Jahrbuch 2012 - Alt-Katholiken
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Glanzlichter<br />
SimsalaBonn – jetzt han mer ne Dom<br />
Karneval und Kirche gehören zusammen. Zusschauer von Kölner Karnevalssitzungen<br />
im Fernsehen kennen sicher den „Bergischen Jong“, einen römisch-katholischen Diakon,<br />
der im Kölner Karneval den Spagat zwischen Kirche und Karneval durch seine<br />
Reden schafft. Aber auch in unserer Kirche wird der Karneval gefeiert. Da gibt es in<br />
der Kölner Gemeinde die große Pfarrsitzung, und in Baden-Baden feiert ein Clown mit<br />
den Kindern den Faschingssonntag. In diesem Jahr war das Karnevalsfieber auch in<br />
Bonn ausgebrochen, angeregt durch unsere Pfarrerin, Henriette Crüwell, eigentlich<br />
aus einer „Helau“-Region stammend, die sich aber anscheinend pudelwohl im „Rheinischen<br />
Karneval“ und in der Hochburg des „Alaafs“ fühlte. Am Aschermittwoch 2011<br />
stellte sie unserer Gemeinde Sankt Cyprian die Idee vor, am Rosenmontag <strong>2012</strong> am<br />
Karnevalsumzug in Bonn teilzunehmen. Und wie das nun mal im Karneval üblich ist,<br />
lud sie dazu ein, dafür ein Festkomitee zu gründen. Im Rheinland war es nicht schwer<br />
dafür Interessenten und Interessentinnen zu finden, und noch vor den Sommerferien<br />
2011 trafen sich die Bonner Karnevalisten zur ersten Besprechung, auf der wir uns<br />
unser Motto und unsere Kostümierung ausdachten. Im November begannen dann<br />
unsere konkreten Vorbereitungen. Wir suchten weitere Gemeindemitglieder, die sich<br />
dem Domkapitel anschließen wollten, und am Ende waren wir eine Gruppe von 26<br />
Personen, die am Rosenmontagszug teilnehmen wollten.<br />
Im Januar <strong>2012</strong> starteten wir dann mit den Näh- und Bastelarbeiten. Für das Domkapitel<br />
wurden Schulterkrägen mit wundervollen, violetten Fransen geschneidert, die<br />
Priesterbirette erhielten violette Bömmel, aus Karton wurden die beiden Türme und<br />
aus Styropor die Eingangstüren der Namen-Jesu-Kirche gebastelt. Aus Pappmaché<br />
wurde eine große Glocke gefertigt, die von uns den Namen „Dicke Läu(eu)te“ erhielt.<br />
Bereits am Karnevalssonntag nahm eine kleine Gruppe, verkleidet als „Domkapitel“<br />
am Sonntagsgottesdienst der Gemeinde teil, in der traditionsgemäß unser <strong>Alt</strong>-Bischof<br />
Joachim seine „rheinische“ Predigt hält. Durch die<br />
Erkrankung unserer Pfarrerin hatte Bischof Matthias<br />
als Zelebrant diesen Gottesdienst übernommen.<br />
Spontan teilte das „neue Domkapitel“ dem Bischof<br />
am Ende des Gottesdienstes mit, dass er und die Synodalvertretung<br />
bis Aschermittwoch außer Dienst<br />
seien, und das „Bönnsche Domkapitel“ nun die<br />
Leitung des Bistums übernommen hätten.<br />
Wir alle waren auf unseren Rosenmontagsauftritt<br />
gespannt. Der Rosenmontag begann für uns mit<br />
einem gemeinsamen, kräftigen Frühstück, dann galt es sich fertig zu machen und<br />
zum Aufstellpunkt des Zuges zu gehen. Und so zog am Mittag des Rosenmontages<br />
eine lustige Truppe von „Bonner Domkapitularen und natürlich Domkapitularinnen“,<br />
begleitet von den beiden Türmen und den Türen der Namen-Jesu-Kirche, so wie einer<br />
dicken Glocke aus Pappmaché von der Kirche Sankt Cyprian zum Aufstellplatz des<br />
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