Erhört – ER hört!
Erhört – ER hört! Erhört – ER hört!
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SAHEL LIFE –VKTM > > > > > > > > > > > ><br />
03<br />
2013<br />
Erhört –<br />
<strong>ER</strong> hört!
Editorial >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>><br />
Matthias Hamalega<br />
>>> Erhört – <strong>ER</strong> hört!<br />
„Hört <strong>ER</strong>“ wirklich?<br />
Wir werden als Leser der Bibel an vielen<br />
Stellen darauf hingewiesen, ja<br />
geradezu gedrängt, uns mit all unseren Gedanken,<br />
Plänen und Nöten an Gott zu wenden.<br />
Die Worte Jesu: „Bittet, so wird euch<br />
gegeben, suchet, so werdet ihr finden, klopfet<br />
an, so wird euch aufgetan.“ (Matth. 7,7) sind<br />
eine Einladung, unsere Sorgen im Gespräch<br />
mit Gott, im Gebet, bei ihm abzulegen.<br />
Wenn wir dies praktiziert haben, dann folgt<br />
die erwartungsvolle Haltung: Was passiert<br />
jetzt? Wie wird Gott mein Gebet umsetzen?<br />
Wir können davon ausgehen, dass jeder<br />
Christ schon die Erfahrung gemacht hat,<br />
nach dem Gebet vor der Frage zu stehen:<br />
Hat Gott wirklich gehört?<br />
Und selbst wenn <strong>ER</strong> uns hört,<br />
will <strong>ER</strong> auch „erhören“?<br />
Oft haben wir dann ganz konkrete Vorstellungen,<br />
wie die Folgen des Gebets auszusehen<br />
haben. Nicht wenige Beter denken:<br />
Wenn dies oder jenes eintrifft, was ich erbeten<br />
habe, dann hat Gott erhört. Manch einer<br />
hat aber auch die Einstellung: Das wird ja<br />
auch wieder nichts! Jetzt habe ich schon so<br />
oft für das gleiche Anliegen gebetet – und<br />
noch immer hat sich die Situation nicht geändert.<br />
Wir als kleine Mission tun dies zusammen<br />
mit Partnermissionen und der Kirche (Gemeinden)<br />
vor Ort in verschiedenen Bereichen<br />
in einigen Ländern Afrikas. Immer<br />
wieder dürfen wir erleben, wie Gott sich zu<br />
seinem Wort und zu seinen Zusagen stellt.<br />
Unsere Missionare und Kurzzeiter be -<br />
richten in dieser Ausgabe davon. Einige<br />
kümmern sich um die Ausgestoßenen,<br />
Ver achteten und Vaterlosen, die Straßenkinder,<br />
über die sich der Herr besonders erbarmt.<br />
Manch ein „Verunfallter“ muss erst<br />
einmal äußerlich wieder hergestellt werden,<br />
damit er das errettende Wort des<br />
Lebens hören kann. Für andere bedeutet<br />
das sich Bekennen zum Retter und die<br />
Nachfolge Jesu zugleich Ausgrenzung,<br />
Ver folgung, ja sogar Tod (siehe voriges<br />
„Geht hin“).<br />
Die vielen Stellen in der Bibel, die vom<br />
Gebet reden, zeigen uns, wie wichtig<br />
Gott die Beziehung zu uns Menschen ist. Er<br />
möchte, dass wir durch unser Reden mit<br />
ihm unser Vertrauen zum Ausdruck bringen<br />
und mit ihm „im Gespräch“ bleiben.<br />
Am Gebetsleben Jesu sehen wir exemplarisch,<br />
wie das „Reden mit dem himmlischen<br />
Vater“ aussehen kann. Keine Zeit, kein Ort<br />
ist zu ungeschickt und unpassend dafür.<br />
Keine Herausforderung zu groß oder zu<br />
klein, um sie nicht vor Gott zu bringen.<br />
Keine Entscheidung zu gewichtig oder zu<br />
2
Kamerun<br />
gering, um von „oben“ nicht Weisheit und<br />
Führung zu erbitten. Und wenn es ganz anders<br />
kommt wie er beten? Als Jesus im Angesicht<br />
seines bevorstehenden Todes am<br />
Kreuz seinem himmlischen Vater im Garten<br />
Gethsemane ganz konkrete Vorschläge<br />
im Gebet macht, wie die folgende Zeit ablaufen<br />
könnte, so dass der Kelch des Leidens<br />
vielleicht doch noch an ihm vorüber gehen<br />
könnte, dann ist auch das in den Augen<br />
Gottes kein Fehler. Ja, wir dürfen Gott alles<br />
sagen – und: <strong>ER</strong> hört. Aber wir sollen dann<br />
auch wie Jesus beten: „Nicht mein, sondern<br />
dein Wille geschehe!“<br />
Wir haben die Zusage, dass Gott hört – und<br />
Gebete erhört (siehe Lk. 18, 1-8 o. Offb. 8, 4).<br />
Jetzt liegt es an uns, ob wir unsere Anliegen<br />
„durchboxen“ wollen, oder ob wir das Vertrauen<br />
zu dem himmlischen Vater haben,<br />
dass er es so macht, wie es gut für uns ist.<br />
König David hat uns im Psalm 37, 5-7 eine<br />
gute „Gebrauchsanweisung“ für das Gebet<br />
hinterlassen: „Wälze auf den H<strong>ER</strong>RN deinen<br />
Weg und vertraue auf ihn, so wird er handeln.<br />
Sei still dem H<strong>ER</strong>RN und harre auf ihn!“<br />
Was du zu tragen nicht mehr im Stande<br />
bist, das schiebe Gott zu. Vertraue IHM, <strong>ER</strong><br />
wird handeln! Und, anstatt über die Situation<br />
zu lamentieren, verharre in der Erwartungshaltung,<br />
dass <strong>ER</strong> eingreift.<br />
„<strong>ER</strong> hört?“ Ja, „<strong>ER</strong> erhört“<br />
Wie das im Missionsalltag aussehen<br />
kann, können Sie in den berichteten<br />
Erfahrungen unserer Mitarbeiter<br />
lesen.<br />
Hanna Weiberle<br />
>>> Eins…vier…<br />
acht???<br />
Tourou – Aufbau eines<br />
neuen Gesundheitszentrums<br />
in einem abgelegenen<br />
und unterversorgten<br />
Berggebiet<br />
Als wir vor mehreren<br />
Jahren mit dem Projekt<br />
starteten, war uns klar,<br />
dass es viel Einsatz fordern<br />
würde. Doch ob wir es wohl<br />
gewagt hätten, wenn wir am Anfang schon<br />
gewusst hätten was da alles auf uns warten<br />
würde?! Der gesamte Prozess des Aufbaus<br />
des Zentrums war von Gebetsanliegen und<br />
-erhörungen begleitet. Wie oft haben wir<br />
gestaunt, wie Gott eingegriffen und uns<br />
immer wieder ermutigt hat!<br />
Hier nur eines der Themen:<br />
Die wichtige Frage des Personals.<br />
Anstellungen von ausgebildetem medizinischem<br />
Personal sind hier quasi unmöglich.<br />
Seit mehreren Jahren wollten wir Personen<br />
aus der dortigen Sprachgruppe bei uns ausbilden.<br />
Doch jedes Mal wurden wir enttäuscht:<br />
Entweder haben sich die jungen<br />
Leute nicht bewährt oder sie hatten gravierende<br />
Gesundheitsprobleme.<br />
Ihr Team von SAHEL LIFE – VKTM<br />
> Tourou – Hauptgebäude der Krankenstation<br />
3
Kamerun >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>><br />
4<br />
In unserer medizinischen Arbeit fehlen<br />
uns ständig gut ausgebildete und motivierte<br />
Mitarbeiter – obwohl wir sehr viel in<br />
die Ausbildung investieren. Alle über 100<br />
Mitarbeiter hatten die Möglichkeit, Tourou<br />
kennenzulernen. Und alle waren beeindruckt.<br />
Doch viele meinten, ich würde nie<br />
dort arbeiten wollen, zu abgelegen, kein<br />
Handynetz... So war und ist es eine spannende<br />
Sache, wie wir an die acht bis neun<br />
benötigten Fachpersonen kommen.<br />
Dass S. der Verantwortliche sein wird, steht<br />
seit 2012 fest. Seither bereitet er sich auf<br />
seine neue Aufgabe vor, im Moment in der<br />
Geburtshilfe. Zwei junge Pfleger, später für<br />
ein anderes Zentrum vorgesehen, sind<br />
gerne bereit, sich in Tourou einzusetzen.<br />
Eine junge Frau aus Tourou wird seit Februar<br />
bei uns als Hilfshebamme ausgebildet.<br />
Das sind schon vier! Im Frühjahr haben wir<br />
im Gremium der Verantwortlichen beschlossen,<br />
dass Djarengol weitere zwei Personen<br />
freistellen soll und zwei andere<br />
Zentren jeweils eine Person.<br />
> Tourou – das erste Teamtreffen<br />
(auch J. u Z. sind dabei)<br />
Zu unserem Erstaunen hat sich<br />
M., ein erfahrener Krankenpfleger,<br />
freiwillig gemeldet. Ein anderer<br />
Pfleger wurde ausgelost. Trotz familiärer<br />
Fragen ist er bereit, das Team<br />
dort zu unterstützen. Grund zum<br />
Danken! Es sind schon sechs! Es fehlten<br />
uns dann noch Mitarbeiter mit<br />
Erfahrung in Geburtshilfe. In zwei<br />
Zentren kam keine Entscheidung zustande.<br />
So haben wir im Gremium<br />
zwei Personen bestimmt. Wir haben<br />
uns diese Entscheidung nicht leicht<br />
gemacht. J. sieht es überhaupt nicht<br />
und sagt, wenn er gehen würde, sei er nur<br />
mit seinem Körper dort... Nachdem Z. die<br />
Wahl erfahren hatte, rief er mich an: Es sei<br />
absolut ausgeschlossen, dass er mit seiner<br />
Familie dorthin ziehe! Deutlich machte er<br />
seinem Ärger Luft, es sei eine Bestrafung!<br />
Das war vor zwei Monaten.<br />
Wir – und viele Freunde – haben viel<br />
für Beide gebetet. Einige Kollegen<br />
haben immer wieder mit ihnen ausgetauscht.<br />
Für Anfang August haben wir ein<br />
vorbereitendes Teamtreffen geplant, zu<br />
dem auch die Personen eingeladen sind, die<br />
so negativ reagiert haben. Vor einigen<br />
Tagen hat nun Z. angerufen. Schon seine<br />
Stimme war völlig verändert: Ja, er habe<br />
nachgedacht und gebetet. Er sei noch nicht<br />
hundertprozentig sicher, nach Tourou zu<br />
gehen, das sei schon schwierig, aber wenn<br />
Gott es wolle, sei es sicher richtig. Ich habe<br />
gespürt, wie Gott an seinem Herzen gearbeitet<br />
hatte. Wann werden wir die Mindest-<br />
Besetzung von acht Personen haben?
Kamerun<br />
Maren Katz<br />
>>> Gebetserhörung<br />
aus dem Krankenhaus<br />
in Meskine<br />
Man sagt immer so leichtweg „Nobody<br />
is perfect“ (Niemand ist perfekt)<br />
und, solange es nur einen selber betrifft,<br />
kann man meist sogar noch drüber<br />
lachen. Doch kennt ihr das Gefühl jemand<br />
anderem durch einen unbedachten Fehler<br />
großen Schaden zugefügt zu haben und es<br />
nicht mehr rückgängig machen zu können?<br />
Z.B. wenn ein kleines Mädchen wegen meiner<br />
Unachtsamkeit seinen Finger verliert!<br />
Doch trotz oder gerade wegen unserer Unzulänglichkeiten<br />
haben wir einen großen Gott<br />
und <strong>ER</strong> ist vollkommen und kein Ding ist<br />
ihm unmöglich!<br />
Die 7-jährige Maifiqui ist vor einigen<br />
Monaten auf den Arm gestürzt, hatte<br />
danach große Schmerzen und konnte ihn<br />
nicht mehr richtig bewegen. Ihr Vater<br />
brachte sie deshalb, wie in Kamerun<br />
üblich, erstmal zum traditionellen<br />
Heiler im Dorf. Dieser zog und zerrte<br />
dran rum, band ein paar Stöcke und<br />
Amulette drum und schickte sie mit<br />
dem Versprechen auf Heilung wieder<br />
weg.<br />
Doch statt dass ihre Hand wieder<br />
funktionierte, steifte das Handgelenk<br />
und die Finger in einer gebeugten<br />
Haltung immer mehr ein. So brachte<br />
sie ihr Vater ins Krankenhaus nach<br />
Meskine. Der Arzt ließ ein Röntgenbild<br />
machen und schickte sie damit<br />
gleich zu mir in die Physio-/Ergotherapie.<br />
Wie vermutet, der Arm war gebrochen<br />
gewesen und dabei wurde<br />
wohl auch der Nerv geschädigt. Ich<br />
hielt Rücksprache mit dem Chirurgen,<br />
doch der meinte, man könne es nicht<br />
operieren, sondern ich solle es mit<br />
Schienen und Handtraining versuchen. Gesagt,<br />
getan: Ich machte mit ihr Übungen, bewegte<br />
und dehnte die kleinen Fingerchen. Es<br />
war Freitag und wir hatten in dieser einen<br />
Therapiestunde schon eine deutliche Verbesserung<br />
erreicht. Damit das alles nicht<br />
übers Wochenende wieder verloren geht,<br />
nahm ich eine vorgefertigte Metall-Handschiene<br />
(Spenden aus Deutschland und USA)<br />
und passte sie so gut es ging an ihre Hand an<br />
und stabilisierte das Ganze mit einer elastischen<br />
Binde die ich drumherumwickelte.<br />
Mir kam noch kurz der Gedanke, ob das<br />
Ganze nicht evtl. zu fest ist falls sich die<br />
5
Kamerun >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>><br />
> Maifiqui und Maren<br />
Und ganz ehrlich: Ich hätte es wissen müssen!<br />
Ich kannte die afrikanische Kultur mittlerweile<br />
genug, um zu wissen, dass ein<br />
einfacher Dorfbewohner niemals die Arbeit<br />
der „Doktor Nasara“ (Weiße Ärztin) anfassen<br />
würde und ihm meist auch jegliche medizinischen<br />
Grundkenntnisse fehlen. Mir war<br />
zum Heulen zumute und in meinem Kopf<br />
kreiste nur ein Gebet: „Oh Gott hilf mir! Du<br />
bist allmächtig und gnädig. Jesus, in der<br />
Bibel steht, wie du die verdorrte Hand eines<br />
Mannes wieder zum Leben erweckt hast,<br />
und jetzt bitte ich dich von ganzem Herzen,<br />
auch hier ein Wunder zu tun und die Finger<br />
dieses Mädchens zu heilen!“<br />
6<br />
Binde mit der Zeit noch mehr zusammenzieht<br />
und außerdem die Hitze. Doch nach<br />
dem Motto: „Viel hilft viel“ beließ ich es<br />
dabei und beauftragte den Vater, die Schiene<br />
jeden Tag zu kontrollieren ob sie einschneidet<br />
und notfalls zu lockern oder ganz wegzumachen<br />
wenn das Blut nicht gut<br />
durchfließt und das Mädchen Kribbeln in<br />
den Fingern spürt. Am Montag sollen sie<br />
wiederkommen.<br />
Und sie kamen wieder. Schon als sie<br />
mir ihren Arm hinstreckte fing mein<br />
Herz vor Angst an zu klopfen. Ich sah wie die<br />
Schiene verrutscht war, am Unterarm einschnürte<br />
und die Finger kohlrabenschwarz<br />
waren. Als ich ihn aus der Schiene ausgewickelt<br />
hatte bestätigte sich mein Verdacht:<br />
Die Blutzirkulation war wohl drei Tage lang<br />
abgedrückt und die meisten Fingerspitzen,<br />
vor allem der Kleinste, waren schwarz, verschrumpelt<br />
und TOT!<br />
Ich brachte Maifiqui täglich zu den Ärzten<br />
und Chirurgen, ließ Verbände machen, da<br />
die Fingerspitze anfing zu nässen und unter<br />
ständigem Gebet und Flehen massierte und<br />
bewegte ich die Finger durch. Und <strong>ER</strong> hörte<br />
und erhörte mein Gebet!<br />
Nach 5 Tagen wandelte sich das anfangs<br />
sorgenvoll zweifelnde Gesicht<br />
des Chirurgen in ein Erstauntes. Mir viel ein<br />
ganzer Fels vom Herzen als er sagte: Keine<br />
Sorge Maren, der Finger hat sich irgendwie<br />
wieder erholt, das da vorne ist nur noch tote<br />
Haut die bald abfallen wird und alles wird<br />
wieder gut werden!<br />
Die Missionarin und Physiotherapeutin<br />
Kerry, die mit mir mitgefiebert und -gebetet<br />
hatte, umarmte mich mit einem strahlenden:<br />
„God is good, Maren!“ Und es<br />
stimmt: Nobody is perfect- but the Lord,<br />
our GOD! (Niemand ist perfekt – nur der<br />
Herr, unser GOTT!) „Meine Kraft ist in den<br />
Schwachen mächtig”
Ruanda<br />
Ingrid Wurster<br />
>>> Wo erlebt man<br />
als Christ in Ruanda,<br />
wie Gott Gebete<br />
hört und erhört?<br />
Zu dieser Frage erzählen zwei junge Christen:<br />
Raissa ist die Tochter meiner ruandischen<br />
Kollegin beim Bibellesebund und<br />
wuchs somit in einer christlichen Familie auf.<br />
Bei einer Evangelisation der Studentenmission<br />
2009 ist sie zum Glauben gekommen. Zurzeit<br />
beendet sie – Gott sei Lob und Dank – ihr Studium<br />
in Biotechnologie an einer Universität in<br />
Kigali. Im 6. Semester wäre Raissa wegen mangelhafter<br />
Leistungen fast von der Hochschule<br />
geflogen. Ihr Studienleiter benotete ihre Examen<br />
wiederholt schlecht, obwohl sie in den<br />
ersten zwei Jahren eine sehr gute Studentin<br />
war und ihre Leistungen gleichbleibend. Sie<br />
wurde vom Studienleiter in sein Büro „eingeladen“,<br />
um über die Verschlechterung ihrer<br />
Noten zu reden. Raissa lehnte diese Einladung<br />
mit der Begründung ab, dass sie den Lerninhalt<br />
sehr wohl begriffen hätte. In Wirklichkeit<br />
musste sie ablehnen, weil sie wusste, dass andere<br />
Studentinnen durch solche Besuche tatsächlich<br />
bessere Resultate erzielt hatten. Aber<br />
um welchen Preis! Sie mussten sich auf ein Verhältnis<br />
mit dem Professor einlassen!<br />
Raissas Ablehnung hatte Folgen. Nachdem sie<br />
wegen einer Erkrankung ein Examen nicht<br />
mitschreiben konnte, ließ der Studienleiter sie<br />
dieses nicht nachschreiben und somit war sie<br />
durchgefallen. Ein an höherer Stelle eingereichter<br />
Brief wurde abgelehnt, da man ihr<br />
nicht glaubte, dass sie ungerecht benotet<br />
würde. In dieser Situation wurde Raissa klar,<br />
dass sie durch ihr konsequentes Verhalten<br />
ihren Studienabschluss riskierte. Hassgefühle<br />
gegen den Studienleiter kamen auf und sie<br />
ging mit ihrem Anliegen mehr und mehr ins<br />
Gebet, mit der Bitte, dass sie ihrem Professor<br />
vergeben kann und dass Gott eingreift, so dass<br />
sie ihr Studium beenden kann. Und Gott hat<br />
ihre Gebete erhört: „Amen – es war ein richtiges<br />
Wunder“, berichtet mir Raissa.<br />
Der Studienleiter plante im kommenden<br />
Jahr eine neue Stelle im Ausland anzutreten.<br />
Während eines Urlaubs für die Kontaktaufnahme<br />
mit der neuen Universität schrieb<br />
Raissa ein Examen, das von einem anderen<br />
Professor korrigiert wurde, und sie bestand.<br />
Nach seiner Rückkehr nahm der Studienleiter<br />
ihr Examen zur Hand und gab ihr eine so<br />
schlechte Bewertung, dass sie durchgefallen<br />
wäre und dann ihr Studium nicht hätte fortführen<br />
können. Nach getanem Werk nahm er<br />
endgültig seinen Abschied. Sein Nachfolger<br />
stellte nun beim Durchschauen der Examen<br />
fest, dass hier was nicht mit rechten Dingen zugeht.<br />
Er hörte sich bei Mitstudenten und<br />
> Raissa, Dorrit, Ingrid mit XXXXXXXX<br />
7
Ruanda >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>><br />
> Team Abéché<br />
8<br />
Professoren um, wie sie Raissa einschätzen<br />
und stellte fest, dass sie tatsächlich ungerecht<br />
behandelt wurde. Eine 3. Korrektur<br />
des Examens wurde vorgenommen und sie<br />
bestand. Sie konnte jetzt mit einem guten<br />
Durchschnitt ihr Studium abschließen und<br />
steht kurz vor der Graduierungsfeier. Gott<br />
hat dieses ganz persönliche Anliegen gehört<br />
und erhört.<br />
Nun erzählt Dorrit, meine Co-Workerin<br />
(Kurzeiterin aus Deutschland),<br />
wie sie Gottes Eingreifen in diesem Jahr erlebt<br />
hat:<br />
„Während meines Einsatzes durfte ich so<br />
sehr erleben, wie Gott versorgt und mir das<br />
gibt, was ich brauche.<br />
Nach etwa der Hälfte meiner Zeit hier,<br />
wünschte ich mir mehr und mehr eine andere<br />
deutsche Freiwillige in meinem Alter,<br />
mit der ich mich austauschen, beten, und<br />
Sachen unternehmen kann. Es ist nicht so,<br />
dass ich einsam war, im Gegenteil, ich war<br />
wirklich glücklich, dachte aber, dass so eine<br />
Person das Glück noch perfekt machen<br />
würde. Ich hab nicht einmal richtig dafür<br />
gebetet, meine Mentorin meinte, lass uns<br />
doch dafür beten, aber ich konnte mir nicht<br />
vorstellen, wo so eine Person herkommen<br />
sollte. Keine zwei Wochen später lerne ich<br />
sie kennen, eine deutsche Freiwillige, im<br />
gleichen Alter und derselben Leidenschaft<br />
für Gott, wie ich. Es war perfekt und es ist<br />
so eine wunderbare und tiefe Freundschaft<br />
entstanden. Gott ist so gut, er kennt unser<br />
Herz, sieht, was wir brauchen und gibt es<br />
uns zum richtigen Zeitpunkt. Praise the<br />
Lord.”<br />
Debora Schellenburg<br />
>>> Wo zwei<br />
oder drei…<br />
Ich habe jetzt schon häufiger gehört, dass<br />
der Grund, wieso Langzeitmissionare<br />
vorzeitig wieder in ihre Heimat zurück kehren,<br />
nicht in erster Linie an gesundheitlichen<br />
Problemen oder der andersartigen<br />
Kultur liegt, was man vielleicht erwarten<br />
würde. Nein, es liegt hauptsächlich daran,<br />
dass es zu große Schwierigkeiten im Team<br />
gab. Beeindruckend und echt traurig zugleich,<br />
oder? Man müsste ja meinen, wir<br />
sind erwachsen und Gottes Kinder, da<br />
müsste man doch in der Lage sein, gut miteinander<br />
auszukommen, gemeinsam Gott<br />
zu dienen und es bei Konflikten auch zu<br />
schaffen, aufeinander zu zugehen und die<br />
Probleme zu lösen.<br />
Tja, so manches Mal ist dies aber leider<br />
nicht die Realität. Denn bedenken muss<br />
man, wir sind „nur“ Menschen. Oft lebt<br />
man auf einer Station und hat somit sehr<br />
viel miteinander zu tun und man kann sich<br />
nicht so einfach aus dem Weg gehen wie in<br />
der Heimat. Und der Teufel weiß genau, wo<br />
er den Dienst Gottes am besten und tiefsten<br />
angreifen kann, denn wenn es z.B. schon allein<br />
zwischen zwei Teammitgliedern ungeregelte<br />
Konflikte gibt, wirkt sich dies meist<br />
auf das ganze Team/die gesamte Arbeit aus<br />
und auf das Zeugnis für all die Menschen,<br />
die um uns herum leben.<br />
Aus diesem Grund ist es sooo wichtig,<br />
dass Gott im Zentrum steht und<br />
jeder persönlich den Willen dazu hat, nicht<br />
nur Gott zu dienen, sondern ihm immer
Tschad<br />
ähnlich zu werden! Denn oft gibt es so unterschiedliche<br />
Charaktere in einem Team;<br />
jeder kommt mit seinen ganz speziellen<br />
und genialen Gaben Gottes und jeder<br />
kommt natürlich auch mit seinen Macken.<br />
Ich gehöre auch zu den Menschen, die nicht<br />
immer Kritik so gut aufnehmen können.<br />
Ich wünsche mir Kritik und Rückmeldung,<br />
um weiter wachsen zu können, doch meist<br />
brauche ich einen Moment, um Abstand<br />
von der Situation zu nehmen, die Kritik anzunehmen<br />
und verarbeiten zu können und<br />
dann zu versuchen, sie in die Tat umzusetzen<br />
und an mir zu arbeiten. Das ist nicht<br />
immer einfach, doch dafür haben wir ja unsern<br />
Vater im Himmel, der die größte Geduld<br />
mit uns hat und uns genau durch<br />
solche Konflikte und Herausforderungen<br />
formen möchte. Gott hat uns die Zusage aus<br />
Matthäus 18,24 gegeben: „Wo zwei oder drei<br />
zusammen sind, da bin ich mitten unter<br />
ihnen.“ Wir können und müssen es nicht allein<br />
schaffen, sondern nur aus der Kraft und<br />
dem Wirken Gottes! Er ist mitten unter uns!<br />
<strong>ER</strong> hört, wenn wir zu IHM beten und <strong>ER</strong> erhört<br />
auch unsere Gebete; denn genau das<br />
ist sein Wunsch, dass wir IHM ähnlicher<br />
werden und IHM gemeinsam dienen!<br />
Und wenn wir Gott bitten, dass <strong>ER</strong> uns verändert<br />
und wir ihm ähnlicher werden wollen,<br />
müssen wir aber auch bereit dazu sein,<br />
etwas dafür zu tun. Und mit genau solchen<br />
Konflikten und Herausforderungen, mit<br />
den Menschen um uns herum oder eben im<br />
Team, können wir ganz praktisch üben,<br />
Gott ähnlicher zu werden und von IHM geformt<br />
zu werden! Ein Team: Kinder Gottes<br />
sind dafür da, eins zu werden, als ein Körper<br />
zusammen zu arbeiten, Gott zu dienen und<br />
sich gegenseitig zu stärken! Jeder wird individuell<br />
gebraucht, jeder hat besondere<br />
Gaben Gottes, jeder hat den gleichen Auftrag<br />
bekommen „Gottes frohe Botschaft<br />
weiter zu geben“.<br />
Ach wenn es manchmal auf und ab<br />
geht und Situationen auftauchen,<br />
wo wir mit anderen etwas aneinander geraten<br />
oder nicht ganz das Handeln des andern<br />
nachvollziehen können, oder vielleicht<br />
auch verletzt wurden, sollten wir auf Gott<br />
schauen, zur Ruhe vor Ihm kommen und<br />
lernen aufeinander zu zugehen, auch wenn<br />
uns die andere Person nicht sofort entgegen<br />
kommt, dennoch weiter auf sie zu zugehen<br />
und Gott wird wirken, das ist sicher!<br />
Ein Team: Die Gemeinde ist so ein genialer<br />
Gedanke Gottes! Er weiß was gut und wichtig<br />
für uns ist! Ich durfte schon so viel Segen<br />
durch meine Teammitglieder erfahren, so<br />
viel von ihnen lernen und mit ihnen wachsen<br />
und ich bin wirklich dankbar für jeden<br />
einzelnen, mit dem ich bis jetzt zusammen<br />
Gott dienen durfte! Gott sei alle Ehre dafür!<br />
Grundsätzlich ist es also wichtig, nicht nur<br />
für einzelne Personen zu beten, sondern<br />
auch für die gute Zusammenarbeit im<br />
Team! In diesem Sinne, ein herzliches Dankeschön<br />
an euch, für all eure Gebetsunterstützung!<br />
9
Heimat >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>><br />
10<br />
> Das glückliche<br />
Hochzeitspaar<br />
Gitte und Ousmane Diallo<br />
>>> <strong>ER</strong> hört –<br />
auch in der<br />
Partnerschaft<br />
Gott erhört Gebet. Das wissen wir alle.<br />
Und das erleben wir auch alle. Allerdings<br />
erleben wir das öfter da, wo wir uns<br />
ganz und gar von Gott abhängig machen.<br />
Das ist in der Mission ja praktisch schon<br />
per Definition der Fall. Da, wo man in<br />
Deutschland erstmal noch selbst nach Lösungen<br />
suchen kann bevor man dann<br />
schon fast als letzte Möglichkeit zu Gott<br />
kommt, da kann man in Afrika oft selbst<br />
keine Lösungen finden und ist schon viel<br />
früher auf Gottes Eingreifen angewiesen.<br />
Daher: Wer zu wenig Gebetserhörungen erlebt,<br />
sollte vielleicht einfach den gemütlichen<br />
Platz zu Hause aufgeben und sich von<br />
Gott in Herausforderungen bringen lassen,<br />
die dann mehr in Abhängigkeit von Ihm<br />
führen. Allerdings gibt es solche Herausforderungen<br />
nicht nur in Afrika. Man kann<br />
auch einfach heiraten!<br />
Ich habe Gott nicht in den Ohren gelegen,<br />
dass ich mir unbedingt einen Mann<br />
wünsche und hatte mich 2008 damit abgefunden,<br />
dass ich wohl bis zu meiner vorgesehenen<br />
Rückkehr 2011 keine Aussicht auf<br />
eine Beziehung habe… Aber Gott hat sogar<br />
mein unausgesprochenes Gebet gehört. Ich<br />
habe in Ousmane einen tollen Mann gefunden<br />
und wir haben im Februar 2013 in<br />
Conakry geheiratet. Der Weg dahin war<br />
schon mit sehr vielen Gebeten und Fragen,<br />
sowie Ermutigungen und Gebetserhörungen<br />
gepflastert. Sonst wären wir nie da angekommen,<br />
wo wir jetzt sind. Aber ganz<br />
besonders unsere Hochzeit war ein einziges<br />
riesiges Gebetsanliegen. Zum einen<br />
können Sie sich sicher vorstellen, dass<br />
Hochzeiten in Afrika anders sind als in<br />
Deutschland und dass dort manches gar<br />
nicht planbar ist (wie z. B. die Frage wie<br />
viele Gäste wohl kommen werden). Unsere<br />
Herausforderung war zudem noch, dass<br />
nicht nur Ousmanes muslimische Verwandtschaft<br />
kommen sollte, sondern auch<br />
meine deutsche. Und wir wollten natürlich,<br />
dass alle sich wohl fühlen und keiner geschockt<br />
wird. Diese Vision haben wir auch<br />
mit allen geteilt, die an der Planung und<br />
Umsetzung beteiligt waren. Viele haben es<br />
am Anfang nicht verstanden und wollten<br />
eigentlich alles machen wie immer. Aber<br />
schließlich haben sie doch unser Anliegen<br />
verstanden und es umgesetzt. Wir haben<br />
auch sehr viel dafür gebetet, dass Gottes<br />
Ehre im Mittelpunkt steht und es nicht
Heimat<br />
> Hochzeitsgesellschaft<br />
darum geht, einfach nur ein tolles Fest zu<br />
haben. Und was soll ich sagen? Gott hat alle<br />
unsere Gebete erhört! Meiner Verwandtschaft<br />
hat ihr Aufenthalt in Guinea und die<br />
Hochzeit gefallen. Ousmanes Verwandtschaft<br />
(darunter einige strenggläubige Wahabiten)<br />
äußerte sich ebenfalls positiv und<br />
fragte nach der Hochzeit, wann sie denn<br />
endlich den Film von der Hochzeit bekommen<br />
würden. (Der ist mittlerweile fertig<br />
und wir haben ihn großzügig an die Verwandtschaft<br />
verteilt, besonders weil die<br />
Predigt vollständig in Französisch mit<br />
Übersetzung in Pulaar drauf ist). Unsere<br />
christlichen Freunde fanden die Hochzeit<br />
ebenfalls gelungen, weil es reichlich zu<br />
essen gab und alles so gut organisiert war,<br />
wie sie es noch nie erlebt haben. Und wir?<br />
Wir sind dankbar, dass Gott unsere Gebete<br />
erhört hat: Wir hatten ein schönes Fest, das<br />
gleichzeitig ein wunderbares Zeugnis war,<br />
weil Menschen aus den unterschiedlichsten<br />
Volksgruppen Gott gemeinsam gelobt<br />
haben. In den derzeitigen ethnischen Spannungen<br />
in Guinea<br />
zeigt das die verbindende<br />
Kraft<br />
von Gottes Liebe<br />
und viele waren<br />
davon berührt.<br />
Nach unseren<br />
F l i t t e r wo -<br />
chen haben wir<br />
wieder Gottes<br />
Thron bestürmt,<br />
schließlich galt es<br />
ein Visum für Ousmane<br />
zu bekommen.<br />
Wir hatten gehofft, schon im April<br />
reisen zu können, was nicht möglich war.<br />
Außerdem war ein Deutschtest für Ousmane<br />
unumgänglich. Zwischenzeitlich<br />
waren wir daher sehr niedergeschlagen,<br />
weil wir von Fällen gelesen hatten, wo verheiratete<br />
Paare über sechs Monate getrennt<br />
waren, weil das Visumsverfahren so<br />
lange gedauert hat. Daher sind wir sehr<br />
dankbar, dass Ousmane Ende Juni, bereits<br />
zwei Wochen nach Gitte, in Deutschland<br />
eingetroffen ist und dass die Bewilligung<br />
des Visums insgesamt nur gut zwei Monate<br />
gedauert hat. Es bleiben natürlich<br />
immer noch eine Menge Gebetsanliegen.<br />
Wir werden uns in Deutschland niederlassen.<br />
Das wird für Ousmane herausfordernd<br />
genug. Außerdem wird er natürlich weiter<br />
Deutsch lernen. Ich suche nach Arbeit und<br />
es gibt noch genug offene Fragen.<br />
Aber da wir wissen, dass Gott treu ist und<br />
wir erlebt haben, wie er unsere Gebete erhört,<br />
legen wir auch jetzt unsere Anliegen<br />
vertrauensvoll in seine Hände.<br />
11
Heimat >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>><br />
12<br />
Lucile Weber<br />
>>> Praktikumsplatz<br />
im Kongo<br />
Es ist immer wieder wunderbar zu sehen<br />
wie Jesus das Leben lenkt wenn man es<br />
ihm ganz zur Verfügung stellt. Momentan<br />
bin ich in dem dualen Ausbildungssystem<br />
von SAHEL LIFE und dem BSK (Bibel Seminar<br />
Königsfeld). Ziel ist es, mich während<br />
meiner Bibelschulausbildung weiter auf die<br />
Mission vorzubereiten. Zur Bibelschulausbildung<br />
gehören auch zwei Praktika.<br />
Das erste Praktikum war bei mir ein Gemeindepraktikum.<br />
In dem zweiten Praktikum<br />
sollte es wieder nach Afrika gehen.<br />
Mein Wunsch ist es, nach der Ausbildung<br />
wieder im Projekt "Hoffnungsschimmer"<br />
mit den Straßenjungen im Tschad zu arbeiten.<br />
Mir liegen die Straßenkinder so am Herzen<br />
und ich habe das Gefühl, dass dieses<br />
Projekt mein Platz ist.<br />
Das Projekt im Tschad steht immer noch im<br />
Anfangsstadium. Mein Wunsch für dieses<br />
zweite Praktikum war, in einem andern<br />
Straßenkinderprojekt das schon länger besteht<br />
zu gehen um Erfahrungen zu sammeln.<br />
Am besten dafür sind Projekte die in<br />
einem ähnlichen Kulturkreis laufen wie das<br />
Projekt in N'Djaména.<br />
Es gibt einige Straßenkinderprojekte in<br />
Afrika, aber viele befinden sich in Tansania,<br />
Kenia und Uganda, also in Ländern in denen<br />
Englisch die Landessprache ist und aufgrund<br />
der Sprache attraktiver für die meisten<br />
Europäer sind.<br />
Ich kannte kein Straßenkinderprojekt im<br />
französischsprachigen Afrika und auch<br />
SAHEL LIFE kannte keins. Wir haben angefangen<br />
dafür zu beten, dass Gott mir zeigt,<br />
wo ich dieses Praktikum machen kann.<br />
Und tatsächlich hat Gott diese Möglichkeit<br />
geschenkt. Über die französische Partnermission<br />
AMI habe ich den Kontakt zu Hélène<br />
Alemusey bekommen. Sie ist eine<br />
Kongolesin die ein Straßenkinderprojekt in<br />
Kinshasa aufgebaut hat. In der Republik<br />
Kongo ist die Landessprache Französisch.<br />
Als ich gelesen habe wie dieses Projekt läuft<br />
habe ich mich echt gewundert, denn die Beschreibung<br />
hört sich so an wie die Vision die<br />
Raffaele Surico und ich im Tschad zusammengetragen<br />
haben. Das Projekt im Kongo<br />
ist nur um einige Schritte weiter. Noch mehr<br />
verwundert hat es mich als wir Kontakt mit<br />
Hélène aufgenommen haben. Sie antwortete<br />
innerhalb von zwei Tagen und jeder der<br />
weiß wie es ist wenn man nach Afrika<br />
schreibt, weiß dass es sehr ungewöhnlich ist<br />
und man sich meist auf sehr lange Wartezeiten<br />
gefasst machen muss. Sie war sofort<br />
dafür, dass ich das Praktikum im Kongo
Heimat<br />
> Helene Alemusuey – Leiterin Straßenkinderprojekt Kinshasa<br />
machen kann und seitdem läuft alles wie<br />
geschmiert. Ich habe mein Flugticket für<br />
den 1.August, eine offizielle Einladung erhalten<br />
und nun das Visum beantragt. Ich<br />
freue mich sehr über diese Möglichkeit. Da<br />
alles so schnell und unkompliziert lief habe<br />
ich echt das Gefühl, dass es Gottes Wille ist.<br />
Es freut mich so sehr weil es für mich eine<br />
Bestätigung ist, dass ich auf dem richtigen<br />
Weg bin und meine Berufung auch weiterhin<br />
auf der Arbeit als Missionarin mit den<br />
Straßenkindern liegt. Ich erwarte dieses<br />
Praktikum voller Vorfreude und bin gespannt,<br />
was ich wieder mit Jesus erleben<br />
werde. Ich wünsche mir viele neue Anregungen<br />
zu bekommen und für die Zeit eine<br />
Hilfe im Straßenkinderprojekt KIVUVU sein<br />
zu können.<br />
Gratulation zu ihrem Jubiläum<br />
Im Tschad ist Mechthild Roth unsere<br />
dienstälteste Missionarin. Sie feierte<br />
im Mai ihr 25-jähriges Jubiläum<br />
Am 30. Mai 1988 reiste Mechthild zum ersten Mal in<br />
den Tschad.<br />
Wie Gott sie geführt und im großen Segen gebraucht<br />
hat, konnten wir in ihren vielen Berichten der vergangenen<br />
Jahre in diesen Missionsnachrichten verfolgen.<br />
Wir danken Mechthild von ganzem Herzen für diesen<br />
langen, treuen Dienst und erbitten Gottes bewahrende<br />
Führung für sie auch in Zukunft.<br />
25<br />
13
Kurzzeiter >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>><br />
Beim Missionsfest im Juni wurden unsere neuen Kurzzeitmitarbeiter<br />
vorgestellt. Hier finden Sie die Antworten auf Fragen, die<br />
ihnen zu ihrem Einsatz gestellt wurden.<br />
>>> Hanna Mütschard<br />
Was ist für Dich besonders wertvoll im Blick<br />
auf Deinen Einsatz in Gaoual, Guinea?<br />
Ich freue mich sehr auf die Kultur in Guinea, die ich kennen lernen<br />
darf und auf die Kinder, mit denen ich arbeiten werde. Ich bin dankbar<br />
in einem Team von Menschen sein zu dürfen, die Jesus lieben<br />
und ich wünsche mir, dass mein Vertrauen auf Gott wächst und ich<br />
mich von ihm gebrauchen lasse. Ich möchte Großes von Gott erwarten.<br />
>>> Patricia Böhringer<br />
Was sagen Deine Familie, Freunde, Bekannten dazu, dass Du<br />
nicht gleich mit dem Studium beginnst, sondern nach<br />
N’Djamena in den Tschad gehst?<br />
Das ist sehr verschieden. Einige stehen total hinter mir und freuen<br />
sich mit mir über die Chance nach Afrika zu gehen. Andere sagen,<br />
dass es super ist was ich machen werde, könnten es sich für sich<br />
selbst jedoch nicht vorstellen. Wiederum verstehen manche auch<br />
überhaupt nicht, für was so ein Jahr gut sein soll. Ihnen kann ich nur<br />
sagen, dass es eine besondere Zeit werden wird, die prägend und<br />
lehrreich sein wird, vielleicht mehr als das eine Jahr Studium<br />
>>> Ann Catherine Weber<br />
Was ist für Dich besonders wertvoll im Blick<br />
auf Deinen Einsatz im Tschad in N’Djamena?<br />
Für mich ist es besonders wertvoll, eine völlig fremde Kultur und teilweise<br />
auch unverständliche Lebens- und Denkweise näher kennenzulernen,<br />
dort hineinzuwachsen und ein Teil dieser Gesellschaft zu<br />
werden. Ich freue mich darauf, mit diesen Menschen in Kontakt zu<br />
kommen, von ihnen zu lernen und dadurch persönlich zu wachsen,<br />
aber ich möchte ihnen gerne auch Werte vermitteln, die mir wichtig<br />
sind und mit ihnen ins Gespräch über den Glauben an Jesus Christus<br />
kommen.<br />
14
Kurzzeiter<br />
>>> Madeline Piontek<br />
Warum möchtest Du Dich für ein Jahr in<br />
Abéché im Waisenhaus engagieren?<br />
Schon als kleines Mädchen war mein größter Wunsch, als Missionarin<br />
nach Afrika zu gehen. Ich freue mich, den Menschen und Kindern<br />
helfen zu können und ihnen mit Gottes Kraft seine Liebe zu<br />
zeigen. Ich bin sehr auf die Kultur dort gespannt und freue mich<br />
mit dem Team zusammen zu arbeiten.<br />
>>> Fabio Greiner<br />
Auf unserem Vorbereitungsseminar hatten wir<br />
neulich eine Einheit mit dem Thema Erwartungen.<br />
Was erwarte ich von diesem Jahr? Ich erwarte,<br />
dass Gott mich verändert und durch mich<br />
wirkt. Dieser Wunsch motiviert mich, dieses Jahr<br />
besonders für Gott zu investieren.<br />
>>> Wanda Müller<br />
Was erwartest Du von<br />
diesem Jahr für Jesus<br />
im Tschad in Abéché?<br />
Ich erwarte mir von diesem Jahr für Jesus , dass ich aus Gottes Geist<br />
heraus mit ganz viel Liebe, Kraft, Begeisterung und Einfühlungsvermögen<br />
den Menschen dort dienen kann. Ich wünsche mir, dass<br />
Menschen durch mich von Jesu Liebe erfahren. Für mich persönlich<br />
erwarte ich eine herausfordernde Zeit, in der Gott auch in mir selbst<br />
einiges bewegen und mich lernen lassen wird. Ich bin gespannt!<br />
>>> Christina Schwander<br />
Was ist für Dich besonders<br />
wertvoll imBlick auf Deinen<br />
Einsatz im Tschad?<br />
Es motiviert ungemein zu wissen, dass es Menschen<br />
gibt, wie meine Gemeinde, die mich unterstützen<br />
und für mich beten. Auch, dass es ein Team<br />
vor Ort gibt, ich nicht alleine bin und vor allem die<br />
Gewissheit, dass Gott mich nicht verlassen, sondern<br />
alles zum Besten führen wird!<br />
15
SAHEL LIFE e.V.<br />
Weilheimer Str. 39<br />
73230 Kirchheim-Nabern<br />
07021 9428-0 (Zentrale)<br />
Fax: 07021 9428-8<br />
E-Mail: mail@sahel-life.de<br />
Internet: www.sahel-life.de<br />
Redaktion: K. Ostertag, M. Wimmer<br />
Layout: Matthias Scharpf, Hochdorf<br />
Druck: Druckerei Stolz, Kirchheim/T.<br />
Bezugspreis jährlich: 4 Euro<br />
Spendenkonten:<br />
Volksbank Plochingen (BLZ 611 913 10)<br />
Konto: 648 026 000<br />
Postbank Stuttgart (BLZ 600 100 70)<br />
Konto-Nr. 379 59-705<br />
KSK Esslingen (BLZ 611 500 20)<br />
Konto-Nr. 8512552<br />
Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft<br />
Evangelikaler Missionen (AEM)<br />
Unsere Partnermissionen:<br />
AMI (F), CFI (D), MCWA (CA),<br />
PIE (UK), SAM (CH),<br />
TEAM (USA)<br />
Adressen unserer Missionare und Kandidaten<br />
Kamerun - SAM:<br />
Berroth, Markus<br />
Weiberle, Hanna<br />
Egl. Evangélique<br />
B.P. 165 Maroua<br />
Rép. du Cameroun<br />
Kamerun - MCWA:<br />
Schippert, Dr. Waltraud<br />
c/o MCWA - Meskine<br />
B.P. 382 Maroua<br />
Rép. du Cameroun<br />
Ruanda - CFI:<br />
Wurster, Ingrid<br />
c/o Scripture Union<br />
BP 426, Kigali<br />
Ruanda<br />
Tschad - TEAM:<br />
Badstübner, Ulrike<br />
Roth, Mechthild<br />
Egl. Evangélique<br />
B.P. 127 N'Djaména<br />
Rép. du Tchad<br />
Tschad - AMI:<br />
Greiner, Fabio,<br />
Klöckner, Per Erik<br />
Kommerau, Christa<br />
Piontek, Madeline<br />
Reuter, Kathrin<br />
Schellenburg, Debora<br />
Bakan Assalam<br />
B.P. 24 Abéché<br />
Rép. du Tchad<br />
Böhringer, Patricia<br />
Weber, Ann Catherine<br />
Egl. Evangélique<br />
BP 127 N’Djaména<br />
Rép. du Tchad<br />
Tschad - SAM:<br />
Schwander, Christina<br />
Am Sénéna<br />
B.P. 127 N‘Djaména<br />
Rép. du Tchad<br />
Guinea - SAM:<br />
Mütschard, Hanna<br />
c/o Mission Philafricaine<br />
BP 214, Conakry 1, Guinea<br />
Nigeria - PIONE<strong>ER</strong>S:<br />
Schröder, Viktor und Natalia<br />
1 Noad Rd, Jos<br />
Plateau State, Nigeria<br />
Missionare im Heimatdienst:<br />
bitte Adresse in der<br />
Geschäftsstelle erfragen<br />
Choppé, Awital<br />
Haumann, Oliver und Karissa<br />
Kröger, Gitte und Ousmane<br />
Kandidaten in Vorbereitung:<br />
Ambs, Carolyn<br />
Barth, Tobias u. Jessica<br />
Schmidt, Andrea<br />
Töws, Elisabeth<br />
Wagner, Andreas u. Ulrike<br />
Weber, Lucile<br />
Kurzzeiter in Vorbereitung:<br />
Müller, Wanda