Zwischen Eisbär, Polarbüffel, Leopard und Narwal - Deutscher ...
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<strong>Zwischen</strong> Eisbär, Polarbüffel, <strong>Leopard</strong> <strong>und</strong> <strong>Narwal</strong><br />
Naturk<strong>und</strong>emuseum Prof. Kalchreuter am 13. April 2013<br />
in Bonndorf-Glashütte wiedereröffnet<br />
Leben <strong>und</strong> Berufe<br />
Prof. Dr. Heribert Kalchreuter (genannt Kuno) wurde 1939 in Heidenheim geboren.<br />
Nach Abitur <strong>und</strong> Studium der Geologie <strong>und</strong> Forstwissenschaften an der Universität Freiburg<br />
begannen zahlreiche ornithologische Studienreisen in viele europäische Länder. In dieser Zeit<br />
entstand seine Seminararbeit über die Entenvögel Nordirlands. Weitere Reisen für das<br />
Naturk<strong>und</strong>emuseum Stuttgart (Prof. Schütz) führten ihn nach Süd-, Mittel <strong>und</strong> Nordamerika. In<br />
Alaska traf er seinen Schulfre<strong>und</strong> Heinrich Springer,der ihm Verbindung zur Universität Fairbanks<br />
schafft, die weltweit führend ist im Bereich der Wasserwildforschung.<br />
Nach der Referendarzeit in der Landesforstverwaltung macht er 1967 das Staatsexamen.<br />
Anschließend wird er in der Standortskartierung <strong>und</strong> Forsteinrichtung eingesetzt.<br />
Im Jahr 1970 schloss er seine Promotion an der Uni Freiburg mit dem Thema „Rabenkrähe“ ab.<br />
1973 wurde er Dozent am Wildlife College in Tansania, einem deutsch amerikanischen<br />
Entwicklungsprojekt. Die Leitung ging anschließend in afrikanische Hände über.<br />
1976 stellt Kalchreuter sein Entlassungsgesuch an das Landwirtschaftsministerium. Viele Fre<strong>und</strong>e<br />
haben sich gefragt, ob dies richtig sei, aber er entschied sich für die Wildnis <strong>und</strong> machte sein<br />
Hobby zum Beruf.<br />
Dadurch wurde er der jüngste Oberforstrat a.D. in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland..<br />
1989 kam es zur Gründung der Wildforschungsstelle in Glashütte. Damit wurde ihm die Basis<br />
geschaffen, wissenschaftlich dauerhaft zu arbeiten. Später wurde daraus das Europäische<br />
Wildforschungsinstitut. Jetzt hatte er Gelegenheit für Reisen zu internationalen Kongressen <strong>und</strong><br />
Symposien.<br />
Nach seiner Habilitation an der Universität Posen wurde ihm dort eine Professur übertragen.<br />
Museum<br />
Kalchreuter hat bereits vor 40 Jahren mit der Präparation seiner Jagdstrecken begonnen. Er hat zu<br />
diesem Zweck ein Haus vom Land Baden-Württemberg erworben. Den Ökonomieteil hat er als<br />
Museum ausgebaut <strong>und</strong> hier seine Trophäen gesammelt <strong>und</strong> ausgestellt. Es sind Jagdtrophäen aus<br />
allen Kontinenten dieser Welt. Alle selbst erlegt <strong>und</strong> fast alle auch von ihm präpariert, nur für<br />
einige besonders große Exemplare hat er sich anderer Experten bedient.<br />
Er hat auf seinen Safaris unter extremen Bedingungen gelebt, mit Einheimischen gejagt, deren<br />
Lebensverhältnisse <strong>und</strong> Probleme kennengelernt. Eine einmalige Leistung, die unsere Hochachtung<br />
<strong>und</strong> Wertschätzung verdient. Nur auf diese Weise <strong>und</strong> mit Unterstützung von Politik,Wissenschaft,<br />
Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Kollegen war es ihm möglich, diese Jagderfolge zu erzielen, die Ergebnisse<br />
zusammen zu tragen <strong>und</strong> der Nachwelt zu übergeben.<br />
Den Artenreichtum des Museums kann man nicht einzeln darstellen. Das muss man einfach gesehen<br />
haben.<br />
Naturk<strong>und</strong>emuseum Prof. Dr. Heribert Kalchreuter, Bonndorf - Glashütte<br />
Öffnungszeiten von Mai bis Oktober jeweils am 1. Samstag im Monat<br />
von 14.00 bis 16.00 Uhr. Weitere Führungen nach Vereinbarung.<br />
Sonderführungen nach Vereinbarung ab 8 Personen<br />
Eintrittspreis: Erwachsene 2.00 €, Kinder 1.00 €<br />
Anmeldung: Touristinformation Bonndorf, Tel. 07703- 7607<br />
touristinfo@bonndorf.de
Politische <strong>und</strong> internationale Tätigkeiten<br />
1977 hat Kalchreuter sein erstes Buch „Die Sache mit der Jagd“ geschrieben. Damit hat der Autor<br />
die emotionsgeladene Pro-Kontra-Einstellung durch wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte Informationen<br />
ersetzt. Dieses Buch ist 2009 in 5. Auflage überarbeitet <strong>und</strong> erweitert noch einmal erschienen <strong>und</strong><br />
über 100 000fach verkauft worden. Dieses Werk stieß auch in der Politik auf großes Interesse, so<br />
dass der damalige Minister für Ernährung, Landwirtschaft <strong>und</strong> Forsten, Josef Ertl, ihn als Experte<br />
<strong>und</strong> Berater in Fragen der Wildbiologie <strong>und</strong> Jagdökologie nach Bonn holte. Dafür wurde Heribert<br />
Kalchreuter. mit der Einrichtung der Wildforschungsstelle in Bonndorf „belohnt“.<br />
International war Kalchreuter in folgenden Gremien vertreten:<br />
− CITES - Washingtoner Artenschutz Abkommen<br />
− CIC - Internationaler Jagdrat zur Erhaltung des Wildes<br />
Stiftung<br />
Durch den Tod von Prof. Dr. Heribert Kalchreuter am 14.03. 2010 waren die Erben gezwungen,<br />
für die Weiterführung des Museums eine neue <strong>und</strong> tragfähige Lösung zu finden. 2011 wurde eine<br />
Stiftung gegründet mit dem Ziel, das Museum für die Nachwelt zu erhalten. Bei der Untersuchung<br />
der Präparate mit Holzwollekörpern stellten sich erhebliche Schäden durch Parasiten heraus, die<br />
den Fortbestand der Sammlung in Frage stellten. Wir haben in Herrn Erdeljan einen erfahrenen<br />
Präparator gef<strong>und</strong>en, der die Einzelstücke komplett überarbeitet hat, die Körper aus<br />
Hartschaumstoff neu geformt <strong>und</strong> Felle <strong>und</strong> Gefieder ergänzt hat. Damit ist der Bestand nun<br />
langfristig gesichert. Inzwischen sind alle Trophäen wieder zurück in Glashütte.<br />
Zur offiziellen Wiedereröffnung am 13. April 2013 kamen 100 Gäste. Der Landesjagdverband <strong>und</strong><br />
die Stiftung haben die Veranstaltung organisiert.<br />
Herr Dr. Fritz Wörwag (ein Schulfre<strong>und</strong> von K.) hat einen Fre<strong>und</strong>eskreis ins Leben gerufen, der<br />
durch weitere Spenden das Naturk<strong>und</strong>emuseum unterstützen wird. Vielleicht können auch Sie<br />
mithelfen, das Projekt im Sinne von Kuno weiterleben zu lassen.<br />
Spendenkonto: Sparkasse Bonndorf- Stühlingen Konto Nr. 269 597 BLZ 680 512 07<br />
Kennwort: „Stiftung Naturk<strong>und</strong>emuseum Prof. Kalchreuter“.<br />
Sie erhalten für ihre Unterstützung eine Spendenbescheinigung.<br />
Wie geht es weiter?<br />
Wir wollen das Museum mit folgenden Maßnahmen langfristig sichern:<br />
- Öffnung für alle Interessenten<br />
- Sachk<strong>und</strong>ige <strong>und</strong> individuelle Führungen<br />
− Unterhaltung des Institutshauses einschließlich des Museums<br />
− Sanierung <strong>und</strong> Unterhaltung der Sammlung<br />
− Dokumentation <strong>und</strong> Inventarisierung der Sammlung durch Diplomarbeiten<br />
− Erhaltung des jagdpolitischen Gedankengutes von Prof. Kalchreuter<br />
− Entwicklung von naturpädagogischen Lernangeboten für Schulen <strong>und</strong> Vereine<br />
Wir denken, dass wir mit der Museumskonzeption auf einem guten Weg sind, im Sinne von Prof.<br />
Dr. Heribert Kalchreuter.<br />
Sein Leben war ein Abenteuer. Es ging allzu früh zu Ende. Aber seine Leistung darf nicht in<br />
Vergessenheit geraten.
Anlage 2 Bilder:<br />
1.“Kuno“<br />
2. Der Autor bei seinem Vortrag zur Wiedereröffnung des Museums<br />
„ Wildbiologisches aus der Forschung von Heribert Kalchreuter“<br />
Anschrift des Autors: Eberhard Härle Telefon 07721 - 55972<br />
Am Warenberg 1/1 Fax 07721 - 2029647<br />
78050 Villingen-Schwenningen e<strong>und</strong>h-haerle@gmx.de