man auch wirklich<br />

dort war, musste in der Kontrollkarte, die<br />

jeder mitführte, mit dem dort aushängenden<br />

Stempel bestätigt werden. Das war‘s dann<br />

auch schon mit den Regeln.<br />

Bekannt gegeben wurde die Lage der Kontrollpunkte<br />

erst am Abend vor der Veranstaltung.<br />

Die Teilnehmer mussten sich für eine<br />

optimale Route entscheiden, von der sie<br />

glaubten, dass sie zu den meisten Punkten<br />

führte. Alle erreichen zu können schien fraglich.<br />

Sieger wurde wieder Helmut Dähne. Sein<br />

Cousin Fritz Scherb wollte nicht mehr mit<br />

zum Penser Joch fahren. Die verbleibende<br />

Zeit schien ihm zu knapp. Es blieben nur<br />

noch anderthalb Stunden. Dähne schaffte<br />

es mit seiner R69S und absolvierte als einziger<br />

alle Kontrollpunkte.<br />

Auch die dritte Rallye führte Dähne an, allerdings<br />

punktgleich mit Rüdiger Gutsche,<br />

dem damaligen Konstruktionschef von<br />

BMW. Per Trialprüfung wurde nun entschieden.<br />

Helmut Dähne fädelte mit dem Lenker<br />

in einen Dornenstrauch ein und strauchelte,<br />

Gutsche blieb fehlerfrei und gewann.<br />

Die dritte Rallye war auch die letzte unter<br />

der Federführung Klaus Beckers. Die Arbeit<br />

übermannte ihn, er wollte nicht mehr. Dähne<br />

und den anderen 22 Mitfahrern machte<br />

die Rallye jedoch so viel Spaß, dass sie<br />

beschlossen, sie nicht sterben zu lassen.<br />

Helmut Dähne übernahm fortan die Organisation,<br />

1969 zum ersten Mal.<br />

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