Zusammenfassung Bereich VI
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<strong>VI</strong>. Auffälligkeiten im Erleben und Verhalten von Kindern und Jugendlichen 8<br />
Gegenüberstellung:<br />
LERNSTÖRUNG / LERNSCHWIERIGKEIT<br />
Oft synonyme Verwendung<br />
Weniger schwerwiegend<br />
Partiell und vorübergehend<br />
Grundsätzlich behebbar<br />
Zusammenhang mit den<br />
Normen der Schule:<br />
„Erwartungsabweichungen“<br />
Evtl. bei falscher Behandlung<br />
oder bei Übergehen/Ignorieren der<br />
Lernstörung<br />
LERNBEHINDERUNG<br />
Schwerwiegend<br />
Dauerhaft<br />
Nicht behebbar<br />
Organische Ursachen (meist<br />
Intelligenzdefizite)<br />
Lernschwierigkeit ist von der Lernbehinderung und geistigen Behinderung abzugrenzen, da diese Begriffe für<br />
schwere und generelle Formen des Schulversagens reserviert werden und für die Betroffenen eine besondere<br />
Form der Beschulung notwendig machen.<br />
Es werden 4 <strong>Bereich</strong>e unterschieden, in denen man von Lernstörungen spricht:<br />
Sprache, Lesen, Schreiben (LRS) und Mathematik (Rechenschwäche).<br />
Grobeinteilung von Lern- und Leistungsschwierigkeiten nach Zielinski:<br />
• Allgemeine Lernschwierigkeiten<br />
Lernstörung oder Lernversagen, nicht nur in einzelnem Fach, sondern in weiten <strong>Bereich</strong>en<br />
schulischer Anforderungen.<br />
o bei unterdurchschnittlichem IQ der Kinder<br />
Keine äußeren Anlässe erkennbar Suche der Ursachen in Fähigkeitsmängeln<br />
Kinder sind wg. zu hoher Leistungserwartung zum Scheitern verurteilt!<br />
o bei durchschnittlichem oder überdurchschnittlichem IQ der Kinder<br />
Intelligenz ist zwar bester Prädikator für Vorhersage von Schulleistungen, aber keineswegs ausreichend<br />
weitere Bedingungen: (Leistungs-) Motivation, Erwartungen über den Handlungsausgang<br />
(intrinsisch vs. extrinsisch motiviert), Interessen, Verstöße gg. das Prinzip d. Passung seitens der Lehrer<br />
• Partielle Lernschwierigkeiten bei durchschnittl. oder überdurchschnittlichem IQ<br />
(z.B. Rechensschwäche oder Legasthenie (siehe 3))<br />
Ortner systematisiert Verhaltens- und Lernschwierigkeiten wie folgt:<br />
• Körperliche Auffälligkeiten und Behinderungen<br />
(Beeinträchtigungen im „normalen“ Aussehen, Funktionseinschränkungen im körperl.-peripheren <strong>Bereich</strong>)<br />
• Zentral bedingte funktionale Beeinträchtigungen<br />
(medizinisch-pathologische Funktionsbeeinträchtigungen, z.B. „frühkindliche Hirnschädigungen“, minimale<br />
zerebrale Dysfunktion, epileptisch bedingte Anfälle)<br />
• Anomale Gewohnheiten im körperlichen <strong>Bereich</strong><br />
(Daumenlutschen, Nägelbeißen, Haare ausreißen, Einnässen)<br />
• Auffälligkeiten im Gefühlsleben und in der Grundstimmung<br />
(Hyperthymie, Minderwertigkeitsgefühle, Depression, Angst)<br />
• Motivations- und Antriebsschwierigkeiten (Antriebsarmut, Tagträumen)<br />
• Schwierigkeiten bei der sozialen Integration<br />
(Gegen die Umwelt gerichtete Verhaltensweisen: Aggression, Trotz, Lügen Stehlen, Stören des Unterrichts;<br />
Absonderung von der Umwelt: Schüchternheit, Autismus; Von der Umwelt ausgehende negative Einflüsse:<br />
Überbehütung, Hospitalismus, Verwahrlosung, Misshandlung, Bedrohung, kriminelle Brandmarkung)<br />
• Besondere schulische Problemfälle<br />
(Clownerie, Anpassung, Konzentrations-schwierigkeiten, Schuleschwänzen, despektierliches Verhalten,<br />
Schulversagen, Vernachlässigung der Hausaufgaben, Linkshändigkeit)<br />
• Sprach- und Sprechschwierigkeiten<br />
(verzögerte Sprach- und Sprechentwicklung, Dysgrammatismus, Näseln, Poltern, Stammeln, Stottern)<br />
• Besondere (komplexe) Lernschwächen (Rechenschwäche, Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten)