Ein-Wandererland - Haus der Geschichte Baden-Württemberg

2. ARBEITSPHASE
Das Video sollte zunächst einmal ohne Unterbrechung angeschaut werden, damit
die Schülerinnen und Schüler einen Gesamteindruck erhalten. Frau Aydin bringt
ihre Gedanken zu kultureller Differenz und gesellschaftlicher Integration sowie zur
Frage der eigenen kulturellen Identität in aller Kürze und mit sprachlich kaum zu
übertreffender Prägnanz zum Ausdruck. Da die Filmsequenzen von sich aus den
Anstoß für die Reflexion der genannten Themenbereiche geben, kann auf spezifische
Leitfragen verzichtet werden. Statt dessen erhalten die Schülerinnen und
Schüler den Auftrag, beim zweiten Anschauen diejenigen Aussagen des Interviews,
die sie für besonders wichtig halten, zu notieren und anschließend die darin angesprochenen
Probleme in der Gruppe zu erörtern. Diese offene Fragestellung hat den
Vorteil, dass die Schülerinnen und Schüler sich auf das konzentrieren können, was
sie selbst besonders berührt und angesprochen hat. Da Frau Aydin die Schwierigkeiten
des Zusammenlebens zwischen Einwanderern und Deutschen, die Brisanz
der gesellschaftlichen Integration und die Bedeutung der kulturellen Identität für
den einzelnen klar auf den Punkt bringt, werden die Schülerinnen und Schüler von
sich aus auf die zentralen Themen zu sprechen kommen. Wer dennoch stärker lenken
möchte, kann auf die folgenden Leitfragen zurückgreifen.
Leitfragen:
1) Beschreiben Sie, wie Güler Aydin ihre Kindheit in Deutschland erlebt hat.
Welche Gefühle beschreibt sie?
2) Erstellen Sie eine Liste der persönlichen Konsequenzen, die Güler Aydin aus
ihrem Wunsch nach Akzeptanz in der deutschen Gesellschaft gezogen hat.
3) Arbeiten Sie heraus, wie Frau Aydin ihre eigene Identität versteht.
4) Überlegen Sie, ob Integration in das Aufnahmeland zwangsläufig die Aufgabe
der eigenen Tradition und Kultur bedeuten muss. Ziehen Sie dazu auch die
Aussagen von Frau Aydin heran.
5) Kann man sagen, Deutschland sei für Frau Aydin zur "zweiten Heimat"
geworden? Begründen Sie Ihre Einschätzung.
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