Zusammenfassung Bereich VI
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<strong>VI</strong>. Auffälligkeiten im Erleben und Verhalten von Kindern und Jugendlichen 15<br />
Auf der Grundlage Banduras Theorie der reziproken Determination von Verhalten wird ein<br />
Modell zur Unterscheidung verschiedener Arten von Aufmerksamkeit und Konzentration<br />
vorgeschlagen.<br />
Drei Ebenen zur Unterscheidung:<br />
1) Personale Regulation:<br />
• Unterscheidung, ob Intention zur Aufnahme und / oder Ausblendung von Reizen vorliegt<br />
• Selektivität der Einstellung kann sich äußern in:<br />
o aktivem Aufsuchen der Reize<br />
o passiver Erwartung<br />
o genereller Reizoffenheit<br />
2) Inhalt:<br />
• Unterscheidung nach Hetero- / Homogenität und Reizdichte<br />
• Reize werden nach visueller, akustischer, motorischer, kognitiver Art übermittelt<br />
3) Verhalten:<br />
• Mehrfachreaktion mit konvergenter oder divergenter Integration der Reize in vorhandene<br />
kognitive Strukturen Konzentration<br />
2.1.1 Bedeutung für die pädagogische Psychologie<br />
• Aufmerksamkeit und Konzentration werden häufig herangezogen, um inter- und<br />
intraindividuelle Variationen in verschiedenen Leistungsbereichen zu begründen<br />
(z.B. schulische Lernstörungen / Lernschwierigkeiten)<br />
• Konzentrationsschwierigkeiten = Sammelkategorie für Vielzahl von Ursachen für<br />
schlechte Leistungen<br />
• Konzentrationsschwierigkeiten sind hoher Belastungsfaktor für Kinder und Jugendliche<br />
• Jungen wesentlich höhere Konzentrationsschwierigkeiten als Mädchen<br />
• Kategorie „Unkonzentriertheit“ führt am häufigsten zu Problemen, gefolgt von<br />
„motorischer Unruhe“ ( Hyperaktivität, Impulsivität, siehe 2.3)<br />
2.1.2 Theoretische Modelle zu Aufmerksamkeit & Konzentration<br />
Aufmerksamkeit und Konzentration sind in Struktur- und Prozessmodellen beschreibbar:<br />
Strukturmodelle:<br />
= Strukturen und Gesetzmäßigkeiten, nach denen Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistungen<br />
ablaufen, stehen im Mittelpunkt<br />
Filtermodelle: (=Flaschenhalsmodelle) Man konzentriert sich nur auf einige ausgewählte Reize<br />
• Verarbeitungssystem mit begrenzter Kapazität (kann nur Teil der ankommenden Infos analysieren <br />
Selektionsproblem)<br />
• Spezifizierung von Kriterien, nach denen eintreffende Reize früher oder später zur weiteren Verarbeitung<br />
ausgewählt bzw. zurückgewiesen werden<br />
Kapazitätsmodelle: Man kann sich nur auf soviel konzentrieren, wie die Kapazität zulässt<br />
• Selektion abhängig von aktuell verfügbarer, unspezifischer Verarbeitungskapazität (beeinflusst von<br />
momentanen Aktivierungsbedingungen)<br />
• Aktiviertheit kann sich situativ ändern, aufgrund von:<br />
o motivationaler bzw. emotionaler Prozesse<br />
o motorischer Tätigkeiten<br />
o Einwirkung psychisch wirksamer Substanzen (z.B. Koffein, Drogen)<br />
• Kapazität nach gewohnheitsmäßiger Anordnung und situationsbezogener Priorität auf anstehende Aufgaben<br />
und mögliche Aktivitäten verteilt ( Aufgaben mit wenig notwendiger Kapazität (z.B. automatisierte<br />
Abläufe) läuft leicht nebenher)