Zusammenfassung (Claudia H.)
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INHALTSVERZEICHNIS 1<br />
Physik II<br />
Universität Regensburg, Sommersemester 2008<br />
Prof. Christian Schüller<br />
<strong>Zusammenfassung</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
I Einführung 5<br />
1 Kräfte zwischen ruhenden Ladungen: Elektrostatik 5<br />
2 Kräfte zwischen bewegten Ladungen: Magnetische Kräfte 6<br />
3 Das elektromagnetische Feld 6<br />
II Grundlagen der Elektrostatik 6<br />
4 Die Elementarladung 7<br />
5 Das Coulombsche Gesetz 7<br />
6 Das elektrische Feld 8<br />
7 Das elektrische Potential 8<br />
8 Das elektrische Feld als Gradient des Potentials 9<br />
9 Der Gauÿsche Satz der Elektrostatik 11<br />
III Verschiedene Anwendungen der Gesetze der Elektrostatik 11<br />
10 Das elektrostatische Feld einer unendlich ausgedehnten, ebenen Ladungsschicht 12<br />
11 Das elektrische Feld eines Plattenkondensators 12<br />
12 Unendlich langer, geladener Draht und Koaxialkabel 14<br />
13 Das elektrische Feld einer homogen geladenen Kugel 14<br />
14 Leiter in einem statischen elektrischen Feld 15<br />
15 Spitzen in starken elektrischen Feldern 16<br />
16 Das Rastertunnelmikroskop 16<br />
17 Der Faradaysche Käg 16<br />
18 Inuenz 17<br />
19 Das elektrische Feld zwischen geladenen Leitern und die Bildladung 17<br />
20 Die Energie des elektrischen Feldes 17<br />
21 Die Abschirmung elektrischer Potentiale in leitenden Medien 18
INHALTSVERZEICHNIS 2<br />
IV Isolatoren im elektrischen Feld 19<br />
22 Die Gleichungen der Elektrostatik in einem Dielektrikum 19<br />
23 Die Polarisierbarkeit von Atomen in elektrischen Wechselfeldern 21<br />
24 Die Dieelektrizitätskonstante eines Plasmas und Plasmaschwingungen 22<br />
25 Die Orientierungspolarisation 22<br />
26 Die Dielektrizitätskonstante eines dichten Mediums 23<br />
27 Elektrische Polarisation in festen Körpern 24<br />
V Der elektrische Strom 25<br />
28 Stromdichte, Strom und Ladungserhaltung 25<br />
29 Elektrische Leitfähigkeit und das Ohmsche Gesetz 26<br />
30 Mikroskopisches Modell für das Ohmsche Gesetz 26<br />
31 Elektronenleitung in festen Körpern 27<br />
32 Ionenleitung in Elektrolytlösungen 28<br />
33 Die elektrische Leistung eines Stromes in einem Widerstand 28<br />
34 Elektromotorische Kraft 29<br />
35 Austrittsarbeit, Kontaktspannung und Thermospannung 31<br />
36 Stromkreise und Stromverzweigungen (Kirchhosche Regeln) 32<br />
VI Das magnetische Feld 32<br />
37 Das Ampèresche Gesetz 33<br />
38 Das Biot-Savartsche Gesetz 34<br />
39 Der relativistische Zusammenhang zwischen elektrischen und magnetischen Feldern 35<br />
VII Die Bewegung von geladenen Teilchen im magnetischen Feld 35<br />
40 Die magnetische Kraft auf einen stromführenden Draht 35<br />
41 Der Hall-Eekt 35<br />
42 Der magnetohydrodynamische Generator (MHD-Generator) 36<br />
43 Bewegte metallische Leiter (Generatorprinzip) 36<br />
44 Kraftwirkungen auf einen magnetischen Dipol im magnetischen Feld 37<br />
45 Bahnen freier Ladungen im Magnetfeld 38<br />
46 Bahnen geladener Teilchen im Magnetfeld der Erde 39
INHALTSVERZEICHNIS 3<br />
VIII Induktionserscheinungen 39<br />
47 Das Faradaysche Induktionsgesetz 39<br />
48 Die Lenzsche Regel 40<br />
49 Beispiele zum Induktionsgesetz 40<br />
50 Die Selbstinduktion 41<br />
51 Die Energie des magnetischen Feldes 43<br />
52 Der elektrische Schwingkreis 43<br />
53 Erzwungene elektrische Schwingungen 44<br />
54 Gekoppelte Schwingkreise 45<br />
55 Erzeugung ungedämpfter Schwingungen 45<br />
56 Wechselstromleistung 46<br />
IX Wechselstromlehre 46<br />
57 Komplexe Widerstände 47<br />
58 Hoch- und Tiefpässe 48<br />
X Materie im Magnetfeld 49<br />
59 Die Magnetisierung der Materie 49<br />
60 Feldgleichungen in Materie 51<br />
XI Elektromagnetische Wellen 52<br />
61 Erweiterung des Ampèreschen Gesetzes für zeitlich veränderliche Felder: der Verschiebungsstrom<br />
52<br />
62 Die Maxwellschen Gleichungen 52<br />
63 Die Wellenausbreitung im Vakuum 53<br />
63.1 Wellengleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
63.2 Ebene elektrische Welle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
63.3 Periodischer Wellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
63.4 Das Magnetfeld elektromagnetischer Wellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
64 Die Energiedichte einer elektromagnetischen Welle und der Poynting-Vektor 55<br />
65 Geführte elektrische Wellen 55<br />
65.1 Das Koaxialkabel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
65.2 Der Rechteck-Hohlleiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
66 Strahlung von einem oszillierenden elektischen Dipol (Hertzscher Dipol) 56<br />
67 Die Streuung elektromagnetischer Strahlung an Atomen 58
INHALTSVERZEICHNIS 4<br />
XII Einige Anwendungen 59<br />
68 Drehspulinstrument 59<br />
69 Oszilloskop 60<br />
70 Magnetisch gespeicherte Information 60<br />
71 Informationsübertragung/Rundfunktechnik 61<br />
72 Transformator 61<br />
73 Wheatstonsche Brückenschaltung 62<br />
74 Triode/Diode 63
5<br />
Teil I<br />
Einführung<br />
1 Kräfte zwischen ruhenden Ladungen: Elektrostatik<br />
(Coulombsches Gesetz)<br />
F 1<br />
4πɛ 0<br />
¤ q 1q 2<br />
r 2 (1.1)<br />
Das Coulombsche Gestetz beschreibt nicht nur die Kräfte zwischen geladenen, makroskopischen Körpern, sondern<br />
auch zwischen dem Atomkern und den Elektronen des AToms.<br />
Zwischen elektrostatischen und Gravitations-Kräften gibt es einen qualitativen und einen quantitativen wesentlichen<br />
Unterschied:<br />
1. Während Massen sich immer anziehen, gibt es bei Ladungen auch abstoÿende Kräfte, nämlich zwischen<br />
Ladungen gleichen Vorzeichens.<br />
2. Die elektrostatische Kraft zwischen zwei Protonen ist etwa 10 36 -mal stärker als die Gravitationsanziehung<br />
zwischen ihnen.<br />
Gewitter<br />
Im Inneren einer Gewitterwolke werden sehr eektiv positive und negative Ladungen voneinander<br />
getrennt. Die Ursache der Ladungstrennung liegt wohl im Kontakt von Eisteilchen und üssigen<br />
Wassertröpfchen, die eine unterschiedliche Anität für Eletrkonen besitzen und sich daher beim<br />
Kontakt miteinadner unterschiedlich auaden. Die zwischen positiv und negativ geladenen Wolken<br />
oder zwischen den Wolken und der Erde sich aufbauenden starken elektrischen Kräfte führen<br />
zu den bekannten Blitzentladungen, die in der Regel alle 10 Minuten eine Ladung von 10C zur<br />
Erdoberäche abführen.<br />
Die Katze<br />
Bringt man zwei verschiedene Körper, z.B. einen Glasstab und ein Katzenfell, in Berührung miteinander,<br />
so ndet im Allgemeinen an der Grenzäche eine Ladungstrennung statt, weil der eine<br />
Körper Ladungen fester binden kann als der andere. Trennt man die Körper nach der Berührung,<br />
so ist der eine Körper negativ und der andere positiv geladen. Da die Gröÿe der getrennten Ladungen<br />
mit der wirksamen Berührungsäche wächst, lässt sie sich durch gegensteitiges Reiben<br />
steigern.<br />
Definition 1.1 Es gibt Materialien, in denen sich Ladungen leicht bewegen, sogenannte Leiter, und andere<br />
Stoe, sogenannte Isolatoren, ohne elektrisches Leitvermögen.<br />
Wir gehen davon aus, das an jedem Ort, an dem auf eine kleine Testladung q eine Kraft ⃗ F ausgeübt wird, ein<br />
elektrisches Feld ⃗ E existiert:<br />
Definition 1.2 (Elektrische Feldstärke)<br />
⃗E ⃗ F<br />
q<br />
Das elektrische Feld lässt sich statt durch Feldstärkevektoren auch durch Kraftlinien - auch Feldlinien genannt<br />
- kennzeichnen. Denitionsgemäÿ liegen sie überall parallel zum elektrischen Feldstärkevektor, und ihre Dichte<br />
gibt den Betrag der Feldstärke an.<br />
(1.2)
2 KRÄFTE ZWISCHEN BEWEGTEN LADUNGEN: MAGNETISCHE KRÄFTE 6<br />
2 Kräfte zwischen bewegten Ladungen: Magnetische Kräfte<br />
Lorentz-Kraft: ⃗ F qp⃗v ¢ ⃗ Bq q ¤ v ¤ B ¤ sin ϕ (1.3)<br />
Magnetfeld der Erde an der Erdoberäche im Mittel: 5 ¤ 10 ¡5 T<br />
Da die Lorentz-Kraft immer senkrecht zur Geschwindigkeit wirkt, ändert sich unter dem Einuss magnetischer<br />
Kräfte nur die Richtung, nie aber der Betrag von ⃗v. Die kinetische Energie geladener Teilchen bleibt also beim<br />
Durchiegen magnetischer Felder unverändert.<br />
Definition 2.1 Bewegte oder ieÿende elektrische Ladungen bezeichnet man als elektrischen Strom.<br />
I dq<br />
dt<br />
Wenn am Stromtransport n Ladungsträger pro Volumeneinheit beteiligt sind, die sich alle mit gleicher Geschwindigkeit<br />
⃗v nach rechts bewegen, dann ergibt sich ein Gesamtstrom:<br />
I A ¤ n ¤ q ¤ v A ¤ j<br />
Hierbei ist A die Querschnittsäche des Drahtes und j wird die Stromdichte genannt:<br />
j <br />
Strom<br />
Querschnittsäche<br />
Bringt man diesen stromdurchossenen Draht in das Magnetfeld eines Hufeisenmagneten, so erfährt er eine<br />
seitlich wirkende Lorentz-Kraft<br />
⃗F l ¤ A ¤ n ¤ q ¤ p⃗v ¢ ⃗ Bq l ¤ p ⃗ I ¢ ⃗ Bq<br />
Stromdurchossenen Leiter erzeugen ein Magnetfeld. Die magnetischen Kraftlinien umschlieÿen den stromdurch-<br />
ossenen Draht kreisförmig, fangen also an keiner Stelle an, sondern sind in sich geschlossen.<br />
3 Das elektromagnetische Feld<br />
B µ 0<br />
2π ¤ I r<br />
Ruhende Ladungen erzeugen ein elektrisches Feld. Durch die BEwegung von Ladungen entsteht zusätzlich ein<br />
magnetisches Feld.<br />
Sowohl das elektische als auch das magnetische Feld von Ladungen verändern sich, wenn man von einem Bezugssystem<br />
zu einem anderen übergeht.<br />
Für zeitlich veränderliche Felder gilt die Unabhängigkeit der Felder ⃗ E und ⃗ B voneinander nicht mehr.<br />
Ein zeitlich veränderliches Magnetfeld erzeugt in der Umgebung automatisch auch ein elektrisches Feld und in<br />
analoger Weise führt ein zeitlich veränderliches elektrisches Feld auch zu einem Magnetfeld. Die symmetrische<br />
Kopplung zwischen zeitlich veränderlichen elektrischen und magnetischen Feldern fand ihren mathematischen<br />
Ausdruck in dem Maxwellschen Gleichungen.<br />
Die wichtigste Konsequenz der Maxwellschen Gleichungen liegt in dem erstmaligen Verständnis der Ausbreitung<br />
von elektromagnetischen Wellen. Nach der MAxwellschen Theorie sollten sich alle elektromagnetischen Wellen<br />
mit der charakteristichen Geschwindigkeit<br />
(1.4)<br />
(1.5)<br />
(1.6)<br />
c 1 ?<br />
µ0 ɛ 0<br />
Lichtgeschwindigkeit (1.7)<br />
fortpanzen.<br />
Ein geladenes Teilchen unter dem gleichzeitigen Einuss von elektrischen und magnetischen Feldern erfährt eine<br />
Gesamtkraft<br />
¡ ©<br />
⃗F q ⃗E ⃗v ¢ B ⃗ (1.8)<br />
Diese Kraft wird als Verallgemeinerung häug auch als Lorentz-Kraft bezeichnet.
Teil II<br />
Grundlagen der Elektrostatik<br />
4 Die Elementarladung<br />
7<br />
Millikan: Elektrische Ladung ist quantisiert, kleinste Einheit ist die Elementarladung e<br />
Quarks<br />
Atome<br />
Alle frei in der Natur vorkommenden Elementarteilchen besitzen eine positive oder negative Elementarladung,<br />
wenn sie nicht elektrisch neutral sind. Dies ist eine Erfahrungstatsache, die theoretisch<br />
kaum verstanden ist. Es wurden auch Teilchen, sogenannte Quarks, mit Ladungen ¨ 1<br />
3 e und<br />
¨ 2<br />
3e theoretisch postuliert. Ihre Existesnz konnte inzwischen in verschiedenen Streuexperimenten<br />
nachgewiesen werden. Sie kommen, als gebundene Teilchen in Hadronen vor.<br />
Atome sind aus geladenen Teilchen, den Elektronen und Kernen, aufgebaut. Letztere sind gebundene<br />
Systeme aus einfach positiv geladenen Protonen und ungeladenen Neutronen. Normalerweise<br />
besitzt ein Atom die gleiche Zahl von Protonen und Elektronen, so dass es nach auÿen als<br />
ungeladen oder elektrisch neutral erscheint.<br />
(Ladungserhaltung) Die Summe der positiven und negativen Ladungen in einem abgeschlossenen<br />
System ändert sich nie.<br />
(Ladungsinvarianz) Die Ladung von Elementarteilchen ist relativistisch invariant, sie ändert sich also<br />
nicht mit der Geschwindigkeit des Teilchens.<br />
5 Das Coulombsche Gesetz<br />
⃗F 1 q 1 q 2 ⃗r<br />
4πɛ 0 r 2 r<br />
Coulombsches Gesetz (2.1)<br />
Dabei drückt der Einheitsvektor ⃗r r<br />
aus, dass die Kraft auf der Verbindungsgeraden beider Ladungen liegt. Bei<br />
gleichem Vorzeichen der Ladungen stoÿen sie sich ab, bei umgekehrtem Vorzeichen erfolgt anziehung.<br />
Rutherfordsche Streuexperimente: Beweis, dass die Coulombkraft bis herab zu Abständen von r 10 ¡14 m noch<br />
dtreng dem Coulombgesetz folgt.<br />
Die experimentelle Beobachtung zeigt, dass sich Gesamtkraft vektoriell aus Teilkräften zusammensetzt:<br />
wobei ⃗e 1 ⃗r1<br />
r 1<br />
und ⃗e 2 ⃗r2<br />
r 2<br />
⃗F F ⃗ 1 F2 ⃗ 1 qq 1<br />
4πɛ 0 r1<br />
2 ¤ ⃗e 1<br />
Einheitsvektoren in Richtung von ⃗r 1 und ⃗r 2 sind.<br />
1 qq 2<br />
4πɛ 0 r2<br />
2 ¤ ⃗e 2 (2.2)<br />
Superpositionsprinzip<br />
Die Einzelkräfte zwischen je zwei Ladungen überlagern sich einfach, ohne dass die Gegenwart einer<br />
Ladung irgendeinen Einuss auf die Kräfte zwischen den anderen Ladungen ausübt. Dieses<br />
Prinzip der vektoriellen Addition von Kräften heiÿt Superpositionsprinzip.
6 DAS ELEKTRISCHE FELD 8<br />
6 Das elektrische Feld<br />
Eine Punktladung q 1 die sich am Ort ⃗r 1 bendet erzeugt an einem anderen Punkt P 0 am Ort ⃗r 0 eine elektrische<br />
Feldstärke:<br />
⃗Ep⃗r 0 q 1 q 1<br />
4πɛ 0 r01<br />
2 ⃗e 01 (2.3)<br />
mit ⃗r 01 ⃗r 0 ¡ ⃗r 1 und ⃗e 01 als zugehöriger Einheitsvektor<br />
Der Feldstärkevektor ist damit von positiven Punktladungen weg und zu negativen Punktladungen hin gerichtet.<br />
Betrachte N Ladungen q j , Superpositionsprinzip <br />
⃗Ep⃗r 0 q 1<br />
4πɛ 0<br />
Ņ<br />
q j<br />
r 2 j1 0j<br />
⃗e 0j (2.4)<br />
Definition 6.1 (räumliche Ladungsdichte)<br />
ρp⃗rq <br />
∆qp⃗rq<br />
lim<br />
∆V Ñ0 ∆V p⃗rq dq<br />
dV<br />
kontinuierliche Ladungsverteilung:<br />
Betrachte Volumenelement dV 1 mit Ladung ρ ¤ dV 1 , Beitrag: d ⃗ E 1<br />
ρdV 1<br />
4πɛ 0 r01<br />
2<br />
⃗e 01 und erhalten<br />
(2.5)<br />
7 Das elektrische Potential<br />
⃗Ep⃗r 0 q 1<br />
4πɛ 0<br />
»V<br />
ρp⃗r 1 qdV 1<br />
⃗r 01<br />
2 ⃗e 01 (2.6)<br />
Definition 7.1 (Potentielle Energie) Die potentielle Energie einer Ladung q 0 im Abstand r 01 von<br />
einer anderen Ladung q 1 ist deniert als der negative Wert der Arbeit, die sich ergibt, wenn man die Ladung<br />
q 0 aus dem Unendlichen auf den Abstand r 01 an q 1 heranführt. Damit ist die potentielle Energie U pot einer<br />
Ladung q 0 am Ort r 0 im Abstand r 01 von q:<br />
U pot p⃗r 0 q ¡<br />
» ⃗r0<br />
8<br />
⃗F d⃗r ¡ 1<br />
4πɛ 0<br />
» r01<br />
8<br />
q 0 q 1<br />
r 2 dr 1<br />
4πɛ 0<br />
q 0 q 1<br />
r 01<br />
(2.7)<br />
Definition 7.2 (Elektrostatisches Potential) Als elektrostatisches Potential ϕp⃗r 0 q am Ort ⃗r 0<br />
wird entsprechend der negative Wert der Arbeit bezeichnet, um eine psotivie Einheitsladung in einem elektrischen<br />
Feld vom Unendlichen bis nach ⃗r 0 heranzuführen:<br />
ϕp⃗r 0 q ¡<br />
Potential einer Punktladung q 1 am Ort ⃗r 0 im Abstand r 01 von der Punktladung:<br />
» ⃗r0<br />
8<br />
⃗Ep⃗rq d⃗r (2.8)<br />
ϕp⃗r 0 q 1<br />
4πɛ 0<br />
q 1<br />
r 01<br />
(2.9)<br />
Definition 7.3 (Äquipotentiallinien) Betrachtet man das Potential ϕprq in Einheiten von Volt im<br />
Abstand r von einem Proton sieht man: Orte gleichen Potentials sind Kugelschalen um das Proton und werden<br />
Äquipotentiallinien genannt.<br />
Es ist keine resultierende Arbeit zu leisten, wenn man die Einheitsladung im elektrostatischen Feld E ⃗ auf einer<br />
beliebigen geschlossenen Bahn herumführt: ¾<br />
⃗E d⃗r 0 (2.10)<br />
wenn man über eine geschlossene Kurve oder Linie C in einem elektrostatischen Feld.<br />
C
8 DAS ELEKTRISCHE FELD ALS GRADIENT DES POTENTIALS 9<br />
Die Zirkulation des elektrischen Feldes ist null oder das elektrische Feld ist wirbelfrei.<br />
Mit ρp⃗rq ortsabhängiger Ladungsdichte erhält man:<br />
ϕp⃗r 0 q 1<br />
4πɛ 0<br />
»V<br />
ρp⃗r 1 q<br />
r 01<br />
dV 1 (2.11)<br />
Definition 7.4 (Spannung) Die Potentialdierenz zwischen zwei Punkten ⃗r 1 und ⃗r 2 eines elektrischen<br />
Feldes wird als elektrische Spannung bezeichnet und gibt den negativen Wert der Arbeit an, die man erhält,<br />
wenn man eine Einheitsladung von ⃗r 1 nach ⃗r 2 bringt.<br />
U 21 ϕp⃗r 2 q ¡ ϕp⃗r 1 q ¡<br />
8 Das elektrische Feld als Gradient des Potentials<br />
¢<br />
Bϕ<br />
⃗E ¡ ⃗e 1<br />
B x<br />
» r2<br />
r 1<br />
⃗ Ep⃗rq d⃗r (2.12)<br />
E x ¡ Bϕ<br />
B x<br />
, E y ¡ Bϕ<br />
B y<br />
, E z ¡ Bϕ<br />
B z<br />
(2.13)<br />
⃗e 2<br />
Bϕ<br />
B y<br />
Der elektrische Feldvektor steht immer senkrecht auf den Äquipotentialächen.<br />
⃗e 3<br />
Bϕ<br />
B z<br />
<br />
¡gradpϕq ¡ ⃗ ∇ϕ (2.14)<br />
Potential und Feldstärke eines elektrischen Dipols<br />
Wir betrachten zwei Punktladungen q und ¡q die im Abstand d auf der z-Achse eines Koordinatensystems<br />
so angeordnet sein sollen, dass der Koordinatenursprung in der Mitte der beiden<br />
Ladungen liegt.<br />
Potential ϕpx, y, zq eines solchen Dipols im Punkt ⃗r px, y, zq:<br />
<br />
¤<br />
ϕpx, y, zq 1 ¥<br />
4πɛ 0<br />
q<br />
b<br />
x 2 y 2 z ¡ d ¨2<br />
2<br />
Fernfeldnäherung: r " d Verwende: x ! 1 ñ ? 1 x 1 ¡ x 2<br />
b<br />
¡q<br />
x 2 y 2 z<br />
d<br />
2<br />
¨2<br />
(2.15)<br />
ñ ϕpx, y, zq 1<br />
4πɛ 0<br />
qdz<br />
r 3 (2.16)<br />
Definition 8.1 Das Produkt q ¤ ⃗ d wird als Dipolmoment ⃗p bezeichnet:<br />
⃗p q ¤ ⃗ d<br />
Der Vektor zeigt von der negativen Ladung zur positiven Ladung.<br />
Andere Formulierung:<br />
ϕprq 1<br />
4πɛ 0<br />
p cos θ<br />
r 2 1<br />
4πɛ 0<br />
⃗p⃗r<br />
r 3 (2.17)
8 DAS ELEKTRISCHE FELD ALS GRADIENT DES POTENTIALS 10<br />
Das elektrische Feld erhält man durch Gradientenbildung aus dem Potential. Für ⃗p p0, 0, pq ergibt<br />
sich<br />
E x ¡ Bϕ<br />
Bx p 3zx<br />
4πɛ 0 r 5<br />
E y ¡ Bϕ<br />
By p 3zy<br />
4πɛ 0 r 5<br />
E z ¡ Bϕ<br />
Bz p 3 cos 2 θ ¡ 1<br />
4πɛ 0 r 3<br />
Das Feld ist rotationssymmetrisch um die Dipolachse ñ elektrisches Feld kann in zwei Komponenten<br />
zerlegt werden, senkrecht un parallel zur Dipolachse:<br />
b<br />
E K Ex 2 Ey 2 <br />
p 4 cos θ sin θ<br />
4πɛ 0 r 3<br />
Dipolmoment von Molekülen<br />
E ‖ E z <br />
p 3 cos 2 θ ¡ 1<br />
4πɛ 0 r 3<br />
Viele zweiatomige Molek+le besitzen ein natürliches permanentes Dipolmoment. Im HCl-Molekül<br />
zum Beispiel hält sich das Elektron des Wasserstoatoms hauptsächlich in der Nähe des Chloratoms<br />
auf, so dass positiver und negativer Ladungsschwerpunkt nicht zusammenfallen. Es bildet<br />
sich HCl mit einem Dipolmoment.<br />
Bemerkung 8.1 Dipolmomente lassen sich vektoriell addieren<br />
Andererseits kann man auch in Atomen, welche an sich kein Dipolmoment besitzen, durch das<br />
Anlegen eines elektrischen Feldes eine Ladungsverschiebung hervorrufen und damit ein elektrisches<br />
Dipolmoment induzieren.<br />
Jede Ladungsverteilung erzeugt im Raum ein elektrisches Feld. Dieses Feld kann entweder durch die Feldstärke<br />
selbst oder die Angabe des Potentials an jedem Punkt im Raum eindeutig bestimmt werden. Beide Formen der<br />
Beschreibung sind äquivalent, da man aus dem Potential immer durch Gradientenbildung das Feld ermitteln<br />
kann. Es ist oft sogar einfacher, erst das Potential einer Ladungsverteilung zu bestimmen und daraus das Feld<br />
durch Dierentiation zu ermitteln.
9 DER GAUßSCHE SATZ DER ELEKTROSTATIK 11<br />
9 Der Gauÿsche Satz der Elektrostatik<br />
Der Gauÿsche Satz ist allgemeiner als das Coulomb-Gesetz, da er auch für bewegte Ladungen die Gültigkeit<br />
beibehält.<br />
Definition 9.1 (Fluss eines Vektorfeldes) Flächenelement dA durch die Teilchen der Geschwindigkeit<br />
⃗v strömen. Winkel zwischen Flächennormale und Teilchengeschwindigkeit: Θ.<br />
Zahl der Teilchen, welche pro Zeiteinheit durch dA ieÿen: Teilchenuss dφ<br />
ρ : Zahl der Teilchen pro Volumeneinheit<br />
Flächenvektor: d ⃗ A : dA⃗n<br />
Stromdichte: ⃗ f ρ⃗v<br />
dφ ρ ¤ v ¤ dA ¤ cos Θ ρ ¤ ⃗v ¤ ⃗n ¤ dA<br />
ñ dφ ⃗ f ¤ d ⃗ A<br />
Gesmatuss durch geschlossene Fläche (Oberäche):<br />
¾<br />
φ ⃗f ¤ dA<br />
⃗<br />
A<br />
Fluss des elektrischen Feldes aus der geschlossenen Fläche A:<br />
¾<br />
φ ⃗E ¤ dA ⃗ (2.18)<br />
A<br />
Beispiel 9.1 (Kugeloberfläche) Im Zentrum einer Kugeloberäche sitzt eine Ladung q. Das elektrische<br />
Feld an der Oberäche hat den Wert<br />
E 1<br />
4πɛ 0<br />
q<br />
r 2<br />
φ E ¤ 4πr 2 1<br />
4πɛ 0<br />
q<br />
r 2 4πr2 q ɛ 0<br />
Allgemeine Herleitung: Projektion der Kugeloberäche auf beliebige Fläche<br />
Der Fluss des elektrischen Feldes aus einer beliebigen Fläche, die eine Punktladung q umschlieÿt:<br />
¾<br />
φ ⃗E ¤ dA ⃗ q ɛ 0<br />
Äuÿere Ladungen führten nicht zu einem Fluss aus einer geschlossener geschlossenen Fläche:<br />
¾<br />
φ ⃗E ¤ dA ⃗ 0<br />
A<br />
A<br />
(Gauÿsche Satz der Elektrostatik) Der gesamte Fluss aus einer geschlossenen Fläche A ist<br />
gleich der gesamten Ladung, die sich innerhalb der Fläche A bendet, dividiert durch ɛ 0 .<br />
¾<br />
Ņ<br />
Gauÿsche Satz (Einzelladungen):<br />
q j (2.19)<br />
Gauÿsche Satz (Ladungsverteilung):<br />
A<br />
¾<br />
⃗E ¤ d ⃗ A 1 ɛ 0<br />
j1<br />
⃗E ¤ dA ⃗ 1 »<br />
ρ ¤ dV (2.20)<br />
ɛ 0<br />
V<br />
A
Teil III<br />
Verschiedene Anwendungen der Gesetze der<br />
Elektrostatik<br />
Das elektrostatische Feld wird durch zwei Gesetze vollkommen beschrieben:<br />
1. Gauÿsche Satz:<br />
Der Fluss des elektrischen Feldes aus der Oberäche um ein Volumen ist proportional der darin enthaltenen<br />
Ladung:<br />
¾<br />
⃗E ¤ dA ⃗ 1 »<br />
¤ ρ ¤ dV<br />
ɛ 0<br />
A<br />
V<br />
12<br />
2. Die Zirkulation des elektrischen Feldes ist null:<br />
¾<br />
C<br />
⃗E ¤ d⃗r 0<br />
Dies gilt nur bei statischen Feldern, nicht in der Elektrodynamik bei zeitlich veränderlichen Feldern.<br />
10 Das elektrostatische Feld einer unendlich ausgedehnten, ebenen<br />
Ladungsschicht<br />
geladene Ebene, z.B. homogen positiv geladenes Blatt Papier<br />
Aus Symmetriegründen folgt, dass ⃗ E nur senkrecht auf der Ebene stehen kann sowie rechts und links der Fläche<br />
dem Betrage gleich sein muss.<br />
Betrachte Teilladung Q und umgebe mit Fläche (Quader). Auf vier Seitenlächen ist ⃗ E parallel zu A, nur auf<br />
dem Seitenächen A 1 und A 2 senkrecht. Also folgt für den Fluss:<br />
mit Flächenladungsdichte σ Q A<br />
Folgerung: E-Feld unabhängig vom Abstand<br />
E 1 ¤ A 1 E 2 ¤ A 2 Q ɛ 0<br />
A 1 A 2 , |E 1 | |E 2 |<br />
ñ E ¤ A E ¤ A Q ɛ 0<br />
ñ E 1<br />
2ɛ 0<br />
Q<br />
A <br />
E <br />
11 Das elektrische Feld eines Plattenkondensators<br />
σ<br />
2ɛ 0<br />
σ<br />
2ɛ 0<br />
(3.1)<br />
Definition 11.1 Zwei entgegengesetzt geladene, metallische Platten, deren Abstand klein ist gegenüber<br />
dem Plattendurchmesser, nennt man einen Plattenkondensator.<br />
Das Feld dieser Anordnung erhält man durch Superposition der Felder der entgegengesetzt geladenen Platten.<br />
Die Felder im Auÿenraum kompensieren sich vollständig. Im Innenraum verdoppelt sich das Feld.<br />
σ<br />
E 2 ¤ <br />
Q<br />
(3.2)<br />
2ɛ 0 A ¤ ɛ 0<br />
Im gesamten Raum zwischen den Platten hat das Feld nach Richtung und Betrag den gleichen Wert und ist<br />
unabhägig vom Abstand d beider Platten.
11 DAS ELEKTRISCHE FELD EINES PLATTENKONDENSATORS 13<br />
Die Potentialdierenz gibt die ARbeit an, welche geleistet werden muss, um eine positive Einheitsladung entgegen<br />
der Richtung der elektrostatischen Karft von einer Platte zur anderen zu bringen. Damit erhält man als<br />
Spannung zwischen den beiden Platten:<br />
» ¡<br />
d<br />
2<br />
U ¡<br />
d<br />
2<br />
⃗E dr E ¤ d σ ɛ 0<br />
¤ d<br />
Die Spannung ist also im Unterschied zur Feldstärke proportional zum Plattenabstand d:<br />
U <br />
d<br />
ɛ 0 A ¤ Q (3.3)<br />
Die Spannung ist proportional zur gepeicherten Ladung Q.<br />
Diese Proportionalität ist eine Folge des Superpositionsprinzips und gilt daher nicht nur für den Plattenkondensator,<br />
sondern für alle beliebig geformten Kondensatoren.<br />
Q U. Führe Proportionalitätsfaktor ein:<br />
Kapazität:<br />
C Q U<br />
(3.4)<br />
Kapazität eines Plattenkondensators:<br />
C ɛ 0 ¤ A (3.5)<br />
d<br />
Hohe Kapazität: Metallfolien, mit isolierender dünnen Zwischenschicht aufgerollt<br />
Drehkondensator: stetige Veränderung der eektiven Kondensatoroeräche und damit der Kapazität durch<br />
Drehen<br />
Parallelschaltung<br />
An beiden Kondensatoren liegt die gleiche Spannung U an. Es gilt:<br />
Q Q 1 Q 2 C 1 U C 2 U pC 1 C 2 qU C ¤ U<br />
Reihenschaltung/Serienschaltung<br />
C C 1 C 2 (3.6)<br />
Beide Kondensatoren tragen die gleiche Ladung Q:<br />
U U 1 U 2 Q C 1<br />
Q<br />
C 2<br />
Q ¤<br />
¢ 1<br />
C 1<br />
1<br />
C 2<br />
<br />
Q C<br />
1<br />
C 1 C 1<br />
1<br />
C 2<br />
(3.7)
12 UNENDLICH LANGER, GELADENER DRAHT UND KOAXIALKABEL 14<br />
12 Unendlich langer, geladener Draht und Koaxialkabel<br />
Betrachten unendlich langen, geraden Draht, der homogen geladen sein soll, d.h.<br />
Ladung<br />
λ <br />
Längeneinheit const.<br />
Aus Symmetriegründen können alle Feldlinien nur senkrecht zur Symmetrieachse, das heiÿt senkrecht zur Drahtachse,<br />
stehen.<br />
Feld auÿerhalb eines unendlich, langen, gerade, Drahtes<br />
Feld auÿerhalb des Drahtes:<br />
Anwendung des Gauÿschen Satzes<br />
Betrachten Länge l und legen Zylinderäche um das Kabel<br />
»<br />
»<br />
⃗E ¤ dA ⃗ 2 ¤<br />
Zylinderwand<br />
Kreisächen<br />
⃗E ¤ d ⃗ A l ¤ λ<br />
ɛ 0<br />
Das Elektrische Feld der Kreisächen ist parallel zu A ⃗ der Kreisächen, also bleibt nur die<br />
Zylinderwand »<br />
⃗E ¤ dA ⃗ E ¤ 2πr ¤ l<br />
Koaxialkabel/Zylinderkondensator<br />
Zylinderwand<br />
ñ E ¤ 2πr ¤ l lλ<br />
ɛ 0<br />
E <br />
λ<br />
2πɛ 0 r<br />
Definition 12.1 Draht mit Durchmesser 2r i wird mit metallischen Hohzylinder mit Durchmesser<br />
2r a umgeben. Auf dem äuÿeren Hohlzylinder soll die gleiche Ladungsmenge - aber mit<br />
umgekehrten Vorzeichen - sitzen wie auf dem inneren Draht. Eine solche Anordnung nennt<br />
man ein Koaxialkabel oder einen Zylinderkondensator.<br />
Gauÿscher Satz Auÿenraum ist völlig feldfrei und das Feld zwischen Draht und Hohlzylinder hat<br />
wie oben berechnet den Wert E <br />
λ . 2πɛ 0r<br />
Da der Auÿenraum feldfrei ist, wird das Koaxialkabel technisch als sog. abgeschirmtes Kabel verwendet.<br />
Koaxialkabel werden z.B. als Antennenkabel verwendet.<br />
Kapazität:<br />
Berechne Spannung zwischen Innen und Auÿenleiter<br />
U <br />
» ra<br />
r i<br />
⃗ E ¤ d⃗r <br />
λ<br />
2πɛ 0<br />
» ra<br />
r i<br />
1<br />
r dr <br />
λ ¢ <br />
ra<br />
¤ ln<br />
2πɛ 0 r i<br />
ñ C q U λ ¤ l ¤ 2πɛ 0<br />
¡ © 2πɛ 0 ¤ l<br />
¡ ©<br />
r<br />
λ ¤ ln a<br />
r<br />
ri<br />
ln a<br />
ri<br />
13 Das elektrische Feld einer homogen geladenen Kugel<br />
Feld im Auÿenraum<br />
Betrachten Kugeläche A mit Radius R, welche die homogen geladene Kugel (Ladung Q, Radius R 0 )<br />
konzentrisch umschlieÿt. Aus Symmetriegründen kann das elektrische Feld nur radial nach auÿen<br />
gerichtet sein und steht daher senkrecht auf der Gauÿschen Fläche A. Der Fluss des elektrischen<br />
Feldes durch A ist daher ¾<br />
⃗E ¤ dA ⃗ E ¤ 4πR 2 Q ɛ 0<br />
(3.8)<br />
A
14 LEITER IN EINEM STATISCHEN ELEKTRISCHEN FELD 15<br />
E 1 Q<br />
¤<br />
(3.9)<br />
4πɛ 0 R 2<br />
Entspricht dem elektrischen Feld einer Punktladung. Das elektrische Feld einer homogen geladenen<br />
Kugel ist also im Auÿenraum genau so groÿ, als sei die gesamte Kugelladung im Kugelmittelpunkt<br />
konzentriert.<br />
Feld im Innern<br />
Lege wieder Kugeläche A mit Radius R um den Punkt im Inneren. Das elektrische FEld ist auch<br />
in diesem Fall radial nach auÿen gerichtet.<br />
E ¤ 4πR 2 Q ɛ 0<br />
¤ R3<br />
R 3 0<br />
E 1<br />
4πɛ 0<br />
¤ Q ¤ R<br />
R 3 0<br />
(3.10)<br />
Kapazität gegenüber unendlich weit entfernte umhüllende Gegeneletrode<br />
Spannung zwischen dem Unendlichen und der Oberäche der geladenen Kugel mit Radius R 0 :<br />
» 8 » 8<br />
1 Q<br />
U E dR ¤<br />
R 0 R 0<br />
4πɛ 0 R 2 dR 1 ¤ Q 4πɛ 0 R 0<br />
C Q U 4πɛ 0 ¤ R 0<br />
14 Leiter in einem statischen elektrischen Feld<br />
Elektricshe Leiter besitzen frei bewegliche Elektronen. Beim Anlegen eines elektrischen Feldes nehmen die<br />
freien Ladungen eine Gleichgewichtslage ein, die dadurch bestimmt ist, dass die elektrische Kraft im Innenraum<br />
des Leiters null wird, das heiÿt das elektrische Feld bricht zusammen. Im Innern eines Metalles kann also im<br />
Gleichgewichtszustand kein elektrostatisches Feld existieren.<br />
Also gilt im Innern eines Leiters: ⃗ E 0 ñ ρ 0 und alle Punkte des Metalls benden sich auf dem gleichen<br />
Potential<br />
Die Ladungen stoÿen sich ab und sitzen daher an der Oberäche.<br />
Da die Metalloberäche eine Äquipotentialäche ist, verschwinden alle Tangentialkomponenten des elektrischen<br />
Feldes an der Oberäche, das heiÿt das elektrische Feld unmittelbar auÿerhalb eines Metalls steht immer<br />
senkrecht auf der Metalloberäche. (also parallel zum Radius)<br />
Elektrisches Feld an der Oberäche einer geladenen Metallkugel mit dem Radius R 0 und der Ladung Q:<br />
E K 1<br />
4πɛ 0<br />
¤<br />
mit dem Potential ϕ 0 der Kugel an der Oberäche<br />
Da ϕ 0 auf der ganzen Oberäche konstant ist, folgt<br />
Q<br />
R 2 0<br />
ϕ 0<br />
R 0<br />
E 1 R 0<br />
Also: Da die Metalloberäche eine Äquipotentialäche ist, führt dies zu höheren Flächenladungsdichten an<br />
Spitzen<br />
Beispiel 14.1 Um bei Hochspannungsquellen das Auftreten hoher Feldstärken zu verhindern, ist es daher<br />
notwendig, nur abgerundete Metallteile mit groÿem Krümmungsradius zu verwenden und nach Möglichkeit<br />
jede Art von Spitzen zu vermeiden.
15 SPITZEN IN STARKEN ELEKTRISCHEN FELDERN 16<br />
15 Spitzen in starken elektrischen Feldern<br />
Betrachte metallische Spitzen mit auÿerordentlich kleinen Krümmungsradius<br />
Feldemission<br />
negativ aufgeladenen Spitze<br />
Alle Feldlinien enden auf den negativen Ladungsträgern in der Spitze, das heiÿt im Allgemeinen auf<br />
den Elektronen, und sind bei hohen Feldern zunehmend in der Lage, diese Elektronen trotz ihrer<br />
Bindung ans Metall aus der Spitze herauszuziehen. Dieser Vorgang heiÿt Feldemission.<br />
Die emittierten Elektronen folgen im Vakuum genau dem radialen Verlauf der Feldlinien und können<br />
daher auch ein vergröÿertes Bild der Spitzenkathode auf einen entfernten Leuchtschirm abbilden.<br />
Dies ist das Prinzip des Feldelektronenmikroskops.<br />
positiv geladenen Spitzen<br />
Die positiven Zugkräfte des Feldes wirken auf die positiven Ionen der Spitzenoberäche. Dadurch<br />
wird ihre Bindung an der Spitze wirksam reduziert, so dass sie auf der Oberäche schneller<br />
diundieren als ohne Feld, schon bei relativ niedrigen Temperaturen üssig werden und schlieÿlich<br />
sogar von der Oberäche verdampfen. Ionenquelle<br />
Anwendung: Feldionenmikroskop<br />
16 Das Rastertunnelmikroskop<br />
Bei der rastertunnelmikroskopischen Messung wird eine elektrisch leitende SPitze (auch Nadel) systematisch<br />
(in einem Raster) über das ebenfalls leitende Untersuchungsobjekt gefahren. Die Spitze und die Objektäche<br />
sind dabei nicht in elektrischem Kontakt, und wegen des isolierenden Mediums dazwischen (Luft oder Vakuum)<br />
ndet ei makroskopischem Abstand kein kontinuierlicher Stromuss statt. Nähert man jedoch die Spitze der<br />
Oberäche auf atomare Gröÿenordnungen an, so tritt mit einer Wahrscheinlichkeit gröÿer Null ein Austausch<br />
von Elektronen auf, was bei Anlegen einer kleinen Spannung zu einem Tunnelstrom führt. Denn nach dem<br />
Gesetzen der Quantenmechanik stellt jedes Teilchen zugleich eine Materiewelle dar und kann daher mit endlicher<br />
Wahrscheinlichkeit auch in den klassisch verbotenen Bereich der hohen Energiebarriere eindringen und ihn<br />
prinzipiell durchtunneln.<br />
17 Der Faradaysche Käg<br />
Wollen zeigen, dass das elektrische Feld in jedem metallischen Hohlraum verschwindet, wenn er keine Ladungen<br />
enthält.<br />
Das Feld im Innern eines Leiters ist Null, also verschwindet auch der Fluss des Feldes durch eine Fläche, die den<br />
Hohlraum ganz umschlieÿt. Dies bedeutet, dass auf der OBeräche des inneren Hohlraums die Gesamtladung<br />
Null sein muss. Das schlieÿt aber nicht aus, dass beispielsweise positive Ladungen auf der einen und negative<br />
Ladungen auf der anderen Seite dieser Oberäche sitzen, was zu einem elektrischen Feld im Hohlraum führen<br />
würde.<br />
Wirkbelfreiheit des elektrischen Feldes ¾<br />
⃗E ¤ d⃗r 0<br />
C<br />
Als Integrationsweg für dieses Linienintegral wählen wir die geschlossene Kurve C die teilweise durch den Leiter<br />
und teilweise durch den Hohlraum verläuft. Da E ⃗ im Leiter Null ist, verschwindet auch der Beitrag zum Integral<br />
im Leiter. Da aber das GEsamtintegral über die geschlossene Kurve verschwindet, muss auch der Beitrag zu<br />
E ⃗ ¤ d⃗r im Hohlraum Null sein. Dieses ist für beliebige Integrationswege nur möglich, wenn E ⃗ im ganzen<br />
C<br />
Hohlraum, der vom Leiter umgeben ist, exakt verschwindet.<br />
Daraus folgt die Feldfreiheit von metallischen Hohlräume<br />
Anwendung: Abschirmen von elektrischen Felder (Faradayscher Käg, Blitz schlägt nicht ins Innere des Autos<br />
ein)
18 INFLUENZ 17<br />
Van-de-Graaf-Generator<br />
Bringt man mit einem Löel Ladungen in das Innre einer metallischen Hohlkugel, so wandern die<br />
Ladungen sofort nach auÿen, und der innere Hohlraum bleibt feldfrei, unabhängig davon wie viel<br />
Ladungen die Hohlkugel schon trägt.<br />
Man kann die Kugel auf ein viel höheres Potential auaden als die Ladungquelle trägt.<br />
Entscheidend für eine wirkungsvolle Spannungserhöhung ist das Abstreifen des Löels im feldfreien<br />
Inneren der Hohlkugel.<br />
18 Inuenz<br />
Was passiert, wenn eine Metallprobe in ein elektrisches Feld gebracht wird, und wie es dabei zur Auslöschung<br />
des Feldes im Metall kommt.<br />
Metall im elektrischen Feld eines Plattenkondensators Ladungstrennung (Inuenzladungen entstehen)<br />
Sie liefern im Innern des MEtalls ein Feld, das dem ursprünglichen entgegengerichtet ist und diess genau zu null<br />
kompensiert. Deshalb ist das Feld im Innern des Leiters Null.<br />
Demonstration: Zwei ache aufeinadergepresste Aluminionlöel in das elektrische Feld eines Plattenkondensators,<br />
trennen im Feld und auÿerhalb vom Feld<br />
19 Das elektrische Feld zwischen geladenen Leitern und die Bildladung<br />
Gauÿscher Satz bei unbekannten Ladungsverteilungen nicht anwendbar<br />
Beispiel: Elektrisches Feld zwischen zwei oder mehreren geladenen Leitern<br />
Wissen: Metalloberächen sind Äquipotentialächen<br />
Beispiel: Elektrisches Feld zwischen einer kleinen geladenen Kugel und einer ebenen metallischen Oberäche<br />
Ausgangspunkt: Ladungsanordnung eines elektrischen Dipols<br />
Auf die mittlere ebene Äquipotentialäche A wird eine dünne ungeladene Metallplatte angebracht. Wenn diese<br />
Metallplatte ungeladen ist, besitzt sie genau das Potential der Äquipotentialäche A und die Gegenwart der<br />
Metallplatte verändert nichts am Feldverlauf der Anordnung. Nur im Innern des Metalls ist das Feld Null wegen<br />
der Inuenzladungen. Anderersetis ist druch die Metallplatte der Feldverlauf im linken Halbraum unabhängig<br />
von dem im rechten geworden. So ändert sich nichts am Feldverlauf im rechtsn Halbraum, wenn man die linke<br />
Hälfte ganz mit Metall ausfüllt.<br />
elektrisches Feld zwischen Punktladunt q und ebener Metalloberäche<br />
Die Feldlinien haben einen Verlauf, als ob sich im gleichen Abstand hinter der Metalloberäche eine negative<br />
Ladung ¡q befände. Diese imaginäre Ladung nennt man auch Bild- oder Spiegelladung.<br />
20 Die Energie des elektrischen Feldes<br />
Wenn man einen Leiter auaden will, so muss man Arbeit leisten gegen die abstoÿenden Kärfte der schon auf<br />
dem Leiter vorhandenen Ladungen. Nehmen wir an, eine Metalläche mit der Kapazität C trage bereits eine<br />
Ladung q und liege daher auf dem Potential U q C<br />
. Um noch eine weitere Ladung dq aud dem Unendlichen<br />
auf dem Leiter zu bringen, muss man die Arbeit leisten:<br />
dW U ¤ dq q C ¤ dq<br />
Die insgesamt erforderliche Arbeit, um auf den Kondensator die Ladung Q aufzubringen ist daher<br />
W pQq <br />
» Q<br />
0<br />
q Q2<br />
dq <br />
C 2C 1 2 CU 2<br />
Dieses Resultat gilt allgemein für einen beliebigen Kondensator der Kapazität C und ist gleich der Arbeit, die<br />
man leisten muss, um die Gesamtladung Q von einer Elektrode zur anderen zu bringen.
21 DIE ABSCHIRMUNG ELEKTRISCHER POTENTIALE IN LEITENDEN MEDIEN 18<br />
Plattenkondensator<br />
W Q2<br />
2C <br />
d<br />
2ɛ 0 A Q2 <br />
d<br />
2ɛ 0 A ɛ2 0A 2 E 2 1 2 ɛ 0E 2 ¤ V<br />
Wir können sagen, dass die zur Auadung des Kondensators erforderliche Arbeit verwendet wurde,<br />
um ein elektrisches Feld zwischen den Platten des Kondensators aufzubauen. Nach dieser<br />
Auassung steckt diese Energie jetzt im elektrischen Feld des Volumesn V . Oder ander ausgedrückt:<br />
Die Energiedichte des elektrischen Feldes beträgt:<br />
Energiedichte des elektrischen Feldes<br />
W<br />
V 1 2 ɛ 0E 2 (3.11)<br />
Wichtig bei der Betrachtung: Elektrisches Feld und damit Energiedichte ist innerhalb des Plattenkondensators<br />
konstant<br />
Beispiel 20.1 (Elektronenradius) Betrachte Elektron als geladene Kugel mit Ladung e und Radius<br />
r e<br />
Kraft zwischen den Platten eines Kondensators<br />
m e c 2 W e Q2<br />
2C e 2<br />
8πɛ 0 ¤ r e<br />
Platten entgegengesetzt geladen ñ ziehen sich gegenseitig mit Kraft F an<br />
Entfernen gegen die Wirkung dieser Kraft die Platten um eine kleine Strecke ∆d.<br />
F ¤ ∆d 1 2 ɛ 0E 2 ¤ A ¤ ∆d ñ F 1 2 ɛ 0E 2 A 1 2 QE<br />
21 Die Abschirmung elektrischer Potentiale in leitenden Medien<br />
Wie sieht das elektrische Feld und as Potential einer geladenen Kugel aus, die sich nicht im Vakuum, sondern<br />
in einem leitenden Medium bendet?<br />
Wenn sich die Kugel im Vakuum befände, würden die elektrischen Feldlinien ohne Unterbrechung radial nach<br />
auÿen verlaufen, so dass das Feld mit 1<br />
r<br />
abfällt.<br />
Bringt man nun die Kugel in einen Elektrolyten, 2<br />
so werden von der positiv geladenen Kugel die negativen Ionen<br />
angezogen, die positiven dagegen abgestoÿen, so dass die Kugel in ihrer näheren Umgebung nunmehr von einer<br />
insgesamt negativen Ladungswoke umgeben ist. Diese Ladungswolke schirmt oenbar das Feld der Kugel im<br />
entfernten Auÿenraum sehr wirkungsvoll ab.<br />
Quantitative Betrachtung<br />
Wähle relativ groÿe Kugel, betrachte Feldverteilung in der Nähe der Kugeloberäche, vernachlässige<br />
Kugelkrümmung<br />
Ladungsverteilung im Elektrolyten<br />
In groÿen Abstand von der Kugeloberäche herrscht Ladungsneutralität, das heiÿt die<br />
Teilchendichte der ositiven Ionen n ist gleich der Ionendichte n ¡<br />
n n ¡ n 8 für x Ñ 8<br />
Bis auf einen Abstand x können sich nur positive Ionen der Kugel nähern, die eine<br />
thermische Energie haben, die gröÿer ist als die potentielle Energie ɛ q ¤ ϕpxq<br />
Verwende barometische Höhenformel:<br />
¢<br />
n pxq n 8 ¤ exp<br />
¡ q ¤ ϕpxq<br />
k B T<br />
<br />
, n ¡ pxq n 8 ¤ exp<br />
¢ q ¤ ϕpxq<br />
k B T
19<br />
Hohe Temperaturen k B T " |qϕ|:<br />
Gauÿscher Satz: Lege Fläche A mit Dicke dx<br />
pn pxq ¡ n ¡ pxqq ¤ q ¡n 8 ¤ 2q2 ¤ ϕpxq<br />
k B T<br />
A ¤ Epx<br />
dxq ¡ A ¤ Epxq A ¤ dE<br />
dx ¤ dx f ɛ 0<br />
¤ ρ ¤ A ¤ dx<br />
Allerdings gilt auch d2 ϕ<br />
dx 2<br />
¡ dE<br />
dx , also<br />
d 2 ϕ<br />
dx 2 ¡ ρ ɛ 0<br />
Einsetzen und so weiter ergibt Debeysche Abschirmlänge:<br />
D <br />
d<br />
ɛ 0 k B T<br />
2n 8 q 2<br />
Diese ist ein Maÿ für die Dicke der negativen Ladungsschicht, welche die positiv geladene Kugel<br />
umgibt<br />
Teil IV<br />
Isolatoren im elektrischen Feld<br />
Einuss eines elektrischen Feldes aus Isolatoren (fest, üssig oder gasförmig) soll betrachtet werden, wobei die<br />
Ladungen nicht frei sind, sondern an den Molekülen es Isolators gebunden.<br />
22 Die Gleichungen der Elektrostatik in einem Dielektrikum<br />
Dieelektrikum ist ein anderer oft gebrauchter Name für einen Isolator<br />
Definition 22.1 (permanente Dipole) Wenn die Schwerpunkte von positiven und negativen Ladungen<br />
eines Moleküls, aus denen der Isolator besteht, nicht zusammenfallen, besitzt das Molekül ein elektrisches<br />
Dipolmoment, das sogenannte permanente Dipol. Im elektrischen Feld erfolgt eine Orientierung der permanenten<br />
Dipole in Feldrichtung, die man Orientierungspolarisation nennt.<br />
Definition 22.2 (induzierte Dipole) Atome und Moleküle die kein permanentes Dipolmoment besitzen:<br />
In einem solchen Atom verschieben sich im elektrischen Feld der positive und negative Ladungsschwerpunkt<br />
voneinander um die Strecke δ, so dass ein induziertes Dipolymoment des Atoms:<br />
entsteht. Wobei α die atomare Polarisierbarkeit ist.<br />
⃗p q ¤ ⃗ δ ɛ 0 ¤ α ¤ ⃗ E<br />
Spannung U sinkt ab, wenn ein nichtleitendes Medium in dem Zwischenraum gebracht wird, Q bleibt konstat<br />
Definition 22.3 (Dieelektrizitätszahl, relative Dielektrizitätskonstante)<br />
ɛ r C M<br />
C 0<br />
U 0<br />
U M<br />
(4.1)<br />
ñ E M E 0<br />
ɛ r<br />
Definition 22.4 (Polarisierbarkeit) Eigenschaften eines Dielektrikums ein angelegtes elektrisches<br />
Feld zu beeinussen.
22 DIE GLEICHUNGEN DER ELEKTROSTATIK IN EINEM DIELEKTRIKUM 20<br />
Polarisations-Oberächenladungen schwächen das elektrische Feld. Die Ladungen können durch zwei Eekte<br />
gebildet werden:<br />
1. Verschiebungspolarisation:<br />
Entstehung von induzierten Dipolmomenten durch Verschiebung von positiven und negativen Ladungsschwerpunkten<br />
2. Orientierungspolarisation:<br />
Eventuell vorhandene polare Moleküle, die infolge von Wärmebewegungen umgeordnet sind, werden im<br />
Feld teilweise ausgerichtet.<br />
Betrachten nun Isolator, aus nichtpolaren Molekülen, im elektrischen Feld eines Plattenkondensators:<br />
Die negativen Ladungen des Isolators werden relative zu dem positiven um eine Strecke δ nach oen verschoben.<br />
Die Polarisation des Isolators stört nicht die Neutralität im Innern der Probe, erzeugt abr negative bzw. positive<br />
Überschussladungen auf der oberen bzw. unteren Fläche des Isolators.<br />
Auf der oberen Fläche sitzt genau die gleiche Ladungsmenge aber umgekehrten Vorzeichens. Die gesamte Probe<br />
stellt also einen Dipol dar.<br />
Definition 22.5 Als Polarisation ⃗ P bezeichnet man das Dipolmoment des Isolators pro Volumeneinheit:<br />
⃗P n ¤ ⃗p (4.2)<br />
n: Anzahl der Atome pro Volumeneinheit, Teilchendichte<br />
induziertes atomares Dipolmoment: ⃗p ɛ 0 ¤ α ¤ ⃗ E (4.3)<br />
Bei homogener Polarisation ist der Betrag des Dipolmoments gleich der Flächenladungsdichte der Polarisationsladung<br />
σ pol<br />
Definition 22.6 (Elektrische Suszeptibilität)<br />
Isotropes Medium: χ const.<br />
Anisotropes Medium: χ ist ein Tensor<br />
Plattenkondensator mit und ohne Füllung<br />
σ F : Ladung auf Plattenkondensator<br />
σ P : Polarisierte Ladung auf Dielektrikum<br />
E σ F ¡ σ P<br />
ɛ 0<br />
⃗P ɛ 0 ¤ χ ¤ ⃗ E (4.4)<br />
E 0 σ F<br />
ɛ 0<br />
σ F ¡ P<br />
ɛ 0<br />
E 0 ¡ P ɛ 0<br />
E E 0 ¡ χ ¤ E (4.5)<br />
E 0<br />
E 1 χ ɛ (4.6)<br />
Bisher: Homegenes Feld eines Plattenkondensator<br />
Jetzt: Elektrisches Feld und Polarisationsvektor haben nicht überlal im Medium den gleichen Betrag und die<br />
gleiche Richtung<br />
Denken wir uns eine geschlossene OBeräche A. Wie groÿ ist die Ladungsmenge Q die infolge der Polarisation<br />
das durch die Oberäche A umschlossene Volumen verlässt?<br />
¾<br />
Q ⃗P ¤ dA ⃗ (4.7)<br />
A
23 DIE POLARISIERBARKEIT VON ATOMEN IN ELEKTRISCHEN WECHSELFELDERN 21<br />
Es entsteht also im Innern von A eine Polarisationsladung Q P<br />
» »<br />
Q P ¡ ⃗P ¤ dA ⃗ <br />
A<br />
V<br />
ρ P ¤ dV<br />
Neben dieser Polarisationsladung gibt es aber grundsätzlich auch die Möglichkeit von freien Ladungen, die auch<br />
ohne Polarisation existieren, charakterisierbar durch ρ F . Also gilt für die Ladungsdichte:<br />
¾<br />
A<br />
⃗E ¤ d ⃗ A 1 ɛ 0<br />
»<br />
Damit ergit sich:<br />
(Gauÿsche Satz im Isolator)<br />
Für lienare Medien ( ⃗ P ɛ 0 χ ⃗ E) gilt also:<br />
¾<br />
ɛ 0 p1<br />
Weiterhin gilt nun im isotropen Dielektrikum:<br />
F<br />
ρ ρ F ρ P<br />
¤<br />
ρdV 1 »<br />
pρ F ρ P qdV 1 »<br />
¥<br />
ɛ 0 ɛ 0<br />
¾<br />
A<br />
V<br />
£<br />
⃗E<br />
¾<br />
χq ¤ E ⃗ ¤ dA ⃗ <br />
V<br />
¾<br />
ρ F dV ¡<br />
A<br />
<br />
⃗P dA<br />
⃗ <br />
<br />
⃗P<br />
¤ dA ɛ ⃗ Q F<br />
(4.8)<br />
0 ɛ 0<br />
F 1<br />
4πɛ 0 ɛ ¤ q 1 ¤ q 2<br />
r 2<br />
Definition 22.7 (Dielektrischer Verschiebungsvektor)<br />
ɛ 0 ¤ ɛ ¤ ⃗ E 9 d ⃗ A Q F (4.9)<br />
⃗D ɛ ¤ ɛ 0 ¤ ⃗ E (4.10)<br />
23 Die Polarisierbarkeit von Atomen in elektrischen Wechselfeldern<br />
Statische elektrische Felder<br />
positve und negative Ladungstrennung werden im Feld um Strecke δ voneinander getrennt<br />
rücktreibende Kraft F q ¤ E ist proportional zur Auslenkung<br />
Harmonischer Oszillator<br />
Feld oszilliert mit Winkelfrequenz ω<br />
Annahme: unendlich schwerer Kern, nur Elektronen werden bewegt<br />
E x E 0 ¤ cospωtq<br />
Bewegungsgleichung der Elektronen (allg. Schwingungsgleich: m ¤ a mω 2 x F ext :<br />
Lösung:<br />
Enthalte oszillierendes Dipolmoment<br />
m e ¤ d2 x<br />
dt 2<br />
x x 0 ¤ cos ωt<br />
p x q ¤ x <br />
m 2 ¤ ω 2 0x q ¤ E x<br />
x 0 <br />
qE 0<br />
m e pω 2 0 ¡ ω2 q<br />
q 2<br />
m e pω 2 0 ¡ ω2 q ¤ E x ɛ 0 ¤ αpωq ¤ E x<br />
Polarisierbarkeit α hängt also von Winkelfrequenz ω des Wechselfeldes ⃗ E ab.<br />
Annahmen: Wechselwrikungen mit Nachbaratomen vernachlässigbar, keine Abweichungen von der linearen Beziehung<br />
zwischen Auslenkung x und E (nicht immer erfüllt!)
24 DIE DIEELEKTRIZITÄTSKONSTANTE EINES PLASMAS UND PLASMASCHWINGUNGEN 22<br />
24 Die Dieelektrizitätskonstante eines Plasmas und Plasmaschwingungen<br />
Definition 24.1 (Plasma) Die Elektronen sind nicht an ihre positiven Ionen gebunden, sondern können<br />
sich von ihnen entfernen. Ein solches Medium heiÿt Plasma. Es besteht also aus n freien Elektronen und Ionen<br />
pro Volumeneinheit.<br />
Fehlende Bindung zwischen einem Eletrkon und seinem Gegenion bedeutet ω 0 0 und damit:<br />
Entstehung der Plasmaschwingung<br />
χ n ¤ αpω 0 0, ωq ¡<br />
n ¤ q2<br />
ɛ 0 ¤ m e ¤ ω 2<br />
ω 2 P : n ¤ q2<br />
ɛ 0 ¤ m e<br />
Wähle ɛ 0 , χ ¡1<br />
Betrachte eben Plasmaschicht von endlicher Dicke, in der sich Elektronen der Masse m e frei gegenüer<br />
den viel schwereren Ionen bewegen können. Jetzt wollen wir kurzzeitig (z.B. durch ein äuÿeres<br />
Feld) alle Elektronen um die Strecke x nach oben auslenken. Dadurch entsteht auf der oberen<br />
Grenzäche eine negative Ladungsdichte ¡σ P und auf der unteren infolge der zurückbleibenden<br />
positiven Ionen entsprechend die Ladungsdichte σ P , wobei gilt: σ P n ¤ q ¤ x<br />
Dies führt (wie beim Plattenkondensator) zu einem elektrischen Feld im Plasma<br />
E σ P<br />
ɛ 0<br />
n ¤ q<br />
ɛ 0<br />
und damit eine rücktreibende Kraft auf jedes Elektron im Plasma, die zur Aslenkung x proportional<br />
ist:<br />
m e ¤ d2 x<br />
¤ q2<br />
dt 2 ¡qE ¡n ¤ x ñ d2 x<br />
ɛ 0 dt 2 ω2 P ¤ x 0<br />
Die Elektronenwolke schwingt mit Kreisfrequenz ω P , der Plasmafrequenz, zeitlich periodisch nach<br />
oben und unten. Plasmaschwingung<br />
25 Die Orientierungspolarisation<br />
permanentes Dipolmoment liegt um vier Gröÿenordnungen über dem induzierten Dipolmoment<br />
¤ x<br />
Elektrischer Dipol im homogenen elektrischen Feld<br />
Im homogenen elektrischen Feld wirkt ein Kräftepaar auf die eiden Ladungen des Dipols. Die resultierende<br />
Kraft ist daher Null. Das Kräftepaar erzeugt jedoch ein Drehmoment<br />
⃗M d ⃗ ¢ F ⃗ q ¤ pd ⃗ ¢ Eq ⃗ ⃗p ¢ E ⃗<br />
»<br />
E pot pφq Mdφ ¡p ¤ Ecosφ 9<br />
φ90¥<br />
¡⃗p ¤ E ⃗<br />
Elektrischer Dipol im inhomogenen elektrischen Feld<br />
Im inhomogenen Feld sind die Kräfte auf die positive und die negative Ladung des Dipols nicht mehr<br />
entgegengesetzt gleich, so dass auf dem Dipol im inhomogenen Feld neben dem Drehmoment auch<br />
eine Kraft F ⃗ F ⃗ F ⃗ ¡ ausgeübt wird.<br />
¡ ©<br />
F x q ¤ pE x ¡ E ¡ x q q ¤ ⃗d ¤ grad Ex ⃗p ¤ grad E x<br />
Analog für F y und F z<br />
⃗ d ‖ ⃗ E ñ F p ¤ grad E in Richtung des Feldes
26 DIE DIELEKTRIZITÄTSKONSTANTE EINES DICHTEN MEDIUMS 23<br />
Nichtpolare Moleküle<br />
Auch ein nichtpolares Molekül besitzt im elektrischen Feld ein induziertes Dipolmoment ⃗p ɛ 0 ¤α¤ ⃗ E.<br />
Daher wird auch ein nichtpolares Atom oder Molekül in die Richtung des wachsendes Feldes<br />
gezogen mit einer Kraft F p ¤ grad E ɛ 0 ¤ α ¤ E ¤ grad E<br />
Beispiel 25.1 Wegen dieses induzierten Dipolmoments werden auch ungeladene Papierschnitzel<br />
und Staubteilchen in ein hohes elektrisches Feld hineingezogen. Hierauf beruhen einige<br />
elektrostatische Reinigungsmethode (z.B. Reinigung der Luft von Ruÿteilchen)<br />
Entstehung der Orientierungspolarisation<br />
Ohne elektrisches Feld, stellt sich aufgrund der Stöÿe eine statistische Verteilung der Richtungen der<br />
Dipolmomente ein: Die mittlere Polarisation pro Volumeneinheit ist daher null. Lägt man nun ein<br />
äuÿeres Feld an, so treten folgende Vorgänge auf: Im Molekül wird ein Dipolmoment durch das<br />
Feld induziert, seine Gröÿe ist jedoch fast immer vernachlässigbar im Vergleich zum permanenten<br />
Dipolmoment. Wichtiger ist, dass das Feld ein Drehmoment ⃗ M ⃗p ¢ ⃗ E auf die Dipole ausübt,<br />
wodurch sie teilweise in Feldrichtung ausgerichtet werden. Durch diese Ausrichtung entsteht eine<br />
Polarisation pro Volumeneineheit, die sogenannte Orientierungspolarisation.<br />
Bei endlichen Temepraturen verhindern die Molekülstöÿe, die eine Energie austauschen, eine vollständige Orientierung.<br />
Der Grad der Orientierung hängt im thermischen Gleichgewicht von der potentiellen Energie der<br />
Dipole im Feld ab.<br />
Die Polarisation pro Volumeneinheit steigt linear mit dem angelegten Feld an. Daraus ergibt sich die paraelektrische<br />
Suszeptibilität zu<br />
χ <br />
P<br />
ɛ 0 ¤ E n ¤ p 2<br />
ɛ 0 ¤ 2 ¤ k B T<br />
Definition 25.1 Ein Paraelektrikum ist ein nichtleitendes Material, das keine parallel ausgerichteten permanenten<br />
elektrischen Dipolmomente aufweist.<br />
χ 1 T<br />
. Eine derartige Temeraturabhängigkeit nennt man ein Curie-Verhalten.<br />
26 Die Dielektrizitätskonstante eines dichten Mediums<br />
Wir wollen jetzt genauer prüfen, wie groÿ das elektrische Feld ist, welches unter verschiedenen Umständen auf<br />
ein Atom wirkt.<br />
Wissen bereits<br />
Atom/nichtpolares Molekül allein zwischen den Platten eines Kondesnators mit Ladungsdichte σ F ,<br />
so wirkt auf das Atom das elektrische Feld E σ F<br />
ɛ0<br />
Erhöht man die Zahl der Atome und betrachtet z.B. ein atomares Gas im Plattenkondensator, so<br />
muss die durch die Polarisation an den Grenzächen entstehende Ladungsdichte σ P berücksichtigt<br />
werden: E σ F ¡σ P<br />
ɛ 0<br />
.<br />
Innenraum des Mediums ist ladungsfrei<br />
Wir wollen jetzt zeigen, dass in Wirklichkeit auf jedes Atom des Mediums nicht ein Feld E σ F ¡σ P<br />
ɛ 0<br />
wirkt,<br />
sondern eine gröÿere Feldstärke. Wir werden sehen, dass E σ F ¡σ P<br />
ɛ 0<br />
nur näherungsweise bei geringer Dichte<br />
des Mediums die Feldstärke beschreibt, welche auf jedes Atom des Mediums wirkt.<br />
Modell<br />
Jedes Atom ist in einem isotropen Isolator so von Nachbaratomen umgeben, dass es in einem nahezu<br />
kugelförmigen Hohlraum sitzt. Das elektrische Feld in diesem Loch E Loch ist gröÿer als des Feld<br />
im kompakten Material E σ F ¡σ P<br />
ɛ 0<br />
, weil an der unteren und oberen Grenzäche des Hohlraums<br />
zusätzlich Ladungen durch die Polarisation des umgebenden Mediums entstehen, welche das Feld<br />
im Loch E Loch über den Wert von E erhöhen.
27 ELEKTRISCHE POLARISATION IN FESTEN KÖRPERN 24<br />
Feld in einem kugelförmigen Hohlraum<br />
Superpositionsprinzip: ⃗ E Loch ⃗ E ¡ ⃗ E Kugel<br />
Dazu: Feld im Innern einer homogen polarisierten Kugel vom Radius r 0<br />
Annahmen:<br />
• ⃗ E Kugel , ⃗ P im Kugelvolumen homogen<br />
• Gesamtladung im Kugelmittelpunkt<br />
Im polarisierten Zustand sind alle negativen gegen alle positiven Ladungen um δ verschoben.<br />
Also ist die polarisierte Kugel von auÿen gesehen äquivalent zu einem Dipol<br />
Das Feld in einem kugelförmigen Hohlraum:<br />
⃗p 0 Q ¤ ⃗ δ 4π 3 ¤ r3 0 ¤ nq ¤ ⃗ δ 4π 3 r3 0 ¤ ⃗ P<br />
ϕ 1 p 0<br />
4πɛ 0 r0<br />
3 ¤ z P ¤ z<br />
3ɛ 0<br />
ϕ ¡E Kugel ¤ z ñ ⃗ E Kugel ¡ ⃗ P<br />
2ɛ 0<br />
E Loch E<br />
Das zusätzliche Feld kann nur in gasförmigen Medien mit kleiner Polarisation vernachlässigt werden.<br />
Konsequenzen<br />
⃗P n ¤ α ¤ ɛ 0 ¤ ⃗ E Loch n ¤ α ¤ ɛ 0 ¤<br />
n: Zahl der Atome pro Volumeneinheit<br />
Hieraus folgt die Clausius-Mosotti-Beziehung:<br />
χ <br />
n ¤ α<br />
1 ¡ n¤α<br />
3<br />
n ¤ α<br />
3<br />
£<br />
⃗E<br />
ɛ 1<br />
1 P<br />
3<br />
ɛ 0<br />
! 1 ñ χ n ¤ α<br />
<br />
⃗P<br />
ñ P<br />
3ɛ ⃗ <br />
n ¤ α<br />
0 1 ¡ n¤α<br />
3<br />
n ¤ α<br />
1 ¡ n¤α<br />
3<br />
27 Elektrische Polarisation in festen Körpern<br />
¤ ɛ 0 ¤ ⃗ E<br />
(4.11)<br />
Beispiel 27.1 In Kristallen können Moleküle mit permanenten Dipolmomenten in geordneter Weise so<br />
eingebaut sein, dass der ganze Kristall auch ohn angelegtes Feld ein permanentes Dipolmoment besitzt.<br />
Dadurch entstehen an der Kristalloberäche elektrische Dauerladungen, die allerdings schwer nachweisbar<br />
sind, da sie normalerweise Ladungen aus der umgebenden Atmosphäre anziehen und dadurch neutralisiert<br />
werden.<br />
Änderungs der Polarisation des Kristalls (Erwärmung, Druck)<br />
Änderung der Ladugnsdichte auf der Oberäche<br />
Diese Änderung der Oberächenladung ist leicht messbar und als pyroelektrischer (Temperaturänderung) bzw.<br />
piezoelektrischer (Druck) Eekt bekannt.<br />
Andererseits:<br />
Anwendung eines Feldes<br />
Ladungsverschiebung<br />
vertikale Ausdehnung oder Kompression des Kristall
Beispiel 27.2 So kann man durch Anlegen von Wechselfeldern an piezoelektrische Kristalle periodische,<br />
mechanische Deformation in diesen hervorrufen und sie somit zur Ultraschallerzeugung verwenden.<br />
Manche Kristalle die kein Dipolmoment besitzen (oder besitzen können) besitzen oft dennoch als Verunreinigungen<br />
Ionen mit einen permanenten Dipolmoment. Diese zeigen daher eine Orientierungspolarisation wie ein<br />
polares Gas. Insbesondere steigt die dielektrische Suszeptibilität χ des Kristalls, wie für ein polares Gas zu<br />
erwarten, mit 1 an. T<br />
Ferroelektrizität<br />
Es git Kristalle, die auch orientierte Dipole mit einer permanenten Polarisation besitzen, aber nur<br />
unterhalb einer kritischen Temperatur T c . Erhöht man die Temperatur über diesen kritischen<br />
Punkt, so hört plötzlich die Ausrichtung der molekularen Dipole auf, doe Polarisation wird sehr<br />
klein. Diese Erscheinung nennt man Ferroelektrizität.<br />
Erklärung:<br />
Clausius-Mosotti-Beziehung: χ 3nα<br />
3¡nα<br />
n ¤ α 3 bei der kritischen Temperatur T c ñ Suszeptibilität wird unendlich (Polarisationskatastrophe)<br />
χ Ñ 8 bedeutet, dass schon geringste elektrische Felder sehr hohe Polarisationen erzeugen können.<br />
Teil V<br />
Der elektrische Strom<br />
28 Stromdichte, Strom und Ladungserhaltung<br />
Elektrische Ströme werden durch die Bewegungen von Ladungsträgern erzeugt. Gemessen wird der Strom I,<br />
der in einem Draht ieÿt, durch die Zahl der Ladungen, welche sich pro Senkunde durch die Querschnittsäche<br />
des Drahtes bewegen.<br />
Stromdichte j: Zahl der Ladungen, welche pro Sekunde senkrecht durch eine Einheitsäche ieÿen.<br />
Definition 28.1 (Stromdichte)<br />
Ladungsdichte: ρ n ¤ q<br />
n : Ladungen q pro Volumeneinheit mit Geschwindigkeit v<br />
Im Allgemeinen besitzen nicht alle Ladungen dieselbe Geschwindigkeit.<br />
⃗j ¸<br />
q ¤ n k ¤ ⃗v k<br />
Definition 28.2 (Driftgeschwindigkeit)<br />
⃗j n ¤ q ¤ ⃗v ρ ¤ v (5.1)<br />
k<br />
xvy 1 ¸<br />
n ¤ n k ¤ ⃗v k<br />
k<br />
ñ ⃗j n ¤ q ¤ x⃗vy ρ ¤ x⃗vy (5.2)<br />
dI ⃗j ¤ d ⃗ A<br />
25<br />
(Ladungserhaltung) Die Zahl der Ladungen, die pro Zeiteinheit aus der geschlossenen Fläche herausieÿt,<br />
muss gleich der Abnahme der Ladung Q im Innern des umschlossenen Volumens sein.
29 ELEKTRISCHE LEITFÄHIGKEIT UND DAS OHMSCHE GESETZ 26<br />
Annahme: Ladungsdichte zeitliche konstant<br />
¾<br />
A<br />
⃗j ¤ dA ⃗ ¡ dQ<br />
dt ¡ d »<br />
ρdV (5.3)<br />
dt v<br />
ñ Bρ<br />
Bt 0<br />
¾<br />
⃗j ¤ dA ⃗ 0 (5.4)<br />
A<br />
Definition 28.3 zeitunabhängige Ladungsverteilung<br />
Strimdichte ρ ¤ x⃗vy fast immer konstant<br />
Man spricht in diesem Fall von stationären Strömen<br />
29 Elektrische Leitfähigkeit und das Ohmsche Gesetz<br />
(Ohmsches Gesetz) Legt man ein einen metallischen Draht eine Spannung U an, so ieÿt nach der<br />
Beobachtung ein elektrischer Strom I, der bei konstanter Temperatur proportional zur angelegten Spannung<br />
ist.<br />
Definition 29.1 (Ohmscher Widerstand) Ein ohmscher Widerstand ist ein spezieller elektrischer<br />
Widerstand, dessen Widerstandswert (zumindest innerhalb gewisser Grenzen) unabhängig von der Spannung,<br />
der Stromstärke und der Frequenz ist.<br />
R U I<br />
Widerstand eines Leiters:<br />
R ρ 0 ¤<br />
l<br />
A<br />
Definition 29.2 ρ 0 : spezischer Widerstand, der vom Material und seiner Temperatur abhängt σ 0 : spezische<br />
Leitfähigkeit<br />
σ 0 : 1 ρ 0<br />
ñ ⃗j I A U RA U ¤ Aσ 0<br />
A ¤ l<br />
σ 0 ¤ ⃗ E<br />
⃗j σ 0 ¤ ⃗ E (5.5)<br />
30 Mikroskopisches Modell für das Ohmsche Gesetz<br />
Erklärung:<br />
⃗j n ¤ q ¤ x⃗vy σ 0 ¤ ⃗ E ñ x⃗vy ⃗ E<br />
• Betrachten: Groÿe Zahl von Ladungen im thermischen Gleichgewicht (z.B. Elektronen in Plasma)<br />
• Elektronen mit beträchtlicher thermischer Geschwindigkeit: Stöÿe untereinander und mit Ionen<br />
τ : mittlere Zeit zwischen Stöÿen<br />
• kein Feld: x⃗vy 0<br />
• elektrisches Feld: Beschleunigung<br />
d⃗v<br />
dt q ¤ E ⃗<br />
m<br />
ñ ⃗v q ¤ ⃗ E<br />
m ¤ t ⃗v 0
31 ELEKTRONENLEITUNG IN FESTEN KÖRPERN 27<br />
⃗v D x⃗vy <br />
C<br />
q ¤ E ⃗ G<br />
m<br />
¤ t<br />
ñ ⃗v D ⃗ E<br />
µ : v D<br />
E q m ¤ τ<br />
• Vernachlässige die Abhänigkeit der Stoÿzeit τ von E<br />
• Groÿe Feldstärken ñ ⃗v D x⃗vy a x⃗v 2 y ñ τ τpEq<br />
x⃗v 0 y q ¤ ⃗ E<br />
m<br />
Beweglichkeit<br />
• Groÿe Feldstärken ñ kinetische Energie so groÿ, dass bei Stöÿen neutrale Atome ionisiert werden. Die<br />
Ladungsträgerkonzentration steigt mit dem Feld an.<br />
Das Ohmsche Gesetz verliert also seine Gültigkeit, wenn die Ladungsträgerdichte oder die Stoÿzeit vom Feld<br />
abhängen.<br />
Andere Interpretation von ⃗v D q¤ E ⃗<br />
m ¤ τ: m ¤ d⃗v D<br />
qE dt<br />
⃗ ¡m ⃗v D<br />
loomoon τ<br />
mit Reibungskraft F R<br />
Das Ohmsche Gesetz weiÿt also darauf hin, dass auf die Ladungsträger viskose Reibungskräfte wirken.<br />
Allgemeiner Fall: negative und positive Ladungsträger am Strom beteiligt<br />
F R<br />
ñ σ 0 e n µ ¡ n ¡ µ ¡¨ e 2 ¢<br />
n<br />
31 Elektronenleitung in festen Körpern<br />
¤ τ<br />
τ n ¡ τ ¡ <br />
m m ¡<br />
• beste Elektrizitätsleiter: Reine Metall; Leitung durch bewegliche ELektronen die von den gebunden Ionen<br />
abgegeben werden; reine Metalle haben hohe Eletktronendichte<br />
• Ionenwanderung ist nicht am Strom beteiligt, denn am Ende des Leiters ist keine Materialbewegung oder<br />
Abscheidung nachweisbar<br />
• Nur Elektronenbeweglichkeit bestimmt also Leitvermögen ñ aus Leitvermögen kann die Beweglichkeit<br />
der Elektronen und Stoÿzeit ermittelt werden:<br />
τ σ 0 ¤ m ¡<br />
n ¡ ¤ e 2<br />
• In Metallen ist die Leitfähigkeit sehr groÿ, sinkt aber beim Erwärmen: σ 0 1 T<br />
• In Halbleitern ist die Leitfähigkeit in der Regel viel kleiner, steigt aber beim Heizen: σ 0 T<br />
• Halbleiter können bei tiefen Temperaturn also als gute Isolatoren betrachtet werden<br />
• Bringt man Fremdatome in das Metall, z.B. durch Legierungen, so wird die Stoÿzeit als Leitfähigkeit fast<br />
temperaturunabhägig<br />
Definition 31.1 In der Metallurgie ist eine Legierung ein Gemenge mit metallischem Charakter aus zwei<br />
oder mehr chemischen Elementen, von denen mindestens eines ein Metall ist.<br />
Bemerkung 31.1 Die meisten Metalle gehorchen dem Ohmschen Gesetz mit groÿer Genauigkeit.<br />
ñ v D ! a x⃗v 2 y
32 IONENLEITUNG IN ELEKTROLYTLÖSUNGEN 28<br />
Supraleitung<br />
In einer groÿen Zahl von Metallen und Metall-Legierungen bricht bei hinreichend tiefer Temperatur<br />
der elektrische Widerstand plötzlich ganz zusammen. Diese Erscheinung heiÿt Supraleitung.<br />
Der elektrische Widerstand im supraleitenden Zustand ist nach allen Beobachtungen unmessar klein,<br />
das heiÿt er ist null.<br />
Man kann mit supraleitenden Spulen sehr hohe Magnetfelder auch in groÿen Volumina und ohne<br />
ohmsche Verluste herstellen.<br />
Beispiel 31.1 Beispiele für groÿräumige supraleitende Magnete in Kernspin-Tomographen<br />
und Blasenkammern zum Teilchennachweis<br />
32 Ionenleitung in Elektrolytlösungen<br />
Definition 32.1 (Elektrolyt) Ein Elektrolyt ist ein (üblicherweise üssiger) Sto, der beim Anlegen<br />
einer Spannung unter dem Einuss des dabei entstehenden elektrischen Feldes elektrischen Strom leitet, wobei<br />
seine elektrische Leitfähigkeit und der Ladungstransport durch die gerichtete Bewegung von Ionen bewirkt wird.<br />
Auÿerdem treten an den mit ihm in Verbindung stehenden Elektroden chemische Vorgänge auf.<br />
Es gibt viele experimentelle Hinweise darauf, dass der Ladungstransport in einem Elektrolyten immer mit einem<br />
Materialtransport verbunden ist.<br />
Diese Beobachtungen legen den Schluss nahe, dass die elektrostatischen Bindungen zwischen den Ionen eines<br />
Molkeküls bei der Lösung in Wasser aufgebrochen werden, so dass das positive Ion und das negative im elektrischen<br />
Feld in entgegengesetzten Richtungen wandern können.<br />
Modell: Wasser als dielektrisches Kontinuum, Coulombsches Gesetz<br />
Der Lösungsvorgang für Ionen ist infolge der Polarisation der umgebenden Wassermoleküle energetisch günstiger<br />
als der von Atomen und deshalb gehen positive Metallionen in Lösung.<br />
Faradaysches Gesetz<br />
Die Faradayschen Gesetze beschreiben den Zusammenhang zwischen Ladung und Stoumsatz bei<br />
der Elektrolyse.<br />
1. Faradaysches Gesetz<br />
Die Stomenge, die an einer Elektrode während der Elektrolyse abgeschieden wird, ist proportional<br />
zur Ladung, die durch den Elektrolyten geschickt wird.<br />
2. Faradaysches Gesetz<br />
Die durch eine bestimmte Ladung abgeschiedene Masse eines Elements ist proportional zum<br />
Atomgewicht des abgeschiedenen Elements und umgekehrt proportional zu seiner Wertigkeit,<br />
daher zur Anzahl von einwertigen Atomen, die sich mit diesem Element verbinden<br />
können.<br />
Bisher: Elektrolyten mit geringer Ionenkonzentraltion<br />
höhere Konzentration der Ladungsträger ñ es bildet sich um jedes positive Ion eine Wolke negativer Ladungsträger<br />
(und umgekehrt), welche das Feld der positiven Ionen nach auÿen mehr oder weniger abschrimt<br />
Infolge dieser Abschirmung einer Ladung durch andere nimmt die Leitfähigkeit starker Elektrolyte nicht mehr<br />
genau mit der Ionenkonzentration zu, sondern zeigt bei hohen Ionenkonzentrationen kleinere Zuwäsche.<br />
33 Die elektrische Leistung eines Stromes in einem Widerstand<br />
Unterscheidung:<br />
• Ladungsträger durchquert Potentialdierenz U ñ elektrisches Feld leistet an Ladung q die Arbeit q ¤ U<br />
• Strom I ieÿt durch Widerstand ñ I dq<br />
dt<br />
Ladungen pro Sekunden laufen durch dieselbe Potentialdierenz
34 ELEKTROMOTORISCHE KRAFT 29<br />
ñ dW P U ¤ I (elektrische Leistung) (5.6)<br />
dt<br />
Für die in einem Ohmschen Widerstand abgegebene elektrische Leistung P gilt:<br />
P U ¤ I I 2 ¤ R U 2<br />
R<br />
Energie wird den Ladungsträger zugeführt Energie wird durch Stöÿe mit Umgebung abgegeben ungeordnete<br />
kinetische Energie wird erhöht Temperaturerhöhung<br />
34 Elektromotorische Kraft<br />
Betrachten geschlossenen Stromkreis, in dem ein stetig geschlossener Stromuss aufrechterhalten wird.<br />
Energiequelle muss Leistung P I 2 ¤ R aufbringen, die in dem Widerstand des Stromkreises verzehrt wird.<br />
Anlaufspannung<br />
Betrachte Heizkathode und Anode<br />
Kathode emittiert Elektronen mit kinetischen Energie k B T zur Anode. Im Gleichgewichtszustand<br />
wird die Anlaufspannung U A so groÿ sein, dass die Elektronen ihre gesamte kinetische Energie<br />
auf dem Weg verlieren.<br />
k B T E kin e ¤ U A<br />
Innenwiderstand einer Stromquelle<br />
Definition 34.1 (Klemmenspannung) Klemmenspannung bezeichnet die elektrische Spannung,<br />
die zwischen den zwei Anschlüssen einer Stromquelle oder Spannungsquelle gemessen<br />
werden kann. Sie ist die Dierenz aus Leerlaufspannung (EMK) und dem Produkt aus Ausgangswiderstand<br />
oder auch Innenwiderstand R i der Spannungsquelle und dem Strom I. Oder:<br />
Strom mal Lastwiderstand<br />
Jede Stromquelle hat einen Innenwiderstand R i , der daher rührt, dass die Ladungsträger auf dem<br />
Wege vom Ort ihrer Trennung zu den Ausgangsklemmen des Gerätes Stöÿe mit den Atomen<br />
oder Molekülen des entsprechenden Leitermaterials erleiden. Wenn die Klemmenspannung der<br />
unbelasteten Stromquelle U 0 ist (man nennt U 0 auch die elektromotorische Kraft EMK), dann<br />
sinkt bei Belastung mit einem äuÿeren Widerstand R a die Klemmenspannung beim Strom I <br />
U 0<br />
R i R a<br />
auf den Wert<br />
¢<br />
U U 0 ¡ I ¤ R i U 0 ¤ 1 ¡<br />
R i<br />
R i<br />
<br />
U 0 ¤<br />
R a<br />
R a<br />
R i R a<br />
Die Klemmenspannung ist daher abhängig vom Verbraucherwiderstand.<br />
Man kann jedoch den Innenwiderstand R i sehr klein machen, so dass man damit eine Klemmenspannung<br />
erhält, die in vorgegebenen Grenzen praktisch unabhägig von der Belastung wird.<br />
P U ¤ I U 0 ¤<br />
R a<br />
R i R a<br />
¤<br />
U 0<br />
R i R a<br />
U 2 0 ¤<br />
R a 0 ñ P 0<br />
U 0 0 ñ P 0<br />
R a<br />
pR i R a q 2<br />
Das heiÿt bei Leerlauf oder bei Kurzschluss gibt die Quelle keine Leisteung ab
34 ELEKTROMOTORISCHE KRAFT 30<br />
Galvanische Elemente<br />
Ein galvanisches Element besteht aus zwei verschiedenen Metallelektroden, die in eine elektrolytische<br />
Lösung eingetaucht sind. Man misst zwischen den beiden Elektroden eine elektrische Spannung.<br />
Ursache:<br />
Zwischen Metallelektrode und umgebenden Eletrolytüssigkeit besteht ein Konzentrationsgefälle von<br />
Metallionen Diusion (Übergang von Metallionen in die Lösung). Die Elektronen des Metalls<br />
lösen sich jedoch kaum im Wasser. Das Metall lädt sich deshalb negativ relativ zur Lösung auf<br />
und zwar bis auf ein so hohes Potential φ, dass keine weiteren Ionen mehr in Lösung gehen<br />
können.<br />
• positive äuÿere Spannung an Elektrode positive Metallionen gehen verstärkt in Lösung<br />
Elektrode löst sich auf<br />
• negative Spannung (Potential der Elektrode niedriger gegenüber dem des Elektrolyten) <br />
mehr Metallionen können aus der Lösung an der Elektrode abscheiden Elektrode wird<br />
dicker<br />
• zwei verschiedene Elektroden mit Potentialdierenzen ∆φ 1 und ∆φ 2 in Elektrolyt Spannungdierenz<br />
U ∆φ 1 ¡ ∆φ 2<br />
Definition 34.2 Eine Anordnung aus zwei verschiedenen Metallelektroden in einem Elektrolyten<br />
heiÿt galvanisches Element.<br />
Verbindet man die beiden Pole des galvanischen Elements, das die Spannung U liefert, durch<br />
einen Lastwiderstand R a , so ieÿt ein Strom<br />
I <br />
R a<br />
wobei R i der Innenwiderstand des Elementes ist. Der Strom wird im Metall durch Elektronentransport<br />
getragen, wobei die Elektronen von der negative Elektrode zur positiven Elektrode<br />
ieÿen<br />
Beispiel 34.1 (Batterie)<br />
U<br />
R i<br />
Strom Elektronentransport von neg. Zinkelektrode zu pos. Kupferelektrode<br />
Elektronenmangel in Zn-Elektrode, Elektronenüberschuss in Cu-Elektrode<br />
Änderung der Spannung zwischen Zn-und Cu-Elektrode<br />
Ausgleich durch Ionenwanderung im Elektrolyten<br />
Zn-Atome gehen als Zn -Ionen in Lösung und lassen je zwei Elektronen in Zn-Elektrode zurück<br />
und wandern zur Cu-Elektrode<br />
Zn-Elektrode wird immer dünner, Cu-Elektrode überzieht sich mit Zinkschicht<br />
Spannung sinkt<br />
Bleiakkumulator<br />
Er besteht aus zwei Bleiplatten, die in eine verdünnte H 2 SO 4 Lösung tauschen.<br />
Beide Platten überziehen sich mit einer dünnen P bSO 4 -Schicht<br />
Nun: Spannung zwischen den beiden Elektroden<br />
chemische Reaktionen<br />
galvanisches Element<br />
Entladung
35 AUSTRITTSARBEIT, KONTAKTSPANNUNG UND THERMOSPANNUNG 31<br />
35 Austrittsarbeit, Kontaktspannung und Thermospannung<br />
Austrittsarbeit<br />
Um die in einem Metall frei beweglichen Leitungselektronen aus dem Metall herauszubringen, muss<br />
man Arbeit leisten gegen die anziehenden Kräfte zwischen Elektronen und positiven Ionen des<br />
Metallgitters.<br />
Wählt man das Vakkuumpotential 0, so wird für ein Metall mit der Energie E C für den höchsten<br />
besetzten Energiezustand der Elektronen die Austrittsarbeit Φ ¡E C . Die Austrittsarbeit ist<br />
negativ, weil man Energie aufwenden muss.<br />
Beispiel 35.1 (Photoelektrischer Effekt) Licht fällt auf Metalloberäche. Dann<br />
können Photonen dessen Energie die Austrittsenergie des Elektrones übertreen Elektronen<br />
auslösen. Dann werden von Metall Elektronen emittiert.<br />
Kontaktspannungen<br />
Bringt man zwei verschiedene Metalle mit unterschiedlichen Austrittsarbeiten in Kontakt miteinander,<br />
so ieÿen Elektronen vom Metall mit der kleineren Austrittsarbeit in das Metall mit der<br />
gröÿeren Austrittsarbeit. Dadurch entsteht eine Raumladung, die zu einem elektrischen Gegenfeld<br />
führt, das die Elektronen wieder zurücktreibt. Gleichgewicht herrscht, wenn die Ströme in<br />
beide Richtungen gleich groÿ sind. Durch die Raumladungen werden die Potentiale φ in beiden<br />
Metall verschoben zu φ 1 bzw. φ 2 , und es entsteht eine Kontaktspannung U φ 1 ¡ φ 2 zwischen<br />
den beiden Metallen.<br />
Thermoelektrische Spannungen eines Leiters<br />
Ein elektrisches Feld kann auch im Auÿenraum nur eines Leiters entstehen, wenn dieser nämlich nicht<br />
überall die gleiche Temperatur besitzt. Da die Elektronen am heiÿeren Ende eine höhere mittlere<br />
kinetische Energie haben als am kälteren, erhöht sich wie bei einem idealen Gas die Dichte<br />
der Elektronen auf der kälteren Seite, wodurch sie sich gegenüber der wärmeren negativ auflädt<br />
(warm Teilchen bewegen sich schneller, stöÿen sich öfter Elektronen stoÿen sich mehr<br />
ab geringere Elektronendichte). So entsteht zwischen den beiden Enden eine Potentialdierenz,<br />
die verhindert, dass weitere Elektronen wandern. Dies ist die sogenannte thermoelektrische<br />
Spannung.<br />
Thermospannung in geschlossenen Stromkreisen<br />
In einem geschlossenen Kupferring, der an einer Stelle erwärmt wird, heben sich die Thermospannungen<br />
gerade auf, und es tritt deshalb keine EMK auf.<br />
Thermoelemente<br />
Da die Thermospannungen von Metall zu Metall variieren, entsteht in einem geschlossenen Leiterkreis,<br />
der aus zwei verschiedenen Leitern zusammengefügt ist, eine EMK und somit ein Strom,<br />
wenn beide Leiter, genauer die Übergänge zwischen beiden, eine unterschiedliche Temperatur<br />
besitzen.
36 STROMKREISE UND STROMVERZWEIGUNGEN (KIRCHHOFFSCHE REGELN) 32<br />
Peltier-Eekt<br />
Was passiert, wenn ein elektrischer Strom I durch eine Berührungsstelle zweier verschiedener Leiter<br />
ieÿt?<br />
So wie eine Wasserströmung z.B. in einer Zentralheizung eine bestimmte Wärmemenge mit sich führt,<br />
ist auch mit dem Strom der Leitungselektronen ein bestimmter, für den Leiter charakteristischer<br />
Wärmetransport verbunden.<br />
Da aber die spezischer Wärme pro Leitungselektron von Sto zu Sto variiert, ist die durch den<br />
Strom I mitgeführte Wärmemenge in manchenStoen höher als in anderen, so dass die Kontaktstellen<br />
erwärmen oder abkühlen.<br />
36 Stromkreise und Stromverzweigungen (Kirchhosche Regeln)<br />
Definition 36.1 (technische Stromrichtung) Man deniert die Stromrichtung als positiv, in<br />
der eine positive Ladung sich bewegen würde, also von der positiven zur negativen Klemme der Batterie.<br />
Linienintegral der elektrischen Feldstärke entlang der Verbindung ist Null: (da geschlossene Kurve)<br />
(Kirchhoffsche Schleifenregel) In einem geschlossenen Stromkreis ist die Summe der Spannungen<br />
über alle Schaltelemente null:<br />
¸<br />
U n 0 (5.7)<br />
Hierbei sind die Batteriespannungen negativ zu zählen.<br />
Ladungserhaltung für stationäre Ströme:<br />
n<br />
(Kirchhoffsche Knotenregel) Die Summe aller Ströme, die in einen Knoten hinein- bzw. heraus-<br />
ieÿen ist Null.<br />
¸<br />
n<br />
I n 0<br />
Dabei werden willkürlich die herausieÿenden Ströme negativ gezählt.<br />
Teil VI<br />
Das magnetische Feld<br />
⃗F q ¤ p⃗v ¢ ⃗ Bq Lorentz-Kraft (6.1)<br />
⃗B µ 0<br />
2π ¤ I ⃗ ¢ ⃗r<br />
Magnetfeld eines stromdurchossenen geradlinigen Leiters im Abstand r (6.2)<br />
r 2<br />
Im Gegensatz zu den elektrischen Feldlinien besitzen magnetische Feldlinien weder Anfang noch Ende. Alle Versuche<br />
magnetische Ladungen zu nden, aus denen magnetische Feldlinien hervorquellen, sind bisher erfolglos<br />
verlaufen.<br />
Magnetische Felder sind quellenfreie Wirbelfelder.<br />
Auch für magnetische Felder gilt das Superpositionsprinzip: Die von zwei Drähten erzeugten Felder addieren<br />
sich überall vektoriell.<br />
Eine stromdurchossene Spule und ein Stabmagnet zeigen qualitativ das gleiche magnetische Feld.
37 DAS AMPÈRESCHE GESETZ 33<br />
37 Das Ampèresche Gesetz<br />
Definition 37.1 (Magnetischer Fluss)<br />
magnetischer Fluss durch eine Fläche A<br />
»<br />
Φ <br />
magnetische Feldlinien sind stets ringförmig geschlossen:<br />
¾<br />
⃗B ¤ dA ⃗ 0 Quellenfreiheit des Magnetfeldes (6.3)<br />
A<br />
Als Nächstes betrachten wir die Zirkulation des Magnetfeldes, die deniert ist als das Linienintegral B ¤d⃗s über<br />
einen geschlossenen Integrationsweg. Zirkulation des Magnetfeldes um einen geraden, stromführenden Draht:<br />
Integrationsweg ein konzentrischer Kreis um Drahtachse<br />
¾<br />
⃗B ¤ d⃗s µ 0<br />
2π ¤ I r ¤ 2πr µ 2 ¤ I<br />
C<br />
Mit Hilfe des Superpositionsprinzips können wir das Gesetz auf beliebig viele, beliebig orientierte stromdurch-<br />
ossenen Leiter anwenden.<br />
A<br />
(Ampèresches Gesetz) Das Linienintegral B ⃗ ¤ d⃗s über einen beliebigen geschlossenen Integrationsweg<br />
C ist gleich µ 0 mal dem vom Integrationsweg eingeschlossenen Strom:<br />
¾<br />
⃗B ¤ d⃗s µ 0 ¤ I (6.4)<br />
C<br />
⃗B 9 d ⃗ A<br />
mit I ³ A ⃗ j ¤ d ⃗ A:<br />
¾<br />
¾<br />
⃗B ¤ d⃗s µ 0 ¤<br />
⃗j ¤ d ⃗ A (6.5)<br />
C<br />
Beispiel 37.1 (Das Magnetfeld eines stromdurchflossenen Drahtes) Betrachte Draht mit<br />
Radius a durch den Strom I 0 ieÿt. Im Inneren des Drahtes ergibt sich mit dem Ampéreschen Gesetz:<br />
Auÿenraum:<br />
Bprq ¤ 2πr µ 0 ¤ I 0 ¤ r2<br />
a 2 ñ Bprq µ 0 ¤ I 0<br />
2πa 2 ¤ r für r ¤ a<br />
Bprq ¤ 2πr µ 0 ¤ I 0 ñ Bprq µ 0 ¤ I 0<br />
2πr<br />
A<br />
für r ¡ a<br />
Beispiel 37.2 (Koaxialkabel) Konzentrische Anordnung von zwei metallischen Zylindern, in denen<br />
der gleiche Strom I in entgegengesetzte Richtungen ieÿt.<br />
Zwischen den beiden Zylindern:<br />
Bprq µ 0 ¤ I 0<br />
2πr<br />
Auÿenraum ist feldfrei<br />
Abstand zwischen den beiden Leitern sehr viel kleiner als Innenradius: Man kann einen Ausschnitt der Breite<br />
l auassen als eine Bandleitung, die aus zwei parallelen, ebenen Platten der Breite l besteht und in denen<br />
l<br />
zwei Ströme I x I 0 ¤<br />
2πr<br />
in entgegengesetzte Richtungen ieÿen.<br />
Magnetfeld zwischen den Platten ist unabhängig von Plattenabstand und parallel zu den Platten:<br />
B µ 0 ¤<br />
I 0<br />
2πr µ 0 ¤ I x<br />
l
38 DAS BIOT-SAVARTSCHE GESETZ 34<br />
Beispiel 37.3 (Das Magnetfeld einer langen Spule) Wenn die Spule sehr viel länger als ihr<br />
Durchmesser ist, ist das Magnetfeld im Auÿenraum vernachlässigbar klein gegenüber der Feldstärke B 0 im<br />
Inneren. B 0 ist parallel zur Spulenachse.<br />
Lege ein Rechteck halb in den Auÿenraum, halb in den Innenraum. Beim Linienintegral werden nur die zu<br />
B 0 parallelen Seiten gerechnet:<br />
B 0 ¤ L ¡ B auen ¤ L B 0 ¤ L µ n ¤ N ¤ I<br />
wenn N Windungen vom Integrationsweg umschlossen werden.<br />
Feldstärke im Innern einer langen Spule:<br />
B 0 µ 0 ¤ n ¤ I<br />
n N L<br />
: Windungszahl pro Längeneinheit<br />
ñ Feld ist im Innern homogen<br />
38 Das Biot-Savartsche Gesetz<br />
Berechnung des magnetischen Feldes, das einen beliebig geformten, stromdurchossenen Leiter umgibt:<br />
Man teilt den stromführenden Draht in kurze Leiterelemente d ⃗ l und berechnet den Feldbeitrag d ⃗ B des Leiterelements<br />
an einer Stelle im Abstand ⃗r von diesem Leiterelement.<br />
Berechnung mit:<br />
(Biot-Savartsches Gesetz)<br />
dB ⃗ µ 0 ¤ I ¡<br />
4πr 3 ¤ d ⃗ ©<br />
l ¢ ⃗r<br />
(6.6)<br />
Beispiel 38.1 (Magnetfeld eines Ringstromes oder magnetischen Dipols) Magnetischer<br />
Verlauf einer ringförmigen Stromschleife:<br />
Der Einfachheithalber wollen wir der Stromschleife eine rechteckige Form mit den Kantenlängen a und b<br />
geben.<br />
Die Spule liege in der x ¡ y-Ebene. Zunächst wollen wir das Magnetfeld auf der z-Achse in groÿen Abstand<br />
von der Stromschliefe r " a, b berechnen.<br />
dB µ 0 ¤<br />
I<br />
¤ dl ¤ sin β<br />
4πr2 β<br />
?pd⃗ l, ⃗rq<br />
B z px y 0q µ 0 ¤ I ¤ a ¤ b<br />
2πr 3<br />
Definition 38.1 (magnetisches Moment)<br />
⃗m : I ¤ ab Strom ¢ Fläche<br />
ñ B z µ 0<br />
2π ¤ m r 3<br />
Ebenso: Magnetfeld in groÿen Abstand r in der xy-Ebene:<br />
B z pz 0q µ 0<br />
4π ¤ m r 3<br />
Beispiel 38.2 Magnetische Momente treten in der Natur bei jeder kreisenden Ladungsbewegung auf. So<br />
besitzen alle Elementarteilchen mit endlichen Drehimpuls im allgemeinen ein charakteristisches magnetisches<br />
Moment.<br />
Die Ursache des magnetischen Momentes der Erde ist noch ungeklärt. Es nimmt um etwa 5% pro Jahrhundert<br />
ab. Das magnetische Moment hat im Laufe der Erdgeschichte mehrmals seine Richtung relativ zur<br />
Drehachse der Erde umgepolt.
39 DER RELATIVISTISCHE ZUSAMMENHANG ZWISCHEN ELEKTRISCHEN UND MAGNETISCHEN FELDERN<br />
39 Der relativistische Zusammenhang zwischen elektrischen und magnetischen<br />
Feldern<br />
In unseren bisherigen Betrachtungen spielte das Bezugssystem, in dem wir die Ladungen als ruhend bzw. bewegt<br />
betrachteten keine Rolle. Ändert man das Bezugssystem, so können aus ruhenden Ladungen bewegte werden<br />
und umgekehrt. Entsprechend sollten sich bei Änderungen des Bezugssystems elektrische Felder in magnetische<br />
transformieren und umgekehrt.<br />
(Rest ist nicht Sto der Vorlesung, gehört zu Relativitätstheorie)<br />
Teil VII<br />
Die Bewegung von geladenen Teilchen im<br />
magnetischen Feld<br />
In diesem Abschnitt wollen wir das zeitlich konstante mangetische Feld als vorgegeben betrachten. Fragestellung:<br />
Wie bewegen sich Ladungsträger in homogenen oder inhomogenen Magnetfeldern unter dem Einuss der<br />
Lorentz-Kraft?<br />
40 Die magnetische Kraft auf einen stromführenden Draht<br />
Betrachten wir einen Draht der Länge l, in dem ein Strom I ieÿt und der senkrecht zum Magnetfeld B ⃗ liegt.<br />
Die Lorentz-KRaft, welche auf dieses Leiterelement wirkt, ist<br />
¡<br />
⃗F n ¤ A ¤ l ¤ q ¤ ⃗v D ¢ B ⃗ ©<br />
n: Zahl der Ladungsträger mit Ladung q pro Volumeneinheit<br />
⃗v D : Driftgeschwindigkeit<br />
⃗I n ¤ A ¤ q ¤ ⃗v D ñ ⃗ F p ⃗ I ¢ ⃗ Bq ¤ l<br />
Ob positive Ladungen nach rechts oder negative nach links ieÿen, positive wie negatie Ladungen erleiden die<br />
gleiche Lorentz-Kraft in die gleiche Richtung. Man kann daher durch die Messung der Kraftwirkung auf den<br />
Leiter keine Auskunft über das Vorzeichen der Ladungsträger im Metall erhalten.<br />
41 Der Hall-Eekt<br />
Die Lorentzkraft bewirkt eine Ablenkung der Ladungsträger eines Leiters senkrecht zum Magnetfeld und zur<br />
Stromrichtung. Diese Ablenkung führt zu einer Ladungstrennung, die wiederum ein elektrisches Feld E H erzeugt.
42 DER MAGNETOHYDRODYNAMISCHE GENERATOR (MHD-GENERATOR) 36<br />
Die Ladungstrennung schreitet so lange fort, bis das sich aufbauende elektrische Feld eine der Lorentzkraft<br />
F L n ¤ q ¤ pv D ¢ Bq entgegengerichtete gleich groÿe elektrische Kraft F C n ¤ q ¤ E H bewirkt.<br />
q ¤ E H ¡q ¤ pv ¢ Bq ñ E H ¡v D ¤ B Hall-Feld (7.1)<br />
Aus dem Vorzeichen der Driftgeschwindigkeit ergibt sich naturgemäÿ bei konstanten Strom auch sofort das<br />
Vorzeichen der Ladungsträger. Durch die Messung des Hall-Feldes E H in einem bekannten Magnetfeld B kann<br />
man also sowohl die Gröÿe als auch das Vorzeichen der Driftgeschwindigkeit der Ladungsträger bestimmen<br />
unabhägig von ihrer Dichte n und ihrer Ladung q.<br />
j n ¤ q ¤ V D<br />
ñ E H ¡ j ¤ B<br />
n ¤ q<br />
Ladungsträgerdichte n kann bestimmt werden.<br />
Auf diese Weise hat man gefunden, dass in den meisten Metallen der Strom von negativen Leitungselektronen<br />
getragen wird.<br />
Löcher<br />
Manche Halbleiter zeigen jedoch eine negative Hallspannung! Dies lässt sich folgendermaÿen verstehen:<br />
Bei diesen Halbleitern tragen überwiegend Elektronen-Defektstellen (so genannte Löcher)<br />
zur Leitung bei: Ein Elektron besetzt bei seiner Bewegung im elektrische Feld ein Loch neben<br />
seinen bisherigen Platz. Das Loch, welches dieses Elektron hinterlässt, wird von einem anderen<br />
Elektron besetzt usw. Das Loch wirkt wie ein positives Teilchen, welches sich mit einer positiven<br />
Driftgeschwindigkeit bewegt.<br />
Beispiel 41.1 (Hall-Sonde) Eine weitere wichtige Anwendung des Hall-Eektes liegt in der Messung<br />
magnetischer Felder. Das Hall-Feld E H steigt linear mit dem messenden Magnetfeld B und die Empndlichkeit<br />
einer Hall-Sonde wächst mit der Driftgeschwindigkeit. Für Magnetfeldmessungen dieser Art benutzt man<br />
daher am vorteilhaftesten Materialien mit hoher Ladungsträgerbeweglichkeit.<br />
42 Der magnetohydrodynamische Generator (MHD-Generator)<br />
Lässt man ein ionisiertes Plasma senkrecht durch ein Magnetfeld strömen, so ndet eine räumliche Ladungstrennung<br />
senkrecht zur Strömungsgeschwindigkeit statt. Die obere Elektrode lädt sich gegenüber der unteren<br />
elektrisch auf. Verbindet man beide Elektroden über einen Verbraucherwiderstand (s. Kap. EMK), so ieÿt<br />
ein Strom, und dem sogenannten MHD-Generator kann auf diese Weise elektrische Energie entnommen werden.<br />
Ebenso: Metallstreifen zwischen zwei Kontakten senkrecht durch ein Magnetfeld ziehen Elektronen werden<br />
nach unten abgelenkt (hohe Ladungsträgerdichte des Metall erzeugen gröÿere Ströme)<br />
43 Bewegte metallische Leiter (Generatorprinzip)
44 KRAFTWIRKUNGEN AUF EINEN MAGNETISCHEN DIPOL IM MAGNETISCHEN FELD 37<br />
Kupferdraht wird senkrecht zur Längsachse mit Geschwindigkeit ⃗v bewegt.<br />
magn. Kraft auf Elektronen = - magn. Kraft auf positive Ionen Summe der Kraft Null<br />
Auf den Draht als Ganzes wirkt also keine Kraft. Die beweglichen Elektronen werden jedoch innerhalb des<br />
Drahtes durch die Lorentzkraft zu einen Ende gedrängt, wodurch eine EMK oder Potentialdierenz erzeugt<br />
wird. Im Gleichgewicht gilt:<br />
q ¤ E ¡q ¤ v ¤ B ñ E ¡v ¤ B<br />
U <br />
» l<br />
0<br />
⃗Ed⃗r ¡v ¤ B ¤ l<br />
Dies ist das Grundprinzip aller Spannungsgeneratoren, bei denen durch die Bewegung von Leitern im statischen<br />
Magnetfeld eine Spannung erzeugt wird.<br />
In der Technik wird das Generatorprinzip meist mit rotierenden Spulen und festen Magneten oder mit rotierenden<br />
Magneten und festen Spulen verwirklicht.<br />
44 Kraftwirkungen auf einen magnetischen Dipol im magnetischen<br />
Feld<br />
B ‖ b ñ F 1 I ¤ B ¤ a<br />
Das Magnetfeld übt Kraft F 1 bzw. ¡F 1 auf Leiterschleife aus Drehmoment<br />
D F 1 ¤ b ¤ sin Θ I ¤ B ¤ a ¤ b ¤ sin Θ<br />
⃗m I ¤ ab ñ ⃗ M ⃗m ¢ ⃗ B<br />
Ein magnetischer Dipol verhält sich also im magnetischen Feld ähnlich wie der elektrische Dipol im elektrischen<br />
Feld: Auf beide wirkt ein ausrichtendes Drehmoment und beide besitzen im Feld daher eine bestimmte potentielle<br />
Energie.<br />
Beispiel 44.1 (Motoren) Drehbare Spule im Magnetfeld eines Permanentmagneten<br />
Strom durch Spule<br />
Rotation aufgrund Drehmoment<br />
Aufrechterhalten der Drehung durch Umpolen nach Drehung um 180 ¥<br />
Drehung erzeugt EMK (Generatorprinzip), die angelegter Spannung entgegenwirkt<br />
höchstmögliche Drehzahl, wenn Gegen-EMK gleich groÿ wie die von auÿen angelegte Spannung<br />
Das heiÿt: Ein Elektromotor verbraucht im Idealfall keine Leistung zur Drehung des Motors (kein Strom<br />
ieÿt)<br />
Beispiel 44.2 (Drehpulsgalvometer) Messung des elektrischen Stromes<br />
Drehspule im Magnetfeld eines Permanentmagnet wird elastisch an Ruhelage gebunden<br />
Drehmoment M Auslenkung der Spule um Winkel dΘ<br />
kleine Drehwinkel: dΘ M I<br />
gröÿte Empndlichkeit bei Ruhelage Θ 90 ¥
45 BAHNEN FREIER LADUNGEN IM MAGNETFELD 38<br />
Beispiel 44.3 (Die Präzession von Atomen und Kernen im Magnetfeld) Kreisströme existieren<br />
nicht nur in geschlossenen Drahtschleifen, sondern auch in vielen Atomen als Folge der kreisenden<br />
Bahnbewegung ihrer Elektronen um den positiven Kern. So besitzen alle Atome mit einem elektonischen<br />
Bahndrehimpuls immer auch ein magnetisches Moment. Auch die Eigendrehung (Spin) vieler geladener Elementarteilchen<br />
und Kerne führen dazu, dass diese Teilchen ein magnetisches Moment besitzen, obwohl ihr<br />
Schwerpunkt ruht.<br />
Atom oder Kern in Magnetfeld Präzession (Richtungsänderung der Achse eines rotierenden Kreisels, wenn<br />
äuÿere Kräfte auf ihn einwirken)<br />
I dQ<br />
dt q ¤ ν q ¤<br />
v<br />
2πR<br />
45 Bahnen freier Ladungen im Magnetfeld<br />
Bewegung eines freien, geladenen Teilchens in einem homogenen Magnetfeld<br />
Geschwindigkeit ⃗v senkrecht zu Magnetfeld ⃗ B<br />
⃗F L q ¤ p⃗v ¢ ⃗ BqK⃗v ñ |⃗v| const<br />
Das Teilchen bewegt sich in diesem Fall auf einer Kreisbahn:<br />
Kreisfrequenz unabhängig von Bahnradius<br />
Zyklotron<br />
F q ¤ v ¤ B m ¤ v2<br />
r<br />
ω v r q ¤ B Zyklotronfrequenz (7.2)<br />
m<br />
Magnetfeld senkrecht auf Bild- und Bahnebene<br />
Wechselspannung U an Elektroden mit Frequenz ν qB<br />
2πm<br />
geladene Teilchen werden bei jedem Durchgang Energie aufnehmen<br />
Bahnradius wird vergröÿert<br />
Mit einem Zyklotron dieser Art können prinzipiell nur kinetische Energien der Teilchen erreicht<br />
werden, de noch klein sind im Vergleich mit ihrer Ruheenergie m 0 c 2 . Für höhere Geschwindigkeiten<br />
wird die Masse geschwindigkeitsabhängig und kann in der Zyklotronfrequenz nicht mehr<br />
als konstant betrachtet werden.<br />
Blasenkammer<br />
Umlaufsinn bzw. Ablenkrichtung eines freien geladenen Teilchens im Magnetfeld hängt vom Vorzeichen<br />
der Ladung ab<br />
Ladungsvorzeichen nocht unbekannter Elementarteilchen ist daher sofort aus dem Blasenkammerbild<br />
seiner Bahn im Magnetfeld ablesbar.<br />
Definition 45.1 Die Blasenkammer ist ein Teilchendetektor, der die Spuren von geladenen<br />
Elementarteilchen und Hadronen sichtbar macht.<br />
Auÿerdem ist der Impuls ablesbar:<br />
p mv rqB
46 BAHNEN GELADENER TEILCHEN IM MAGNETFELD DER ERDE 39<br />
Massenspektrometer<br />
Im Massenspektrometer wird die Ablenkung eines Ions bekannter Geschwindigkeit im Magnetfeld<br />
zur Bestimmung seiner Masse benützt.<br />
Schräg einfallende Teilchen<br />
Teilchen, die sich nicht senkrecht zum homogenen Magnetfeld bewegen:<br />
Geschwindigkeitskomponente v K und v ‖ senkrecht und parallel zu B ⃗<br />
⃗F q ¤ p⃗v ¢ Bq ⃗ besitzt keine Komponente parallel zum Feld B ⃗<br />
ñ v ‖ wird im magnetischen Feld nicht geändert<br />
F wirkt nur auf v K<br />
F q ¤ v K ¤ B m ¤ v2 K<br />
ñ v K<br />
r r ω q m ¤ B<br />
Das Teilchen bewegt sich somit parallel zum Magnetfeld mit konstanter Geschwindigkeit vorwärts,<br />
umkreist aber dabei die Feldrichtung mit der Zyklotronfrequenz. Es bewegt sich also auf<br />
einer schraubenförmigen Bahn.<br />
Teilchen in inhomogenen Magnetfeld<br />
Lorentzkraft wirkt immer senkrecht zu ⃗v<br />
Betrag der Gesamtgeschwindigkeit bleibt unverändert<br />
Annahme: Drehimpuls konstant<br />
m ¤ v K ¤ r m ¤ ω ¤ r 2 const. ñ B ¤ r 2 const.<br />
46 Bahnen geladener Teilchen im Magnetfeld der Erde<br />
Inhomogenes Magnetfeld, dass nach unten hin zunimmt und nach unten zeigt (oberhalb der Kugel)<br />
Ein Teilchen, dass sich nach oben bewegt, erfährt eine Kraftablenkung nach unten<br />
Das geladene Teilche nerfährt also im inhomogenen Magnetfeld eine Reexion.<br />
Protonen oder Elektronen können also zwischen der oberen Halbkugel der Erde und der unteren hin und<br />
herreektiert werden<br />
Beispiel 46.1 Atombombenexpolosion in groÿer Höhe an Stelle A erhöhten Dichte der Protonen und Elektronen<br />
in Region A. Nach etwa einer Sekunde tauchten diese Protonen im Punkt B über der Südhalbkugel auf.<br />
Diese künstlich injizierten Protonen und Elektronen pendeln für sehr lange Zeiten von Norden nach Süden<br />
und zurück.<br />
Teil VIII<br />
Induktionserscheinungen<br />
Faradays Versuche haben klar demonstriert, dass ein zeitlich sich ändernder magnetischer Fluss z.B. durch eine<br />
Spule, eine elektrische Spannung in einer Spule hervorruft.<br />
47 Das Faradaysche Induktionsgesetz<br />
Spule: einfache Drahtschleife im Magnetfeld eines Stabmagneten<br />
Fluss ändert sich nicht keine Spannung<br />
Flusänderung Spannung<br />
U ¡ dΦ Faradaysches Induktionssgesetz (8.1)<br />
dt<br />
Diese induzierte Spannung ist unabhägig von der Art der Bewegung (Drehen, Annähern,...)
48 DIE LENZSCHE REGEL 40<br />
48 Die Lenzsche Regel<br />
Nach dem Ohmschem Gesetz führt die induzierte SPannung auch zu einem Strom<br />
Lenzsche Regel aus der Energieerhaltung<br />
I U R ¡dΦ{dt<br />
R<br />
In Draht mit Widerstand R ieÿt Strom I<br />
Leistung die aufgebracht werden muss P I 2 ¤ R<br />
ñ diese Energie ist die (kin.) Energie des Magneten<br />
Das durch den Induktionsstrom erzeugte Magnetfeld muss also die Bewegung des Stabmagneten<br />
abbremsen<br />
(Lenzsche Regel) Der induzierte Strom hat immer eine solche Richtung, dass er der Flussänderung,<br />
die ihn hervorruft, entgegenwirkt.<br />
Eine gut leitende Drahtschleife versucht also, mit Hilfe des Induktionsstromes den magnetischen Fluss durch<br />
ihren Querschnitt konstant zu halten.<br />
Die magnetischen Feldlinien werden von einem guten Leiter, der sich bewegt, (teilweise) mitgenommen.<br />
49 Beispiele zum Induktionsgesetz<br />
Beispiel 49.1 (Erdmagnetfeld) Die magnetischen Feldlinien habn nicht den Verlauf eines magnetischen<br />
Dipols, sondern werden durch den relativ gut leitenden Plasmastrom, der von der Sonne ausgehend die<br />
Erde trit, besonders in groÿen Abständen von der Erde stark mitgenommen. Die Feldlinien des erdmagnetischen<br />
Feldes wehen im Sonnenwind wie lange Haare bei einer Brise.<br />
Beispiel 49.2 (Implosionstechnik) Kupferzylinder mit Stromuss Magnetfeld im Inneren<br />
Kompression Magnetfeld wird komprimiert also stärker<br />
Fläche verändert sich würde zu Flussänderung führen Induktionsstrom gegen Flussänderung, so dass<br />
Fluss gleich bleibt Magnetfeld verstärkt<br />
Beispiel 49.3 (Drehstrommotor)<br />
Die Spannung der Spulen sind um 120 ¥ phasenversetzt.<br />
Die drei Spulen erzeugen ein Magnetfeld, die sich nach den Superpositionsprinzip vektoriell addieren.<br />
Das heiÿt es wird in der Mitte ein Magnetfeld erzeugt. Dieses ändert sich aufgrund der Wechselströme ständig,<br />
und somit wird im gut leitenden Rotor eine Spannung induziert, die der Änderung entgegenwirkt. Es wird<br />
also ein Strom induziert, so dass der Fluss konstant bleibt, also indem sich der Rotor mit dem Magnetfeld<br />
mitdreht.<br />
Der Rotor dreht sich also mit der Netzfrequenz.<br />
Beispiel 49.4 (Transrapid)<br />
• Schweben: Tragmagnete stoÿen den Magnet am Transrapid ab<br />
• Beschleunigen: unregelmäÿiges Magnetfeld beschleunigt wie oben beim Drehstrommotor
50 DIE SELBSTINDUKTION 41<br />
Beispiel 49.5 (Drahtschleife im Magnetfeld) Drahtschleife mit Widerstand R im Magnetfeld<br />
wird aus dem Magnetfeld gezogen<br />
R 0 völlige Mitnahme des Feldes hoher rücktreibende Kraft<br />
R 8 Induktionsstrom verschwindet<br />
Bewege Leiterstück um Strecke x mit Geschwindigkeit v, Höhe ist b<br />
I U R ¡dΦ{dt<br />
R<br />
<br />
¡B ¤ dA{dt<br />
R<br />
dx{dt¡v<br />
<br />
B ¤ b ¤ v<br />
R<br />
F I ¤ B ¤ b B2 ¤ b 2<br />
R<br />
¤ v<br />
Die Bewegung der leitenden Drahtschleife erfhrt also eine der Geschwindigkeit proportionale Bremskraft.<br />
Beispiel 49.6 (Wirbelstrombremse) Die oben berechnete Bremskraft wird Wirbelstromdämpfung<br />
genannt.<br />
Wenn man versucht eine Aluminiumscheibe zwischen den Polen eines starken Hufeisenmagneten durchzuschwingen,<br />
bleibt sie zwischen den Polen infolge der elektromagnetischen Bremskraft fast kleben, obwohl<br />
keine Berührung stattndet.<br />
Prinzip der Wirbelstrombremse<br />
Beispiel 49.7 (Betatron) Elektronen in ringförmiges evakuiertes Rohr, tangential<br />
senkrecht dazu: zylindersymmetrisches Magnetfeld (im Mittelpunkt stärker als auÿen)<br />
zeitliche Veränderung des Feldes<br />
Das zeitlicher veränderliche Magnetfeld erzeugt in Richtung des umlaufenden Elektronenstrahls ein elektrisches<br />
Feld. Dieses elektrische Feld beschleunigt die Elektronen (Unterschied zu Zyklotron!)<br />
¾<br />
U i <br />
⃗E ¤ d⃗s 2πr 0 ¤ E ¡ dΦ<br />
dt<br />
wobei Φ der Fluss des magnetisches Feldes durch die Fläche innerhalb des Kreisbahn von Radius r 0<br />
F d⃗p<br />
dt q ¤ ⃗ E ¡e ¤ ⃗ E<br />
Elektron soll sich immer am gleichen Kreis mit Sollradius r 0 bewegen <br />
e ¤ v ¤ B 0 F m F z m ¤ v2<br />
r 0<br />
p ¤ v<br />
r 0<br />
e ¤<br />
ñ e ¤ r 0<br />
dB 0<br />
dt<br />
1<br />
¤ dΦ<br />
2πr 0 dt ¡e ¤ E ⃗ dp<br />
dt e ¤ r dB 0<br />
0<br />
dt<br />
e ¤<br />
1<br />
¤ dΦ<br />
2πr 0 dt ñ dB 0<br />
1 dt 2 ¤ 1<br />
r0 2 ¤ π ¤ dΦ<br />
dt<br />
mittleres Feld: B Φ<br />
r 2 0 ¤ π<br />
Damit ist homogenes Magnetfeld ausgeschlossen<br />
ñ Wideroesche Bedingung:<br />
B 0 1 2 B<br />
50 Die Selbstinduktion<br />
Beispiel 50.1 (Transformator) Ein Transformator, kurz Trafo, ist ein Bauteil in der Elektrotechnik,<br />
das elektrische Energie oder Information zwischen induktiv gekoppelten Stromkreisen verlustarm überträgt.<br />
Zwei Spulen L 1 und L 2 mit Windungszahlen N 1 und N 2<br />
Primärstrom I 1 durch Primärspule L 1 magn. Fluss
50 DIE SELBSTINDUKTION 42<br />
Fluss durchsetzt Sekundärspule L 2 vollständig<br />
Strom/Spannung bei L 2<br />
magnetischer Fluss Φ, d.h. Strom I, der den Fluss erzeugt, ändert sich in eineer Stromschleife<br />
induzierter Spannung Φ I<br />
Selbstinduktion<br />
U i ¡ dΦ<br />
dt<br />
¡L ¤<br />
dI<br />
dt<br />
Das negative Vorzeichen drückt aus, dass U i immer einer Stromänderung entgegenwirkt. Die Proportionalitätskonstante<br />
L heiÿt Selbstinduktivität oder Induktivität.<br />
(8.2)<br />
Ein- und Ausschaltvorgänge<br />
Rechnung für Ausschaltvorgang bei Spule:<br />
L ¤ dI<br />
dt<br />
R ¤ I 0 ñ<br />
» I<br />
I 0<br />
dI 1<br />
I 1 ¡<br />
» t<br />
0<br />
¢ <br />
R I<br />
L dt1 ñ ln ¡ R ¢<br />
I 0 L ¤ t ñ I I 0 ¤ exp ¡ t <br />
L{R<br />
Einschaltvorgang<br />
Spule<br />
R ¤ I U 0 ¡ L ¤ dI<br />
dt<br />
Kondensator<br />
R ¤ I U 0 ¡ Q C<br />
Ausschaltvorgang<br />
U ¡L ¤ dI<br />
dt<br />
R ¤ I ¡L ¤ dI<br />
dt<br />
I C ¤ dU<br />
dt<br />
R ¤ I Q C<br />
U ¡L ¤ dI<br />
dt<br />
Beispiel 50.2 (Induktivität einer langen Spule)<br />
I C ¤ dU<br />
dt<br />
B µ 0 ¤ I ¤ N l<br />
s.o.<br />
Fluss durch Querschnittsäche jeder Windung:<br />
Φ B ¤ A µ 0 ¤ A ¤ N<br />
l<br />
¤ I
51 DIE ENERGIE DES MAGNETISCHEN FELDES 43<br />
pro Windung induzierte Spannung summiert sich:<br />
A<br />
U i ¡N ¤ dΦ<br />
dt ¡µ A ¤ N 2<br />
0 ¤ dI<br />
l dt<br />
L µ 0 ¤ A ¤ N 2<br />
x 0<br />
a<br />
l<br />
¡L ¤<br />
dI<br />
dt<br />
Induktivität einer langen Spule (8.3)<br />
Beispiel 50.3 (Induktivität eines Koaxialkabels) Um Innenleiter liegt kreisförmig geschlossenes<br />
Magnetfeld, für das (s.o.) gilt: Bprq µ0¤I<br />
2π¤r<br />
Lege Fläche zwischen x 0 und x 0 x zwischen die beiden Kabel:<br />
» »<br />
Φ ⃗B ¤ dA ⃗ x0 x » b<br />
µ 0 ¤ I<br />
<br />
2πr drdx1 µ »<br />
0 ¤ I ¤ x b<br />
dr<br />
2π r µ ¢<br />
0 ¤ I ¤ x b<br />
¤ ln<br />
2π a<br />
ñ Lpxq µ 0 ¤ x<br />
2π<br />
¤ x ¤ ln ¢ b<br />
a<br />
51 Die Energie des magnetischen Feldes<br />
Einschaltvorgang:<br />
dW<br />
dt<br />
W <br />
¡U i ¤ I L ¤ dI<br />
dt ¤ I<br />
dW L ¤ I ¤ dI<br />
» I0<br />
I0<br />
a<br />
<br />
L ¤ I ¤ dI 1 2 ¤ L ¤ I2 0<br />
diese Energie muss an der Spule verrichtet werden, dass sie auf I 0 aufgeladen wird.<br />
Wo steckt diese Energie nach dem Einschalten?<br />
B µ 0 ¤ N l<br />
¤ I 0 , L µ 0 ¤ A ¤ l ¤ N 2<br />
l<br />
ñ W 1 2 ¤ L ¤ I2 0 1 2 ¤ µ 0 ¤ A ¤ l ¤ N 2<br />
l<br />
¤ I 2 0 B2<br />
2µ 0<br />
¤ A ¤ l<br />
Energiedichte des magnetischen Feldes: w Energie<br />
Volumen B2<br />
(8.4)<br />
2µ 0<br />
Nach dem Ausschalten wird das magnetische Feld der Spule langsam abgebaut, und die dabei freiwerdende<br />
Energie dient zur Erwärmung des Widerstandes.<br />
52 Der elektrische Schwingkreis<br />
Schwingkreis aus Widerstand, Spule, Kondensator<br />
mit der Kirchhoschen Schleifenregel folgt:<br />
U L U C U R 0 ñ L ¤ dI<br />
dt<br />
(Vorzeichen: Betrachte den Kreis ohne Kondensator/Spule)<br />
R ¤ I<br />
q<br />
C 0 (8.5)<br />
d 2 I R<br />
dt 2 L ¤ dI 1<br />
dt LC ¤ I 0 (8.6)<br />
Bewegungsgleichung eines gedämpften, harmonischen Oszialltors<br />
ñ Iptq I 0 ¤ expp¡βtq ¤ cospω 0 tq<br />
β R 2L , ω2 0 1<br />
LC für β ! ω 0
53 ERZWUNGENE ELEKTRISCHE SCHWINGUNGEN 44<br />
Lädt man den Kondensator beispielsweise auf, so entlädt er sich nicht sofort auf die Ladung null, sondern der<br />
Entladungsstrom oszilliert in Form einer gedämpften Schwingung, wobei die Kondensatorplatte periodisch ihr<br />
Vorzeichen wechselt.<br />
periodischer Austausch zwischen der magnetischen Energie der Spule und der elektrischen Energie des Kondensators<br />
Phasendierenz zwischen Strom und Spannung beträgt π 2<br />
Schwache Dämpfung<br />
β ω 0<br />
Starke Dämpfung<br />
ω 0<br />
β<br />
Aperiodischer Grenzfall<br />
β ω 0<br />
Beispiel 52.1 (Hohlraumresonator) Rotiert man diesen Schwingkreis mit Rotationsachse der Kondensator,<br />
so entsteht der Hohlraumresonator, der keine Streufelder im Auÿenraum besitzt.<br />
53 Erzwungene elektrische Schwingungen<br />
Schlieÿe Wechselspannung Uptq U 0 ¤ cospωtq an Reihenschaltung aus Induktivität L, WIderstand R und<br />
Kapazität C an<br />
Kirchho:<br />
L ¤ dI<br />
dt<br />
R ¤ I<br />
q<br />
C U 0 ¤ cospωtq<br />
d 2 I R<br />
dt 2 L ¤ dI 1<br />
dt LC ¤ I U 0 ¤ ω<br />
¤ sin ωt (8.7)<br />
L<br />
Bewegungsgleichung einer erzwungenen Schwingung<br />
1<br />
τ R L , ω2 0 1<br />
LC , α 0 U 0 ¤ ω L<br />
ñ Iptq I 0 ¤ sinpωt φq, tan φ ¡ω{τ<br />
ω 2 0 ¡ ω2
54 GEKOPPELTE SCHWINGKREISE 45<br />
Resonanzkurve:<br />
I 0 <br />
U 0 ¤ ω{L<br />
a pω<br />
2<br />
0 ¡ ω 2 q 2 ω 2 {τ 2 (8.8)<br />
Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom ist π 2<br />
maximale Amplitude bei ω ω 0<br />
pI 0 q max U 0 ¤ ω 0 ¤ τ<br />
U 0<br />
L ¤ ω 0 R<br />
U L und U C sind um π phasenverschoben, da U L L ¤ I 9<br />
³ und UC 1 C Idt<br />
Daher kann jede dieser beiden Teilspannungen für sich genommen die insgesamt aufgeprägte Spannung U 0 bedeutend<br />
übertreen.<br />
Im Resonanzfall ist die Amplitude (der Stromstärke) maximal. Der Resonanzfall tritt ein, falls die Erregerfrequenz<br />
f err gleich der Eigenfrequenz der Schwingkreises f 0 ist. In jedem Fall stimmen Erregerfrequenz und<br />
Resonatrofrequenz überein. Die Phasendierenz ∆ϕ ist jedoch unterschiedlich:<br />
π<br />
f err f 0 ñ ∆ϕ<br />
2<br />
f err f 0 ñ ∆ϕ π 2<br />
f err ¡ f 0 ñ ∆ϕ ¡ π 2<br />
Der Erreger eilt dem Resonater immer in der Phase voraus.<br />
54 Gekoppelte Schwingkreise<br />
Elektromagnetische Schwingkreise lassen sich induktiv, kapazitiv oder Ohmsch miteinander koppeln, so dass ein<br />
Teil der Schwingungsenergie des einen Kreises auf den anderen übertragen werden kann.<br />
Als Beispiel seien zwei induktiv gekoppelte Schwingkreise gezeigt.<br />
Zur Induktionsspanngung U i ¡L ¤ dI<br />
dt<br />
in jedem Kreis kommt jetzt noch die durch diegegenseitige Induktion<br />
erzeugte Spannung U 1 ¡L 12 ¤ dI2<br />
dI<br />
dt<br />
für den ersten Kreis bzw. U 2 ¡L 1 12 dt<br />
für den zweiten Kreis hinzu, so<br />
dass wir die gekoppelten Dierentialgleichungen erhalten:<br />
d 2 I 1<br />
L 1<br />
dt 2 R dI 1<br />
1<br />
dt<br />
I 1 d 2 I 2<br />
¡L 12<br />
C 1 dt 2<br />
d 2 I 2<br />
L 2<br />
dt 2 R dI 2<br />
2<br />
dt<br />
I 2 d 2 I 1<br />
¡L 12<br />
C 2 dt 2<br />
55 Erzeugung ungedämpfter Schwingungen<br />
Um ungedämpfte Schwingungen zu realisieren, muss der Energieverlust dem Schwingkreis dauernd von auÿen<br />
ersetzt werden. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen.
56 WECHSELSTROMLEISTUNG 46<br />
Beispiel: Meiÿner-Rückkopplungsschaltung<br />
Schwingkreisspule L induziert in der Rückkopplungsspule L R eine gleichgroÿe Spannung die auf das Gitter übertragen<br />
wird. Eine negative Spannung am Gitter führt zu einer Abnahme des Anodenstroms, die Energiezufuhr<br />
1<br />
geht zurück. Die Frequenz des Anodenstroms ist die Eigenfrequenz f <br />
2π ? des Schwingkreises.<br />
LC<br />
Zwischen Erregerschwingung (Anodenstrom) und Resonanzschwingung (Strom im Schwingkreis) besteht eine<br />
Phasendierenz von π 2<br />
. Die Erregerfrequenz eilt voraus.<br />
56 Wechselstromleistung<br />
Betrachten einfachen Widerstand, der zwischen der Wechselspannung ¡U 0 cos ωt liegt<br />
Iptq Uptq<br />
R ¡U 0<br />
¤ cos ωt<br />
R<br />
Die momentan vom Widerstand aufgenommene Leistung ist:<br />
P ptq U ¤ I U 2 0<br />
R cos cos2 ωt<br />
Im allgemeinen interesisert man sich für die mittlere Leistung P gemittelt über eine oder mehrere Perioden<br />
T 2π . ω<br />
P 1 » T<br />
P ptq dt U » 2 T<br />
0<br />
cos 2 ωt dt . . .<br />
T 0<br />
R ¤ T 0<br />
P 1 2 ¤ U 0<br />
2 Mittlere elektrische Leistung eines Ohmschen Widerstandes (8.9)<br />
R<br />
Bei komplizierteren Netzwerken, betrachte beliebige Phasenverschiebung ψ:<br />
Uptq U 0 ¤ cos ωt<br />
Nach einiger Rechnung:<br />
P 1 T<br />
» T<br />
0<br />
Iptq I 0 cos cospωt ψq<br />
P ptq dt 1 T<br />
» T<br />
0<br />
IptqUptq dt . . .<br />
P U 0 I<br />
? ¤ ? 0<br />
¤ cos ψ U eff ¤ I eff ¤ cos ψ (8.10)<br />
2 2<br />
Kondensator an Steckdose ψ 90 ¥<br />
Trotz eines groÿen Ladungs-und Entladungsstromes, der in und aus dem Kondensator ieÿt, wird im MIttel<br />
keine elektrische Leistung P abgegeben.
Teil IX<br />
Wechselstromlehre<br />
57 Komplexe Widerstände<br />
Wechselstromkreis mit Induktivität<br />
von auÿen angelegte Eingangspannung:<br />
U e U 0 cos ωt<br />
U 0 cos ωt ¡ L ¤ dI<br />
dt 0<br />
ñ I U »<br />
0<br />
cos ωt dt U 0<br />
sin ωt<br />
L<br />
lomon ωL<br />
47<br />
Strom und Spannung sind nicht mehr in Phase. Der Wechselstrom wird durch eine Spule um 90 ¥<br />
gegenüber der Wechselspannung verzöert.<br />
induktiver Widerstand:<br />
|R L | : U 0<br />
ω ¤ L<br />
I 0<br />
Wechselstromkreis mit Induktivität<br />
I 0<br />
R L ω ¤ L ¤ e iϕ ω ¤ L ¤ e iϕ π 2 i ¤ ω ¤ L (9.1)<br />
U Q C<br />
dU<br />
dt 1 C ¤ dQ<br />
dt 1 C ¤ I<br />
U e U 0 ¤ cos ωt<br />
ñ I ¡ω ¤ C ¤ U 0 sin ωt ω ¤ C ¤ U 0 ¤ cospωt<br />
Der Strom eilt der Spannung um 90 ¥ voraus. Der komplexe Widerstand der Kapazität C ergibt<br />
sich daher mit I 0 ω ¤ C ¤ U 0 zu<br />
Allgemeiner Fall<br />
Z U I e¡i π 2<br />
U 0<br />
¡i 1<br />
I 0 ωC 1<br />
iωC<br />
Wechselstromkreis, in dem Ohmscher Widerstand R, Induktivität L, Kapazität C in Serie geschaltet<br />
sind<br />
äuÿere Wechselspannung U e ptq U 0 ¤ cos ωt<br />
Lösung:<br />
dU e<br />
dt<br />
iωU <br />
U e L ¤ dI<br />
dt<br />
Q<br />
C<br />
L ¤ d2 I<br />
dt 2 1<br />
C ¤ I<br />
¢<br />
¡Lω 2<br />
Denieren wir den komplexen Widerstand Z durch<br />
iωR<br />
I ¤ R<br />
R ¤ dI<br />
dt<br />
<br />
1<br />
¤ I<br />
C<br />
90 ¥ q<br />
(9.2)<br />
Z : U I<br />
(9.3)
58 HOCH- UND TIEFPÄSSE 48<br />
so erhalten wir:<br />
Der Betrag<br />
¢<br />
Z R i ωL ¡ 1 <br />
ωC<br />
|Z| <br />
d<br />
R 2<br />
wird Impedanz genannt.<br />
Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung:<br />
¢<br />
ωL ¡ 1 2<br />
ωC<br />
(9.4)<br />
ωC<br />
tan ϕ ImpZq<br />
RepZq ωL ¡ 1<br />
R<br />
1<br />
ωC ωL ñ Z P R<br />
Der Tangens der Phasenverschiebung ϕ zwischen Strom und Spannung ist gleich dem Verhältnis<br />
von Imaginärteil zu Realteil des komplexen Widerstandes Z einer Schaltung.<br />
Lineare Netzwerke sind dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Strom I und Spannung U immer eine lineare<br />
Beziehung<br />
U Z ¤ I<br />
besteht, die die komplexe Schreibweise des Ohmschen Gesetzes darstellt.<br />
58 Hoch- und Tiefpässe<br />
Hochpass<br />
Ein elektrischer Hochpass ist eine Schaltung, die hohe Frequenzen ω praktisch ungedämpft durchlässt,<br />
tiefe Frequenzen aber unterdrückt.<br />
Beispiel einer Realisierung:<br />
U e ptq U 0 cos ωt<br />
Kirchho:<br />
ñ U a <br />
R<br />
R<br />
1<br />
iωC<br />
|U a | <br />
¤ U e R2 ω 2 C 2 iRωC<br />
1 ω 2 R 2 C 2 ¤ U e<br />
ω ¤ R ¤ C<br />
?<br />
1 ω2 R 2 C 2 ¤ |U e|<br />
Phasenverschiebung zwischen Ausgangs- und Eingangsspannung:<br />
tan ϕ 1<br />
RωC
49<br />
Tiefpass<br />
Ein elektrischer Tiefpass ist eine Schaltung, die tiefe Frequenzen ω praktisch ungedämpft durchlässt,<br />
tiefe Frequenzen aber unterdückt.<br />
Realisierung: R und C vertauschen in Hochpass-Schaltung<br />
U a <br />
1<br />
iωC<br />
R<br />
1<br />
iωC<br />
|U a | <br />
¤ U e <br />
1<br />
1 iωRC ¤ U e<br />
1<br />
?<br />
1 ω2 R 2 C 2 ¤ |U 2|<br />
• ω 0 ñ |Ua|<br />
|U e| 1<br />
• ω Ñ 8 ñ |Ua|<br />
|U e| Ñ 0<br />
tan ϕ ¡ωRC<br />
Teil X<br />
Materie im Magnetfeld<br />
Wasserstoatom besitzt magnetisches Dipolmoment:<br />
Entsteht durch Spinbewegung(Eigendrehimpuls) des Elektrons (der des Protons/Kerns ist viel kleiner, zu vernachlässigen)<br />
Bahnbewegung des Elektrons liefert zumindest im Grundzustand keinen Beitrag zum magnetischen Moment<br />
nicht alle Atome besitzen magnetisches Moment (Bsp.: Helium, die magnetischen Momente der zwei Elektronen<br />
kompensieren sich gerade)<br />
59 Die Magnetisierung der Materie<br />
Bringen wir Atome mit einem magnetischen Dipolmoment ⃗m in ein homogenes Magnetfeld, so tritt eine partielle<br />
Ausrichtung der Dipolachsen parallel zu Feld auf. Denn ein Dipol, der parallel zum Feld ⃗ B orientiert ist, besitzt<br />
die geringste potentielle Energie.<br />
Im Inneren einer Spule der Länge L mit N Windungen, die vom Strom I durchossen wird, existiert bei<br />
der Windungsdichte n N L<br />
im Vakuum ein Magnetfeld<br />
B 0 µ 0 ¤ n ¤ I<br />
Füllt man den Innenraum der Spule mit Materie, so stellt man fest, dass der magentische Kraftuss<br />
»<br />
Φ B ¤ dA<br />
sich um einen Faktor µ verändert hat.<br />
da A const.:<br />
B Materie µB V akuum (10.1)<br />
Die Materialkonstanten µ heiÿt die relative Permeabilität.<br />
Erklärung: Im Magnetfeld erfolgt magnetische Polarisierung der Materie. Sie entsteht durch atomare magn.<br />
Momente p m , die entweder durch das äuÿere Magnetfeld erzeugt werden oder die bereits vorhanden sind aber<br />
durch das äuÿere Magnetfeld ausgerichtet werden.<br />
Man beschreibt sich makroskopisch durch die Magnetisierung M<br />
(analoge Denition zur elektr. Polarisation)<br />
M <br />
magnetisches Moment<br />
Volumen<br />
B µ 0 ¤ pH 0 Mq µ 0 ¤ µ ¤ H 0 (10.2)
59 DIE MAGNETISIERUNG DER MATERIE 50<br />
nicht zu groÿe Temperaturen: M H<br />
M χ ¤ H 0 (10.3)<br />
Der Proportionalitätsfaktor χ heiÿt magnetische Suszeptibilität. Sein Wert nimmt im Allgemeinen mit wachsender<br />
Temperatur ab.<br />
Unterteilung verschiedener Stoe bzgl. ihres magn. Verhaltens:<br />
• |χ| ! 1<br />
χ 0: Diamagnetische Stoe<br />
χ ¡ 0: Paramagnetische Stoe<br />
• |χ| " 1<br />
χ ¡ 0: Ferromagnete<br />
χ 0 Antiferromagnete<br />
Diamagnetismus<br />
B µ 0 ¤ µ ¤ H 0 µ 0 ¤ p1 χq ¤ H 0 ñ µ 1 χ (10.4)<br />
Diamagnetische Stoe bestehen aus Atomen oder Molekülen, die kein permanentes magnetisches<br />
Dipolmoment besitzen. Bringt man solche Stoe jedoch in ein Magnetfeld, so entstehen induzierte<br />
Dipole, die so gerichtet sind, dass ihr Magnetfeld dem induzierten äuÿeren Feld entgegengerichtet<br />
ist, so dass das Feld im Inneren der Proble kleiner als das äuÿere Feld wird.<br />
M χ ¤ H ist daher ebenfalls dem äuÿeren Feld entgegengerichtet, das heiÿt χ 0<br />
Die Proportionalität gilt bis zu solchen Werten des äuÿeren Feldes, die immer noch klein sind gegen<br />
die inneratomaren Felder, welche durch die Bewegung der Elektronen in den Atomhüllen erzeugt<br />
werden.<br />
Im Allgemeinen sind die Erscheinungen vernachlässigbar - wichtig dagegen in Supraleitern<br />
Paramagnetismus<br />
Beispiel 59.1 (Meiÿner-Effekt) Unter dem Meiÿner-Eekt versteht man die Eigenschaft<br />
von Supraleitern in der Meiÿner-Phase, ein von auÿen angelegtes magnetisches Feld<br />
vollständig aus ihrem Inneren zu verdrängen.<br />
Die Atome paramagnetischer Stoe besitzen permanente magnetische Dipole, deren Orientierung<br />
aber ohne äuÿeres Magnetfeld infolge der thermischen Bewegung in alle Raumrichtungen verteilt<br />
sind, so dass für den Mittelwert der Vektorsumme gilt<br />
M 1 V<br />
¸<br />
pm 0<br />
Im äuÿeren Magnetfeld werden die Dipole teilweise ausgerichtet.<br />
(Curie-Gesetz) Für p m ¤ B ! k ¤ T gilt:<br />
Ferromagnetismus<br />
χ unabhängig von B<br />
χ 1 T<br />
Beispiel 59.2 Eisen, Nickel, Kobalt<br />
Bei ferromagnetischen Materialien ist χ sehr groÿ, und die Magnetisierung kann um viele Gröÿenordnungen<br />
höher sein als bei paramagnetischen Stoen.<br />
Bringt man eine ferromagnetische Probe in ein äuÿeres Magnetfeld B und misst die Magnetisierung<br />
MpBq, so ndet man, dass MpBq keine eindeutige Funktion ist, sondern von der Vorbehandlung<br />
der Probe abhängt.
60 FELDGLEICHUNGEN IN MATERIE 51<br />
Kurve a: jungfräuliche Kurve<br />
Kurve b+c: Hytereseschleife<br />
M R : Remanenz<br />
B K : Koerzitivkraft<br />
Erhitzt man einen Ferromagneten über eine bestimmte Temperatur T C (Curie-Temperatur), so verschwindet<br />
der Ferromagnetismus. Der Festkörper bleibt aber paramagnetisch für alle T ¡ T C .<br />
Verdampft man einen ferromagnetischen Festkörper, so sind die Atome bzw. Moleküle in der Gasphase<br />
paramagnetisch. Ein ferromagnetischer Festkörper besteht also aus paramagnetischen Atomen<br />
oder Molekülen. Der Ferromagnetismus muss deshalb durch eine spezielle Ordnung der atomaren<br />
magnetischen Moment im Festkörper entstehen.<br />
Weiÿsche Bezirke<br />
Antiferromagnete<br />
Als Weiÿsche Bezirke bezeichnet man beim Magnetismus mikroskopisch kleine magnetisierte<br />
Domänen in den Kristallen eines ferromagnetischen Stoes. Weiss erkannte,<br />
dass die magnetischen Momente der Atome der Ferromagnetika auch ohne Einwirkung<br />
eines äuÿeren Feldes in begrenzten Bezirken parallel ausgerichtet sind. Die<br />
Magnetisierung der Weiÿschen Bezirke sind in einer nicht magnetisierten Eisenprobe<br />
statistisch gerade so orientiert, dass die makroskopische Gesamtmagnetisierung<br />
verschwindet. Erst bei Anlegen eines äuÿeren Magnetfeldes ist eine makroskopische<br />
Magnetisierung der Eisenprobe zu beobachten, da die Weiÿschen Bezirke, deren<br />
spontane Magnetisierung parallel zum äuÿeren Feld liegt, wachsen. Bei genügend<br />
hohem äuÿeren Feld nähert sich die Magnetisierung der Probe der Sättigungsmagnetisierung<br />
an, in diesem Fall sind alle atomaren magnetischen Moment der Probe<br />
parallel ausgerichtet.<br />
Misst man die Magnetisierungskurve eines Ferromagneten sehr genau, dann stellt man<br />
fest, dass sie nicht glatt verläuft, sondern aus lauter kleinen Treppenstufen besteht,<br />
d. h. die Ausrichtung der atomaren Dipolmomente geschieht nicht kontinuierlich,<br />
sondern sprungweise. Der ferromagnetische Festkörper besteht aus mikroskopischen<br />
Bereichen, in denen jeweils alle atomaren Momente durch eine starke Wechselwirkung<br />
zwischen den atomaren Momenten parallel ausgerichtet sind (spontane Magnetisierung).<br />
Ohne äuÿeres Feld sind die resultierenden magnetischen Momente<br />
dieser so genannten Weiÿschen Bezirke in ihrer Richtung statistisch verteilt, sodass<br />
nur ein geringes Gesamtmoment des Festkörpers übrig bleibt (Remanenz).<br />
Bei Antiferromagnetischen Substanzen kann man die Struktur des Kristallgitters beschreiben durch<br />
zwei ineinandergestelle Untergitter, wobei ohne äuÿeres Magnetfeld die magnetischen Moment<br />
der Atome A eines Gitters alle antiparallel zu denen der Atome B der anderen Gitters stehen,<br />
aber gleichen Betrag haben, so dass die Magnetisierung insgesamt null ist.<br />
60 Feldgleichungen in Materie<br />
¾<br />
A<br />
⃗B ¤ d ⃗ A 0 (10.5)
52<br />
¾<br />
⃗B ¤ d⃗s µ 0 ¤ pI iq (10.6)<br />
C<br />
I: äuÿere Ströme<br />
i: innere Ringströme, die durch die Fläche ieÿen, die von C umrandet wird<br />
¾<br />
i ⃗m ¤ d⃗s (10.7)<br />
Teil XI<br />
Elektromagnetische Wellen<br />
C<br />
¾<br />
pB ⃗ ¡ µ 0Mq ⃗ ¤ d⃗s µ0 ¤ I (10.8)<br />
C<br />
61 Erweiterung des Ampèreschen Gesetzes für zeitlich veränderliche<br />
Felder: der Verschiebungsstrom<br />
Bisher: C ⃗ B ¤ d⃗s µ 0 ¤ I<br />
Problem: Wechselstromkreise keine eindeutigen Werte von ⃗ B<br />
Ladung q auf Plattenkondesator der Fläche A erzeugt E, mit q A ¤ ɛ 0 ¤ E<br />
Allgemein:<br />
Also:<br />
Ampersches Gesetz:<br />
ñ I dq<br />
dt A ¤ ɛ 0 ¤ dE<br />
dt<br />
¾<br />
C<br />
I ɛ 0 ¤ d dt<br />
⃗B ¤ d⃗s <br />
»<br />
A<br />
⃗E ¤ d ⃗ A<br />
µ 0 ¤ I lomon<br />
Leitungsstrom<br />
µ 0 ¤ ɛ 0 ¤ d »<br />
⃗E ¤ dA<br />
dt<br />
⃗ loooooooooooomoooooooooooon<br />
A<br />
Verschiebungsstrom<br />
z.B. Feld einer freien elektromagnetischen Welle rührt nur vom Verschiebungsstrom<br />
(11.1)<br />
62 Die Maxwellschen Gleichungen<br />
Wir wissen bisher:<br />
Maxwellschen Gleichungen in Integralform<br />
Gauÿscher Satz für das elektrische Feld: s.(2.20)<br />
Gauÿscher Satz für das magnetische Feld: s.(6.3)<br />
Faradaysches Induktionsgesetz: s.(8.1)<br />
Ampére-Maxwellsches Gesetz: s.(11.1)<br />
¾<br />
C<br />
¾<br />
C<br />
¾<br />
A<br />
⃗E ¤ d ⃗ A Q ɛ 0<br />
1 ɛ 0<br />
»<br />
¾<br />
A<br />
⃗E ¤ d⃗s ¡ d dt<br />
⃗B ¤ d⃗s µ 0<br />
»<br />
A<br />
£<br />
V<br />
ρdV (11.2)<br />
⃗B ¤ d ⃗ A 0 (11.3)<br />
⃗j<br />
»<br />
A<br />
⃗B ¤ d ⃗ A (11.4)<br />
d<br />
ɛ ⃗ <br />
E<br />
0 dA dt<br />
⃗ (11.5)
63 DIE WELLENAUSBREITUNG IM VAKUUM 53<br />
Herleitung der dierentiellen Form<br />
¾<br />
A<br />
»<br />
»<br />
⃗F ¤ dA ⃗ <br />
A<br />
»<br />
ñ<br />
¾<br />
C<br />
»<br />
V<br />
V<br />
divp ⃗ F q ¤ dV Gauÿscher Integralsatz (11.6)<br />
¾<br />
divpEq ⃗ ¤ dV ⃗E ¤ dA ⃗ 1 »<br />
ɛ 0<br />
»<br />
V<br />
»<br />
⃗F ¤ d⃗s <br />
A<br />
A<br />
V<br />
ρdV<br />
div E ⃗ ∇ ⃗ ¤ E ⃗ ρ (11.7)<br />
ɛ 0<br />
¾<br />
div B ⃗ dV ⃗B ¤ dA ⃗ 0<br />
A<br />
div ⃗ B ⃗ ∇ ¤ ⃗ B 0 (11.8)<br />
A<br />
rot ⃗ F ¤ d ⃗ A Satz von Stokes (11.9)<br />
¾<br />
rot E ⃗ ¤ dA ⃗ ⃗E ¤ d⃗s ¡ d »<br />
dt<br />
rot E ⃗ ∇ ⃗ ¢ E ⃗ ¡ d B ⃗<br />
dt<br />
¾ » £<br />
rot B ⃗ ¤ dA ⃗ ⃗B ¤ d⃗s µ 0<br />
⃗j<br />
C<br />
C<br />
rot ⃗ B ⃗ ∇ ¢ ⃗ B µ 0<br />
⃗j<br />
A<br />
A<br />
µ 0 ɛ 0<br />
d ⃗ E<br />
dt<br />
⃗B ¤ d ⃗ A<br />
d<br />
ɛ ⃗ <br />
E<br />
0 dA<br />
dt<br />
⃗<br />
(11.10)<br />
(11.11)<br />
Die ersten beiden Gleichungen drücken aus, dass die Ladungen Quellen des elektrischen Feldes sind, während<br />
das magnetische Feld quellenfrei ist. Der wesentliche Inhalt der beiden letzten Maxwellschen Gleichungen ist<br />
andererseits, dass die zeitliche Änderung des magnetischen Feldes ein elektrisches, und umgekehrt ein zeitlich<br />
sich änderndes elektrisches Feld ein magnetisches (Wirbel-)Feld hervorruft. Daneben ist in der 4.Maxwellschen<br />
Gleichung zusätzlich die Aussage des Ampèreschen Gesetzes enthalten, dass nämlich auch ein elektrischer Strom<br />
ein magnetisches Wirbelfeld erzeugt.<br />
63 Die Wellenausbreitung im Vakuum<br />
63.1 Wellengleichungen<br />
Maxwellschen Gleichungen des Vakuums:<br />
¾<br />
¾<br />
¾<br />
⃗E ¤ dA ⃗ 0, ⃗B ¤ dA ⃗ 0, ⃗E ¤ d⃗s ¡ d »<br />
dt<br />
A<br />
A<br />
C<br />
A<br />
⃗B ¤ d ⃗ A,<br />
¾<br />
C<br />
⃗B ¤ d⃗s µ 0 ɛ 0<br />
»<br />
A<br />
d ⃗ E<br />
dt ¤ d ⃗ A<br />
∇ ¢ ∇ ¢ E ¡∇ ¢ dB<br />
dt ¡ d dt p∇ ¢ Bq ¡ɛ 0 ¤ µ 0 ¤ d2 E<br />
dt 2<br />
∇ ¢ ∇ ¢ E ∇p∇ ¤ Eq ¡ ∇ ¤ p∇Eq gradplomon<br />
div E q ¡ divpgrad Eq<br />
∆E ɛ 0 µ 0<br />
d 2 E<br />
dt 2 (11.12)<br />
Nachdem eine ebene Welle nach Physik 1 allgemein die Form hat<br />
∆ξ 1 v 2 d 2 ξ<br />
dt 2<br />
0
63 DIE WELLENAUSBREITUNG IM VAKUUM 54<br />
folgt<br />
c 1 ?<br />
ɛ0 µ 0<br />
(11.13)<br />
Für die E x -Komponente ergibt sich z.B.:<br />
Wellengleichung für das magnetische Feld:<br />
63.2 Ebene elektrische Welle<br />
B 2 xE x B 2 yE x B 2 zE x 1 c 2 ¤ B2 t E x<br />
∇ ¢ ∇ ¢ B ∇ ¢ ɛ 0 µ 0 ¤ dE<br />
dt ɛ d<br />
0µ 0<br />
dt p∇ ¢ Eq ¡ɛ d 2 B<br />
0µ 0<br />
dt 2<br />
∇ ¢ ∇ ¢ B ∇plomon<br />
∇ ¤ B q ¡ ∇ ¤ p∇Bq ¡∇ ¤ p∇Bq<br />
E hängt nur von einer Komponente, z.B. der z-Komponente ab. Dann:<br />
0<br />
∆B ɛ 0 µ 0<br />
d 2 B<br />
dt 2 (11.14)<br />
B x E B y E 0<br />
B 2 zE 1 c 2 ¤ B2 t E<br />
div E 0 ñ B z E 0 ñ E z konst.<br />
Wähle die Randbedingungen so, dass a 0, dann:<br />
¤<br />
E ¥ E <br />
x<br />
E y<br />
<br />
0<br />
Allgemeine Lösung:<br />
E x pz, tq f x pz ¡ ctq g x pz ctq<br />
E y pz, tq f y pz ¡ ctq g y pz ctq<br />
Das sind ebene transversale Wellen ¤<br />
Der elektrische Feldvektor E ¥ E <br />
x<br />
E y<br />
steht senkrecht auf der Ausbreitungsrichtugn e z<br />
0<br />
63.3 Periodischer Wellen<br />
fpz<br />
λ ¡ ctq fpz ¡ ctq<br />
λ: Wellenlänge; räumliche Periode, nach der die Funktion f wieder den gleichen Wert hat.<br />
Ansatz:<br />
E E 0 ¤ fpz ¡ ctq E 0 ¤ sin kpz ¡ ctq<br />
k: Wellenzahl<br />
ñ k ¤ λ 2π ñ k 2π λ<br />
¢<br />
c ν ¤ λ ñ E E 0 ¤ sin kz ¡ 2πc <br />
λ t E 0 ¤ sinpkz ¡ ωtq<br />
Breitet sich eine ebene Welle in einer beliebigen Richtung aus, so können wir den Ausbreitugnsvektor k <br />
pk x , k y , k z q denieren, den wir Wellenvektor nennen und für dessen Betrag gilt |k| 2π λ<br />
Die komplexe Darstellung solcher Wellen in Kurzform ist dann:<br />
E A 0 ¤ e ipkr¡ωtq
64 DIE ENERGIEDICHTE EINER ELEKTROMAGNETISCHEN WELLE UND DER POYNTING-VEKTOR 55<br />
63.4 Das Magnetfeld elektromagnetischer Wellen<br />
Eine in x-Richtung linear polarisierte Welle E:<br />
p∇ ¢ Eq x 0<br />
p∇ ¢ Eq z 0<br />
p∇ ¢ Eq y B z E x<br />
B t B ¡p∇ ¢ Eq ñ B t B x B t B z 0<br />
ñ B x ptq const, B z ptq const<br />
Wähle Randbedingungn so, dass B-Feld der Welle nur y-Komponenten hat:<br />
¡B t B y B z E x ¡ikE x ñ B y ikE 0<br />
»<br />
e ipωt¡kzq dt k ω E 0e ipωt¡kq<br />
ñ |B| 1 c |E|<br />
¤<br />
E ¥ E ¤<br />
x<br />
0 , B ¥ 0 <br />
B y<br />
ñ BKE<br />
0<br />
0<br />
Beide Vektoren stehen senkrecht auf die Ausbreitungsrichtung k:<br />
B 1 pk ¢ Eq<br />
ω<br />
64 Die Energiedichte einer elektromagnetischen Welle und der Poynting-<br />
Vektor<br />
Energiedichte einer Welle setzt sich aus elektrichen und magnetischen Anteil zusammen:<br />
w w e w m 1 2 ɛ 0E 2 B 2<br />
2µ 0<br />
(11.15)<br />
c 2 B 2 E 2 ñ w 1 2 ɛ 0E 2 1<br />
2 ɛ 0E 2 ɛ 0 E 2<br />
Das heiÿt, elektrische und magnetische Energiedichte einer elektromagnetischen Welle sind gleich groÿ.<br />
Wir nennen die Energie, die pro Zeit durch die Flächeneinheit senkrecht zu k transportiert wird, die Intensität<br />
oder auch Energiestromdichte:<br />
S w ¤ c ɛ 0 ¤ E 2 ¤ c (11.16)<br />
Wir können ⃗ S als einen Vektor auassen, der parallel zur Ausbreitungsrichtung ist.<br />
⃗S 1 µ 0<br />
p ⃗ E ¢ ⃗ Bq Poynting-Vektor (11.17)<br />
Hier nur für ebene Welle hergeleitet, aber allgemein gültig.<br />
Der Poynting-Vketor gibt den Energiestrom im elektromagnetischen Feld wieder.<br />
65 Geführte elektrische Wellen<br />
Von groÿer praktischer Bedeutung in der Nachrichtentechnik ist die Möglichkeit, elektromagnetische Wellen über<br />
groÿe Entfernungen in abschirmenden Metallrohren fortzuleiten. Rohrleitungen mit isoliertem Zentralleiter, kurz<br />
Koaxialkabel genannt, eigenen sich zur Fortleitung von Wellen beliebiger Frequenzen unterhalb von 10 10 Hz,<br />
während Rohrleitungen ohne Zentralleiter (mit rundem oder rechteckigem Querschnitt), die sog.Hohlleiter, nur<br />
zur Fortleitung elektrischer Wellen höherer Frequenzen und kleinerer Wellenlängen verwendet werden können.
66 STRAHLUNG VON EINEM OSZILLIERENDEN ELEKTISCHEN DIPOL (HERTZSCHER DIPOL) 56<br />
65.1 Das Koaxialkabel<br />
Wir wollen nur Wellen betrachten, die sich im Raum zwischen Innen- und Auÿenleiter ausbreiten. Der Auÿenraum<br />
soll also feldrei bleiben: Das verlangt, dass der Strom auf dem Innenleiter durch einen gleich starken<br />
antiparallel Strom auf dem Auÿenleiter kompensiert wird.<br />
Wird der Auÿenleiter geerdet, so ist das elektrische Feld radial, wobei Richtung und Betrag von E vom Potential<br />
des Innenleiters abhängen. Die Magnetfeldlinien sind konzentrische Kreise um den Innenleiter, wobei sich ihr<br />
Drehsinn als Funktion von z periodisch mit der Wellenlänge als Periode ändert.<br />
Elektrische Signale panzen sich in einer Koaxialleitung ohne Dielektrikum unabhägig von den Dimensionen<br />
a und b der Leitung mit Lichtgeschwindigkeit aus. Besonders wichtig ist die Tatsache, dass die Geschwindigkeit<br />
nicht von der Frequenz abhängt, so dass alle Fourierkomponenten eines beliebigen Signals ihre Phasenlage<br />
zueinaner bewahren: Daher bleibt die Form eines beliebigen Signals bei der Übertragung erhalten.<br />
65.2 Der Rechteck-Hohlleiter<br />
Physikalischer Hintergrund:<br />
Trit eine elektromagnetische Welle senkrecht auf eine gut leitende Grenzäche, wird sie in sich selbst<br />
reektiert. Bei geeignetem Abstand einer parallelen zweiten Grenzäche kann es zur Ausbildung<br />
einer stehenden Welle kommen.<br />
In einem Hohlleiter bewegt sich dagegen das elektrische und magnetische Wechselfeld fort: Man<br />
stelle sich ein langes Rohr mit rechteckigem Querschnitt vor, in dem eine Welle zwischen den<br />
Schmalseiten hin und her reektiert wird. Wird nun eine Welle mit kleinerer Frequenz verwendet,<br />
passen die (etwas gröÿeren) Wellenlängen nur zwischen die Rohrwände, indem man sie sich im<br />
Zick-Zack in Rohrrichtung verlaufend vorstellt. Auf diese Weise ndet eine Wellenausbreitung<br />
statt. Die Mindestbreite eines Rechteckhohlleiters entspricht etwa der halben Wellenlänge der<br />
übertragenen Frequenz - genau dann passt nur ein einziger Schwingungsbauch in Querrichtung<br />
hinein.<br />
Die Phasengeschwindigkeit in x-Richtung hängt jetzt empndlich von der Frequenz der Welle ab. Signalformen<br />
bleiben daher während der Übertragung im Hohlleiter nicht unverzerrt wie im Koaxialkabel.<br />
Feldverteilung s. Dransfeld/Kinle<br />
66 Strahlung von einem oszillierenden elektischen Dipol (Hertzscher<br />
Dipol)<br />
Der entscheidende Unterschied zwischen dem geschlossenen Schwingkreis und dem geraden Draht, in dem Ladungen<br />
periodischen zwischen den Enden des Drahtes schwingen: Im geschlossenen Schwingkreis sind elektrisches<br />
Feld und magnetisches Feld räumlich lokalisiert. Beim geraden Draht, in dem ein Wechselstrom ieÿt, reichen<br />
sowohl das magnetische als auch das elektrische Feld weit in den Raum hinaus. Bei zeitlicher Änderung von<br />
Strom- und Ladungsdichte ändern sich die magnetischen und elektrischen Felder. Diese Änderung breitet sich<br />
mit Lichtgeschwindigkeit im Raum aus und führt zu einer Energieabstrahlung in Form von elektromagnetischen<br />
Wellen.
66 STRAHLUNG VON EINEM OSZILLIERENDEN ELEKTISCHEN DIPOL (HERTZSCHER DIPOL) 57<br />
Anregung der Schwingung<br />
Zur Anregung elektromagnetischer Schwingung in einem oenen Schwingkreis kann man die induktive,<br />
kapazitive oder galvanische Kopplung an einem rückgekoppelten geschlossenen Schwingkreis<br />
verwenden, dem die Kopplungsenergie von auÿen wieder zugeführt werden muss.<br />
Induktive Kopplung: Man hält den Stab in Nähe eines anderen Dipols, der jedoch an Spannungsquelle<br />
geschlossen ist. Dieser regt nun die Schwingung an.<br />
Nach der Zeit T {2 haben sich die elektrischen Feldlinien von den Ladungen des Dipols gelöst. Das entstandene<br />
elektrische Wirbelfeld mit den charakteristischen nierenförmigen Feldlinien entfernt sich mit Lichtgeschwindigkeit<br />
vom Sender.<br />
Dipolmoment: p p 0 ¤ sin ωt<br />
(lineare Antenne eines Rundfunksenders, viele strahlende Atome)<br />
Nahfeld<br />
Das elektrische Feld hat die gleiche Form wie das eines statischen Dipols mit dem jeweiligen momentanen<br />
Dipolmoment eines oszillierenden Dipols.<br />
Maximales Magnetfeld entspricht den Phasen maximalen Stromes im Oszillator, die um π{2 gegen<br />
die Phasen maximalen Dipolmomentes, also maximalen elektrischen Feldes verschoben sind.<br />
Räumlich liegen also die Bündel der Magnetfeldlinien immer zwischen zwei elektrischen Bündeln.<br />
Jede Änderung des Feldes aufgrund der Änderung der Ladungsverteilung braucht die Zeit ∆t bis sie in P ankommt.<br />
(Retardierung)<br />
Fernfeld r " λ<br />
E 1 r<br />
magnetische und elektrische Feldstärke stehen senkrecht aufeinander und auÿerdem senkrecht<br />
zum Abstandsvektor ⃗r.<br />
E und B sind in Phase (elektrisches und Magnetfeld speisen sich durch gegenseitige Induktion)
67 DIE STREUUNG ELEKTROMAGNETISCHER STRAHLUNG AN ATOMEN 58<br />
Abstrahlcharakteristik<br />
Strahlung am stärksten in Äquatorebene<br />
keine Strahlung in Richtung der Dipolachse<br />
Auch ein in einem Atom schwingendes Elektron kann als ein oszillierender Dipol betrachtet werden, wobei jedoch<br />
die elektromagnetische Strahlung nicht kontinuierlich, sondern in Quanten abgegeben wird. Diese Quanten<br />
werden Photonen genannt.<br />
Beispiel 66.1 (Bremsstrahlung) Bremsstrahlung ist die elektromagnetische Strahlung, die entsteht,<br />
wenn ein geladenes Teilchen, zum Beispiel ein Elektron, beschleunigt wird. Jede Geschwindigkeitsänderung<br />
eines geladenen Teilchens erzeugt Strahlung. Von Bremsstrahlung im engeren Sinne spricht man, wenn Teilchen<br />
in Materie gebremst werden.<br />
Das Elektron wird vom Feld des positiven Atomkerns abgelenkt und gibt Energie frei.<br />
Es entsteht ein kontinuierliches Spektrum.<br />
Beispiel 66.2 (Synchrotronstrahlung) Synchrotronstrahlung entsteht, wenn ein (meist relativistisch)<br />
schnelles geladenens Teilchen durch ein Magnetfeld abgelenkt und somit seitlich beschleunigt wird. Die<br />
Teilchen geben Energie ab, indem sie elektromagnetische Strahlung tangential zur Teilchenbahn aussenden.<br />
Es entsteht ein kontiunierliches Spektrum.<br />
67 Die Streuung elektromagnetischer Strahlung an Atomen<br />
Wenn eine elektromagnetische Welle an einem Atom verbeiläuft, erwingt ihr elektrisches Feld eine periodische<br />
Bewegung der Elektronen des Atoms.<br />
Das elektrische Feld ⃗ E der einfallenden Welle führt zu einer erzwungenen Schwingung der gebundenen Elektronen.<br />
Dadurch entsteht ein induziertes Dipolmoment im Atom:<br />
p p 0 ¤ sin ωt ɛ 0 ¤ α ¤ E 0 ¤ sin ωt<br />
α: atomare Polarisierbarkeit<br />
E E 0 : Feld der einfallenden Welle<br />
Das oszillierende Dipolmoment strahl Energie ab in Form einer elektromagnetischen Welle der gleichen Frequenz<br />
wie ein Hertzscher Dipol. Diesen Prozess nennt man Streuung, und zwar elastische Streuung, da die Frequenz<br />
des gestreuten Lichtes genau der des einfallenden entspricht.<br />
α ist für kleine Frequenzen frequenzunabhägig. Also:<br />
W abgestrahl ω 4<br />
Das erklärt den groÿen Anteil von blauem Licht im Spektrum des in der Erdatmosphäre gestreuten Sonnenlichtes,<br />
also den blauen Himmel, bzw. Morgen- und Abendrot.
59<br />
Teil XII<br />
Einige Anwendungen<br />
68 Drehspulinstrument<br />
Sowohl zum Strom messen als auch zum Spannung messen verwendet man das Drehspulinstrument<br />
Das Drehmoment:<br />
⃗D ⃗ M m ¢ ⃗ B N ¤ I ¤ A ¢ B N ¤ I ¤ A ¤ B<br />
da AKB bei dieser Anordnung<br />
Die Spule stellt sich so ein, dass die rückttreibende Kraft des Drahtes gleich D ist. Wäre keine Feder vorhanden,<br />
dann würde sich die Spule einfach um 90 ¥ drehen. Also:<br />
N ¤ I ¤ A ¤ B D ¤ ∆L<br />
Der Messbereich ist dadurch eingeschränkt, dass nur Ströme bis zu einer Auslenkung bis zu 90 ¥ gemessen<br />
werden können, denn weiter dreht sich die Spule nicht. Der Nordpol wenn am Südpol angelangt ist wirkt keine<br />
magnetische Kraft mehr.<br />
Strommessgerät<br />
Verwendet man das Drehspulinstrument als Strommessgerät, so muss es in Reihe geschaltet werden,<br />
denn der Strom ist dann am Drehspulinstrument der gleich wie am zu messenden Punkt.<br />
Der Widerstand muss gering sein, denn dann ieÿt am meisten Strom.<br />
Messbereichserweiterung: Schaltet man parallel zum Drehspulinstrument noch einen Widerstand R,<br />
dann landet im Strommessgerät statt den einfallenden Strom I 0 ein Strom I<br />
I I 0 ¡ U 0<br />
R<br />
Will man also Ströme messen, die zu groÿ sind, dann verwendet man einen kleinen Widerstand<br />
parallel geschalten. Dadurch wird der zu messende Strom kleiner.<br />
Schaltet man ein Strommessgerät aus Versehen parallel statt in Reihe, dann kommt es zu einem<br />
Kurzschluss, denn ein Strommesgerät ist ja niedrigohmig.
69 OSZILLOSKOP 60<br />
Spannungsmessgerät<br />
Verwendet man das Drehspulinstrument als Spannungsmessgerät, wird es in Reihe kombiniert mit<br />
einem hochomigen Widerstand. Diese Kombination ist dann das Spannungsmessgerät und wird<br />
parallel zur Spannungsquelle geschaltet. Der hochohmige Widerstand ist also nötig, dass es zu<br />
keinem Kurzschluss kommt.<br />
Schaltet man direkt an das Drehspulinstrument parallel noch einen Widerstand, dann kann man<br />
auch hierwie oben den Messbereich erweitern.<br />
Schaltet man das Spannungsmessgerät aus Versehen in Reihe, so wird kein Strom angezeigt, da<br />
aufgrund des hochohmigen Widerstandes fast kein Strom ieÿt.<br />
69 Oszilloskop<br />
K: Glühkathode, aus der Elektronen austreten<br />
U A : Beschleunigungsspannung, Anodenspannung<br />
Loch in A mit passender Formgebung (Wehnelt-Zylinder W)<br />
Die zu analysierende Spannung U y wird an den Kondensator C gelegt<br />
Will man den zeitlichen Verlauf beobachten, dann legt man an den hinter C angebrachten, um 90 ¥ gedrehten<br />
Kondensator C x eine sägezahnförmige Kippspannung U x . Sie allein bewirkt auf dem Schirm eine horizontale<br />
Ablenkung.<br />
Wehnelt-Zylinder<br />
Der Wehneltzylinder ist eine Steuerelektrode zum Fokussieren von Elektronenstrahlen und zum<br />
Regeln der Helligkeit in Kathodenstrahlröhren. Der Wehneltzylinder wird in unmittelbarer Nähe<br />
zu einer Glühkathode angebracht und mit einem negativen elektrischen Potenzial gegenüber<br />
der Kathode versehen. Elektronen, deren Flugrichtung sehr weit von der Strahlachse abweicht,<br />
werden durch das negative Potenzial der Zylinderwand gleichmäÿig von dieser abgestoÿen und<br />
somit zur Strahlachse hin gelenkt. Der Elektronenstrahl wird somit gebündelt.<br />
Beim Fernsehen wird der Wehnelt-Zylinder nicht nur zum fokussieren benutzt, sondern auch um Helligkeit zu<br />
kontrollieren. Je höher die Spannung ist, desto weniger Elektronen können das Potential überwinden.<br />
Die Schirminnenseite wird beim Fernsehen mit einer luminiszierenden Substanz überzogen.<br />
70 Magnetisch gespeicherte Information<br />
In der Datenverarbeitung eingesetzt Speicher sind Magnetbänder, -karten,- platten,- trommeln und Disketten.<br />
Allen gemeinsam ist eine dünne magnetisierbare Schicht aus einer magnetisch harten Eisenlegierung auf einem<br />
Trägermaterial. Diese Information wird als Folge von elektrisch übertragbaren magnetischen Impulsen (mit der<br />
Bedeutung 0 oder 1) in schmalen parallelen Spuren auf die magnetisierbare Schicht eingeschrieen. Dazu wird die<br />
Speichertschicht berührungslos an einem Magnetkopf vorbeigeführt. Die Impule folgen in gleichem Abstand. Es<br />
bilden sich in der Magnetschicht Zellen, die in der einen oder anderen Richtung magnetisiert sind. Der Lesekopf<br />
hat den gleichen Aufbau: In ihm werden beim Abtasten der magnetisierten Schicht durch Induktion elektrische<br />
Impulse unterschiedlicher Polung (Bedeutung 0 oder 1) erzeugt.
71 INFORMATIONSÜBERTRAGUNG/RUNDFUNKTECHNIK 61<br />
71 Informationsübertragung/Rundfunktechnik<br />
1. Sprache, Musik werden mittels Mikrophon in elektrische Schwingungen umgesetzt<br />
f 20Hz ¡ 20kHz niederfrequenzte Schwingung<br />
Bemerkung 71.1 Dipol: l λ 2 c<br />
f2 500km<br />
direkte Abstrahlung mittels Dipol nicht möglich<br />
2. Niederfrequenzt Schwingung wird einer hochfrequenzten Schwingung aufgepräft, das heiÿt die Hochfrequente<br />
Schwingung wird als Transportmittel verwendet.<br />
Zum Beispiel indem man einen hochfrequentigen LC-Schwingkreis mit der niederfrequenten-Schwingung<br />
rückkoppelt.<br />
3. Demodulation beim Empfänger<br />
Die HF-Schwingung wird mit einer Diode gleichgerichtet.<br />
Anschlieÿend wird die HF-Schwingung unterdrückt. Dazu wird ein Kondensator und ein WIderstand<br />
verwendet. Der Kondensator wird durch die HF-Spannung aufgeladen, über R entladen. Falls die Kapazität<br />
ausreichend groÿ ist, ist der Kondesnator zu träge um der HF-Schwingung zu folgen. ñ an R tritt fast<br />
nur noch die NF-Schwingung auf.<br />
4. Ein NF-Verstärker verstärkt nur das NF-Signal und leitet es an einen Lautsprecher weiter.<br />
Diese Amplitudenmodulation (AM) verwendet man bei Kurz-, Mittel- und Langwellen sowie bei der Bildübertragung<br />
des Fernsehens an. UKW-Sender werden dagegen frequenzmoduliert. Bei der Frequenzmodulation (FM)<br />
wird die Frequenz der Trägerwelle im Takt der Tonschwingung vergröÿert oder verkleinert.<br />
72 Transformator<br />
Unbelasteter Transformator
73 WHEATSTONSCHE BRÜCKENSCHALTUNG 62<br />
Im Sekundärstromkreis ieÿt kein Strom I 2 0<br />
U 1 U 0 cos ωt<br />
U i ¡L 1 ¤ dI 1<br />
dt ¡N 1 ¤ dΦ m<br />
dt<br />
U 1 U i 0 ñ U i ¡U 2<br />
vernachlässige ohmschen Widerstand der Spule gegenüber Induktiven Widerstand ωL<br />
Annahme: Gesamter Fluss Φ m geht durch L 2<br />
U 2 ¡N 2<br />
dΦ m<br />
dt<br />
¡N 2<br />
U 1<br />
N 1<br />
ñ U 2<br />
U 1<br />
¡ N 2<br />
N 1<br />
gleiche Wicklung der Spulen: U 1 und U 2 um π phasenverschoben<br />
Belasteter Transformator<br />
P 1 2 U 1I 1 cos ϕ 0 daϕ π{2<br />
Belastet man die Sekundärseite durch einen Verbraucherwiderstand R, so ieÿt in der Spule ein<br />
Strom I 2 U2<br />
, der selbst einen magnetischen Fluss R Φ 2 erzeugt, welcher gegenüber den von I 1<br />
um π{2 phasenverschoben ist.<br />
P 0<br />
Allgemeines zum Transformator<br />
1. Man verwendet Eisen, da dieser Magnetfeld gut überträgt und hohe Magnetisierung besitzt,<br />
denn Eisen ist ferromagnetisch. Das Magnetfeld wird im Eisen geführt.<br />
2. Man kann einen runden Eisenkern verwenden, dann sind die Magnetfeldverluste an den<br />
Rändern nicht so hoch<br />
3. Man verwendet Stoe mit geringer Hysterese, denn: Die Fläche, die von der Hystereseschleife<br />
umrandet wird, gibt gerade die bei einem Magnetisierungszyklus aufzuwendende Energie an,<br />
die in Wärmeenergie der Probe umgewandelt wird.<br />
4. Man lackiert den Eisenkern, das kein Strom ieÿt, denn ansonsten würde ein Gegenmagnetfeld<br />
entstehen, und es würden Verluste auftreten<br />
5. geringe Remanenz des Eisenkerns wichtig, da ansonsten ja Magnetfeld vorhanden wäre im<br />
Eisenkern<br />
73 Wheatstonsche Brückenschaltung<br />
Die Wheatstonesche Messbrücke ist eine Messeinrichtung zur Messung von elektrischen Widerständen ohmscher<br />
Art (Gleichstromwiderstand) und kleinen ohmschen Widerstandsänderungen.<br />
Zunächst müssen die drei bekannten Widerstände solange variiert werden, bis die Diagonalsspannung null beträgt.<br />
Anschlieÿend lässt sich aus deren Widerstandswerten der vierte, unbekannte Wert errechnen.
74 TRIODE/DIODE 63<br />
74 Triode/Diode<br />
Diode<br />
Triode<br />
Von der geheizten Kathode K werden Elektronen emittiert, die bei positiver Spannung U A zwischen<br />
Anode und Mathode auf die Anode zu beschleunigt werden. Wird U A negativ, so können die aus<br />
der Kathode austretenden Elektronen die Anode nicht erreichen. Es ieÿt kein Anodenstrom.<br />
Die Vakuum-Diode kann daher als Gleichrichter verwendet werden.<br />
Fügt man auÿer Kathode und Anode noch eine dritte Elektrode, das Steuergitter, ein, so erhält<br />
man eine Triode. Die Elektronen müssen auf ihrem Weg von der Kathode zur Anode durch die<br />
Maschen des Steuergitters iegen. Durch geringe Änderung der Spannugn U G zwischen Gitter<br />
und Kathode kann der Elektronenstrom I A von der Kathode zur Anode stark beeinusst werden.