21.01.2014 Aufrufe

Zusammenfassung Bereich VI

Zusammenfassung Bereich VI

Zusammenfassung Bereich VI

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>VI</strong>. Auffälligkeiten im Erleben und Verhalten von Kindern und Jugendlichen 33<br />

‣ Soziale Entwicklung<br />

• 26-73% der dissozialen, delinquenten Jugendlichen und Gefängnisinsassen haben<br />

spezifische Entwicklungsstörungen (LRS vorrangige Bedeutung)<br />

• Mannheimer Längsschnittstudie: 25% der 18jährigen die mit 8 Jahren als leserechtschreibschwach<br />

diagnostiziert wurden waren wegen strafrechtlicher Delikte verurteilt<br />

worden.<br />

Die schulischen, beruflichen und sozialen Probleme betreffen vor allem leserechtschreibschwache<br />

Schüler, die in sozioökonomisch schwachen Familienverhältnissen<br />

aufwachsen!<br />

3.1.5 Diagnose (Petermann S. 299 ff.)<br />

Diagnostische Kriterien der Lese- und Rechtschreibstörung: (DSM-III-R/ICD - 10)<br />

A) Die mit Hilfe eines standardisierten, individuell durchgeführten Tests ermittelten<br />

Leseleistungen sind deutlich geringer, als dies im Hinblick auf den Unterricht und die (durch<br />

einen individuell durchgeführten Intelligenztest ermittelten) intellektuellen Leistungen zu<br />

erwarten wäre.<br />

B) Die unter A) beschriebene Störung behindert deutlich die schulischen Leistungen oder<br />

alltägliche Aktivitäten, bei denen Lese-Leistungen vorausgesetzt werden.<br />

C) Die Störung ist nicht bedingt durch eine Seh- oder Hörstörung oder durch eine<br />

neurologische Erkrankung<br />

Regeln für Diagnostik:<br />

• Lese- und Rechtschreibwert liegt außerhalb der Entwicklungsnorm, wenn er um<br />

mindestens zwei Standardabweichungen nach unten abweicht<br />

• Diskrepanz des Lese-Rechtschreib-Testwerts gegenüber der Intelligenz (IQ nicht unter 70)<br />

• Es muss berücksichtigt werden, inwieweit der Schüler durch Lese-Rechtschreibschwäche<br />

in seinen schulischen Leistungen und alltäglichen Aktivitäten beeinträchtigt ist<br />

• Aufgrund der Unschärfe der standard. Lese-Rechtschreibtests: Neben Rechtschreibwert<br />

wird Schulnote in Diktat, Rechtschreibleistung und Lesenote berücksichtigt<br />

Praktisches diagnostisches Vorgehen: (zusammenfassend)<br />

Diagnostik der Primärsymptomatik der Lese- und Rechtschreibstörung<br />

(nach Friese, Schleider & Warnke (1993); Niebergall (1987))<br />

Basisdiagnostik:<br />

1) Leseprüfung (z.B. Züricher Lesetest, standardisierte Lesetests nach Hemminger et al.)<br />

2) Rechtschreibprüfung (z.B. standardisierte Rechtschreibtests nach Hemminger et al. (2000))<br />

3) Buchstabenlesen<br />

4) Buchstabendiktat<br />

5) Aufschreiben von Wörtern und Texten<br />

6) Zahlenlesen<br />

Zusatzdiagnostik:<br />

1) Intelligenzdiagnostik (z.B. Intelligenzstrukturtest IST 2000, sprachfreier Test!)<br />

2) Sprachentwicklungsdiagnostik (sprachliche Fähigkeiten)<br />

3) Diagnostik weiterer Teilleistungsbereiche: Motorische Entwicklung, Visuomotorik,<br />

Konzentration, visuelle und auditive Fähigkeiten<br />

4) Internistische und neurologische Untersuchung (z.B. Seh- und Hörfunktionen,<br />

Funktion des Sprechapparats, etc. )<br />

5) Anamnese (=Vorgeschichte der Krankheit) und Exploration(=Untersuchung &<br />

Befragung, Nachforschung Entwicklung und aktuelle Situation von Lesen/Rechtschr.)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!