Langenfelder Kirchenblatt - Kirchengemeinde "Zum guten Hirten"
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2 / 2013 März – April – Mai<br />
<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
der Ev.-Luth. <strong>Kirchengemeinde</strong> Langenfelde<br />
in Hamburg
<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
Inhalt<br />
Kontakte / Inhalt / Stützpunkte / Grüße aus der Redaktion 2-3+4-5<br />
Wir sind das Volk! / Vertretung: Pastor Dr. Wasserberg 6-7+8-9<br />
Frühjahrsputz / Ende der Winterkirche / Abschied Katja Protzen 10-11<br />
Jetzt tanzen sie wieder / Biker Church Langenfelde 12-13<br />
Freud & Leid / Konfirmation / Schnitzgruppe / HSH-Run 14-17<br />
Andachten und Gottesdienste in der Osterzeit 18<br />
Gottesdienste für Mensch und Tier / Aus dem Kindergarten 19-21<br />
Über die Beschränktheit der Naturwissenschaft (III) 22-23<br />
Veranstaltungen / Gottesdienste 24-27<br />
Programmübersicht: Kirchentag für Mensch und Tier 28-31<br />
Bibelarbeiten 32-33<br />
Glaubensbekenntnis für Mensch und Tier / Mittagsgebete 34-35<br />
Das Glauberger Schuldbekenntnis / Friedensgebete 36-37<br />
Vorträge: Dr. Ulrich Seidel / Dr. Wolf-Dieter Hirsch 38-39<br />
Vorträge: Prof. Klaus-Peter Jörns / Dr. Christian Müller 40-41<br />
TTT: Talk-Thema-Tier / Der Sonnengesang 42-43<br />
Konzerte: Peter Heeren / Heller Mond 44-45<br />
Konzerte: Martin Schumann / Odette El Ibiary 46-47<br />
Konzert: Jördis Tielsch-Band / Motorrad-Gottesdienst 48-49<br />
AKUT / Berliner Erklärung 50-51<br />
10 Gebote für den artgerechten Umgang mit der Kirche 52-53<br />
Danksagung / Aufruf: Kojen frei in Langenfelde? 54-55<br />
Impressum<br />
Herausgeber ist die evangelisch-lutherische <strong>Kirchengemeinde</strong> Langenfelde, Auflage: 4000 Stück<br />
Redaktion: Holger Janke, Birgit Kather, Ulrich Nußbaum, Andreas Pieper, Bärbel Schröder<br />
Druck: Gemeindebriefdruckerei, Groß Oesingen, www.gemeindebriefdruckerei.de. Der Druck<br />
erfolgte auf umweltzertifiziertem Papier.<br />
Die Fotos auf Seite 31 und Seite 56 mit freundlicher Genehmigung von ProAnimale e.V.<br />
Redaktionsschluss für das nächste <strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong> (3 / 2013) ist der 18. April 2013.<br />
- Seite 3 -
<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
An den folgenden<br />
„Stützpunkten“<br />
liegt unser Gemeindebrief für Sie bereit:<br />
AWO Alten- und Pflegeheim, Hagenbeckstrasse 12, Tel.: 4019070<br />
BIKER FASHION ARENA, Kieler Str. 244, Tel. 43215519<br />
Blumenladen TULPENSTENGEL, <strong>Langenfelder</strong> Damm 65, Tel: 8505501<br />
BUCHLADEN OSTERSTRASSE, Osterstr. 171, Tel. 4919560<br />
FLORIAN-Apotheke, Privatweg 2, Tel. 54 22 29<br />
FÖRSTERAPOTHEKE, Wolffstraße 9, Tel.: 8504024<br />
FRÜHSTÜCKSECKE, <strong>Langenfelder</strong> Damm 61, Tel. 43 09 89 62<br />
LIFE AND ART, Methfesselstr. 66, Tel. 43180540<br />
MOGO Hamburg, Königstraße 54, Tel.: 306 20 11 30<br />
PHYSIOSPORT HANSA, Kieler Str. 147, Tel. 409898<br />
PHYSIOTHERAPIE Jansen, <strong>Langenfelder</strong> Damm 103, Tel. 541303<br />
Schuster ANDREWS, <strong>Langenfelder</strong> Damm 52, Tel.: 43213394<br />
SPORTCENTER HANKOOK, Nieland 10, Tel. 490 32 72<br />
TIERARZTPRAXIS, Steenwisch 105, Tel. 4919114<br />
Motorradwerkstatt TWO WHEEL, Lederstr. 39, Tel. 54751581<br />
10er CUTS, COLORS & CO., Osterstraße 177, Tel.: 44 46 59 14<br />
- Seite 4 -
Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />
<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
Grüße aus der Redaktion<br />
Es gab einmal ein kleines gallisches<br />
Dorf in Aremorica, in jenem<br />
nordwestlichen Teil Frankreichs,<br />
der nicht nur Touristen<br />
unter seinem Aliasnamen „Bretagne“<br />
vertraut ist. In jenem kleinen<br />
gallischen Dorf lebte eine<br />
kleine gallische Gemeinde, die<br />
der Besatzung durch die Römer<br />
so tapfer wie ausdauernd Widerstand<br />
leistete.<br />
Heute gibt es eine kleine <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
in Eimsbüttel, in<br />
jenem nordwestlichen Teil Hamburgs,<br />
der nicht nur Touristen<br />
unter dem Namen „Langenfelde“<br />
bekannt ist. Hier kommen bereits<br />
seit Jahren immer wieder Christinnen<br />
und Christen zusammen,<br />
die der Massentierhaltung und<br />
anderen Formen des Mißbrauchs<br />
tierischen Lebens so tapfer wie<br />
ausdauernd Widerstand leisten.<br />
Deshalb findet in Langenfelde<br />
dieses Jahr der „2. Kirchentag<br />
für Mensch und Tier“ statt -<br />
quasi als notwendige Ergänzung<br />
zum Evangelischen Kirchentag in<br />
Hamburg, der sich dem Thema<br />
„Tierschutz“ nach wie vor lieber<br />
verweigert als stellt.<br />
Wie Sie sehen, ist der Gemeindebrief<br />
dieses Mal deutlich umfänglicher<br />
als sonst. Denn er bietet<br />
Ihnen alle Informationen, die Sie<br />
vorab zu unserem tierischen Kirchentag<br />
brauchen - und lädt Sie<br />
natürlich zu allen Veranstaltungen<br />
ganz herzlich ein!<br />
Andreas Pieper<br />
- Seite 5 -
<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
Wir sind das Volk<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Der Kirchentag kommt nach<br />
Hamburg. Ja, er kommt sogar<br />
nach Langenfelde! Warum auch<br />
nicht, leben doch auch hier Christinnen<br />
und Christen, die versuchen,<br />
in einer säkularisierten Gesellschaft<br />
noch christliche Werte<br />
zu vertreten. Hier in Langenfelde<br />
versammeln sich regelmäßig<br />
Menschen, um zu beten, die Bibel<br />
zu lesen und zu reflektieren,<br />
sowie eine Gemeinschaft zu erleben<br />
zwischen Christen und<br />
Nichtchristen, Jung und Alt,<br />
fromm und kritisch. Keine leichte<br />
Aufgabe, denn auch in der Kirche<br />
geht es menschlich konfliktvoll<br />
zu. Einerseits wollen wir Christenmenschen<br />
sein, und andererseits<br />
werden Eitelkeiten als auch<br />
persönliche Karrieren gepflegt<br />
sowie hierarchische Verwaltungen<br />
aufgebaut. „Gott ist gut, aber<br />
sein Bodenpersonal läßt zu wünschen<br />
übrig!“, ist eine oft gehörte<br />
Erfahrung. Bei der Kirche scheint<br />
es wie bei Jesus Christus zwei<br />
Naturen zu geben, eine göttliche<br />
und eine allzu weltliche.<br />
Als Gegengewicht zur hierarchischen<br />
Amtskirche haben sich in<br />
Deutschland, besonders nach dem<br />
2. Weltkrieg, die Kirchentage etabliert<br />
- eine Laienbewegung. Sie<br />
gibt es sowohl in der Katholischen<br />
als auch in der Evangelischen<br />
Kirche. Der Katholikentag<br />
hat seine Wurzel im 19. Jahrhundert<br />
und konnte seine Emanzipation<br />
von der Amtskirche 1968<br />
feiern. Seitdem ist der „Deutsche<br />
Katholikentag“, der alle zwei<br />
Jahre stattfindet, ein kritisches<br />
Diskussionsforum, das um den<br />
christlichen Glauben in der katholischen<br />
Kirche ringt. Der<br />
„Deutsche Evangelische Kirchentag“<br />
wurzelt ebenfalls im noch<br />
patriarchalischen 19. Jahrhundert,<br />
emanzipierte sich dann aber<br />
1949. Diese Laienbewegung wurde<br />
von den politischen Verhältnissen<br />
in Deutschland gezeichnet<br />
und spaltete sich z.B. 1961 in<br />
einen getrennten Kirchentag in<br />
der DDR bzw. in der BRD. Seit<br />
1991 feiert die evangelische Christenheit<br />
in Deutschland wieder<br />
zusammen einen Kirchentag, der<br />
- Seite 6 -
<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
traditionell alle zwei Jahre stattfindet.<br />
2013 ist in der Geschichte<br />
nun der 34. Deutsche Evangelische<br />
Kirchentag, der aktuelle<br />
theologische, politische und gesellschaftliche<br />
Themen der Zeit<br />
diskutiert. Diesmal unter dem<br />
Motto „So viel du brauchst“ (vgl.<br />
Ex. 16,18). Der Konsum des<br />
Christenmenschen angesichts<br />
globaler Ressourcen steht zur<br />
Debatte mit zwei Gedanken: einerseits<br />
dem Aufruf an die Menschen,<br />
Maß zu halten, und andererseits<br />
gleichzeitig mit der Zusage,<br />
das genug für alle da sein<br />
wird. Damit bleibt sich der Kirchentag<br />
treu, der sich stets dem<br />
Engagement für die Zukunft von<br />
Kirche und Welt verpflichtet sah.<br />
Dazu passt, dass dieser Kirchenevent<br />
umweltfreundlich energieneutral<br />
durchgeführt wird.<br />
Was nicht passt, ist die Tatsache,<br />
dass das bedeutende globale<br />
Thema der „Mitgeschöpflichkeit“<br />
keine Beachtung findet. Auch ein<br />
angemeldeter „Gottesdienst für<br />
Mensch und Tier“ wurde offiziell<br />
abgelehnt. Bei allem <strong>guten</strong> Willlen<br />
fällt die Kirchentagsleitung<br />
diesbezüglich weit hinter die eigenen<br />
Ansprüche zurück.<br />
Da das nichts Neues ist und deshalb<br />
AKUT schon 2010 einen<br />
selbstständigen „Kirchentag für<br />
Mensch und Tier“ in Dortmund<br />
veranstaltete, nehmen wir wieder<br />
eigenständig das wichtige Thema<br />
der Mitgeschöpflichkeit auf: in<br />
Hamburg-Langenfelde!<br />
In unserer <strong>Kirchengemeinde</strong> feiern<br />
wir seit Jahren regelmäßig<br />
„Gottesdienst für Mensch und<br />
Tier“ und bieten damit sowohl<br />
Tierschützern wie –rechtlern als<br />
auch tierlieben Christinnen und<br />
Christen eine gesellschaftliche,<br />
politische und kirchliche Heimat.<br />
Damit lebt die <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
die christlichen Ideale tagtäglich,<br />
von denen der Kirchentag alle<br />
zwei Jahre erzählt:<br />
Wir sind das Volk!<br />
Wir sind das Volk Gottes!<br />
Wir sind das Volk Gottes:<br />
Menschen und Tiere!<br />
Mit Segensgrüßen &<br />
<strong>guten</strong> Wünschen für den Kirchentag in Hamburg (Langenfelde)!<br />
Ihr Pastor Holger Janke<br />
- Seite 7 -
<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
Pastor Dr. Wasserberg<br />
übernimmt die Vertretung<br />
für Pastor Nußbaum<br />
Liebe Gemeinde,<br />
vorerst bleibt Pastor Nußbaum<br />
bis zum 14.04.2013 dienstunfähig.<br />
Pastor Dr. Günter Wasserberg<br />
übernimmt zur Vertretung Gottesdienste<br />
in unserer Gemeinde<br />
sowie im AWO-Alten- und Pflegeheim.<br />
Außerdem begleitet er<br />
den Klönkaffee und die angefragten<br />
Amtshandlungen. Ich werde<br />
den Konfirmandenunterricht bisweilen<br />
verantworten. Die Lobpreis-<br />
und Jugendgottesdienste<br />
finden während der Vakanz nicht<br />
statt. Der <strong>Kirchengemeinde</strong>rat<br />
bittet für diese Zeit um Nachsicht,<br />
da die pastorale Begleitung<br />
der <strong>Kirchengemeinde</strong> nur eingeschränkt<br />
stattfinden kann.<br />
Freuen wir uns über die Vertretung<br />
von Pastor Wasserberg und<br />
hoffen auf eine gute Genesung<br />
von Pastor Nußbaum!<br />
Pastor Holger Janke<br />
-Vorsitzender des <strong>Kirchengemeinde</strong>rates-<br />
- Seite 8 -
<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
Selbstvorstellung<br />
Dr. Günter Wasserberg<br />
Ich bin also - übergangsweise -<br />
der Neue in Ihrer <strong>Kirchengemeinde</strong>,<br />
wenngleich ich schon<br />
ganz schön alt (60 Jahre) bin,<br />
aber hoffentlich noch nicht alt<br />
aussehe ...<br />
Ich bin Pastor Dr. Günter Wasserberg<br />
und vertrete bis in den<br />
April hinein Ihren Pastor Nußbaum.<br />
Ich wohne mit meiner<br />
Familie in Barmbek, so dass ich<br />
jeweils ‚von außen’ anreisen<br />
werde. Daher werden Sie mich<br />
hauptsächlich in den Gottesdiensten<br />
und im „Klönkaffee“<br />
kennen lernen können. Ich freue<br />
mich auf die Begegnungen und<br />
Gespräche mit Ihnen!<br />
Herzliche Grüße, Ihr Pastor Wasserberg<br />
- Seite 9 -
<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
„Frühjahrsputz“ am Sonnabend, 23.03.2013,<br />
von 09.00 bis 15.00 Uhr<br />
Der <strong>Kirchengemeinde</strong>rat hat den<br />
Vorschlag der Gemeindeversammlung<br />
aufgenommen und<br />
lädt alle Gemeindeglieder und<br />
Sympathisanten zum Frühjahrsputz<br />
am 23.03.2013 ab 9.00 Uhr<br />
ein. Wir wollen das Grundstück<br />
und die Gebäude aufräumen und<br />
für das Osterfest herrichten. Wir<br />
starten um 09.00 Uhr mit einem<br />
gemeinsamen Kaffee und der<br />
Einteilung der Arbeiten. Um<br />
12.00 Uhr wird es ein Süppchen<br />
geben und um 15.00 Uhr schließen<br />
wir mit Kaffee und etwas<br />
Süßem.<br />
Unterstützen Sie Ihre <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
mit aktiver Hilfe oder mit<br />
einem kulinarischen Beitrag, der<br />
die ehrenamtlichen Helferinnen<br />
und Helfer beim Frühjahrsputz<br />
stärkt.<br />
Bitte melden Sie sich bei Bärbel<br />
Schröder im Büro an, damit<br />
wir alles gut vorbereiten können!<br />
Geräte bitte mitbringen!<br />
Das Ende der Winterkirche am 24.03.2013<br />
Alles hat ein Ende, auch die<br />
Winterkirche. <strong>Zum</strong> Palmsonntag,<br />
am 24. März 2013, wenn im<br />
Gottesdienst der Einzug Jesu in<br />
Jerusalem das Thema ist, ziehen<br />
auch wir wieder in unsere Kirche<br />
„<strong>Zum</strong> <strong>guten</strong> Hirten“ ein. Nach<br />
über zwölf Wochen „Winterkirche“<br />
im Saal des Gemeindehauses<br />
ein großer Augenblick, denn<br />
Kirche ist Kirche und Gemeindesaal<br />
ist Gemeindesaal, aber die<br />
Wärme im Gemeindehaus tat in<br />
den kalten Tagen des Winters<br />
gut. Außerdem sparte die Gemeinde<br />
hohe Energiekosten, denn<br />
das Kirchenschiff verheizt doppelt<br />
so viel Energie wie z.B. der<br />
Kindergarten, der an 5 Tagen 30<br />
Menschen angenehme Obhut<br />
schenkt. Doch zu Palmarum ziehen<br />
wir wieder in die Kirche ein<br />
und feiern freudig Ostern. Herzlich<br />
willkommen!<br />
Ihr Holger Janke<br />
- Seite 10 -
<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
Abschied von Katja Protzen<br />
im Gottesdienst am 24.03.2013<br />
Liebe Gemeinde,<br />
obwohl die <strong>Kirchengemeinde</strong> ruhigere Gefilde. Der <strong>Kirchengemeinde</strong>rat<br />
Katja Protzen am Herzen liegt<br />
und sie seit über zehn Jahren zusammen<br />
mit Martin Schumann<br />
hier bei uns Kirchenmusik verantwortet,<br />
sagt sie nun Adieu.<br />
Aus privaten Gründen zieht es sie<br />
aus der unruhigen Großstadt in<br />
dankt Katja für die<br />
gute gemeinsame Zeit und verabschiedet<br />
sie offiziell im Gottesdienst<br />
am 24.03.2013. Im April<br />
spielt die Gottesdienste in der<br />
Kirche „<strong>Zum</strong> <strong>guten</strong> Hirten“ schon<br />
allesamt Martin Schumann.<br />
Pastor Holger Janke<br />
-Vorsitzender des <strong>Kirchengemeinde</strong>rates-<br />
„Wer wird denn weinen,<br />
wenn man auseinander geht ...“<br />
Nach über zehn Jahren Tätigkeit<br />
als Kirchenmusikerin in dieser<br />
Gemeinde möchte ich mich jetzt<br />
von Ihnen verabschieden - mit<br />
einem lachenden und auch einem<br />
weinenden Auge. Ich konnte<br />
vieles in dieser Zeit musikalisch<br />
gestalten: sechs Jahre „Musikalische<br />
Früherziehung“ im Kindergarten,<br />
die Gründung der „<strong>Langenfelder</strong><br />
Graumeisen“, viele<br />
unterschiedliche Konzerte (nicht<br />
nur Orgelkonzerte, sondern auch<br />
die „Musikalischen Kaffeekränzchen“<br />
mit Kammer- und Chormusik)<br />
und die vielen Gottesdienste.<br />
Das hat Spaß gemacht,<br />
und ich danke Ihnen dafür!<br />
Auch wenn es noch nicht ganz<br />
klar ist, wer oder was „an der<br />
nächsten Ecke steht“, wie es in<br />
dem in der Überschrift zitierten<br />
Lied so schön weiter heißt: es<br />
geht weiter, und dafür wünsche<br />
ich uns allen viel Glück und alles<br />
Gute!<br />
Katja Protzen<br />
- Seite 11 -
<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
Jetzt tanzen sie wieder!<br />
Wo gibt es heute noch Tanzmöglichkeiten für die Junggebliebenen?<br />
Ein Rückblick:<br />
Das Tanzcafé in unserer Gemeinde ist eröffnet.<br />
Gerade der Tanznachmittag im Januar<br />
hat den Teilnehmern sehr viel Spaß gebracht<br />
und mir den Mut gegeben,<br />
auch den nächsten und damit zugleich letzten<br />
Öffnungstag im ersten Halbjahr 2013 bekannt zu geben.<br />
Denn wir treffen uns nur einmal im Monat,<br />
in der Zeit von Oktober bis Ostern,<br />
und dieses Jahr liegt Ostern<br />
sehr früh.<br />
Also:<br />
ob Single oder Paar,<br />
ob Frau oder Mann,<br />
ob Oma oder Opa,<br />
alle sind<br />
herzlichst willkommen.<br />
Unser nächster Tanznachmittag findet statt am:<br />
Sonntag, den 03.03.12, um 17:00 Uhr<br />
im Gemeindehaus „<strong>Zum</strong> <strong>guten</strong> Hirten“<br />
in der <strong>Kirchengemeinde</strong> Langenfelde<br />
Försterweg 10-12.<br />
Telefonische Auskunft erteile ich gerne unter<br />
040 - 85 61 60<br />
Ihr Wolfgang Zichel<br />
- Seite 12 -
<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
Motorradfreunde aufgepasst:<br />
Biker Church Langenfelde startet wieder durch!<br />
Mit dem Frühling und den milderen<br />
Temperaturen kommen nicht<br />
nur die Blumen wieder aus der<br />
Erde, sondern auch die Motorräder<br />
aus der Garage.<br />
Auch in Langenfelde sind die<br />
christlichen Bikerfreunde eingeladen,<br />
wieder zusammen auf<br />
Tour zu gehen. Die Zweiräder<br />
sollten mindestens eine Dauergeschwindigkeit<br />
von 100 km/h erreichen.<br />
Der Biker-Treffpunkt ist<br />
die Kirche „<strong>Zum</strong> <strong>guten</strong> Hirten“<br />
jeweils um 09.00 Uhr mit Kennen<br />
lernen, Fahrzeugcheck, Konvoiregeln,<br />
Andacht und Abfahrt.<br />
Am Sonntag, den 31. März 2013:<br />
Tour zum Motorradgottesdienst nach Husum<br />
Am Sonntag, den 14. April 2013:<br />
Tour zum Motorradgottesdienst nach Lübeck<br />
Am Samstag, den 4. Mai 2013:<br />
„Heimspiel“ - MoGo in der Kirche „<strong>Zum</strong> <strong>guten</strong> Hirten“<br />
Uns eine unfallfreie Saison 2013!<br />
Mit Segensgrüßen<br />
Holger Janke<br />
- Seite 13 -
<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
Freud und Leid<br />
Beerdigungen<br />
Anna Baße<br />
Emilie Becher<br />
Martina Behling<br />
Adelheid Greuel<br />
Irmgard Riemer<br />
Gerhard Steffenhagen<br />
Joachim Tscheyka<br />
(Unsere Kirche „<strong>Zum</strong> <strong>guten</strong> Hirten“ steht auch für Trauerfeiern<br />
zur Verfügung. Gerade bei einer Beisetzung anderenorts<br />
ist die Gemeinde ein guter Ort des Abschieds. Wir beraten Sie gern.)<br />
- Seite 14 -
<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
Konfirmation<br />
am 20.04.2013 um 14.30 Uhr<br />
in der<br />
Kirche „<strong>Zum</strong> <strong>guten</strong> Hirten“<br />
Liebe Gemeinde,<br />
dieses Jahr wird bei uns in der<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong> eine Gruppe<br />
von vier Jugendlichen konfirmiert,<br />
die ihre kirchliche „Ausbildung“<br />
in Fragen des christlichen<br />
Glaubens bei Pastor Nußbaum<br />
bekamen. Nach seiner Erkrankung<br />
übernahm ich diese<br />
Konfirmanden im November<br />
2012. Nun werden sie religionsmündig<br />
und bestimmen ihren<br />
Glauben selbst. Möge Gott sie im<br />
Glauben und im Tun segnen!<br />
Am 20.04.2013 um 14.30 Uhr werden in unserer Kirche konfirmiert:<br />
Marina Albrecht<br />
Dominik Hillesheim<br />
Philipp Remstedt<br />
Larissa Ziemann<br />
Wir heißen sie in unserer Gemeinde<br />
ganz herzlich willkommen!<br />
Der <strong>Kirchengemeinde</strong>rat<br />
I.A. Pfarrer Holger Janke<br />
- Seite 15 -
<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
v.l. Philip, Theresa, Luca, Lukas, vorne sitzend Ida und Torben<br />
Alle Vögel sind schon da!<br />
Noch sind unsere selbst gefertigten<br />
Nistkästen leer. Aber wenn<br />
der Frühling kommt, können die<br />
Vögel einziehen.<br />
Dieses erste Produkt unserer<br />
Schnitzgruppe wird in den nächsten<br />
Wochen fertig gestellt. Die<br />
„Holzwürmer“, so heißt unsere<br />
Schnitzgruppe, lieben es bunt,<br />
und z.T. haben die Häuser auch<br />
ein eigenwilliges Design.<br />
Manch einer wird sagen, da ist<br />
die Farbe verlaufen, aber nein,<br />
das ist so gewollt. Damit wird die<br />
Persönlichkeit des Holzwurmes<br />
sichtbar. Unsere Holzwürmer<br />
können es Ihnen erklären.<br />
Als nächstes Projekt wird jeder<br />
für sich ein eigenes Schachspiel<br />
fertigen. Sie sagen, das können<br />
sie nicht? Warten Sie es ab!<br />
Ich möchte mich an dieser Stelle<br />
für die Kollekten, die für die<br />
Holzwürmer gespendet wurden,<br />
bedanken! Wie Sie sehen, dienen<br />
sie einem <strong>guten</strong> Zweck.<br />
Ihr Wolfgang Zichel<br />
- Seite 16 -
<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
HSH-Nordbank-Run am 08. Juni 2013<br />
Schon mehr als 1000 Teilnehmer angemeldet!<br />
Dieser Lauf bewegt Hamburg.<br />
Seit dem 07. Januar 2013 können<br />
sich Teams für Norddeutschlands<br />
größten Wohltätigkeitslauf anmelden.<br />
Auch die <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
Langenfelde möchte zum<br />
zweiten Mal für die Abendblatt-<br />
Initiative „Kinder helfen Kindern“<br />
auf die vier Kilometer<br />
lange Strecke durch die Hafen-<br />
City gehen.<br />
Bisher haben sich schon über 30<br />
Teams mit mehr als 1000 Startern<br />
für den HSH-Nordbank-Run<br />
2013 eingeschrieben!<br />
Anmelden könnt Ihr Euch bis<br />
zum 30. April 2013 ab sofort bei<br />
mir, Torsten Klappstein, unter<br />
Tel. 040-540 13 87 oder per E-<br />
Mail unter folgender Adresse:<br />
klappis@freenet.de.<br />
Die Kosten für die Teilnahme an<br />
dem HSH-Nordbank-Run liegen<br />
bei 20 € pro Person.<br />
Kinder bis 10 Jahre dürfen kostenfrei<br />
mitlaufen, erhalten allerdings<br />
keine Startnummer.<br />
Weitere Infos gibt es unter:<br />
www.hsh-nordbank-run.de.<br />
Torsten Klappstein<br />
- Seite 17 -
<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
Andachten & Gottesdienste in der Osterzeit<br />
06.03.2013 Passionsandacht um 18.00 Uhr mit Pastor Dr. Schweda<br />
in der Diakonissenanstalt Alten Eichen,<br />
Wördemanns Weg 19-35, 22527 Hamburg<br />
13.03.2013 Passionsandacht um 18.00 Uhr mit der Oberin Will<br />
in der Diakonissenanstalt Alten Eichen,<br />
Wördemanns Weg 19-35, 22527 Hamburg<br />
20.03.2013 Passionsandacht um 18.00 Uhr mit Pastor Schlüter<br />
in der Diakonissenanstalt Alten Eichen,<br />
Wördemanns Weg 19-35, 22527 Hamburg<br />
28.03.2013 Passionsandacht um 18.00 Uhr mit Pastor Janke<br />
in Langenfelde, Försterweg 12, 22525 Hamburg<br />
29.03.2013 Karfreitagsgottesdienst zur Sterbestunde Jesu<br />
um 15.00 Uhr mit Pastor Janke<br />
in Langenfelde, Försterweg 12, 22525 Hamburg<br />
30.03.2013 Osterfeuer in Stellingen ab 19.00 Uhr<br />
21.00 Uhr Osternachtgottesdienst<br />
in der Kirche Stellingen, Molkenbuhrstr. 6, 22525 Hamburg<br />
31.03.2013 Ostergottesdienst<br />
um 11.00 Uhr mit Pastor Dr. Wasserberg<br />
in Langenfelde, Försterweg 12, 22525 Hamburg<br />
01.04.2014 Ostergottesdienst für Mensch und Tier<br />
um 11.00 Uhr mit Pastor Janke<br />
in Langenfelde, Försterweg 12, 22525 Hamburg<br />
- Seite 18 -
<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
Gottesdienste für Mensch und Tier<br />
- jeweils um 11.00 Uhr -<br />
01. April 2013 „Fröhliche Ostern mit Tieren“<br />
<strong>Zum</strong> Osterfest wollen wir mit Menschen widersetzt und immer<br />
Mensch und Tier zusammenkommen,<br />
um fröhlich zu singen, zu Leben. Welch eine Kraft! Welch<br />
wieder neu erblüht zu neuem<br />
beten und Gott zu danken für eine Botschaft! Das Leben siegt.<br />
seine wunderbare Schöpfung, die Der Tod ist tot. Das Versprechen<br />
sich aller Zerstörungswut des gilt Menschen und Tieren.<br />
05. Mai 2013 „So viel du brauchst“<br />
Der Abschlussgottesdienst für<br />
unseren „Kirchentag für Mensch<br />
und Tier“ wird ein Höhepunkt im<br />
Kirchenjahr 2013, denn eine besondere<br />
Zeit geht mit ihm zu<br />
Ende. Der Kirchentag ist nicht<br />
alle Jahre in Hamburg und ein<br />
„Kirchentag für Mensch und<br />
Tier“ schon gar nicht! Das Besondere<br />
zeigt sich schon im Programm<br />
davor, das ab Donnerstag,<br />
den 02.05.13, über drei Tage auf<br />
das Thema „Mensch und Tier“<br />
einstimmt, doch das Spezielle ist<br />
die Gastpredigt von Pfarrer Dr.<br />
Ulrich Seidel zum offiziellen Kirchentagsmotto<br />
„So viel du<br />
brauchst!“, das sich an den Bibeltext<br />
aus dem 2. Buch Mose<br />
(Exodus) 16,18 anlehnt. Das<br />
Motto beinhaltet zwei Gedanken:<br />
einerseits den Aufruf an die Menschen,<br />
Maß zu halten, und andererseits<br />
gleichzeitig die Zusage,<br />
dass genug für alle da sein wird.<br />
Jesus nahm diese Gedanken auf,<br />
als er in der Bergpredigt über das<br />
Schätzesammeln und die damit<br />
verbundenen Sorgen sprach. Die<br />
Vögel unter dem Himmel nannte<br />
er dabei als gutes Beispiel (vgl.<br />
Matthäus 6,26). Die enge, geschwisterliche<br />
Verbindung von<br />
Mensch und Tier in der göttlichen<br />
Schöpfung wird in diesem<br />
besonderen Gottesdienst bedacht,<br />
besungen und gefeiert.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Ihr Pastor Holger Janke<br />
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<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
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<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
Kirchentagslosung aus dem 2. Buch Mose:<br />
“So viel du brauchst“<br />
Der 34. Deutsche Evangelische<br />
Kirchentag findet dieses Jahr in<br />
Hamburg statt. Das bedeutet für<br />
unsere Gemeinde: Dabei sein!<br />
Wir öffnen die Türen und die<br />
Herzen. Teilnehmen wollen wir<br />
und laden alle Freunde des Kirchentages<br />
ein.<br />
Der Kindergarten wird die Gäste<br />
mit einemTipi (Indianerzelt) auf<br />
dem Vorplatz überraschen. Im<br />
April wird das Tipi aufgebaut. Es<br />
soll stehen bleiben und als Spielund<br />
Aktionsfläche von den<br />
Kindern genutzt werden. Vom<br />
pädagogischen Konzept bedeutet<br />
das Tipi: DRAUSSEN SEIN !!<br />
Regelmäßig werden Projekte im<br />
Tipi stattfinden. <strong>Zum</strong> Beispiel:<br />
Wie leben andere Kulturen? Wie<br />
gehen sie mit ihren Tieren um<br />
oder wie ernähren sie sich?<br />
Draußen dabei sein bedeutet aber<br />
auch, die Natur hautnah zu erleben.<br />
Was wächst da im Beet?<br />
Wie verändern sich die Bäume?<br />
Blüten mit allen Sinnen wahrnehmen.<br />
Wie riecht eigentlich ein<br />
Krokus?<br />
In der Kirchentagswoche werden<br />
die Kindergartenkinder am 02.<br />
und 03. Mai in und um das Tipi<br />
aktiv. Es wird gesungen, gelesen,<br />
gespielt und viel gelacht.<br />
Einladen möchte ich Sie am<br />
Sonntag, den 28.04.13, zu einem<br />
besonderen musikalischen<br />
Kindergottesdienst, der von<br />
den Kindern und Erzieherinnen<br />
gestaltet wird.<br />
Nach dem Gottesdienst treffen<br />
wir uns alle am Tipi, um dieses<br />
gebührend einzuweihen. Die<br />
bei dem Fest gesammelten<br />
Spenden werden ein Zuschuss<br />
für die neuen Tipistangen sein.<br />
Also seien Sie dabei!<br />
Haben Sie Interesse an unserem Kindergarten<br />
und suchen Sie einen Kindergartenplatz,<br />
dann können Sie sich gerne unter der Tel.-Nr. 540 68 16 bei mir melden.<br />
Ihre Birgit Kather<br />
Kindergartenleiterin<br />
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<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
Über die Beschränktheit<br />
der Naturwissenschaft (III)<br />
Sigmund Freud sprach 1917 in<br />
seinem Aufsatz „Eine Schwierigkeit<br />
der Psychoanalyse“ von<br />
drei narzißtischen Kränkungen,<br />
die den Menschen in der Neuzeit<br />
ereilt hätten: der kosmologischen,<br />
der biologischen und der psychologischen.<br />
Dabei dachte Freud<br />
an Kopernikus, Darwin und sich<br />
selbst. Alle drei Kränkungen,<br />
meinte Freud, hätten bewiesen:<br />
„Der Mensch ist nichts anderes<br />
und nichts besseres als die Tiere“.<br />
Dementsprechend hatte 1873<br />
Friedrich Nietzsche in „Über<br />
Wahrheit und Lüge im außermoralischen<br />
Sinne“ den Menschen<br />
als dasjenige „kluge Tier“<br />
bezeichnet, das in der „verlogenste(n)<br />
Minute der ‘Weltgeschichte‘“<br />
das Erkennen erfunden<br />
habe – worauf Nietzsche die<br />
Wahrheit als wenngleich notwendige<br />
Illusion erschien. Im<br />
Sog solcher Überlegungen, wie<br />
Nietzsche und Freud sie demonstrieren,<br />
ist nicht nur die Frage<br />
auch nach der Wahrheit von Religion<br />
verstummt. Religion überhaupt<br />
ist vielen ferngerückt, eine<br />
Welt wie untergegangen, wie die<br />
Jugendzeit mit ihren Träumen,<br />
die nie wiederkommt. Auch so<br />
sind Menschen von der Geschichte<br />
gebrannte Kinder.<br />
Doch überzeugen Konsequenzen,<br />
wie Nietzsche und Freud sie aus<br />
naturwissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
gezogen haben?<br />
Gen. 2,7 erzählt, dass Gott den<br />
Menschen aus Erde schuf. Das<br />
hebräische Wort für „Mensch“<br />
lautet: אד ם (=adam), das für „Erde“:<br />
אדמה (=adamah). Konsonantenfolge<br />
und Klang des Urtextes<br />
zeigen so bereits, wie selbstverständlich<br />
die Naturalität des<br />
Menschen den alten Israeliten gewesen<br />
ist. Dasselbe gilt für die alten<br />
Griechen. Denn das „kluge<br />
Tier“, von dem Nietzsche spricht,<br />
ist das ζῷον λογικόν (=zoon logikon)<br />
des Aristoteles, das animal<br />
rationale, das vernünftige Tier.<br />
Weder die Bibel noch die griechische<br />
Philosophie, die Grundpfeiler<br />
der wissenschaftlich-technischen<br />
Kultur, hatten mit der<br />
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<strong>Langenfelder</strong> <strong>Kirchenblatt</strong><br />
Naturalität des Menschen also irgendein<br />
Problem. Im Gegenteil.<br />
Das, was die Naturwissenschaften<br />
in den vergangenen Jahrhunderten<br />
an Erkenntnissen erarbeitet<br />
haben, von der Quantenphysik<br />
bis zur Kosmologie, entfaltet lediglich<br />
das, was etwa im Verhältnis<br />
von אד ם und אדמה prinzipiell<br />
enthalten ist. Warum aber konnten<br />
einen die naturwissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse der Neuzeit<br />
der Religion dann derart entfremden?<br />
Zwei Gründe mindestens<br />
sind hier anzuführen.<br />
1. bildet die Naturwissenschaft<br />
die Basis menschlicher Machtentfaltung<br />
mittels Technik. Mit deren<br />
physischer Gewalt avancierte<br />
die naturwissenschaftliche Methodik<br />
unmittelbar zur auch geistigen<br />
Vormacht. Naturwissenschaft<br />
gilt deshalb noch heute<br />
vielen Menschen als Inbegriff<br />
von Wissenschaft und Wissenschaft<br />
wiederum als vorrangig legitime<br />
Form der Einsicht in das,<br />
was wirklich ist. Religionen dagegen<br />
nehmen sich aus wie wirklichkeitsfremde<br />
Hinterwelten.<br />
2. braucht nicht nur technische<br />
Machtentfaltung immer dringender<br />
die Mißachtung der Würde<br />
des Lebendigen. Jene Würde gerade<br />
aufzuzeigen und zu begründen,<br />
ist jedoch eine der Aussageabsichten<br />
der biblischen Schöpfungserzählungen<br />
gewesen. Expansive<br />
Naturbeherrschung bedarf<br />
deshalb der Bagatellisierung<br />
vor allem des christlich Religiösen<br />
mitsamt seinen ökologischen<br />
und humanen Impulsen zur anachronistischen<br />
Phantasmagorie.<br />
Dasselbe gilt für jede Form der<br />
Ökonomie, die solche Naturbeherrschung<br />
zur unverzichtbaren<br />
Voraussetzung hat.<br />
„Der Mensch ist nichts anderes<br />
und nichts besseres als die Tiere“.<br />
Wer schon die Tiere nicht zu<br />
achten weiß, dem wird dieses<br />
Wort Freuds leicht zum Vorwand<br />
auch der Menschenverachtung.<br />
Und: Der muß die Erkenntnisse<br />
neuzeitlicher Naturwissenschaft<br />
als Kränkung empfinden. Denn er<br />
verabschiedet sich nicht nur mit<br />
seiner Lieblosigkeit aus der Sphäre<br />
des Schöpfungsglaubens. Das<br />
tut er auch, indem er die Augen<br />
vor Wahrheit und Gott verschließt<br />
und wie ein kleines Kind<br />
der Meinung ist, das, was er nicht<br />
sieht, gäbe es auch nicht.<br />
Andreas Pieper<br />
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