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12. Vorlesung: Raumplanung 1 VO Städtebau SS 13 - lamp

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<strong>VO</strong> STÄDTEBAU <strong>SS</strong> 20<strong>13</strong><br />

<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>:<br />

Einführung in die <strong>Raumplanung</strong> 1<br />

Vortragender: Ass.-Prof. Dr. Johann Zancanella, Institut für Städtebau<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• Überblick<br />

– Raumordnung/<strong>Raumplanung</strong><br />

– Rechtsgrundlagen<br />

– System der <strong>Raumplanung</strong><br />

– Überörtliche <strong>Raumplanung</strong><br />

– Örtliche <strong>Raumplanung</strong><br />

• Örtliches Entwicklungskonzept<br />

Webadressen zum Thema:<br />

www.ris.bka.gv.at/lr-steiermark (Landesgesetze)<br />

www.raumplanung.steiermark.at (FA der Stmk. Landesregierung; LEP, REPROS, Infos)<br />

www.graz.at/planen_bauen (Stadtplanungsamt Graz: STEK, FWPl; Infos)<br />

www.oerok.gv.at (Österr. Raumordnungskonferenz; Berichte; Infos; Links)<br />

www.statistik.at (Statistik Austria: Daten aus der Volks-, Gebäude-, Betriebszählung; Infos)<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• Begriffe<br />

• Raumordnung:<br />

– Fachbereich, der sich beschäftigt mit<br />

• der Anordnung der verschiedenen Funktionen im Raum,<br />

• der Art und Weise der Nutzung des Raumes,<br />

• den vorhandenen bzw. zukünftigen Folgen der Raumnutzung,<br />

• mit Methoden, Strategien und Instrumentarien, die eine nachhaltige Nutzungsstruktur<br />

gewährleisten, die einerseits den Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht wird und<br />

andererseits die Ressourcen für die folgenden Generationen erhält (Nachhaltigkeit).<br />

• <strong>Raumplanung</strong>:<br />

– Der Bereich daraus, der sich mit der aktiven Beeinflussung der Raumstruktur und der<br />

Raumnutzung beschäftigt.<br />

• Raumforschung:<br />

– Beschäftigt sich mit der Erhebung und Analyse von Phänomenen der Raumnutzung, ihrer<br />

Randbedingungen und Auswirkungen – insbesondere mit den Veränderungen.<br />

– Schafft somit die nötigen Grundlagen für die <strong>Raumplanung</strong>.<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• Weshalb ist Raumordnung/<strong>Raumplanung</strong> notwendig?<br />

Der Bedarf an <strong>Raumplanung</strong> basiert auf der Erkenntnis, dass das Verhältnis<br />

zwischen Gesellschaft, Wirtschaft, Raum ( räumlich-strukturelle Ordnung) und<br />

dem Schutz der Ressourcen (->Nachhaltigkeit) nicht von selbst ein optimales ist.<br />

KOORDINATIONSBEDARF: Randbedingungen/unterschiedliche<br />

Interessen/Schutz vor Beeinträchtigungen/Erhalt der Ressourcen<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• Ausgangspunkt:<br />

Disperse Verteilung im Raum von<br />

• nutzungsrelevante Ressourcen<br />

– Bodenbonität<br />

– klimatische Voraussetzungen<br />

– Rohstoffe<br />

– Energiequellen<br />

– Infrastruktureinrichtungen<br />

• Versorgungseinrichtungen<br />

– Zentrale Dienste<br />

– Bildungs-, Sozial-, Kultureinrichtungen, ….<br />

unterschiedliche Qualität/Intensität der<br />

Raumnutzung: Austausch ist erforderlich<br />

Beispiel: Entwicklungsmotor<br />

Arbeitsplätze<br />

Wohnraumbedarf<br />

Agglomerationstendenzen<br />

Versorgungsbedarf<br />

• Hauptziele:<br />

• Ausgeglichenheit der Lebensverhältnisse nach<br />

Maßgabe der Voraussetzungen, Verhinderung<br />

von „Entsiedelung“ und zu großen Ballungen.<br />

• Entwicklung bei Sicherung der Ressourcen.<br />

Entwicklungspotentiale<br />

Fehlt Entwicklungspotential<br />

SIEDLUNGSEROSION<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• Auftrag (Stmk. ROG):<br />

• Raumordnung ist die planmäßige, vorausschauende Gestaltung<br />

eines Gebietes, um die nachhaltige und bestmögliche Nutzung und<br />

Sicherung des Lebensraumes im Interesse des Gemeinwohles zu<br />

gewährleisten.<br />

• Dabei ist, ausgehend von den gegebenen Strukturverhältnissen,<br />

auf die natürlichen Gegebenheiten, auf die Erfordernisse des<br />

Umweltschutzes sowie die wirtschaftlichen, sozialen und<br />

kulturellen Bedürfnisse der Bevölkerung und die freie Entfaltung<br />

der Persönlichkeit in der Gemeinschaft Bedacht zu nehmen.<br />

<strong>Raumplanung</strong> ist eine<br />

(rechtlich normierte)<br />

Koordinierungs- und<br />

Optimierungsaufgabe<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• Grundsätze (Stmk. ROG):<br />

• Die Qualität der natürlichen Lebensgrundlagen ist durch sparsame<br />

und sorgsame Verwendung der natürlichen Ressourcen wie<br />

Boden, Wasser und Luft zu erhalten und soweit erforderlich<br />

nachhaltig zu verbessern.<br />

• Die Nutzung von Grundflächen hat unter Beachtung eines<br />

sparsamen Flächenverbrauches, einer wirtschaftlichen<br />

Aufschließung sowie weitgehender Vermeidung gegenseitiger<br />

nachteiliger Beeinträchtigungen zu erfolgen. Die Zersiedelung der<br />

Landschaft ist zu vermeiden.<br />

• Die Ordnung benachbarter Räume sowie raumbedeutsame<br />

Planungen und Maßnahmen aller Gebietskörperschaften sind<br />

aufeinander abzustimmen.<br />

• Sicherung der Entwicklung unter Schonung der natürlichen<br />

Ressourcen - Optimierung der Kosten für die öffentliche Hand.<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• Arbeitsweise:<br />

• Alle Lebensbereiche berührt<br />

• Interessensausgleich zwischen<br />

Einzel- und dem Gemeininteresse<br />

• Langfristige Konzeptionen sind<br />

zu erstellen<br />

• Große Verantwortung , da<br />

nachhaltige Auswirkungen<br />

INTERDISZIPLINARITÄT<br />

RECHTLICHE ABSICHERUNG<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• Rechtsgrundlagen:<br />

• Kompetenzverteilung in raumrelevanten Materien:<br />

Bundeskompetenz:<br />

– Gesetzgebung und Vollzug:<br />

Wasser-, Forst-, Naturschutz-,<br />

Denkmalschutz-, Gewerbe-, Energie-,<br />

Wohnbauförderungs-, Finanzrecht,<br />

Luftfahrt, Verkehrs- und Bahnrecht,<br />

...etc.<br />

– Sektorale Planungskompetenz:<br />

Ressortplanungen: Hochrangiges<br />

Verkehrsnetz, Bundesbahnen,<br />

Maßnahmen gemäß Forst- und<br />

Wasserrecht, Landesverteidigung, ...<br />

... etc.<br />

keine definitive Kompetenz in der<br />

Raumordnung auf Bundesebene!<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• Rechtsgrundlagen:<br />

• Kompetenzverteilung in raumrelevanten Materien:<br />

Landeskompetenz:<br />

– Gesetzgebung und Vollzug:<br />

• Raumordnungsgesetz<br />

• Verordnungen im eigenen<br />

Wirkungsbereich (Programme)<br />

– Sektorale Planungskompetenz:<br />

• Fachplanungen: Landesstraßennetz,<br />

Landesbahnen<br />

– Aufsichtsbehörde für<br />

nachgeordnete Planungsebene<br />

(Gemeinden)<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• Rechtsgrundlagen:<br />

• Kompetenzverteilung in raumrelevanten Materien:<br />

Bezirkshauptmannschaft:<br />

– Vollzug von Bundeskompetenzen<br />

Keine definitive Kompetenz in<br />

raumrelevanten Materien<br />

Bezirke üblicherweise<br />

Planungsbereich für REGIONALE<br />

Entwicklungsprogramme<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• Rechtsgrundlagen:<br />

• Kompetenzverteilung in raumrelevanten Materien:<br />

Gemeindekompetenz:<br />

– Verordnungen und deren Vollzug<br />

im eigenen Wirkungsbereich:<br />

• Örtliche <strong>Raumplanung</strong>sinstrumentarien<br />

• Sachprogramme<br />

• Verordnungsermächtigung z. B. für<br />

Stellplatzvorschreibung im Stmk.<br />

Baugesetz<br />

Die Aktivitäten der Gemeinde im eigenen Wirkungsbereich werden von den<br />

zuständigen Abteilungen des Landes geprüft; Planwerke sind teilweise von der<br />

Landesregierung per Bescheid zu genehmigen (Genehmigungsvorbehalt)<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• Planungsrecht in der Steiermark<br />

Steierm. Raumordnungsgesetz<br />

2010 i. d. g. F.<br />

Stmk. Gemeinde-<br />

Ordnung 1967<br />

Stmk. Baugesetz<br />

(Begriffsbestimmungen;<br />

techn. Anforderungen)<br />

Durchführungserlässe<br />

( Kundmachung v. Verordnungen<br />

i. eig. Wirkungsbereich)<br />

Durchführungs-<br />

Richtlinien<br />

Bebauungsdichteverordnung<br />

(Mindest-, höchstzulässige BBD/Nutzung)<br />

Einkaufszentrums-Verordnung<br />

(detaillierte Festkegungen zu EZ)<br />

Verordnung zur Sicherung der<br />

Siedlungsräume (Hochwasserschutz)<br />

Planzeichenverordnung (ÖEK)<br />

Planzeichenverordnung (FP)<br />

Planzeichenverordnung (BBPl),<br />

in Ausarbeitung<br />

inhaltliche Detaillfestlegungen Durchführungsbestimmungen<br />

<strong>13</strong>


<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• <strong>Raumplanung</strong> in der Steiermark:<br />

Geregelt durch<br />

• Steiermärkisches Raumordnungsgesetz 2010 (StROG)<br />

Wesentliche Inhalte:<br />

– Abgrenzung des Geltungsbereiches<br />

– Begriffsbestimmungen<br />

– Raumordnungsgrundsätze<br />

(generelle Zielsetzungen)<br />

– Umweltprüfung<br />

– Einrichtung eines Raumordnungskatasters<br />

(Evidenz aller für<br />

die Raumordnung erforderlichen<br />

Planungsgrundlagen)<br />

– Aufgaben der überörtlichen und<br />

örtlichen Raumordnung/-planung<br />

– Definition der und Vorgaben für<br />

die Instrumentarien auf den<br />

unterschiedlichen Planungsebenen;<br />

deren Aufgaben, Inhalte,<br />

Bestandteile<br />

– Definitionen der Nutzungskategorien<br />

im Flächenwidmungsplan<br />

– Strafbestimmungen<br />

– Weitere Festlegungen :<br />

Baulandmobilisierungsmaßnahmen,<br />

Grundstücksteilungen,<br />

Umlegungsverfahren, ... etc.<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• <strong>Raumplanung</strong> in der Steiermark:<br />

• Regelung des Verfahrensablaufes zur Erstellung von<br />

<strong>Raumplanung</strong>sinstrumenten:<br />

Wesentliche Punkte:<br />

– Beteiligung von Betroffenen,<br />

Interessensträgern und befassten<br />

Dienststellen der öffentlichen Verwaltung<br />

– Schriftliche Einbringung<br />

– Öffentliche Verhandlung/Einsichtnahme<br />

– Fristenläufe für Beteiligung, Erledigung<br />

– Schriftliche Erledigungen (Bescheide)<br />

– Rechtmittelbelehrung<br />

– Rechtsmittel der Einwendung/Berufung<br />

Allgemeines<br />

Verwaltungsverfahrensgesetz<br />

Verfahrensbestimmungen<br />

in<br />

den einzelnen<br />

Gesetzen selbst<br />

Rechtsstaatlichkeitsprinzip: Beteiligung der Betroffenen, Nachvollziehbarkeit<br />

der Entscheidungen, Einhaltung von Fristen.<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• System der <strong>Raumplanung</strong> in Österreich:<br />

Richtlinien der<br />

EU-Kommission<br />

(politische Richtlinien; Erfüllung:<br />

Basis für Förderungen)<br />

Koordination<br />

durch ÖREK<br />

(nur Richtlinien)<br />

Überörtliche<br />

<strong>Raumplanung</strong><br />

(rechtsverbindlich<br />

für die jeweils<br />

folgende<br />

Planungsebene)<br />

Hierarchische Gliederung der Planungsebenen<br />

Örtliche<br />

<strong>Raumplanung</strong><br />

(rechtsverbindlich für<br />

Baubescheid)<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• <strong>Raumplanung</strong> in der Steiermark:<br />

• Überörtliche Raumordnung/-planung:<br />

Aufgabe:<br />

auf Grund der Bestandsaufnahmen die überörtliche zusammenfassende<br />

Planung für eine den Raumordnungsgrundsätzen entsprechende Ordnung<br />

des Landesgebietes (Landesplanung) oder seiner Teile (Regionalplanung)<br />

aufzustellen und der Entwicklung anzupassen<br />

Instrumente:<br />

– Landesentwicklungsprogramm<br />

(LEP)<br />

– Regionale Entwicklungsprogramme<br />

(REPRO)<br />

– Sachprogramme<br />

(für besondere Problembereiche;<br />

z. B. für Graz:<br />

Luftgüteverbesserung)<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• <strong>Raumplanung</strong> in der Steiermark:<br />

• Inhalte der überörtlichen <strong>Raumplanung</strong>sinstrumente<br />

(Beispiel: LEP)<br />

– die anzustrebende Raumstruktur des Landes,<br />

– die Fach- und Investitionsplanung zur Verbesserung der<br />

Raumstruktur des Landes,<br />

– die Festlegung von Planungsregionen,<br />

– die Grundsätze für die in regionalen Entwicklungsprogrammen<br />

anzustrebende planlichen Festlegungen und zu<br />

treffenden Maßnahmen, sowie<br />

– die Grundsätze für die im Bereich der örtlichen<br />

<strong>Raumplanung</strong> anzustrebenden überörtlichen planlichen<br />

Festlegungen und Maßnahmen<br />

Prinzip: je kleiner der Planungsraum – umso detaillierter die<br />

Festlegungen. Jeweils Vorgaben für nächste Ebene.<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• Regionale Entwicklungsprogramme:<br />

Beispiel: REPRO Leibnitz /<br />

Regionalplan<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• <strong>Raumplanung</strong> in der Steiermark:<br />

• Örtliche Raumordnung/-planung:<br />

Aufgaben:<br />

– auf Grund von Bestandsaufnahmen ist die örtliche zusammenfassende<br />

Planung für eine den Raumordnungsgrundsätzen entsprechende<br />

Ordnung des Gemeindegebietes aufzustellen und der Entwicklung<br />

anzupassen (Planung im eigenen Wirkungsbereich);<br />

– raumbedeutsame Maßnahmen der Gemeinde sowie anderer Planungsträger<br />

und Unternehmungen von besonderer Bedeutung unter<br />

Zugrundelegung der Raumordnungsgrundsätze aufeinander<br />

abzustimmen (Koordinierung)<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• <strong>Raumplanung</strong> in der Steiermark:<br />

• 3 Instrumente der Örtliche Raumordnung:<br />

Örtliches bzw. Stadt-<br />

Entwicklungskonzept<br />

Flächenwidmungsplan<br />

Bebauungspläne<br />

Festlegung d. langfristigen<br />

Entwicklung der Gemeinde<br />

(mind. 15 Jahre)<br />

– Ziele der Entwicklung<br />

– Raumrelevante Maßnahmen<br />

– Prüfung der Umweltauswirkungen<br />

– Örtl. Entwicklungsplan<br />

• Ersichtlichmachungen aus<br />

dem REPRO<br />

• Festlegungen<br />

mittelfristige funktionelle<br />

Gliederung des Gemeindegebietes<br />

(10 Jahre)<br />

– Festlegungen (im eigenen<br />

Wirkungsbereich)<br />

– Baulandmobilisierung<br />

– Bebauungsplanzonierungsplan<br />

– Ersichtlichmachungen<br />

übergeordneter Planungen und<br />

Rechtsmaterien<br />

Kurz- bis mittelfristiger<br />

Funktions- & Gestaltungs-<br />

Rahmenplan für das Bauland<br />

+ Freiland-Sondernutzungen<br />

– Detaillierte Nutzungsabgrenzung<br />

auf Grundstücken<br />

– Baumassenfestlegung<br />

– Gestaltfestlegungen<br />

Bestandteile der Planwerke: Verordnungstext, zeichnerische Darstellungen;<br />

ein Erläuterungsbericht ist beizulegen.<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• <strong>Raumplanung</strong> in der Steiermark:<br />

• Ablauf der Örtlichen <strong>Raumplanung</strong>:<br />

1. Bestandserhebung/-analyse:<br />

– Lage & Umlandbeziehungen<br />

– Naturräumliche Gegebenheiten<br />

– Bevölkerung<br />

– Wirtschaft<br />

– Besiedelung & Bebauung<br />

– Verkehr & techn. Ausstattung<br />

– Gemeinbedarfseinrichtungen<br />

– Gemeindehaushalt (Finanzen)<br />

2. Aufstellung und Beschluss des ÖEK<br />

(bzw. Stadtentwicklungskonzeptes)<br />

3. Aufstellung und Beschluss des<br />

Flächenwidmungsplanes<br />

4. Aufstellung und Beschluss von<br />

Bebauungsplänen<br />

Beschlüsse des Gemeinderates mit 2/3-Mehrheit ;<br />

Genehmigung des Landes (ausgenommen<br />

Bebauungsplan, StROG §63)<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• ÖEK / STEK: Bestandserhebung/-Analyse<br />

Ausgangspunkt:<br />

Bestehende Raumstruktur<br />

Festlegung der Ziele:<br />

Verbesserung,<br />

Veränderung,<br />

Erweiterung/Schrumpfung<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• Bestandserhebung/-Analyse:<br />

Gegenüberstellung von „ist“ und „soll“<br />

– Lage & Umlandbeziehungen<br />

– Erreichbarkeit<br />

– Bevölkerungs-, Arbeitplatzentwicklung in<br />

der Region, Pendler<br />

– Naturräumliche Gegebenheiten<br />

– Topografische Randbedingungen,<br />

– Baugrundgüte<br />

– Natur-, Landschaftsschutzgebiete<br />

– Biotopkartierung<br />

– Gefahrenzonen<br />

– Bevölkerung<br />

– Bevölkerungsentwicklung<br />

– Entwicklung der Haushaltsgrößen<br />

– Wirtschaft<br />

– Arbeitsplatzentwicklung<br />

– Kaufkraft<br />

– Potentiale<br />

– Förderungsmöglichkeiten<br />

Verknüpfung<br />

mit Umland;<br />

Graz<br />

Baulandqualität<br />

;<br />

Liezen<br />

Bevölkerungs<br />

- Entwicklung<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• Bestandserhebung/-Analyse:<br />

– Besiedelung & Bebauung<br />

– Nutzungsverteilung (Struktur)<br />

– Baulandverbrauch<br />

– Abschätzung des Baulandbedarfes<br />

– Baulandwünsche<br />

– Schützenswerte Ortsteile<br />

– Sanierungsgebiete (Lärm, Gefahren,<br />

Kanal)<br />

– Verkehr & technische Infrastruktur<br />

– Verkehrssystem, Mängel<br />

– Verkehrsbelastung, -prognosen<br />

– Erschließungsbedarf neuer Gebiete<br />

– Stand der Kanalisierung, Wasserver- und<br />

Müllentsorgung<br />

Einzugsbereiche;<br />

Liezen<br />

– Gemeinbedarfseinrichtungen<br />

– Mehr-, Veränderungsbedarf an<br />

Einrichtungen der Bildung, Kultur, Sozial-,<br />

Altenversorgung ... etc.<br />

– Gemeindehaushalt<br />

– Einnahmen, Ausgaben der Gemeinde<br />

– Verschuldung, finanzieller Spielraum<br />

Verkehrsaufkommen;<br />

Liezen<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• Das Örtliche Entwicklungskonzept:<br />

Aufgabe/Inhalt/Bestandteile:<br />

– Festlegung der langfristigen, aufeinander abgestimmten Entwicklungsziele,<br />

wobei eine Abstimmung mit den Nachbargemeinden vorzunehmen ist.<br />

– ausgehend von der Bestandsaufnahme und unter Bedachtnahme auf<br />

überörtliche Planungen sind die raumbedeutsamen Maßnahmen zur<br />

Erreichung der Entwicklungsziele sowie deren zeitliche Reihenfolge für einen<br />

Zeitraum von mindestens 15 Jahren festzulegen.<br />

– Festlegungen: Baulandbedarf für Wohnen, soweit möglich auch für Industrie<br />

und Gewerbe, Handelseinrichtungen und Tourismus.<br />

– Darstellung der räumlichen Abgrenzung der Funktionen im Entwicklungsplan<br />

(absolute bzw. relative Grenzen) und der Siedlungsschwerpunkte<br />

– Festlegungen der Kriterien für Baulandmobilisierungsmaßnahmen (->Fläwi)<br />

– Prüfung der Auswirkungen der Maßnahmen auf die Umwelt, gegebenenfalls ist<br />

eine Umweltsverträglichkeitsprüfung zu erstellen.<br />

– Das ÖEK besteht aus dem Wortlaut (Verordnungstext), den nötigen<br />

zeichnerischen Darstellungen (Gemeindeentwicklungsplan); ein<br />

Erläuterungsbericht ist beizulegen.<br />

– Beschluss durch Gemeinderat / Genehmigung durch die Landesregierung.<br />

Gemeinden , die in einem räumlich funktionellen Zusammenhang stehen,<br />

sollen gemeinsames Entwicklungskonzept erstellen.<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• ÖEK: Aufstellungsverfahren Verfahrensschritte<br />

27


<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• ÖEK: Inhalt<br />

Verbindlich -> Teil der Verordnung<br />

Bestandteile der Erläuterungen<br />

28


<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• Beispiel „Entwicklungsplan-Kumberg“ ( nach PLZ-<strong>VO</strong>/ÖEK)<br />

– Ersichtlichmachungen<br />

• Retentionsbereich<br />

• Wasserschutz-/-schongebiete<br />

• Natur-/Landschaftsschutzgebiete<br />

• Regionale Vorrangzonen (Landwirtschaft,<br />

Industrie, Siedlungsentwicklung, Rohstoffe,<br />

Grünzonen)<br />

• Überörtliche Verkehrsinfrastruktur<br />

• Hochspannungsleitungen<br />

• Öffentliche Einrichtungen/ÖPNV Haltestellen<br />

– Verwaltungsgrenzen<br />

– Festlegungen der Gemeinde<br />

• Detaillabgrenzungen zu Vorrangzonen<br />

• Räumlich funktionelle Gliederung (grundsätzl.<br />

Nutzungen) nach Prioritäten<br />

(überörtl./örtlicher Siedlungsschwerpunkt)<br />

• Örtliche Vorrang-/Eignungszonen (Erholung,<br />

...; Sichtzonen für Ortsbild)<br />

• Immissionsbelastete Zonen<br />

• Schützenswerte Bereiche<br />

• Entwicklungsgrenzen (absolut/relativ;<br />

bezogen auf Naturraum/Besiedelung );<br />

Nummerierung (-> Erläuterungsbericht)<br />

Darstellung der Nachbargemeinden an den Grenzen<br />

29


<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• ÖEK: Verordnung (Beispiel)<br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

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<strong>12.</strong> <strong>Vorlesung</strong>: <strong>Raumplanung</strong> 1 <strong>VO</strong> Städtebau <strong>SS</strong> <strong>13</strong><br />

• ÖEK / STEK: Erläuterungsbericht<br />

– Zusammenfassung der planungsrelev. Ergebnisse der Bestandserhebung/-Analyse<br />

– Tabellen/Pläne/Fotodokumentation<br />

– Erläuterungen zum Entwicklungsplan<br />

– Beschreibung und Infos zur Interpretation der Entwicklungsgrenzen (absolut/relativ)<br />

– Erläuterungen zu besonderen Festlegungen (Pufferzonen, Schutzgebieten, Sichtschneisen,<br />

Gestaltungsvorgaben, ... etc.)<br />

– Begründungen zu den verordneten Festlegungen<br />

– Nachvollziehbar für Behörde und Bürger<br />

– Umwelterheblichkeit der Maßnahmen<br />

– Ergebnis der Prüfung über Ausschlusskriterien; ggf. Umweltbericht oder<br />

Prüfungsergebnisse<br />

– Veränderungen im Vergleich<br />

– Evaluierung der bisher festgesetzten Ziele und Maßnahmen: welche wurden umgesetzt,<br />

welche werden beibehalten, was sind neue Ziele und Maßnahmen<br />

– Vergleich des bisherigen Siedlungsleitbildes/Entwicklungsplanes mit dem neuen<br />

(„Differenzplan“)<br />

– Anhang und Verzeichnisse<br />

– Verwendete Literatur, Hinweis auf Grundlagen<br />

Inhalte sind nach Sachbereichen zu ordnen<br />

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