21.01.2014 Aufrufe

Zusammenfassung Bereich VI

Zusammenfassung Bereich VI

Zusammenfassung Bereich VI

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>VI</strong>. Auffälligkeiten im Erleben und Verhalten von Kindern und Jugendlichen 19<br />

Hyperaktivität:<br />

• desorganisierte, mangelhaft regulierte, überschießende motorische Aktivität<br />

• exzessive Ruhelosigkeit, besonders in Situationen, die relative Ruhe verlangen,<br />

z.B. Herumlaufen, Herumspringen; Aufstehen, wenn man sitzen soll; ausgeprägte Geschwätzigkeit und<br />

Lärmen; Wackeln und Zappeln, während es ruhig ist, etc.<br />

• zeigt sich am deutlichsten in strukturierten und organisierten Situationen, die hohes Maß<br />

an eigener Verhaltenskontrolle erfordern<br />

‣ Erscheinungsbilder: (Nach dem Diagnostischen Manual DSM-IV)<br />

• ADS, kombinierter Typ (häufigste Erscheinungsform mit allen drei Kernsymptomen)<br />

• ADS, vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ (primär Hyperaktivität und Impulsivität,<br />

geringe Aufmerksamkeitsstörung)<br />

• ADS, vorwiegend unaufmerksamer Typ (primär Aufmerksamkeitsstörung, geringe<br />

Hyperaktivität und Impulsivität)<br />

Typischerweise treten die Symptome stärker in solchen Situationen auf, in denen eine längere<br />

Aufmerksamkeitsspanne vorausgesetzt wird, z.B. Unterricht, Hausaufgaben. Sie können fast gar nicht auftreten,<br />

wenn sich ein Kind in einer neuen Umgebung befindet oder wenn es sich seiner Lieblingsaktivität widmet, sogar<br />

dann wenn dabei eine hohe Aufmerksamkeit verlangt wird (Computer)<br />

‣ Komorbide Störungen:<br />

Bis zu 2/3 aller hyperkinetischen Kindern leiden an komorbiden Störungen:<br />

Döpfner (1999):<br />

- oppositionelle Verhaltensstörungen und aggressive oder dissoziale Störungen des<br />

Sozialverhaltens (Erhöhte Impulsivität, verminderte Frustrationstoleranz Wutausbrüche)<br />

- Emotionale Störungen: depressive Störungen & Angststörungen<br />

- Lernstörungen / Schulleistungsdefizite<br />

- Ticstörungen, Sprech- und Sprachstörungen<br />

- Beziehungsprobleme (oft zudringlich, unterbrechend Plagegeister wird in der Regel von<br />

Gleichaltrigen abgelehnt, Eltern und Lehrer: Bestrafung, Kontrolle)<br />

( siehe auch 2.3.3 Diagnose)<br />

2.4.3 Ursachen & theoretische Modelle (Petermann S. 178-186)<br />

• Vielzahl von Ereignissen verursacht hyperkinetische Störungen<br />

• Biologische und konstitutionelle Faktoren spielen entscheidende Rolle bei Entstehung<br />

• Psychosoziale Faktoren beeinflussen Verlauf wesentlich<br />

GRUNDSÄTZLICHE FAKTOREN, die hyperkinetische Störungen verursachen:<br />

Neurologische Störungen:<br />

• Ältere Forschung: Kinder mit hyperkinetischer Störung weisen strukturell bedingte Hirnfunktions-Störung<br />

auf (minimaler Hirnschaden/minimale Celebrale Dysfunktion (MCD)), Ursachen: prä-, pen- und postnatale<br />

Komplikationen, die frühkindliche Entwicklungsverzögerungen bewirken Veraltete Sichtweise!<br />

• Neuere Forschung:<br />

o Keine eindeutige Beziehung zwischen MCD und hyperkinetischen Störungen<br />

(Esser & Schmidt (1978))<br />

o Aber: verminderte celebrale Durchblutung des Frontalhirns bei hyperkinetischen<br />

Kindern verminderte Aktivität in dieser Region<br />

• Anderen Studien: Auffälligkeiten bei Neurotransmitter-Systemen Imbalance aller<br />

Neurotransmitter-Systeme (Zametkin & Rapoport (1987))<br />

• 23 % der Kinder mit geringem Geburtsgewicht haben unter 12 Jahren hyperkinetische<br />

Störung, fast 4-mal so häufig wie normal (Botting, 1997)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!