21.01.2014 Aufrufe

Zusammenfassung Bereich VI

Zusammenfassung Bereich VI

Zusammenfassung Bereich VI

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>VI</strong>. Auffälligkeiten im Erleben und Verhalten von Kindern und Jugendlichen 25<br />

‣ Verhalten gegenüber Gleichaltrigen:<br />

• oft zudringlich und kaspernd-albernd<br />

• Unterbrechung der Tätigkeiten anderer wirkt wie Plagegeist<br />

• Versuch, andere zu dominieren und zu kontrollieren<br />

• oft auch erhebliche Aggressivität<br />

• Versuch, sich Anforderungen zu entziehen<br />

• Verletzung von Grenzen und Regeln in sehr verdeckter Weise<br />

• evtl. im Sozialverhalten klammernd und unreif<br />

• Schwierigkeiten, Sozialverhalten den situativen Anforderungen und Rollenerwartungen<br />

anzupassen<br />

• negatives Interaktionsverhalten gegenüber Geschwistern viermal höher<br />

• von Altersgenossen in der Regel abgelehnt (gehört zu am besten belegten Befunden)<br />

Anwesenheit hyperkinetischer Kinder wirkt ansteckend auf sonst unauffällige Kinder<br />

‣ Intelligenzleistung:<br />

• um ca. 7-15 IQ Punkte vermindert ( Differenz vergrößert sich mit zunehmendem Alter)<br />

• Kinder mit ausgeprägter Hyperaktivität weisen keine verminderte Intelligenztestwerte auf,<br />

Kinder mit ausschließlicher Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität schon (Taylor<br />

et al. (1991))<br />

‣ Schulleistungsdefizite:<br />

• häufiges Wiederholen einer Klassenstufe<br />

• schlechtere Schulnoten<br />

• erreichen geringere Leistungen in Sprach-, Lese-, Rechtschreib- und Rechentests<br />

• Schulleistungsprobleme hyperkinetischer Kinder stärker ausgeprägt, als die von Kindern<br />

mit aggressiven Verhaltensauffälligkeiten ( kehrt sich im Jugendalter um)<br />

• mit zunehmendem Alter bewirken Sekundarstörungen (z.B. vermindertes<br />

Selbstwertgefühl, schulische Misserfolgserfahrungen, etc.) zusätzlich Verminderung der<br />

Leistungsmotivation Leistungsdefizite<br />

2.4.5 Verlauf<br />

• Kleinkinder mit schwierigen Temperamentsmerkmalen, mit extrem hohem<br />

Aktivitätsniveau, mit Schlafproblemen, Essschwierigkeiten, gereizter Stimmungslage<br />

haben ein höheres Risiko. Die Mehrzahl aller hyperkinetischer Kinder fallen schon mit 3<br />

Jahren auf. Weitere Entwicklung eines hyperkinetischen Kindes:<br />

• Deutliche Merkmale im Vorschulalter: motorische Unruhe, extreme Umtriebigkeit<br />

(Merkmale sind relativ stabil und halten sich auch in weiterer Entwicklung)<br />

• Grundschulalter: kurze Aufmerksamkeitsspanne, oppositionelles Verhalten, motorische<br />

Überaktivität, Störungen in Beziehung zu Gleichaltrigen, …<br />

• Steigert sich im Jugendalter zu erhöhtem Risiko des Drogenmissbrauchs, häufiger<br />

Verwicklung in Autounfälle, Verlassen der Schule ohne Abschluss,<br />

Minderwertigkeitsgefühlen, wenig sozialer Akzeptanz<br />

• 30-66 % leiden auch im Erwachsenenalter an Hyperaktivität. Meist ungünstige<br />

Entwicklung von sozialer Einbindung, psychischem Wohlbefinden, Beschäftigungsstatus.<br />

• Eine solche Entwicklung ist jedoch nicht für alle hyperkinetischen Kinder vorgezeichnet.<br />

Risikofaktoren sind geringe Intelligenz, aggressives und oppositionelles Verhalten im<br />

Kindesalter, schlechte Beziehung zu Gleichaltrigen, emotionle Instabilität, Ausmaß<br />

psychischer Störungen der Eltern.<br />

Langzeitbehandlungen bis ins Erwachsenenalter beeinflussen den Verlauf positiv!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!