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Zusammenfassung Bereich VI

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<strong>VI</strong>. Auffälligkeiten im Erleben und Verhalten von Kindern und Jugendlichen 62<br />

5.2.5 Verlauf & Folgen<br />

• Angststörungen haben stabilen Verlauf und geringe Remissionsrate (Rückgang)<br />

• ca. 46% der Kinder zeigen Ängste noch nach 8 Jahren (Keller et al. (1992))<br />

• Der Verlauf einer Angststörung wird kompliziert, wenn Alkoholmissbrauch oder -<br />

abhängigkeit komorbid auftritt (11,9% der 14-17jährigen Jugendlichen)<br />

Psychosoziale Beeinträchtigungen: (durch Angststörungen)<br />

Jugendliche mit Angststörungen besitzen kaum ausgeprägte Kontakte zu Gleichaltrigen und<br />

haben vermehrt Schul- und familiäre Schwierigkeiten (Kashani & Orvaschel (1990))<br />

Nach Bowen et al. (1990):<br />

• 20,5 % der Kinder mit Angststörungen haben Probleme mit Bezugsperson<br />

• 10,3 % geringe Kompetenz im Sport- und Freizeitbereich<br />

• Nur 10,8 % betreiben Sport<br />

• Nur 2,5 % haben schlechte Schulleistungen<br />

Komorbidität: viele Kinder haben mindestens 2 oder mehr Angststörungen<br />

Studie von Kashani & Orvaschel (1990):<br />

o 36,4 % der ängstlichen Kinder von Komorbidität betroffen<br />

o Ursache / Faktoren: ängstliche Verhaltensweisen einer Angststörung können<br />

Risikofaktor für andere sein, unterschiedliche Ängste haben dieselbe Ursache,<br />

Symptome verschiedener Ängste überlappen.<br />

Folgen:<br />

Unmittelbare Folgen: Beeinträchtigung kognitiver Vorgänge<br />

wirkt sich auf Aufmerksamkeits- und Sozialverhalten, also negativ auf Leistung aus<br />

Spätere Folgen: Dauerschädigungen<br />

- Vermeidungsverhalten (Schulphobie)<br />

- Intellektuelle Minderleistung<br />

- Ausbildung von Abwehrmechanismen<br />

- Ständige Angst bei jeglicher Kontrolle, auch im Beruf<br />

- Symptome, Neurose<br />

- Stresseffekte<br />

- kann zum Außenseiterdasein führen<br />

5.2.6 Diagnose (allgemein)<br />

Für die verschiedenen Angstformen liegen strukturierte Interviews und Kriterienkataloge nach<br />

Vorgabe des DSM-III, DSM-IV oder ICD-10 vor, die sowohl mit Eltern als auch mit dem<br />

Kind durchgeführt werden können.<br />

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um Ängste zu diagnostizieren:<br />

Selbstbeurteilungsbögen:<br />

- Angstfragebogen für Schüler (AFS) von Wieczerkowski, Nickel, Janowski, Fittkau,<br />

Rauer (1947): Erfassung von Prüfungs- und Leistungsängsten & sozialer Angst<br />

- Fear Survey Schedule for Children von Schneider (1994): Einschätzlisten, bei denen<br />

Kinder Ausprägungsgrad einer phobischen Angst beschreiben<br />

- Social Anxiety Scale for Children-Revised (SASC-R) von Melfsen & Florin (1997):<br />

Für 8-16jährige, 18 Fragen über Angst vor neg. Bewertungen, neg. Gefühle, Vermeidungsverhalten etc.,<br />

Selbsteinschätzung („nie“ bis „immer“)<br />

- Social Interaction Scale (SIAS) (Angst in Sozialkontakten) und Social Phobia Scale (SPS)<br />

(Angst in Situationen) von Stangier, Heidenreich, Berarde, Golbs & Hoyer (1999)

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