Zusammenfassung Bereich VI
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<strong>VI</strong>. Auffälligkeiten im Erleben und Verhalten von Kindern und Jugendlichen 36<br />
o Marburger Eltern-Kind-Training:<br />
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Mütter von LRS Kindern werden darin angeleitet über zwei Jahre hinweg ein<br />
Rechtschreibregeltraining durchzuführen<br />
Ziel: Vermittlung von spezifischem Regelwissen (z.B. Groß und Kleinschreibung)<br />
Rechtschreibregeln sind in Merksätzen formuliert „Beim langen Selbstlaut, das ist klar, steht<br />
nur dann einstummes h, wenn danach folgt l,m,n und r. Die Regel ist doch gar nicht<br />
schwer.“<br />
signifikante Effekte: Verbesserung der Rechtschreibnote, Erhöhung des<br />
Selbstwertgefühls der Kinder (aber durch Rechtschreibkompetenz und<br />
Berufstätigkeit der Mutter beeinflusst)<br />
• Behandlung psychischer Folgen:<br />
o Abbau von leistungsbezogenen Ängsten und Aufbau von Lernmotivation<br />
o Einüben von Bewältigungsstrategien<br />
o Behandlung spezifischer psychopathologischer Symptome (z.B. Schulangst,<br />
Störungen im Sozialverhalten, etc.)<br />
• Medikamentöse Behandlung: spezifische Medikation zu Behandlung der Lese-<br />
Rechtschreibschwäche gibt es nicht; aber durch Medikamente zur Steigerung der<br />
zerebralen Durchblutung kann Leseflüssigkeit verbessert werden (Wilsher (1985))<br />
3.1.7.2 Eltern- und familienzentrierte Ansätze<br />
• Eltern die Diagnose erklären<br />
• Erziehungsberatung (insbesondere Hausaufgabensituation)<br />
• Hausaufgabenhilfe durch Eltern bei schwerer Lese-Rechtschreibstörung nur, wenn Eltern<br />
die Eigenart der LRS kennen, Zeit und Geduld aufbringen und die Hilfe pädagogisch ist<br />
(Entlastung des Kindes und Vermeidung von chronischen Hausaufgabenkonflikten)<br />
• Eltern müssen Selbstverantwortungsgefühl des Kindes stärken<br />
• Kind gegen negative Erfahrungen schützen<br />
• Alternative Begabungen und Interessen des Kindes fördern Erfolgsvermittlung<br />
3.1.7.3 Schulzentrierte Ansätze<br />
• Lernfortschritte des Kindes beobachten<br />
falls nötig Fördermaßnahmen (Differenzierung im Unterricht, Förderstunden, etc.)<br />
• Entscheidung über Nicht-Versetzung, Sonderschuleinweisung oder Übertritt auf<br />
weiterführende Schulen nicht von Rechtschreibleistung abhängig machen<br />
• Bei schriftlichen Arbeiten, die nicht die Rechtschreibfähigkeit überprüfen (z.B. Aufsätze)<br />
Rechtschreibfehler nicht in Notenbewertung einbeziehen<br />
• spezielle Internate (keine Regelschule) mit Förderung für lese-rechtschreibschwache<br />
Kinder (kleine Klassen, an Kinder angepasster Lernstoff, individuelles Leistungsniveau,<br />
individuelle Lehrweise, etc.) Tagesklinik (Warnke, 1987)<br />
Vorbildlich : Mecklenburg-Vorpommern (Legsthenie-Lehrer, Legasthenie-Klassen)<br />
3.1.7.4 Sozialrechtliche Hilfen<br />
• Finanzierung der Behandlung für LRS unbefriedigend geregelt<br />
• Eingliederungshilfe dann gewährt, wenn drohende seelische Behinderung durch<br />
fachärztliches Gutachten festgestellt ist