Ein-Wandererland - Haus der Geschichte Baden-Württemberg

2. ARBEITSPHASE
derung; Verantwortung der Deutschen). Die Schülerinnen und Schüler arbeiten heraus,
dass Froehlich durch seine Arbeit mit den "japanischen Kameras" ein
Gegengewicht zu den schmerzlichen Erlebnissen seiner Vergangenheit schaffen
konnte und sich auf dieser Grundlage nicht nur materiell, sondern auch ideell ein
neues Leben aufbaute. Sie erkennen, dass er seine Identität nicht aus der Zugehörigkeit
zu einer bestimmten Nation, sondern aus seiner Arbeit gewinnt. Am
Schicksal von Hans Fröhlich vollziehen die Schülerinnen und Schüler nach, was
Diskriminierung und Verfolgung für einen Jungen im Alter von 12-16 Jahren
bedeutet haben. Sie erfahren, dass der Verlust des Vaters für Henry Froehlich bis
heute sehr schmerzhaft ist und zu Beginn seiner Zeit in den USA dazu führte, dass
ihm im eigentlichen Wortsinn "das Lachen vergangen war". Die Schülerinnen und
Schüler erkennen, dass für die Auswanderung eine Reihe von Vorbereitungen
getroffen werden mussten, die eine schnelle Ausreise unmöglich machten.
Schließlich setzen sie sich mit der These auseinander, der latent vorhandene
Antisemitismus der Deutschen habe die Verfolgung der Juden nicht nur unterstützt,
sondern überhaupt erst möglich gemacht.
Leitfragen:
1) Erläutern Sie, welche Bedeutung die Arbeit mit "japanischen Kameras" für
Henry Froehlich in der Nachkriegszeit hatte.
2) Froehlich sagt, hinsichtlich seiner nationalen Zugehörigkeit verhalte er sich
wie ein Chamäleon. Erklären Sie diese Aussage mit eigenen Worten. Überlegen
Sie, ob Froehlich das von ihm beschriebene Selbstverständnis als problematisch
empfindet.
3) Beschreiben Sie anhand von konkreten Beispielen die antisemitische
Diskriminierung, die Hans Froehlich und seine Familie in Deutschland erfahren
haben.
4) Stellen Sie dar, welche Schwierigkeiten sich für die jüdischen Auswanderer
bei der Vorbereitung ihrer Ausreise in die USA ergaben.
5) Wie denkt Henry Froehlich über die Deutschen und ihre Verantwortung für
das damals geschehene Unrecht? Nehmen Sie Stellung zu seinen Aussagen.
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