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Zusammenfassung Bereich VI

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<strong>VI</strong>. Auffälligkeiten im Erleben und Verhalten von Kindern und Jugendlichen 32<br />

Umfassende Übersicht über mögliche Erklärungsansätze von Morton & Frith (1995):<br />

Biologische Ebene Kognitive Ebene Verhaltensebene Ebene äußerer<br />

Einflussfaktoren<br />

Genetische oder andere<br />

biologische<br />

Begründungen cerebraler<br />

Besonderheiten, die für<br />

L-R-S relevant sind (z.B.<br />

beeinträchtigte<br />

sprachlich- akustische<br />

Wahrnehmung, unreife<br />

Hirnentwicklung,<br />

verlangsamte<br />

Informationsverarbeitung<br />

im visuellen Kontext)<br />

Fehlen kognitiver<br />

Strukturen (kognitive<br />

Defizite), die zu<br />

Besonderheiten in der<br />

kognitiven<br />

Informationsverarbeitung<br />

führen, die wiederrum<br />

als Voraussetzung für die<br />

L-R-S anzusehen ist<br />

(z.B. Defizite in der<br />

automatisierten<br />

Verbindung von Lauten<br />

und Lautzeichen<br />

[Buchstaben],<br />

Schwächen in der<br />

phonologischen<br />

Bewusstheit)<br />

Fehlersymptome<br />

im Lesen und<br />

Rechtschreiben<br />

(z.B.<br />

Verlangsamung,<br />

Auslassen und<br />

Verdrehen von<br />

Lauten)<br />

Hierzu zählen<br />

Einflussfaktoren<br />

wie unzulängliche<br />

Unterrichtung<br />

Zwischen biologischer, kognitiver und Verhaltensebene bestehen Wechselwirkungen.<br />

3.1.4 Verlauf & Folgen<br />

‣ Psychische Folgen:<br />

Nach Esser & Schmidt (1993,1994):<br />

• Kinder mit Legasthenie weisen mit 8 Jahren zu 43,2%, mit 18 Jahren zu 34,4% psychische<br />

Störungen auf<br />

• Charakteristisch waren nicht nur emotionale Störungen sondern auch motorische Unruhe,<br />

Konzentrationsstörungen, dissoziale Verhaltensprobleme<br />

• Im Vergleich zur Kontrollgruppe keine höhere Depressionsquote, dennoch wurde bei den<br />

18jährigen eine signifikant höhere Suizidgefährdung (13,3%-3,9%) festgestellt<br />

‣ Schulische und berufliche Entwicklung<br />

• Kinder stehen in Gefahr auch in anderen Schulleistungsbereichen schlecht abzuschneiden<br />

weitere Schullaufbahn ist beeinträchtigt<br />

• Personen, bei denen im Kindesalter Legasthenie diagnostiziert wurde: trotz eines mittleren<br />

IQ von 112 hatten nur 6 von 59 das Abitur<br />

• Beruflich überwiegen Ausbildungen, bei denen Lese- Rechtschreibfähigkeiten keine Rolle<br />

spielten<br />

• Personen mit Rechtschreibschwäche erreichten trotz durchschnittlicher allgemeiner<br />

Begabung nahezu keine weiterführenden Schulen (7-9% Realschule, 0-2% das Abitur)<br />

trotz durchschnittl. Intelligenz: nur etwa 1/3 nach GS auf weiterführende Schulen<br />

(Haffner & Mitarbeiter, 1998)<br />

• Mannheimer Längsschnittstudie: mit 25 Jahren waren 26% der im Alter von 8 als<br />

legasthen diagnostizierten Kinder arbeitslos (Kontrollgruppe 4%)

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