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„Gibt es einen Adler 2014?“ - Österreichs Bundesheer

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P.b.b. Erscheinungsort und Verlagspostamt 6020 Innsbruck – 02z030006 M<br />

Jahrgang 29 • Ausgabe 4/2013 • Truppenzeitung d<strong>es</strong> Stabsbataillons 6<br />

Foto: Hubert Berger<br />

?<br />

30 Jahre Truppenzeitung<br />

„Gibt <strong>es</strong> <strong>einen</strong> <strong>Adler</strong> <strong>2014</strong>?“


2 Dezember 2013<br />

Fotos: öbH/StbB6, Museumsverein Nauders<br />

Offiziersb<strong>es</strong>prechung<br />

mit g<strong>es</strong>chichtlichem Hintergrund<br />

Im August di<strong>es</strong><strong>es</strong> Jahr<strong>es</strong> wurde die<br />

monatliche Offiziersb<strong>es</strong>prechung<br />

nach Schloss Nauders auf Einladung<br />

d<strong>es</strong> Museumsvereins Nauders, Herrn<br />

Thoma, verlegt.<br />

Mit dem Museumsverein „Schloss Nauders“<br />

verbindet das Stabsbataillon 6 im Rahmen der<br />

Traditionspflege eine sehr lange und innig gehegte<br />

Freundschaft und so wollte <strong>es</strong> sich Obmann<br />

Ludwig Thoma nicht nehmen lassen,<br />

einmal die Offiziere d<strong>es</strong> Stabsbataillons 6 für<br />

eine Fortbildung nach Nauders einzuladen.<br />

Durch den Kommandanten d<strong>es</strong> StbB6, Oberst<br />

Begrüßung durch Bgm. Robert Mair<br />

Ölböck, wurde der Fortbildung eine Offiziersb<strong>es</strong>prechung<br />

im g<strong>es</strong>chichtlich inter<strong>es</strong>santen<br />

Schloss Nauders vorang<strong>es</strong>etzt und so konnte<br />

der Bürgermeister der Gemeinde Nauders, Robert<br />

Mair, die Offiziere d<strong>es</strong> StbB6 im Schloss<br />

Nauders herzlich willkommen heißen.<br />

Nach der Offiziersb<strong>es</strong>prechung ging <strong>es</strong> zur<br />

historischen Führung zur F<strong>es</strong>tung Nauders,<br />

die an der schmalsten Stelle der Land<strong>es</strong>straße<br />

heute noch immer über di<strong>es</strong>e „wacht“. Ludwig<br />

Thoma, der Obmann d<strong>es</strong> Museumsvereins<br />

Nauders, ließ <strong>es</strong> sich nicht nehmen, die inter<strong>es</strong>sante<br />

Führung in der F<strong>es</strong>tung Nauders selbst zu<br />

Obmann Ludwig Thoma führte durchs<br />

Schloss Nauders<br />

führen und mit G<strong>es</strong>chichte und „G‘schichtln“<br />

– den Offizieren den F<strong>es</strong>tungsbau in der damaligen<br />

Monarchie näherzubringen. Die F<strong>es</strong>tung<br />

Nauders ist eine der letzten erhaltenen<br />

F<strong>es</strong>tungen („F<strong>es</strong>te“) der k.u.k. Monarchie,<br />

die die damaligen Grenzen d<strong>es</strong> Habsburgerreich<strong>es</strong><br />

schützte. Die F<strong>es</strong>te Nauders ist im<br />

militärischen Zusammenhang mit der F<strong>es</strong>tung<br />

Franzensf<strong>es</strong>te und mit der F<strong>es</strong>tung Hochfinstermünz<br />

zu sehen. Neben der F<strong>es</strong>tung ist auch<br />

noch die Kaserne für die damalige B<strong>es</strong>atzung<br />

erhalten und ein neu errichteter „Panzergarten“<br />

(mit Ausstellungsstücken d<strong>es</strong> österreichischen<br />

Bund<strong>es</strong>heer<strong>es</strong>) rundete die Führung und Fortbildung<br />

ab.<br />

F<strong>es</strong>tung Nauders<br />

Weitere Infos zur F<strong>es</strong>tung Nauders gibt‘s unter<br />

http://www.museumsverein-nauders.com<br />

Woho<br />

Impr<strong>es</strong>sum<br />

Amtliche Publikation der Republik Österreich/Bund<strong>es</strong>minister<br />

für Land<strong>es</strong>verteidigung<br />

und Sport<br />

Medieninhaber, Herausgeber und<br />

Hersteller:<br />

Republik Österreich/Bundeminister für<br />

Land<strong>es</strong>verteidigung und Sport, BMLVS,<br />

Roßauer Lände 1, 1090 Wien<br />

Redaktion:<br />

BMLVS, Stabsbataillon 6, Kommando,<br />

6020 Innsbruck,<br />

stbb6@bmlvs.gv.at<br />

Chefredakteur:<br />

Obstlt Ing. Peter Nuderscher, MSD<br />

Redakteure:<br />

Arbeitsgemeinschaft/StbB6 – siehe Beiträge<br />

Erscheinungsjahr:<br />

2013 (4 Ausgaben/Jahr)<br />

Fotos: BMLVS, StbB6 oder siehe Fotos<br />

Druck:<br />

BMLVS/Heer<strong>es</strong>druckzentrum, Kelsenstr. 4,<br />

1030 Wien; 13-8064<br />

Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“<br />

d<strong>es</strong> österreichischen<br />

Umweltzeichens, UW-Nr. 943<br />

Grundlegende Richtung:<br />

Information aller beim Stabsbataillon 6<br />

beor derten Soldaten. „Der <strong>Adler</strong>“ ist<br />

eine Zeitung von Soldaten für Soldaten.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />

Genehmigung d<strong>es</strong> Herausgebers g<strong>es</strong>tattet.<br />

„Der <strong>Adler</strong>“ wird kostenlos an Soldaten und<br />

Angehörige d<strong>es</strong> Stabs bataillons 6 g<strong>es</strong>andt.<br />

Auflage:<br />

„Der <strong>Adler</strong>“ erscheint viermal im Jahr in<br />

einer Auflage von 2.500 Exemplaren.<br />

Beförderungen<br />

Offizierstellvertreter<br />

OStWm Heinrich Payr<br />

OStWm Michael Mühlbacher<br />

OStWm Daniel Gamper<br />

OStWm Günther Kranebitter<br />

OStWm Gerhard Buchböck<br />

Oberstabswachtmeister<br />

StWm Ingo Schmied<br />

Stabswachtmeister<br />

OWm Günther Kerschner<br />

Wachtmeister<br />

Zgf Fabian Mühlbacher<br />

Wir gratulieren!<br />

Partner


Dezember 2013 3<br />

Edelweißschießen 2013<br />

Bischof<br />

Reinhold<br />

Stecher<br />

1921–2013<br />

NEU<br />

28. September fand heuer wieder<br />

Am das alljährliche Edelweißschießen<br />

am TIWAG-Gelände in der Imster Au, Gemeinde<br />

Imst, statt. Es wurde vom Stabsbataillon 6<br />

organisiert und durch die Werkstattkompanie/<br />

Stabsbataillon 6 in alt bewährter Weise aufund<br />

nach der Veranstaltung wieder abgebaut.<br />

Bei strahlend schönem Wetter begann das<br />

Schießen nun am Samstag, den 28. September<br />

um 9 Uhr. Die Teilnehmer schossen auf<br />

Herzblätter in ca. 120 Meter Entfernung. G<strong>es</strong>chossen<br />

wurde mit der Standardbewaffnung<br />

d<strong>es</strong> Soldaten, mit dem Sturmgewehr (StG) 77.<br />

Es kamen von 13 Schuss zehn Schuss in die<br />

Wertung, wobei die ersten drei Schuss als Prob<strong>es</strong>chüsse<br />

für die Teilnehmer zur Verfügung<br />

standen. Dadurch konnte das StG 77 sehr<br />

genau auf die persönliche Schießhaltung der<br />

Teilnehmer eing<strong>es</strong>tellt werden. Die Teilnahme<br />

bei di<strong>es</strong>er Veranstaltung war erst ab 21 Jahren<br />

möglich (nach den B<strong>es</strong>timmungen d<strong>es</strong> Waffeng<strong>es</strong>etz<strong>es</strong>)<br />

und wurde von den Tiroler Oberländern<br />

sehr gut und teilnahm<strong>es</strong>tark angenommen.<br />

Außerdem nutzte das Schützenregiment<br />

Oberland di<strong>es</strong><strong>es</strong> Schießen für ihre Regimentsmeisterschaft.<br />

G<strong>es</strong>chossen wurde in Teams mit<br />

vier Schützen und Schützinnen. Es gab auch<br />

eine Einzelwertung, wofür man ein bronzen<strong>es</strong>,<br />

silbern<strong>es</strong> und golden<strong>es</strong> Abzeichen „erschießen“<br />

konnte. Bronze erreichte man ab einer<br />

Punktezahl von 92, Silber ab 96 Punkten und<br />

Gold ab 98. Der Großteil der Teilnehmer waren<br />

Mitglieder der Schützenkompanien vom Tiroler<br />

Oberland und<br />

Außerfern, aber <strong>es</strong><br />

nahmen auch Milizsoldaten,<br />

Exekutive<br />

und Zivilpersonen<br />

zahlreich bei di<strong>es</strong>er<br />

öffentlichkeitswirksamen<br />

Veranstaltung<br />

teil. Das Bund<strong>es</strong>heer<br />

leistete gute<br />

Arbeit in Zusammenarbeit mit den Schützen,<br />

welche auch das Stabsbataillon 6 bei der Auswertung<br />

unterstützt haben.<br />

Das Edelweißschießen lief ohne Zwischenfälle<br />

ab und die Teilnehmerzahlen stiegen stetig<br />

an. Für Trank und Speis sorgte die Truppenküche<br />

der Standschützenkaserne. Somit waren<br />

die Teilnehmer rundum versorgt. Das sah<br />

man auch an den ausgewerteten Schießscheiben,<br />

die bis zum Ende d<strong>es</strong> Tag<strong>es</strong> auf über 600<br />

Stück anstieg.<br />

Am Ende d<strong>es</strong> Tag<strong>es</strong> konnte man auf eine erfolgreiche<br />

Veranstaltung zurück schauen, wo<br />

das österreichische Bund<strong>es</strong>heer, das Stabsbataillon<br />

6 und die Zivilbevölkerung gut zusammengearbeitet<br />

haben und Kontakte für viele<br />

Fragen rundum und zum österreichischen Bund<strong>es</strong>heer<br />

aufnehmen konnten.<br />

Gfr Daniel Schwarz<br />

Werkstattkompanie/StbB6<br />

Nachl<strong>es</strong>e<br />

Unveröffentlichte Texte,<br />

Zeichnungen und Aquarelle zum<br />

Nachdenken und Schmunzeln<br />

Aus dem Nachlass d<strong>es</strong> vielseitig kreativen<br />

Bischofs hat Paul Ladurner in di<strong>es</strong>em<br />

Buch bisher unveröffentlichte Texte sowie<br />

stimmungsvolle Aquarelle und humorige<br />

Karikaturen versammelt – unter anderem<br />

werden darin auch die Kriegserinnerungen<br />

Bischof Stechers wieder lebendig.<br />

978-3-7022-3319-8<br />

112 Seiten, € 19.95<br />

Erhältlich in allen Buchhandlungen<br />

oder unter www.tyrolia.at.<br />

Buchb<strong>es</strong>chreibung<br />

auf Seite 9. Das Buch ist erhältlich<br />

bei Tyrolia Buch • Papier<br />

Innsbruck, Maria-Ther<strong>es</strong>ien-Str.<br />

15, Tel. 0512/2233-0;<br />

Fax 0512/2233-444 und<br />

E-Mail: innsbruck@tyrolia.at


4 Dezember 2013<br />

Zivil-Militärische-Zusammenarbeit bei der ABC-Abwehrkompanie<br />

Im September führte die ABC-Abwehrkompanie/Stabsbataillon<br />

6 eine<br />

Kaderfortbildung (KFB) für gefahrenstoffkundige<br />

Organe d<strong>es</strong> BMI, der<br />

Land<strong>es</strong>warnzentrale Tirol, d<strong>es</strong> Katastrophenreferat<strong>es</strong><br />

d<strong>es</strong> Land<strong>es</strong> Tirol<br />

unter Mitwirkung der ABCAbw-Fachdienste<br />

d<strong>es</strong> Militärkommandos Tirol<br />

durch.<br />

Ziel der KFB war <strong>es</strong>, den externen Teilen<br />

die Leistungsfähigkeit der ABC-Abwehrkompanie<br />

d<strong>es</strong> Stabsbataillons 6<br />

(ABCAbwKp/StbB6) für mögliche Zusammenarbeit<br />

mit zivilen Einsatzorganisationen<br />

näherzubringen.<br />

Zu Beginn konnte der Kommandant der<br />

ABCAbwKp/StbB6 35 Teilnehmer d<strong>es</strong><br />

BMI und d<strong>es</strong> Land<strong>es</strong> Tirol begrüßen und<br />

in den weiteren Ausbildungsablauf einweisen.<br />

Die Fortbildung wurde in zwei Blöcken<br />

durchgeführt.<br />

Block 1<br />

• Referat zum Thema Procedere Assistenzeinsatz-Anforderung<br />

im ABCAbw-<br />

Bereich.<br />

• Vorstellung der allgem<strong>einen</strong> Parameter<br />

und Möglichkeiten der ABC-AbwKp.<br />

Block 2<br />

Stationsbetrieb zur praktischen Darstellung<br />

der Leistungsfähigkeiten der Züge<br />

und der Möglichkeiten zur Zusammenarbeit<br />

mit zivilen Einsatzorganisationen mit<br />

Schwergewicht Aufklärung (Aufkl) und<br />

Dekontamination (Deko).<br />

Die Schwergewichtsthemen der Stationen<br />

waren:<br />

ABC Aufkl: Vorstellung der Erkundungsarten,<br />

Verfahren, Techniken sowie eine<br />

Gerätepräsentation.<br />

Deko: Vorstellung Gerät und DekoKfz,<br />

Zeitanhalt bis Wirksamwerden im Einsatzraum.<br />

RuB (Retten und Bergen): Vorstellung<br />

d<strong>es</strong> RuBZg KIOP/KPE, Gerätepräsentation.<br />

WA (Wasseraufbereitung): Vorstellung<br />

Wasseraufbereitung im öBH.<br />

Seitens der gefahrstoffkundigen Organe<br />

d<strong>es</strong> BMI wurde der Wunsch geäußert,<br />

wieder öfters gemeinsame Übungen im<br />

Bereich A(tomare)-Erkundung durchzuführen.<br />

Für die ABCAbwKp/StbB6 war <strong>es</strong> einerseits<br />

sehr wichtig Kontakte zu den Ansprechpersonen<br />

der verschiedenen zivilen<br />

Einsatzorganisationen zu knüpfen und<br />

andererseits das Aufgaben- und Einsatzspektrum<br />

einschließlich der notwendigen<br />

militärischen Möglichkeiten di<strong>es</strong>en Einsatzleitern<br />

und Fachorganen bewusst zu<br />

machen und mit einem inter<strong>es</strong>santen Fortbildungstag<br />

näher zu bringen.<br />

OStWm Joachim Fuchs<br />

ABCAbwKp/StbB6<br />

Unsere Wasserkraft!<br />

TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG


Dezember 2013 5<br />

Schweiß spart Blut!<br />

Gewinnspiel!<br />

Die vierte Woche der Grundausbildung<br />

ging zu Ende, und mit ihr die<br />

erste Formung der neuen EF-Rekruten.<br />

Jene haben in di<strong>es</strong>em Zeitraum<br />

viele Erfahrungen und Eindrücke über<br />

sich selbst und das Leben als Soldat<br />

gewonnen.<br />

„Tagwache! Zug am Gang antreten!“, erschallt<br />

<strong>es</strong> um 06:00 Uhr in den Gängen d<strong>es</strong><br />

Lehrkompaniegebäud<strong>es</strong>, bei gleichzeitigem<br />

Aufreißen der Türen zu den Mannschaftsräumen.<br />

Das Licht wird aufgedreht und der<br />

frisch gebackene EF-Rekrut muss nach dem<br />

längsten und durchtriebensten Sommer sein<strong>es</strong><br />

Lebens mit sieben ihm fremden Personen<br />

aufstehen, in die Bad<strong>es</strong>chlapfen schlüpfen<br />

und in den Gang hinaus stürmen. Während<br />

die Ausbildner mit erhobener Stimme<br />

verlautbaren, dass all<strong>es</strong> viel zu langsam vor<br />

sich geht, versuchen sich die schlaftrunkenen<br />

Burschen an einer Linie auszurichten und ruhig<br />

zu stehen. Nach dem Anlegen der befohlenen<br />

Adjustierung geht <strong>es</strong> in zügigem Tempo<br />

ab zum Frühstück, für das nur 15 Minuten<br />

Zeit ist, weil vorher nicht all<strong>es</strong> glatt gelaufen<br />

ist. Die Begrüßung d<strong>es</strong> Kompaniekommandanten<br />

folgt der Körperpflege, der Außenbereichsreinigung<br />

und der Zimmerreinigung.<br />

Wenn all<strong>es</strong> erledigt ist geht um 08:00 Uhr die<br />

Ausbildung los.<br />

Di<strong>es</strong>e b<strong>es</strong>tand in den ersten Tagen darin, <strong>einen</strong><br />

Großteil der Ausrüstung auszufassen.<br />

Viele verschiedene Sachen mit vielen verschiedenen<br />

Namen, die alle möglichst auf<br />

Anhieb ins Gedächtnis eingebrannt werden<br />

sollten. Der Zugskommandant, der Kompaniekommandant,<br />

der Spieß und weitere für<br />

<strong>einen</strong> sich in der Lehrkompanie befindlichen,<br />

neuen Soldaten wichtige Personen stellten<br />

sich vor. Fast täglich wurde das schnelle Anund<br />

Ausziehen, Bettenbauen und Packen d<strong>es</strong><br />

Rucksack<strong>es</strong> unter Zeitdruck geübt. Bei einer<br />

Menge von Belehrungen, beim Exerzierdienst<br />

und beim Waffen- und Schießdienst<br />

schossen viele wichtige Informationen auf<br />

uns ein, die irgendwo im schon sehr gefüllten<br />

Kopf Platz finden mussten. Wie läuft der<br />

Kurs überhaupt ab? Wie hat sich ein Soldat in<br />

der Kaserne und in der Öffentlichkeit zu verhalten?<br />

Welche Bewegungen folgen auf das<br />

Kommando „Rechts schaut“. Wie sieht eine<br />

Kehrtwendung richtig aus? Welche Charakteristik<br />

b<strong>es</strong>itzt die Waffe? Wie weit gehen<br />

die Gefahrenbereiche der Waffe? Wie halte<br />

ich die Ausrüstung rein? All di<strong>es</strong>e und noch<br />

viele Fragen mehr mussten wir bis zum Ende<br />

nur einer Woche beantworten können und<br />

das auch beim wöchentlichen T<strong>es</strong>t beweisen.<br />

Wer sich auf di<strong>es</strong>em<br />

Foto wieder findet und<br />

markiert ist, gewinnt<br />

<strong>einen</strong> Gutschein im<br />

Wert von 10 Euro, g<strong>es</strong>tiftet<br />

von<br />

„holly“<br />

Nach einer Woche, in der die Tage 16 Stunden<br />

gedauert haben, freuten wir uns ins erste,<br />

wirklich zur Erholung dienende Wochenende<br />

mit einem lauten „Hurra“ zu starten.<br />

Das war all<strong>es</strong> sehr anstrengend und wir<br />

glaubten uns vorstellen zu können, wie <strong>es</strong><br />

weiterhin ablaufen wird. Dabei haben wir<br />

uns jedoch geirrt. In der zweiten Woche kamen<br />

immer mehr neue Sachen hinzu, die aber<br />

auf die der letzten Woche aufbauen und somit<br />

noch schwieriger zu automatisieren waren.<br />

Es folgten weiterhin Belehrungen aller<br />

Art, Exerzierdienst-, Waffen- und Schießdiensteinheiten.<br />

In di<strong>es</strong>er Woche fand auch<br />

unser erster Marsch statt. Dabei kristallisierte<br />

sich schon ansatzweise heraus, wer der Forderung<br />

an körperlicher und geistiger Leistung<br />

gewachsen ist, und wer nicht. Die meisten<br />

haben <strong>es</strong> g<strong>es</strong>chafft. Ein Teil von ihnen<br />

musste allerdings von den Kameraden unterstützt<br />

werden um das Ziel zu erreichen und<br />

zum ersten Mal wurde uns gezeigt, was Kameradschaft<br />

bedeutet. Der Eingewöhnungsmarsch<br />

endete in einem Durchgehen ein<strong>es</strong><br />

„Schlammgrabens“ der uns viel Spaß, aber<br />

auch viel Arbeit bereitete. Unser Durchhaltevermögen<br />

mussten wir in di<strong>es</strong>er Woche ein<br />

zweit<strong>es</strong> Mal beim Traditionstag beweisen.<br />

Dort fand nämlich unser erster öffentlicher<br />

Auftritt statt, bei dem wir 45 Minuten lang in<br />

der Parade stehen mussten und gemerkt haben,<br />

wie anstrengend das eigentlich ist. Beim<br />

Entlassen in das zweite Wochenende sprach<br />

unser Kompaniekommandant das erste Lob<br />

aus, an welch<strong>es</strong> wir uns alle sicher sehr lange<br />

erinnern werden.<br />

In der dritten Woche bekamen wir zu anderen<br />

Einheitsarten zwei neue dazu, und zwar<br />

das ABC-Abwehrtraining und den Gefechtsdienst.<br />

Wir lernten die Grundlagen d<strong>es</strong> Handelns<br />

bei Einsatz von ABC-Wirkstoffen und<br />

wie ein solcher zu erkennen ist. Beim Gefechtsdienst<br />

begannen wir das Fortbewegen<br />

im Gelände, das Errichten von Gepäckdepot,<br />

das Beziehen von Stellungen und viel<strong>es</strong><br />

mehr zu erlernen. Der Marsch in di<strong>es</strong>er Woche<br />

war etwas härter als jener von der letzten<br />

und am Tag darauf kam die erste Abmeldungswelle,<br />

getragen von denen, die <strong>es</strong> leider<br />

nicht g<strong>es</strong>chafft haben oder sich so etwas nicht<br />

zutrauten. Sie haben das Richtige getan, denn<br />

wenn einer ausfällt, belastet er den ganzen<br />

Zug, trotzdem ist <strong>es</strong> schade um jeden von ihnen.<br />

Doch nach di<strong>es</strong>er Woche haben wir uns<br />

schon etwas an den Umgang und an die Bedingungen<br />

in der Kaserne gewöhnt und wussten,<br />

dass wir unbedingt weitermachen müssen<br />

um am Ende ein guter Soldat zu werden.<br />

Trotzdem freuten wir uns wieder aufs Wochenende<br />

und waren froh, wieder einmal zu<br />

Hause zu sein.<br />

Am Montag der vierten Woche begannen wir<br />

mit der Selbst- und Kameradenhilfe, wobei<br />

wir lernten, wie die erste Hilfe im Einsatz<br />

am schnellsten und b<strong>es</strong>ten erfolgt. Außerdem<br />

waren wir am Mittwoch zum ersten Mal<br />

Scharfschießen. Für viele war das überhaupt<br />

das erste Mal, dass sie mit einem Gewehr di<strong>es</strong>er<br />

Größenordnung tödliche Projektile abgefeuert<br />

haben, was <strong>einen</strong> starken Eindruck auf<br />

sie hinterlassen hat. Der darauf folgende Eilmarsch,<br />

bei dem wir 9,5 Kilometer in nur 82<br />

Minuten bewältigt haben, motivierte uns so<br />

wie das erste Lob unser<strong>es</strong> Kommandanten,<br />

und als das stolze Einmarschieren in die Kaserne<br />

im Schritt auch noch tadellos funktionierte<br />

waren wir unglaublich gut gelaunt. Der<br />

Höhepunkt di<strong>es</strong>er Woche war jedoch die Ausmusterung<br />

der neuen Leutnante in Wiener<br />

Neustadt, wo wir di<strong>es</strong>mal 90 Minuten standen,<br />

und die anschließende und einzige Parade<br />

Österreichs genossen haben.<br />

Mittlerweile haben wir uns an das frühe Aufstehen,<br />

die kurzen Essenszeiten, den Zeitdruck<br />

und alle anderen Belastungen, die ein<br />

Soldat hat gewöhnt und können damit schon<br />

b<strong>es</strong>ser umgehen als vor vier Wochen. Wir genießen<br />

eine sehr gute Ausbildung mit kompetenten<br />

Lehrmeistern, die als Vorbild vorausgehen.<br />

Wir lernen was Kameradschaft, Stolz,<br />

Aufrichtigkeit, Gemeinschaft und Führung<br />

bedeutet und haben schon viele neue Freunde<br />

gefunden, von denen manche wahrscheinlich<br />

fürs Leben sein werden. Natürlich ist das all<strong>es</strong><br />

kein Zuckerschlecken, aber das darf <strong>es</strong><br />

auch nicht sein, denn wir werden für den Einsatz<br />

trainiert und müssen dafür gewappnet<br />

sein. Außerdem macht uns die Ausbildung,<br />

nicht zuletzt durch das gute Verhältnis zu unseren<br />

Vorg<strong>es</strong>etzten, Spaß und wir werden uns<br />

anstrengen, gute Soldaten zu werden.<br />

EF-Rekr Lackner<br />

(Der Kurssprecher)


6 Dezember 2013<br />

Brigademeisterschaften<br />

im Berglauf 2013<br />

Im September fand die erste Meisterschaft der 6. Jägerbrigade (6.JgBrig)<br />

im Berglauf statt. Di<strong>es</strong>e wurde vom Kommando 6.JgBrig ins Leben gerufen<br />

und mit sehr engagierter Unterstützung d<strong>es</strong> StbB6 durchgeführt. Die<br />

Laufleistungen aller Teilnehmer spiegelten das hohe konditionelle Niveau<br />

der Gebirgssoldaten wieder.<br />

G<strong>es</strong>tartet wurde im Raum Gnadenwald am „Waldsportplatz“ zwischen<br />

St. Michael und Gunggl. Der erste Teil der Strecke verlief entlang d<strong>es</strong><br />

steilen Forstweg<strong>es</strong> und über Wi<strong>es</strong>en bis zum Wegkreuz bei der Kapelle<br />

Walder Alm. Auf di<strong>es</strong>em Teilstück waren auf einer Länge von 4,3 km etwa<br />

680 Höhenmeter zu bewältigen. Der zweite Teil der Strecke von 1,4<br />

km führte ein kurz<strong>es</strong> Stück bergab und dann bis zum Ziel Hinterhornalm<br />

noch ca. 1 km bergauf.<br />

Di<strong>es</strong>e Meisterschaft war ursprünglich als kleiner, einfacher Event gedacht.<br />

Das große Starterfeld und die voraussichtlich schlechte Witterung<br />

motivierten unsere Kameraden aus den verschiedenen Kompanien d<strong>es</strong><br />

StbB6 wohl zusätzlich, di<strong>es</strong>e Veranstaltung über das normale Maß hinaus<br />

zu unterstützen. Dem Einsatz von Vzlt Ganzer und seinem Team verdanken<br />

wir die prof<strong>es</strong>sionelle Zeitnehmung und unseren Kameraden der<br />

ABCAbwKp/StbB6 eine Top-Infrastruktur im Start und Zielbereich. Jeder<br />

Wettkämpfer war froh, im Ziel ein beheizt<strong>es</strong> Zelt zu haben.<br />

Es machten nicht nur sportliche Leistung sondern auch der Einsatz und die<br />

gute Zusammenarbeit in der Organisation di<strong>es</strong>e Meisterschaft zu einem<br />

tollen Erlebnis. So fuhren alle Teilnehmer mit der Erwartung nach Hause,<br />

im nächsten Jahr zu einer Brigade-Meisterschaft (vielleicht Straßenlauf)<br />

<strong>2014</strong> wiederzukommen.<br />

Vzlt Wolfgang Hubmann<br />

Fotos: Bund<strong>es</strong>heer • StbB6 und MilKdoT<br />

So exklusiv und anspruchsvoll di<strong>es</strong>e Strecke war, so exklusiv und überdurchschnittlich<br />

waren auch die Leistungen der Teilnehmer. 97 Läuferinnen<br />

und Läufer der 6.JgBrig, Militärkommando Tirol (MilKdoT), Heer<strong>es</strong>truppenschule<br />

(HTS), der Gebirgslogistikbataillone (GebLogB) und<br />

Gebirgsjägerbataillone (GebJgB) aus Deutschland stellten sich der Herausforderung.<br />

Unter den ersten 17 Platzierungen belegten 14 Läufer aus Deutschland<br />

(AK20, einer AK45) die Plätze in der G<strong>es</strong>amtwertung. Di<strong>es</strong>e Dominanz<br />

unserer deutschen Kameraden wurde mit dem hervorragenden vierten<br />

Platz von Vzlt Franz Fuchs/HTS (AK 40!) und Lt Alexander Böhm, achter<br />

G<strong>es</strong>amtplatz und Brigade-Meister 6. JgBrig „unterbrochen“.<br />

Mit Vzlt Markus Grassnig stellte das Stabsbataillon 6 (StbB6) den Sieger<br />

in der Seniorenklasse. Das StbB6 war noch mit den Läuferinnen und Läufern<br />

StWm Grillitsch, Lt Hubmann, Vzlt Schiener, Vzlt Hubmann, StWm<br />

Vierthaler, StWm Haas und Wm Treffer vertreten.<br />

Vorbildhaft war auch die Teilnahme d<strong>es</strong> Kommando/6.JgBrig. Di<strong>es</strong><strong>es</strong> ging<br />

an der Spitze mit dem Kommandanten Brigadier Mag. Grünwald und seinem<br />

Stellvertreter Oberst Gaiswinkler, mit Wettkämpfern aus allen Stabsabteilungen<br />

ins Rennen. Als konditionsstarke Gebirgssoldaten legten sie<br />

beachtliche Spitzenzeiten vor.<br />

Gedanken<br />

„Wenn die Berge rot erglüh’n…“,<br />

mein Blick schweift<br />

durch die Reihen der Chargen<br />

d<strong>es</strong> 2. MilFü1 und ich kann<br />

beim G<strong>es</strong>ang das Glänzen in<br />

den Augen einiger erkennen.<br />

„… in d<strong>es</strong> Morgens Sonnenschein…“.<br />

Di<strong>es</strong>er Gedanke an<br />

vergangene Zeiten in denen all<strong>es</strong><br />

b<strong>es</strong>ser, einfacher, schöner<br />

war, kam in mir hoch. Warum?<br />

War <strong>es</strong> wirklich all<strong>es</strong> b<strong>es</strong>ser?<br />

„… lasset Kummer, Müh und<br />

Sorgen, zurück im tiefen, tiefen<br />

Tal…“<br />

Wir, g<strong>es</strong>chätzte Kameraden,<br />

haben <strong>es</strong> selbst in der Hand,<br />

<strong>es</strong> „b<strong>es</strong>ser, einfacher, schöner“<br />

zu machen. Jedoch, das strikte<br />

beharren auf „mir steht das<br />

zu“, „ich habe das Recht“, „…<br />

die Gleitzeitregelung …“, „das<br />

steht nicht in meiner Postenb<strong>es</strong>chreibung“<br />

führt nicht ausschließlich<br />

zum Ziel und ist<br />

kontraproduktiv. Unser Beruf<br />

verlangt so viel mehr von uns,<br />

denn unser ureigentlicher Auftrag<br />

ist, so ungern das manche<br />

auch vernehmen, die „Verteidigung<br />

unserer Heimat“ mit<br />

der Waffe, die im schlimmsten<br />

Fall, Gott möge uns bewahren,<br />

unser Leben fordern kann.<br />

Ist <strong>es</strong> nicht unsere Pflicht,<br />

uns dahingehend vorzubereiten?<br />

Uns endlich ernst zu nehmen?<br />

Uns nach b<strong>es</strong>tem Wissen<br />

und Gewissen für unsere<br />

Schutzbefohlenen (GWD, Kursteilnehmer)<br />

einzusetzen, sie<br />

heranzubilden, mit allen Unannehmlichkeiten<br />

und Entbehrungen<br />

die di<strong>es</strong>e schöne Arbeit<br />

mit sich bringt und nicht all<strong>es</strong><br />

schlecht zu reden was nicht<br />

schlecht ist?<br />

„… mir san die stolzen Alpenjager,<br />

im Reich der weißen Maj<strong>es</strong>tät.“<br />

Stolz, ja, das sollten<br />

wir sein, auf unsere Tradition,<br />

auf unsere Leistung, auf unsere<br />

Kameradschaft, und unseren<br />

Geist. Jammern wir nicht auf<br />

hohem Niveau, reden wir nicht<br />

all<strong>es</strong> schlecht, wir sind b<strong>es</strong>ser<br />

als wir uns darstellen – zeigen<br />

wir unseren Stolz.<br />

Soldat, verstehst du was ich<br />

meine?<br />

Olt Florian Zagajsek


Fotos: Bund<strong>es</strong>heer<br />

Forum • Forum • Forum • Forum<br />

Die Schere zwischen der Zeit im Aktivstand und im Ruh<strong>es</strong>tand öffnet sich immer weiter,<br />

wobei Gott sei Dank noch die Phase der im Akivstand verbrachten Zeit überwiegt.<br />

Ich möchte heute Revue passieren lassen, an was ich mich gerne<br />

erinnere, mir b<strong>es</strong>onders viel Freude im Dienst bereitet hat, und den<br />

Bogen dann spannen, was ich mir als Nicht-Entscheidungsträger<br />

im Range ein<strong>es</strong> Kompaniekommandanten gerne mehr gewünscht<br />

hätte, wobei mir schon klar ist, dass sich auch die autarke Führung<br />

einer Kompanie mit Sicherheit geändert hat. Die Vorgabe der A) zu<br />

erreichenden Ausbildungsziele, B) den Befehlen d<strong>es</strong> Bataillons zu<br />

entsprechen und C) schlussendlich die schmale Decke der finanziellen<br />

R<strong>es</strong>sourcen nicht zu überschreiten, werden die Kompetenz<br />

ein<strong>es</strong> Kompaniekommandanten sicher <strong>einen</strong>gen.<br />

Ich bitte di<strong>es</strong>e meine Überlegungen soweit räumlicher Natur, einfach<br />

umzusetzen in die Garnisonen d<strong>es</strong> StbB 6, ich habe natürlich<br />

an „meiner „Pontlatz“ Maß genommen.<br />

Nun ohne Wertigkeit der Reihung. Sport- Körperertüchtigung.<br />

Wir in der Pontlatzkaserne hatten das Glück, über eine für Landecker<br />

Verhältnisse – jetzt allgemein g<strong>es</strong>prochen – super Sportstätte<br />

zu verfügen. Rasenplatz, Laufbahn, Anlagen zum Weit- und Hochsprung,<br />

auch Kugelstoßen, all<strong>es</strong> da. Später kam auch eine Hindernisbahn<br />

dazu. Die Sportstunden waren stets super, man hat g<strong>es</strong>pürt<br />

wie die Rekruten freier wurden, ja bei den diversen Wettkämpfen<br />

und Spielen aus sich herausgingen. Beim genauer Hinschauen<br />

konnte man – das war stets mein Eindruck – die (sportlichen)<br />

Kämpfer, von den Mitläufern gut unterscheiden. Schmerzlich habe<br />

ich stets das Fehlen einer Sporthalle wie zum Beispiel in Salzburg-<br />

Glasenbach (Rainer-Kaserne) oder auch in der Maria-Ther<strong>es</strong>ien<br />

Kaserne in Wien vermisst. Bei den diversen Militärkommando-Bereichsmeisterschaften<br />

war <strong>es</strong> ein „ewiger“ Kampf, Trainingszeit<br />

für die sicher anspruchsvollen Wettkämpfe im militärischen Fünfkampf,<br />

auch im Winter dem Patrouillenlauf, zu bekommen. Wie<br />

habe ich stets die Teilnehmer aus der Garnison Absam, auch den<br />

Teilen aus Osttirol beneidet, ob ihrer – der Erfolg hat <strong>es</strong> bewi<strong>es</strong>en<br />

– zu unser mickrigen, in ihrem Fall gediegenen Vorbereitung.<br />

Für mich war <strong>es</strong> schon klar, ist der Kommandant ein Sportler, ja<br />

Vzlt Peter Walch – Vordere Ölgubenspitze 3.452m im Kaunergat am 24. Oktober<br />

2012. Siegerehrung Militärischer Mehrkampf in Landeck – Peter<br />

Walch, Fritz Bieler und Heinl Wallner (v. l.).<br />

ist selbst am Wettkampf aktiv dabei, weiß er was <strong>es</strong> heißt über die<br />

Hindernisbahn zu hetzen, und gibt sein Team die entsprechende<br />

Zeit zum Training. Bei den Siegerehrungen hat man dann g<strong>es</strong>ehen,<br />

wer Ehre für seine Truppenkörper – auch Kompanie – eingelegt<br />

hat. Als ich dann später ehemalige Rekruten getroffen habe,<br />

die mit mir sowohl im Sommer als auch im Winter mit dabei<br />

waren, der Tenor war stets: super Zeit! Man braucht nicht zu glauben,<br />

dass hier eventuell Ausbildungszeit verloren ginge, denn ein<strong>es</strong><br />

muss klar sein, der Mann, der sich im Wettkampf quälen kann, wird<br />

auch im Felde nicht versagen.<br />

Garnisonsübungsplatz-Präsenz im Bezirk und darüber<br />

hinaus.<br />

Stets vermisst habe ich <strong>einen</strong> „echten“ Garnisonsübungsplatz. Wir<br />

in der Garnison haben zwar <strong>einen</strong>, der aber, mit Verlaub, mehr als<br />

untauglich ist, um in der Soldatensprache zu bleiben. Es war, soweit<br />

ich <strong>es</strong> mitbekommen habe, ein Kompromiss zwischen einem<br />

Grundtausch. bzw. Abtretung an die Stadtgemeinde, dafür hat die<br />

Garnison den Übungsplatz im Gramlach erhalten. Lang gezogen,<br />

eingeengt durch den Inn auf einer Seite, und das ansteigende Gelände<br />

auf der anderen. Es war oft nervig, stets den „Urzustand“ bei<br />

den diversen Übungen und Ausbildungsvorhaben wieder herzustellen.<br />

Nie <strong>einen</strong> Schützengraben fertig zu bauen, von Gruppenunterstand<br />

sowi<strong>es</strong>o keine Rede. Man hätte wie beim Waffendrill eine<br />

Kampfsituation X-Mal üben können, Varianten en Masse, aber<br />

wenn man nie „den Spaten hat stecken lassen können“, was willst<br />

du?<br />

Zum Schluss noch ein Gedanke, nämlich den, dass die Soldaten der<br />

w<strong>es</strong>tlichsten Garnison im Land Tirol, also umfassend die Bezirke<br />

Landeck, Imst und Reutte, sich mehr zeigen, nämlich dort wie <strong>es</strong><br />

ihr Name sagt, im Gebirge. Also ihren Fuß zu setzten ins Obere<br />

Gericht, ins Kauner- und Pitztal, ins Ötz- und Stanzertal, auch Außerfern<br />

und Lechtal. Ich bin der felsenf<strong>es</strong>ten Meinung, di<strong>es</strong>e herrlichen<br />

Landschaften zu betreten, auch die wichtigsten Gipfel in den<br />

Gebirgszügen zu b<strong>es</strong>teigen, schafft <strong>einen</strong> unverg<strong>es</strong>slichen Wert der<br />

Erinnerung, den Blick für die Heimat, denn<br />

eins muss auch erkannt werden: Kein Rekrut<br />

hat jemals vorher das erlebt, auch g<strong>es</strong>ehen<br />

was er bei der Umsetzung di<strong>es</strong><strong>es</strong> mein<strong>es</strong> Gedankens<br />

mitnehmen kann. Zielstrebig hingeführt,<br />

sorgsam ausgebildet und fit gemacht<br />

bleiben Eindrücke für immer. Tausendmal<br />

mehr wert, als jed<strong>es</strong> Prospekt, Annonce und<br />

sonstiger Papierkram und überhaupt, par jedem<br />

„Attraktivierungswahn“. Denn wer im<br />

Gebirge hart geworden ist, das Ego durch<br />

Märsche, auch Gipfelsiege, auch schöne<br />

Stunden am Lagerfeuer gefunden hat, di<strong>es</strong>er<br />

Soldat ist Elite im b<strong>es</strong>ten Sinn, und überall<br />

einsetzbar. Nachdenken Kommandanten!<br />

Vzlt iR Peter Walch<br />

7


8 Dezember 2013<br />

50 JAHRE JAGDKOMMANDO<br />

Unsere Elite-Soldaten sind seit 50 Jahren im In- und Ausland im Extremeinsatz:<br />

Unter schwierigsten Gelände- und Witterungsbedingungen und auch in gefährlichen<br />

Situationen werden Spezialaufträge erfüllt, Kommandounternehmen durchgeführt<br />

und Personen aus Krisengebieten evakuiert.<br />

Foto: Bund<strong>es</strong>heer/Puntigam


Foto: Harald Hintner<br />

Aufg<strong>es</strong>chnappt!<br />

Neue Militärwissenschaftliche<br />

Schriftenreihe präsentiert<br />

WIEN - Im Oktober fand die Präsentation<br />

d<strong>es</strong> ersten Band<strong>es</strong> der<br />

neuen Militärwissenschaftlichen<br />

Publikationsreihe der Land<strong>es</strong>verteidigungsakademie<br />

im Sitzungssaal<br />

der Österreichischen Akademie der<br />

Wissenschaften statt.<br />

Generalstabschef Othmar Commenda<br />

betonte bei der Präsentation die<br />

Wichtigkeit von Vielfalt und den<br />

Zugang von außen zur Qualitätssteigerung<br />

im Bund<strong>es</strong>heer. Die neue<br />

wissenschaftliche Buchreihe kommt<br />

di<strong>es</strong>em Anspruch entgegen.<br />

Der Vertreter der Akademie der Wissenschaften,<br />

o. Univ.-Prof. Hans Sünkel,<br />

unterstrich die Wichtigkeit der<br />

Buchreihe für die weitere militärwissenschaftliche<br />

Forschungstätigkeit<br />

der Land<strong>es</strong>verteidigungsakademie.<br />

Die Land<strong>es</strong>verteidigungsakademie<br />

ist die höchste militärische Bildungs-<br />

und Forschungseinrichtung<br />

d<strong>es</strong> österreichischen Bund<strong>es</strong>heer<strong>es</strong>.<br />

Durch die neue Militärwissenschaftliche<br />

Schriftenreihe wird auch der<br />

Empfehlung d<strong>es</strong> österreichischen<br />

Wissenschaftsrat<strong>es</strong> entsprochen, Forschung<br />

und Lehre zu dokumentieren<br />

und der inter<strong>es</strong>sierten Öffentlichkeit<br />

zugänglich zu machen.<br />

Der erste Band der Reihe vereint<br />

detaillierte und fachspezifische Beiträge<br />

aus den Bereichen der Militärlogistik,<br />

der zivilen Logistik und der<br />

Logistik der Einsatzorganisationen.<br />

Die wissenschaftliche Aufbereitung<br />

und Vermittlung praktischer logistischer<br />

Erfahrungen aus nationalen<br />

und internationalen Einsätzen sollen<br />

ein breit<strong>es</strong> Inter<strong>es</strong>sensspektrum<br />

abdecken.<br />

Österreich und der Erste Weltkrieg in<br />

eindrucksvollen Bildern Vom Weg in den<br />

Untergang bis zum Ende der Habsburger Monarchie<br />

Kein Ereignis der letzten 2000 Jahre veränderte<br />

den europäischen Kontinent so nachhaltig<br />

und radikal wie der Erste Weltkrieg.<br />

In einem bis dahin für unmöglich gehaltenen<br />

Gemetzel – dem ersten industrialisierten<br />

Krieg – starben Millionen Menschen, gingen<br />

jahrhundertealte Kaiserreiche unter, darunter<br />

auch die Habsburgermonarchie.<br />

Di<strong>es</strong><strong>es</strong> gut l<strong>es</strong>bare Überblickswerk fasst einfach<br />

und verständlich die wichtigsten Fakten<br />

und Zusammenhänge zum „Großen Krieg“<br />

aus österreichischer Perspektive zusammen.<br />

Es erläutert zum <strong>einen</strong> seine Vorg<strong>es</strong>chichte,<br />

stellt Fragen nach der Verantwortlichkeit<br />

österreichischer Politiker für di<strong>es</strong>e „Urkatastrophe<br />

d<strong>es</strong> 20. Jahrhunderts“ (George<br />

F. Kennan) und schildert den Verlauf der<br />

wichtigsten Kampfhandlungen. Die Ostfront<br />

mit Galizien und den Karpaten findet dabei<br />

ebenso Berücksichtigung wie die Alpenfront<br />

im Süden der Monarchie. Das Leben der Soldaten<br />

hinter der Front wird beleuchtet, aber<br />

auch der mörderische Kampf an den vordersten<br />

Linien.<br />

Der Autor lässt aber vor allem auch in ausgezeichneten,<br />

teilweise unveröffentlichten<br />

Fotografien den Zeitgeist der Jahrhundertwende,<br />

die großen politischen Ereignisse<br />

sowie die kl<strong>einen</strong> anonymen Schicksale und<br />

das mörderische G<strong>es</strong>icht d<strong>es</strong> Krieg<strong>es</strong> in den<br />

Schützengräben lebendig werden. Eing<strong>es</strong>treute<br />

literarische Texte zeitgenössischer<br />

Autoren geben dazu <strong>einen</strong> unmittelbaren<br />

Einblick in das Lebensgefühl und die Ansichten<br />

jener Zeit. Propagandapostkarten und<br />

zahlreiche Übersichtspläne vervollständigen<br />

den umfassenden Gedenkband.<br />

„Der ang<strong>es</strong>ehene Publizist Hans Magenschab<br />

hat sensationell<strong>es</strong> Material zusammengetragen.<br />

Seine Schlussfolgerung: Alle<br />

wirtschaftlichen Krisen sind leichter zu verkraften<br />

als je wieder ein Krieg in Europa.“<br />

Erhard Busek<br />

Der Autor: Dr. Hans Magenschab, studierte<br />

Rechts- und Staatswissenschaften in Wien<br />

und Salzburg, war Chefredakteur mehrerer<br />

„Der große Krieg“ von Hans Magenschab<br />

ist zum Preis von € 39.95 und bei<br />

Tyrolia Buch-Papier Innsbruck in der<br />

Maria-Ther<strong>es</strong>ien-Straße 15 und im guten<br />

Buchhandel erhältlich!<br />

politischer Magazine und Leiter d<strong>es</strong> „Niederösterreich-Kuriers“,<br />

G<strong>es</strong>talter zahlreicher<br />

TV-Dokumentationen sowie Autor historischer<br />

Biografien. Zuletzt Pr<strong>es</strong>sechef der<br />

Präsidentschaftskanzlei in der Hofburg Wien<br />

und Sprecher d<strong>es</strong> österreichischen Bund<strong>es</strong>präsidenten.<br />

9<br />

Bilderrätsel<br />

...FINDEN SIE FÜNF UNTERSCHIEDE?<br />

Foto: Bund<strong>es</strong>heer/TTZ


10 Dezember 2013<br />

Verabschiedung<br />

einer Legende<br />

Eindrücke ein<strong>es</strong> GWDs,<br />

Ende August 2013 wurde<br />

Vizeleutnant Hans-<br />

Peter Gärtner durch<br />

den Kasernenkommandant<br />

und Kommandanten<br />

Stabsbataillon<br />

6, Oberst Friedrich<br />

Ölböck, unter Beisein<br />

vieler Weggefährten,<br />

Kameraden und<br />

Freunden in den Ruh<strong>es</strong>tand verabschiedet.<br />

Vzlt Gärtner war in seiner letzten Funktion<br />

Kommandant der Betriebsstaffel in der Standschützenkaserne<br />

und somit der gute Geist in<br />

allen Belangen der Kasernenverwaltung.<br />

Di<strong>es</strong>e verantwortlichen Tätigkeiten reichten<br />

vom Streudienst im Winter bis zur Einteilung<br />

der Grundwehrdiener im täglichen Ablauf<br />

der Kasernenbetreuung im Sommer. Oberst<br />

Ölböck dankte Vzlt Gärtner im Rahmen der<br />

Feierlichkeiten für seine unermüdlichen Tätigkeiten<br />

für den reibungslosen Ablauf in der<br />

Verwaltung aller notwendigen und auch baulichen<br />

Obliegenheiten in der Standschützenkaserne<br />

und wünschte <strong>einen</strong> guten Start in den<br />

neuen Lebensabschnitt.<br />

Vzlt Gärtner ist auch Bund<strong>es</strong>obmann d<strong>es</strong> Kaiserschützenbund<strong>es</strong><br />

Tirol 1921, das ihn mit<br />

dem Stabsbataillon 6 im Rahmen der Traditionspflege<br />

stark verbindet.<br />

Die Redaktion „Der <strong>Adler</strong>“ schließt sich den<br />

Wünschen sehr gerne an.<br />

woho<br />

…der Einrückungstermin im September<br />

2013 erweckte in uns eine gewisse Spannung.<br />

Man stand vor vielen unbeantworteten Fragen,<br />

wo komm ich hin, wie sind die Kameraden,<br />

wie die Unterkünfte und wie sieht das<br />

ganze Umfeld aus.<br />

Wir landeten in der Nachschub- und Transportkompanie/Stabsbataillon<br />

6 in Kranebitten/Innsbruck,<br />

im I. Zug unter Offizierstellvertreter<br />

(OStv) Daniel Gamper.<br />

Die Ungewohnheit ein<strong>es</strong> 12-Mann-Zimmers<br />

erwi<strong>es</strong> sich trotz allem als eine kameradschaftliche<br />

Herausforderung.<br />

Das von außen oft kritisierte Essen zeigte<br />

sich als komplett<strong>es</strong> Gegenteil. Die Speisen<br />

waren ausgewogen, abwechslungsreich und<br />

beliebt.<br />

So starteten wir gut g<strong>es</strong>tärkt mit ca. 70 Mann<br />

und einer Frau in die erste Ausbildungswoche.<br />

Trotz langer Dienstzeiten verging die erste<br />

Woche rasch. Von Pack- bis zur Spintordnung<br />

hin zum Schuhputz wurde uns der militärische<br />

Alltag nahe gebracht. Nach Automatisierung<br />

di<strong>es</strong>er Pflichten kam die Waffe<br />

an den Mann/die Frau. Beim anfänglichen<br />

Trockentraining fielen uns die ersten Handgriffe<br />

noch schwer. Trotzdem blickte jeder<br />

schon g<strong>es</strong>pannt dem Scharfschießen entgegen<br />

und die Ergebnisse sprachen für sich.<br />

„Habt, acht!“ hieß <strong>es</strong> in den anfänglichen<br />

Exerzierstunden, Konzentration und Koordination<br />

wurden für eine „perfekte“ Synchronisation<br />

gefordert. Marschieren und salutieren<br />

standen ebenso am Plan.<br />

Die Verlegung in die Wattener Lizum war<br />

für unsere östlicheren Kameraden eine klimatische<br />

Herausforderung. Auf 2000 m Höhe<br />

erblickten sie den ersten Schnee schon<br />

im September. Das Hochlager befand sich<br />

inmitten einer beeindruckenden Berglandschaft.<br />

Abg<strong>es</strong>chottet von jeglichem Handynetz<br />

suchte man den Trost der Kameraden<br />

im Soldheim. Bei unserem ersten Marsch im<br />

Gebirge ließen wir das Hochlager über das<br />

Klammjoch hinter uns.<br />

„C-Alarm!“ hörten wir d<strong>es</strong> Öfteren in der<br />

Ausbildung für atomare, biologische und<br />

chemische (ABC) Gegenmaßnahmen. Di<strong>es</strong><br />

bedeutete die Schutzmaske und den Schutzanzug<br />

anziehen und über Stock und Stein begaben<br />

wir uns im g<strong>es</strong>icherten Fußmarsch zur<br />

nächsten Dekontaminationsstelle (Entgiftungsstelle).<br />

In der sechsten Woche kamen wir wortwörtlich<br />

ins Schwitzen, 45 km in 36 Stunden und<br />

Feldübernachtung zehrten an unseren Kräften.<br />

Neben Fußblasen und Kreuzschmerzen<br />

wurden auch die Kochkünste und das Improvisieren<br />

mancher Kameraden benötigt.<br />

Di<strong>es</strong>er Marsch erwi<strong>es</strong> sich aber doch als ein<br />

abenteuerlich<strong>es</strong> Erlebnis.<br />

Nun blicken wir der letzten Ausbildungswoche<br />

entgegen und lassen eine inter<strong>es</strong>sante<br />

und eindrucksvolle Zeit hinter uns.<br />

Trotz einiger Strapazen verlassen wir die<br />

Grundausbildung mit einem Lächeln.<br />

Wir danken den Ausbildnern für ihre Mühen<br />

und ihre Geduld, die sie für uns aufbringen<br />

mussten.<br />

<br />

Rekr Sebastian Brandstätter<br />

Rekr Paola Lercher<br />

Waffenübergabe<br />

Der schallende Ruf „… für<br />

die Heimat, für Österreich“<br />

b<strong>es</strong>chloss die feierliche Waffenübergabe<br />

bei der Lehrkompanie/Stabsbataillon<br />

6.<br />

In den frühen Nachtstunden d<strong>es</strong> 4.<br />

Septembers 2013 führte die Lehrkompanie/Stb6<br />

am Antreteplatz<br />

der Andreas-Hofer-Kaserne die<br />

Übergabe d<strong>es</strong> StG77 an die jungen<br />

Einjährigen Freiwilligen (Offziersanwärtern)<br />

EF d<strong>es</strong> Einrückungstermins<br />

9/13 in traditioneller Art und<br />

Weise durch. Bei Fackelschein und<br />

moderner musikalischer Untermalung<br />

wurde zwei Offizieranwärter<br />

faktisch, und allen anderen symbolisch<br />

die Waffe anvertraut, und das<br />

Versprechen abgenommen, di<strong>es</strong>e<br />

nur im Dienste der Demokratie und<br />

der Menschen einzusetzen.


Dezember 2013 11<br />

Unser Energi<strong>es</strong>chatz!<br />

TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG


Von Weitau nach Hochfilzen<br />

Seit 2011 gibt <strong>es</strong> <strong>einen</strong> neuen Schwerpunkt an der<br />

Landwirtschaftlichen Land<strong>es</strong>lehranstalt (LLA)<br />

Weitau, der sogenannte „Pferdewirtschaft und Tourismus“<br />

- Zweig. Es wurden nur zwölf SchülerInnen<br />

von mehr als 80 BewerberInnen ausgewählt. Jede<br />

der SchülerInnen von uns hat den Berufswunsch<br />

Pferdewirtschaftsfacharbeiter. Der Schwerpunkt im<br />

ersten Schuljahr ist der klassische Reitunterricht mit<br />

jeweils einer Prüfung zum Reiterpass oder bei talentierten<br />

Schülern die Reiternadel. Im zweiten Schuljahr<br />

ist das W<strong>es</strong>ternreitzertifikat und das Fahrabzeichen<br />

in Bronze das Ziel. Im letzten Jahr kann man<br />

sich neben dem Wanderreitabzeichen auf Englisch-,<br />

W<strong>es</strong>ternreiten oder Kutschenfahren spezialisieren.<br />

Neben dem Schulbetrieb veranstaltet die LLA Weitau<br />

auch außerschulische Aktivitäten, bei denen die<br />

SchülerInnen teilnehmen können, wie zum Beispiel<br />

Kutschentreff, W<strong>es</strong>ternreittreffen oder der Weitauer<br />

Advent. Auch im Zubereiten von kulinarischen<br />

Genüssen und im Service werden die SchülerInnen<br />

gelehrt. In di<strong>es</strong>en drei Jahren muss man als SchülerIn<br />

insg<strong>es</strong>amt 18 Wochen Praktikum absolvieren,<br />

um den Facharbeiter in Pferdewirtschaft nach drei<br />

Jahren zu erhalten. Julia und ich entschlossen uns,<br />

das Praktikum in Hochfilzen beim Tragtierzentrum<br />

d<strong>es</strong> österreichischen Bund<strong>es</strong>heer<strong>es</strong>zu absolvieren.<br />

Praktikum in Hochfilzen<br />

Nach einer langen Wartezeit (auch beim Heer gibt <strong>es</strong><br />

ansch<strong>einen</strong>d genug „Bürokratie“) erfuhren wir, dass<br />

wir das achtwöchige Praktikum beim Tragtierzentrum<br />

Hochfilzen (TTZ) absolvieren dürfen. Als wir<br />

ankamen wurden wir zuerst einquartiert, erhielten<br />

jede Menge militärischer Bekleidung, eine Dauerpassierkarte<br />

(die wir leider wieder abgeben mussten)<br />

mussten zum Drogent<strong>es</strong>t ins Krankenrevier und<br />

erlebten unser erst<strong>es</strong> militärisch<strong>es</strong> „Briefing“ vom<br />

Kommandanten d<strong>es</strong> Tragtierzentrums Major Hager<br />

über das TTZ und den Ablauf unser<strong>es</strong> Praktikums.<br />

Wir erfuhren, dass wir unsere Zeit beim Ausbildungszug<br />

verbringen würden. Wir wurden von Herrn Offiziersstellvertreter<br />

Neumayer (der Kommandant d<strong>es</strong><br />

Ausbildungszug<strong>es</strong>) sehr gut in Longieren und in der<br />

Dr<strong>es</strong>sur weitergebildet. Auch wurde uns im Thema<br />

Pferdepflege neue und zusätzliche Dinge beigebracht,<br />

beim Tragtierzentrum geht’s „genauer“ her<br />

als in der LLA Weitau, Pferdepflege und die Hufpflege<br />

(einfetten und einmassieren) ist aufwendiger,<br />

Mähne und Schweif werden verl<strong>es</strong>en und auch das<br />

permanente Ausmisten „unterm Tag“ als Stalldienst<br />

(mehr als einmal misten ein<strong>es</strong> Pferd<strong>es</strong> in der Box<br />

wurde uns nur einmal g<strong>es</strong>agt) ist eben „Militär“ und<br />

anstrengender als in unserer Schule. Wir bekamen<br />

sogar die Aufgabe für den B<strong>es</strong>uch d<strong>es</strong> stellvertretenden<br />

Verteidigungsministers von Russland zwei<br />

Haflinger für den Standartentrupp vorzubereiten,<br />

das uns gut gelang. Nicht nur Reiten war ang<strong>es</strong>agt<br />

sondern auch das Kutschenfahren im Gelände war<br />

ein Highlight.<br />

Sehr inter<strong>es</strong>sant waren die B<strong>es</strong>uche in der Aufzuchtstation<br />

Schüttachalm bei den Jungpferden sowie<br />

auch die beiden auf Sommerfrische urlaubenden<br />

Gardeponys Amadeus und Mozart, denen wir das<br />

Tränken am Brunnen von einer Aufstiegshilfe (zugezimmerte<br />

Holzpalette) beibringen mussten.<br />

Absender: Stabsbataillon 6, Kranebitter Allee 230, 6020 Innsbruck<br />

Das richtige Verlasten und Aufsatteln d<strong>es</strong> Tragsattels<br />

erlernten wir in Wind<strong>es</strong>eile, bei jedem Trageinsatz<br />

auf die Marchentalm, wo die zehn-, zwei- und dreijährigen<br />

Junghengste ihren Sommerurlaub verbrachten,<br />

waren wir als Tragtierführer für Versorgungstransporte<br />

dabei. Ein anstrengend<strong>es</strong> aber auch schön<strong>es</strong><br />

Erlebnis waren di<strong>es</strong>e Märsche, sowohl für die<br />

Haflinger als auch für uns, die Alm liegt auf 1700 m<br />

und gegangen wird bei jedem Wetter!<br />

Die Haflinger d<strong>es</strong> Tragtierzentrums müssen bei di<strong>es</strong>en<br />

Trageinsätzen bis zu 150 kg Last bis zu 16 Stunden<br />

am Tag tragen, nicht schlecht für ein Kleinpferd<br />

aber auch anstrengend für die Tragtierführer, die ihr<br />

Gepäck selber tragen müssen.<br />

Als Schmiedegehilfinnen erlernten wir den Notb<strong>es</strong>chlag<br />

und schauten dabei dem Hufschmied, der bei<br />

der Armee B<strong>es</strong>chlagsunteroffizier heißt, genau auf<br />

die Finger.<br />

Für uns persönlich waren das b<strong>es</strong>te am Praktikum die<br />

vielen Geländeritte.<br />

Uns hat das Praktikum sehr gut gefallen, denn man<br />

hat sehr viel Wissen errungen und neue Freundschaften<br />

geknüpft. Wir möchten uns aus tiefstem Herzen<br />

bedanken, dass wir di<strong>es</strong><strong>es</strong> Praktikum beim TTZ<br />

absolvieren haben dürfen.<br />

Magdalena Gruber<br />

Julia Schroll<br />

(LLA Weitau)

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