Ein-Wandererland - Haus der Geschichte Baden-Württemberg

2. ARBEITSPHASE
Besonders deutlich geht das aus den Artikeln Pfänders in der Turnzeitung und aus
dem Gründungsaufruf für die "Turn-Stadt" hervor. Die Schülerinnen und Schüler
bedenken die Schwierigkeiten, mit denen Pfänder sich in den USA auseinander setzen
musste. Dazu gehört die Zerstörung "seiner" Stadt bei der Sioux Erhebung
1862 und seine Beteiligung im amerikanischen Bürgerkrieg. Aus Pfänders Bericht
in der Turnzeitung geht hervor, dass er erheblich unter der Fremdenfeindlichkeit der
"native Americans" gelitten hat (Turnzeitung vom 29.3.1855, Z. 34-37). Die Idee in
New Ulm eine von Deutschen geprägte Stadt zu gründen, wird somit nicht zuletzt
vor dem Hintergrund des Problems der gesellschaftlichen Integration verständlich.
Abschließend sollte die Frage nach der kulturellen Identität Pfänders aufgeworfen
werden: Hat er in den USA eine neue Heimat gefunden? Was ändert sich für ihn in
den USA, was dagegen bleibt unverändert? Ist Pfänder eben zeit seines Lebens einfach
ein "deutscher Turner"? Im Unterrichtsgespräch können die Ergebnisse der
Arbeitsgruppen zu Wilhelm Pfänder und Karl Herzog untereinander ausgetauscht
und dadurch wichtige Einsichten über die Bedingungen einer erfolgreichen Integration
gewonnen werden.
Leitfragen:
1) Erstellen Sie eine tabellarische Übersicht der Orte, an denen Wilhelm Pfänder
gelebt hat, und tragen Sie jeweils seine beruflichen und ehrenamtlichen
Tätigkeiten ein.
2) Erarbeiten Sie anhand der beiden Artikel aus der Turnzeitung und des
Gründungsaufrufs die Idee und Verwirklichung einer "Turn-Stadt". Erläutern Sie,
welche Rolle Pfänder in diesem Zusammenhang spielte.
3) Überlegen Sie, mit welchen Schwierigkeiten und Problemen Wilhelm Pfänder
in den USA konfrontiert wurde.
4) Ziehen Sie Bilanz: Sind die USA für Pfänder zur "zweiten Heimat" geworden?
Begründen Sie Ihre Einschätzung.
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