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Ein-Wandererland - Haus der Geschichte Baden-Württemberg

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GRUPPE 4A:<br />

PATER AMBROSIUS ROSE:<br />

GRÜSSAUER KLOSTERCHRONIK<br />

Erläuterung<br />

Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen Textauszug aus <strong>der</strong> Grüssauer<br />

Klosterchronik, in dem Pater Ambrosius Rose die Ereignisse in Grüssau vom<br />

Januar 1945 bis zu seiner Vertreibung nach Vienenburg/Harz im Mai 1946 beschreibt.<br />

Die Chronik spiegelt das vielfältige Leiden <strong>der</strong> Grüssauer Bevölkerung<br />

beim <strong>Ein</strong>marsch russischer Truppen und unter <strong>der</strong> darauf folgenden polnischen<br />

Verwaltung wi<strong>der</strong>. Im Bericht des Paters hat <strong>der</strong> christliche Glaube und das Leben<br />

<strong>der</strong> christlichen Gemeinde im Jahreslauf zentrale Bedeutung. Pater Ambrosius ist<br />

entsetzt über die Grausamkeiten <strong>der</strong> polnischen Besatzer, immer wie<strong>der</strong> schreibt er<br />

von Plün<strong>der</strong>ungen, Diebstahl und Vergewaltigungen; schließlich beschreibt er eine<br />

grausame Austreibung <strong>der</strong> Bevölkerung aus ihrem Dorf, die drei Tage und Nächte<br />

lang dauerte. Selbst die christlichen Heiligtümer blieben nicht verschont und teilweise<br />

wurde auch <strong>der</strong> sakrale Figurenschmuck geschändet. Die <strong>Ein</strong>schätzung <strong>der</strong><br />

Polen durch den Pater ist äußerst problematisch, hält er doch die "neuen Herren"<br />

für schlimmer als die "Gewaltmenschen" <strong>der</strong> SS. Die Übergriffe auf den christlichen<br />

Glauben, die schließlich im Mai 1946 zur Vertreibung <strong>der</strong> Mönche des<br />

Grüssauer Klosters aus ihrer schlesischen Heimat führten, und die offensichtlichen<br />

Grausamkeiten gegenüber <strong>der</strong> einheimischen Zivilbevölkerung mögen seine kategorische<br />

Verurteilung <strong>der</strong> polnischen Besatzer und <strong>der</strong>en Vergleich mit <strong>der</strong> SS<br />

bedingt haben. Es ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass es<br />

sich hier – wie stets in <strong>der</strong> Berichterstattung von Zeitzeugen – um eine subjektiv<br />

geprägte Sicht handelt.<br />

Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten aus <strong>der</strong> Chronik, dass die Menschen in<br />

Grüssau durch die einmarschierenden russischen Truppen Plün<strong>der</strong>ungen, grausame<br />

Übergriffe und Vergewaltigungen erlitten. Sie erkennen, dass sich die Situation<br />

auch unter polnischer Verwaltung zunächst nicht verbesserte, son<strong>der</strong>n die<br />

Grüssauer Bevölkerung erneut Plün<strong>der</strong>ungen, Diebstahl, Vergewaltigung und darüber<br />

hinaus grausamen Austreibungen ausgesetzt war und dass sie außerdem durch<br />

Lebensmittelknappheit und die strenge Kälte des Winters beschwert wurde. Anhand<br />

von Beispielen aus dem Text arbeiten die Schülerinnen und Schüler heraus, dass<br />

Pater Ambrosius die Ereignisse in <strong>der</strong> Chronik aus seinem christlichen Glauben<br />

Pater Ambrosius Rose:<br />

von Grüssau/Schlesien nach<br />

Bad Wimpfen<br />

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