Das neue hüttenmännische Gebäude. - GBV, Gemeinsamer ...
Das neue hüttenmännische Gebäude. - GBV, Gemeinsamer ...
Das neue hüttenmännische Gebäude. - GBV, Gemeinsamer ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Oberharz von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung. Seine Methoden zur Sprengstoffuntersuchung<br />
sind ebenfalls noch heute in Anwendung. Auch in zahlreichen,<br />
nicht unmittelbar den Dienst des Betriebslaboratoriums betreffenden Fragen des<br />
Oberharzer Hüttenbetriebs und Bergbaus ist Hamp e , wie die häufigen kleineren<br />
Mitteilungen beweisen, ein stets interessierter Helfer gewesen.<br />
Schließlich sind seine Messungen über die elektrische Leitfähigkeit der Haloidverbindungen<br />
für die physikalische Chemie von Wert geworden, was um so mehr<br />
hervorzuheben ist, als sie in eine Zeit fielen, wo solche Dinge den Chemikern viel<br />
ferner[lagen als jetzt.<br />
Die aus Hamp es Lehrtätigkeit hervorgegangenen, in vier Auflagen erschienenen<br />
Tafeln zur qualitativen chemischen Analyse haben sich im 1n- und Auslande<br />
Freunde erworben.<br />
Wir haben noch eines anderen verdienstvollen Chemikers zu gedenken, der<br />
als langjähriger Assistent der Bergakademie den Grund zu seinem wissenschaftlichen<br />
Ruf gelegt hat.<br />
Guido Bodländer') (geb. 3I. Juli 1855 zu Breslau, gest. 25. Dezember<br />
1904 zu Braunschweig) schloß seine Studien in Breslau 1882 mit einer unter Leitung<br />
von Liebisch ausgeführten Dissertation über das optische Drehungsvermögen<br />
von Mischkristallen ab, war als Assistent im Privatlaboratorium von M. Traube<br />
in Breslau, sowie am pharmakologischen Institut in Bonn tätig und nahm darauf<br />
an der Leitung eines Handelslaboratoriums in Hannover teil. Bodländer hatte<br />
sich so eine reiche und vielseitige Ausbildung angeeignet; als er schon in die<br />
chemische Technik gegangen war, bot ihm im Jahre 1889 eine Assistentenstelle<br />
am mineralogischen Institut der Bergakademie zu Clausthal die bescheidene materielle<br />
Grundlage, die ihm ermöglichte, fernerhin der Wissenschaft zu dienen.<br />
Bodländer verließ Clausthal, wo er nebenbei auch Vorlesungen hielt, erst im<br />
Jahre 1897, als er von Nernst aufgefordert wurde, als Assistent in das physikalisch-chemische<br />
Institut der Universität Göttingen einzutreten, wo er sich als Privatdozent<br />
habilitierte. Im Jahre 1899 brachte ihm die Berufung an die technische<br />
Hochschule zu Braunschweig, wo er ordentlicher Professor für chemische Technologie<br />
und Elektrochemie wurde, endlich eine sichere und selbständige Lebensstellung.<br />
In Clausthal verfaßte Ba dländer als erster 1896 ein Lehrbuch der anorganischen<br />
Chemie, welches die Ergebnisse der physikalischen Chemie als integrierenden<br />
Bestandteil der Chemie behandelt. Dadurch, claß er die Referate über<br />
die physikalische Chemie für das chemische Zentralblatt übernahm, hat er sich<br />
jene Literaturkenntnis angeeignet, die später oft die Bewunderung der Fachgenossen<br />
erregte. Neben kleineren mineralogisch-chemischen Untersuchungen und<br />
'J Mit Benutzung der Nachrufe von Abegg und Nernst in der Zeitschrift für Elektrochemie<br />
1905 und von Coehn in den Berichten der deutschen chemischen Gesellschaft 1905 IV.<br />
57